Mit Drama markierte Beiträge

All The President’s Men – Die Unbestechlichen

Die Unbestechlichen
Originaltitel: All The President’s Men – Erscheinungsjahr: 1976 – Regie: Alan J. Pakula

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Darsteller:
Dustin Hoffman, Robert Redford, Jack Warden, Martin Balsam, Hal Holbrook, Jason Robards, Jane Alexander, Meredith Baxter, Ned Beatty, Stephen Collins, Penny Fuller, John McMartin

Filmkritik: Eigentlich scheint der Einbruch in das Hauptquartier der demokratischen Partei der USA im Jahr 1972 nur ein kleines Ding zu sein. Doch dann entdeckt Reporter Bob Woodward (Robert Redford) von der Washington Post erste Ungereimtheiten, denn die Angeklagten haben zunächst einmal ungewöhnlich hochgestellte Anwälte. Zudem entdeckt er in den Unterlagen der Täter ein halb kodiertes Filofax, in dem er einen Anhaltspunkt findet, dem er nachgeht. Doch ohne es zu ahnen, lösen er und sein Reporter-Kollege Bernstein (Dustin Hoffman) mit ihrer penetranten Fragerei den größten Politskandal der USA auf, denn die Spur von „Watergate“ führt bis an die Spitze der Regierung, ins Weiße Haus…

Ein Film zum größten Politikskandel des letzten Jahrhunderts, bzw. zumindest zum größten, jemals aufgedeckten Skandal, das kann auch schnell in eine trockene, langweilige Geschichtsstunde ausarten. Aber was Regisseur Alan J. Pakula („The Pelican Brief“) mit Hilfe der Buchvorlage der beiden Hauptakteure aus dem Stoff gemacht hat, verdient höchste Anerkennung. Zwischen Hochspannung, brisanten Enthüllungen und brillianten Schauspielern findet er auch immer wieder die Zeit, ein wenig Humor in die Erzählung einzustreuen, was den Stoff zum richtigen Zeitpunkt auflockert.

„Now hold it, hold it. We’re about to accuse Haldeman, who only happens to be the second most important man in this country, of conducting a criminal conspiracy from inside the White House. It would be nice if we were right.“ Ben Bradlee

„All The President’s Men“ lebt vor allem aber von seinem Hauptdarsteller-Duo...

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Feuchtgebiete

Feuchtgebiete
Originaltitel: Feuchtgebiete – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: David Wnendt

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Darsteller: Carla Juri, Peri Baumeister, Meret Becker, Axel Milberg, Edgar Selge, Christoph Letkowski, Fred Aaron Blake, Anna König, Amelie Plaas-Link, Marlene Kruse, Florian Rummel, Christian Natter u.A.

Filmkritik: „Ich bin mir ja gar nicht sicher, wie man so einen Film überhaupt vom Marketing her aufziehen soll“, meinte die Presseverantwortliche verschämt und setzte nach dem PV-Termin an etwas zögerlich zu fragen: „Und, was sagen Sie zu dem Film?“ Meine Antwort fiel wenig freundlich aus: „Wenn man sich so etwas wie Charme in Großaufnahme aus dem Allerwertesten ziehen könnte, hätte der Streifen vielleicht eine Chance gehabt. Aber so ist das leider einfach nur ein überinszeniertes Nichts.“

Aber das muss im Sinne einer Besprechung nun natürlich etwas ausgeführt werden. Die „Geschichte“ von „Feuchtgebiete“ dreht sich darum, dass die junge Helen Memel sich bei der Rasur die Rosette aufgeschnitten hat und nun mit einer schlimmen Analfissur im Krankenhaus liegt. Dort gibt es nicht nur den obligatorischen Love-Interest in Form eines verschüchterten Arzthelfers. Sogar eine Klischee-Konkurrentin bietet sich in Form der zweieinhalb Mal überhaupt nur im Film vorkommenden Ex-Freundin des Helfers, die gern mal irgendwas zickiges sagt. Oder zumindest so wirken soll.

Die eigentlichen Handlungsstruktur fußt dabei auf den chronologisch erfolgenden Rückblenden, die Helen in ihrem Anal-Delirum hat. Dabei sinniert sie über vergangene Taten, eigene Experimente mit Geschlechtlichkeiten aller Art sowie die Trennung ihrer Eltern. So weit, so sehr hätte das Ganze zumindest wie eine frechere Variante eines Elfriede Jelinek-Freak-O-Romans mit bewusst eingestreuten Provokationsmomenten sein können...

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Elysium

Elysium
Originaltitel: Elysium – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Neill Blomkamp

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Darsteller: Matt Damon, Jodie Foster, William Fichtner, Sharlto Copley, Alice Braga, Michael Shanks, Faran Tahir, Diego Luna, Talisa Soto, Carly Pope, Ona Grauer, Terry Chen u.A.

Filmkritik: Zur Zeit ist Endzeit, oder so, denn die Welt ist ein riesiges, wüstes Ghetto geworden. Matt Damon findet das gar nicht cool, schließlich wird ihm bereits seit seinen Tagen als einsamer Waisenjunge von seiner Lieblingsnonne eingetrichtert, dass er für Großes bestimmt ist. Nach einer missglückten Karriere als Autoknacker arbeitet er nun in einer Fertigungsanlage für die Sicherheitsroboter die überall rumlaufen und scheinbar jeden schikanieren, der nicht mit auf den Boden gerichteten Augen durch die Welt läuft. Weil Matt Damon blöd ist wird er verstrahlt, hat nur noch kurz zu Leben und das ausgerechnet, als er seine Jugendliebe wieder getroffen hat. Damon aber weiß, dass auf Elysium, der Weltraumstation, auf welche sich die reichen 1% gerettet haben und ein schönes Leben pflegen, sehr leicht wieder geheilt werden kann. Als zusätzliche Motivation hat seine Jugendliebe auch eine kleine Tochter die natürlich voll krank ist und ebenfalls ganz schnell geheilt werden muss. Ein klarer Fall, Matt Damon (ja, der Figurenname ist komplett irrelevant – warum? Dazu kommen wir später …) übernimmt für einen ehemaligen Gangster-Kollegen eine letzte Aktion, um nach Elysium zu kommen. Aber wie das so mit letzten Einsätzen ist, geht hier natürlich alles schief und auch wenn Damon nun ein cool aussehendes Exo-Skelett mit Kraftverstärkern hat, so steht ihm noch ein schwerer Kampf bevor … Das gleichzeitig die Premierministerin von Elysium einen Putsch plant und die Daten braucht, welche sich nach kurzer Zeit in Damons Rübe befinden, kommt zu dem ganzen Schlamassel noch dazu…

Eine Geschichte mit satirischen Elementen?

Regisseur Neill Blomkamp hat bereits „District 9“ in ei...

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The Wolverine – Wolverine: Der Weg des Kriegers

Wolverine: Der Weg des Kriegers
Originaltitel: The Wolverine – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: James Mangold

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Darsteller: Hugh Jackman, Famke Janssen, Will Yun Lee, Svetlana Khodchenkova, Rila Fukushima, Brian Tee, Hiroyuki Sanada, Tao Okamoto, James Fraser, Hal Yamanouchi, Garret Sato, Luke Webb u.A.

Filmkritik: Wolverine ist traurig, weil er Jean Grey (Famke Janssen) – eine Figur aus dem X-Men Universum und den Teilen 1-3 – umgebracht hat, als diese drohte Amok zu laufen. Der haarige Mutant – auch Logan genannt – wird nach Japan gelockt, wo ein alter Bekannter seine Mutantenkräfte stehlen und seine Selbstheilungskraft außer Gefecht setzen will. „Damit du endlich sterben kannst!“ Wolverine sagt: „Öh, naja, ne, danke, schönen Tag noch!“, muss dann eine Großkonzernerbin kurz beschützen und merkt dank der scharfen Asiatin, dass das Leben doch noch ein paar angenehme Seiten hat. Dann gibt es Action, einen Cyborg sowie eine wortwörtliche giftspritzende Mutantenbraut im Finale, The End.

Die Bizarro-Variante von Wolverine Origins?

Nachdem der erste Solo-Film von Wolverine damit zu kämpfen hatte, viel zu viel Story auf viel zu wenig Zeit viel zu weichgespült präsentieren zu wollen, gibt es nun beim „Weg des Kriegers“ interessanterweise das Gegenteilige Problem.

Anstatt Highlander-artig mit Rückblicken und Momenten aus der Vergangenheit zu spielen, was zumindest ansatzweise bei „Origins“ gemacht wurde, wenn auch chronologischer, wurde nun zu Gunsten einer simpleren Geschichte über Bord geworfen. Ein Rückblick am Anfang mit einer kurzen Situation, der Rest der Geschichte spielt nach „X-Men 3“. Und Logan kommt eben nach Japan, um einen Kerl, den er während des Atombombenabwurfs gerettet hat, auf dem Sterbebett Lebewohl zu sagen. Intrige, Action, fertig...

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Spring Breakers

Spring Breakers
Originaltitel: Spring Breakers – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Harmony Korine

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Darsteller: James Franco, Selena Gomez, Vanessa Hudgens, Ashley Benson, Rachel Korine, Gucci Mane, Heather Morris, Ash Lendzion, Emma Holzer, Lee Irby, Jeff Jarrett, Josh Randall, Travis Duncan

Filmkritik: Von Kindesbeinen an sind Brit (Ashley Benson), Candy (Vanessa Hudgens), Cotty (Rachel Korine) und Faith (Selena Gomez) beste Freundinnen. Jetzt stehen die Spring Breaks vor der Tür und die Girls wollen, wie so viele Mädchen in ihrem Alter, nach Florida und dort richtig Gas geben. Das nötige Kleingeld, um den Trip zu finanzieren, beschaffen sie sich kurz entschlossen durch einen Überfall – und überschreiten damit eine gefährliche Grenze, von der es kein Zurück gibt. Euphorisch stürzen sich die Girls ins Abenteuer, taumeln von einem Exzess zum nächsten, bis sie auf einer Drogenparty festgenommen werden und im Knast landen. Rettung naht in Gestalt des unberechenbar-charismatischen Drogendealers Alien (James Franco), der die Mädchen aus dem Gefängnis holt. Durch seinen exzessiven Lebensstil beeindruckt er die Vier und schnell stellt sich eine gefährliche Verbundenheit zwischen Alien und den „Spring Breakers“ ein. Gemeinsam erleben sie den wildesten Trip ihres Lebens – voller Alkohol, Drogen, Sex und Gewalt.

„Spring Breakers“ war nach Ankündigung des Plots und der beteiligten Darsteller schnell in aller Munde. Ein Spring Break Film mit bekannten Disney-Darstellerinnen (Selena Gomez, Vanessa Hudgens), das kann dem Mäusekonzern nicht wirklich gut gefallen, vor allem weil Selena Gomez auch immer noch unter Vertrag steht. Die Zuschauer und breite Masse hingegen sprach das Thema direkt sehr an, denn was erwartet man in einem Spring Break Film wenn nicht Alkohol, Drogen und Sex...

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World War Z

World War Z
Originaltitel: World War Z – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Marc Forster

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Darsteller: Brad Pitt, Eric West, Mireille Enos, Matthew Fox, James Badge Dale, Moritz Bleibtreu, David Morse, Elyes Gabel, Michiel Huisman, David Andrews, Julian Seager, Daniel Newman, Trevor White u.A.

Filmkritik: Was haben wir nicht alle im Vorfeld gemeckert. Was aber auch kein Wunder war. Der Roman „World War Z“, bei uns idiotischerweise als „Operation Zombie“ erschienen und von Mel Brooks Sohn Max Brooks geschrieben, ist schlicht eine der perfektesten Untoten-Geschichten aller Zeiten. Es wird retrospektiv der globale Krieg gegen die Untoten-Apokalypse beschrieben, welche die Menschheit beinahe an den Rand ihrer Zerstörung gebracht hätte. Überlebende, Helden und wichtige Figuren dieser Zeit werden dabei von einem Interviewer befragt, die Texte sind dabei in chronologischer Reihenfolge sortiert und vermitteln ein facettenreiches Bild dieser turbulenten Zeit.

Hollywood dachte sich dann wohl, dass dies ja sicherlich ein toller Kinofilm werden könnte. Brad Pitt selbst kam an Bord, der für seinen jungen, zombie-begeisterten Sohn mal solch einen Streifen drehen wollte und voila, mehrere Monate und gut über 180 Mio. Dollar später fragen sich alle: Was haben wir da eigentlich gemacht? Intensive Nachdrehs, ein komplett ersetztes Schlussdrittel und so ziemlich alle Änderungen die man machen konnte später, ließ sich nur das Schlimmste vermuten:

Aus klassischen Romero-Zombies wurden schnelle Amokläufer, statt vieler Geschichten und Charaktere gibt es nur einen und Wiedererkennungswerte muss man teilweise mit der Lupe suchen. All das hört sich jetzt schon ziemlich furchtbar an? Glück im Unglück: Der eigentliche Streifen ist dabei überraschend gelungen für solch eine am Buch vorbei gehende Interpretation.

Es ist mal wieder „Ende der Welt“-Zeit…

Gerry Lane (Pitt) und seine Familie hören gerade noch von gewalttätigen Ausbrüchen im Fernse...

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Robot & Frank

Robot & Frank
Originaltitel: Robot & Frank – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jake Schreier

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Darsteller: Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler, Susan Sarandon, Jeremy Strong, Dario Barosso, Bonnie Bentley, James D. Compton, Ana Gasteyer, Kurt Grelak, Rachael Ma, Susan Mitchell

Filmkritik: In nicht allzu ferner Zukunft haben echte Büchereien, Autos ohne Elektroantrieb und menschliches Pflegepersonal nur noch nostalgischen Wert. Das gleiche gilt auch für Franks (Frank Langella) ‚gute alte Zeiten’ als einer der berühmtesten Juwelendiebe Amerikas. Heute ist er ein alter, vergesslicher Eigenbrötler, der aus Spaß höchstens noch geschnitzte Deko-Seifen mitgehen lässt und sich ansonsten auf die Begegnungen mit der Büchereiangestellten Jennifer (Susan Sarandon) freut. Als ihm sein Sohn Hunter (James Marsden) einen Pflege-Roboter aufzwingt, gerät sein Alltag gewaltig durcheinander. Frank ist genervt und möchte sich bestimmt nicht von einer ‚Maschine‘ bemuttern lassen. Jedoch merkt er bald, dass Robot zu viel mehr taugt als nur für die Hausarbeit und gesunde Mahlzeiten. So dauert es nicht lang bis sein elektronischer Helfer zu seinem Komplizen wird, um seiner größten Leidenschaft nachzugehen – dem Stehlen…

Was viele bereits in naher Zukunft auf uns zukommen sehen hat Regisseur Jake Schreier in seinem ersten Film Wirklichkeit werden lassen. Haushaltsroboter die älteren Leuten den Alltag erleichtern sollen. Doch so einfach ist das alles dann doch nicht mit der Erleichterung des Alltags.

„Robot & Frank“ zeigt mit einem gewieften Drehbuch und einem großartigen Schauspiel die Schattenseiten des Älterwerdens. Denn oftmals ist es nicht, dass man etwas mit fortgeschrittenem Alter nicht mehr kann, sondern, dass man es schlichtweg nicht mehr will. Frank Langella, der hier den gealterten Ex-Gauner Frank spielt, zeigt dies in den Schlüsselszenen des Films auf beeindruckende Art und Weise auf.

Erst als er den Roboter überreden kan...

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Do the Right Thing

Do the Right Thing
Originaltitel: Do the Right Thing- Erscheinungsjahr: 1989 – Regie: Spike Lee

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Darsteller:
Danny Aiello, Ossie Davis, Ruby Dee, Richard Edson, Giancarlo Esposito, Spike Lee, Bill Nunn, John Turturro, Paul Benjamin, Frankie Faison, Robin Harris, Joie Lee

Filmkritik: Wenn man über schwarze Filmemacher redet, ist der erste Name der genannt wird in der Regel Spike Lee. Einer seiner größten Erfolge ist das 1989er Drama „Do the Right Thing“.

An einem kochend heißen Tag in Brooklyn droht die angespannte Lage zu explodieren. In einer Siedlung in der schwarze, Italiener, Mexikaner und Asiaten eng zusammenwohnen ist das gesellige Miteinander ohnehin schon nicht immer einfach. Doch wenn die Hitze zuschlägt kochen die Gemüter naturgemäß noch schneller über….

„Do The Right Thing“ folgt an diesem Tag immer abwechselnd den Bewohnern des Viertels. Es gibt da z.B. den Pizzabäcker Saul (Danny Aiello) mit seinen beiden Söhnen. In deren Pizzabude arbeitet die Aushilfe Mookie (Spike Lee). Doch auch auf der Straße gibt es viel zu sehen. Radio Raheem der mit seinem Ghettoblaster durch die Straßen zieht, allerhand scheinbar nichtsnutzige ältere Herren die am Straßenrand sitzen und über die Asiaten von gegenüber herziehen. Eine Gang von Latinos kippt sich vor einem Hauseingang die Birne zu und schaut jeden Krumm an der etwas dagegen hat.

„Do The Right Thing“ läuft lange Zeit ohne allzu erkennbares Ziel ab. Er gleich fast einem Episodenfilm, schneidet die Schicksale von so vielen Personen wie möglich an, ohne einem derart lange zu folgen, dass man wirklich mitbekommt was mit der Person los ist. So ist der Film zwar kurzweilig und ganz unterhaltsam, kommt aber stellenweise dann doch etwas flach daher und besonders die Figuren gehen in der Masse etwas unter.

Wie dann im Finale die Gemüter überkochen war das weitestgehend abzusehen, denn irgendetwas musste halt noch passieren...

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The Place Beyond The Pines

The Place Beyond The Pines
Originaltitel: The Place Beyond The Pines – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Derek Cianfrance

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Darsteller: Ryan Gosling, Bradley Cooper, Rose Byrne, Eva Mendes, Ben Mendelsohn, Ray Liotta, Bruce Greenwood, Dane DeHaan, Harris Yulin, Mahershala Ali, Emory Cohen, Olga Merediz u.A.

Filmkritik: Weniger eine einzelne, sondern viel mehr drei in sich verwobene oder aus einander resultierende Geschichten werden hier präsentiert. Und eigentlich ist das Ganze ein Generationen-Drama epochalen Ausmaßes. Ein Circus-Fahrer (Gosling) will trotz ärmlichen Verhältnissen für die Frau die er liebt sorgen und begeht deshalb Raubüberfälle, ein Polizist (Cooper) will nicht auf die schiefe Bahn geraten und die Söhne der beiden müssen über ihre Vergangenheit mehr erfahren, als ihnen eigentlich lieb ist und werden erwachsen.

Mehr soll jetzt auch gar nicht verraten werden, denn Derek Cianfrances Drama mit Thriller und Heist-Elementen verpackt innerhalb einer Geschichte eigentlich drei Filme in einen, verbindet diese sowohl inhaltlich aber auch symbolisch bis hin zur Perfektion und schafft es mit teilweise unverbrauchten Neulingen (die Darsteller der Söhne) eine Intensität aufzubauen, wie sie in letzter Zeit nur selten auf der Leinwand erreicht wird. Nur muss man unbedingt eines bedenken:

VERTRAUT NICHT DEM TRAILER!

Vielleicht, um aus Goslings „Drive“-Berühmtheit Kapital zu schlagen, vielleicht, um den Inhalt nur wenig zu verraten und vielleicht, weil der Verleih sich nicht sicher war, wie er diesen Film überhaupt bewerben sollte, scheint der Trailer einen ganz anderen Film zu zeigen als jenen, den man nachher im Kino sehen kann.

Nein, Gosling ist nicht der eigentliche Hauptdarsteller, sondern eigentlich nur in einem Drittel des Streifens zu sehen. Nein, wer „so etwas wie ‚Drive‘“ sehen will, der ist hier nicht wirklich richtig und ja, es gibt extrem spannend gefilmte Überfälle, welche allerdings eben nicht den Fokus der Han...

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The Great Gatsby – Der große Gatsby 3D

Der große Gatsby 3D
Originaltitel: The Great Gatsby – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Baz Luhrmann

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Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan, Joel Edgerton, Isla Fisher, Jason Clarke, Amitabh Bachchan, Steve Bisley, Richard Carter, Adelaide Clemens, Vince Colosimo, Max Cullen u.A.

Filmkritik: Der Inhalt? Drama, Liebe, Wahnsinn in den 20er Jahren, als ein junger Börsianer sich mit dem „großen Gatsby“ anfreundet, welcher ausufernde Feste feiert und eine tragische Hintergrundgeschichte hat. Dreiecksliebesbeziehung, schmachtende Blicke, Gewalt, Leonardo DiCaprio im Zentrum und Tobey „das Triefauge, welches nahe am Wasser gebaut ist“ Maguire in der Rolle des Erzählers.

Die Form? Zwei Worte: Baz Luhrmann. Der pompöse Regisseur, der bereits „Romero und Julia“ sowie „Moulin Rouge“ auf die Leinwand gebracht und damit extravagante Ausstattungen und aktuelle Hit-Songs in vergangenen Umgebungen von der Gimmick in die Hauptdarsteller-Rolle befördert hat, zieht „seine übliche Nummer“ auch hier wieder durch. Und dieses Mal sogar in 3D!

Die große Ablenkung

Die großen Feste von Gatsby sollen eine alte Liebe wieder in seine Hallen bringen und sind so wenig mehr als ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Witzigerweise gilt das gleiche für die dritte Dimension in diesem Werk, denn – Überraschung – „Der Große Gatsby“ ist einer von jenen Streifen, der immer dann seine besten Momente hat, wenn zwei bis vier, fünf Personen einfach nur in einem Raum stehen und reden. Wofür dann 3D? Ganz einfach. Erstens ist es gerade „in“, zweitens kann man damit den Zuschauern natürlich mehr Kohle aus den Taschen leiern und drittens passt es sogar wegen eingangs erwähntem Punkt fast schon als Meta-Element in die eigentliche Inszenierung.

Dabei ist der dekadente Partyzauber – welchen Luhrmann natürlich einmal mehr komplett mit aktuellen Hits auf der Tonspur aufgeblasen hat, wie sonst sollen sich auch heutige Menschen vorst...

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Seeking a Friend for the End of the World – Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt
Originaltitel: Seeking a Friend for the End of the World – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Lorene Scafaria



Darsteller:
Keira Knightley, Steve Carell, Connie Britton, Melanie Lynskey, Patton Oswalt, T.J. Miller, Adam Brody, Gillian Jacobs, Melinda Dillon, William Petersen, Rob Corddry, Derek Luke

Filmkritik: Ein riesiger Asteroid von über 100 Kilometern Durchmesser rast auf die Erde zu – und auch der letzte Versuch ihn aufzuhalten, ist gescheitert. Die Topnachricht des Tages lautet: in rund 21 Tagen wird die Welt untergehen. Die Frage lautet: Was werden die Menschen tun, wie werden sie sich fühlen, wenn der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht?
Dodge (Steve Carell) klammert sich zunächst an seinen üblichen Alltag. Als er einen mit Verspätung fehlgeleiteten Brief von seiner alten Highschool- Flamme Olivia, der Liebe seines Lebens, erhält, steht für ihn fest, dass er sich sofort auf den Weg zu ihr machen muss. Den Brief hatte ihm seine Nachbarin Penny (Keira Knightley), die ihr Leben in vollen Zügen genießt und nichts allzu ernst nimmt, überreicht, aber jetzt beschließt, die letzten Tage vor dem Weltuntergang im Kreise ihrer Familie zu verbringen.
Die beiden ungleichen Reisegefährten machen sich auf den Weg. Es beginnt ein Roadtrip voller bizarrer, tragischer und komischer Begegnungen, bei dem die beiden feststellen, dass sie viel gemein haben, und dass es manchmal nicht mehr braucht als einen guten Freund – und vielleicht ein kleines bisschen mehr… insbesondere, wenn die Welt untergeht.

„Seeking a Friend for the End of the World“ ist ein schöner kleiner Semi-Indiefilm mit Starbesetzung. Das zunächst recht ungleich wirkende Duo Knightley /Carell findet sehr schnell eine extrem sympathische Chemie zueinander und hat die größten Anteile daran, dass der Film überhaupt so funktioniert.

Zwar wurden im Drehbuch dann doch etliche Kniffe eingebaut, damit eine solche Geschichte...

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Mama

Mama
Originaltitel: Mama – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Andrés Muschietti

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Darsteller: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau, Megan Charpentier, Isabelle Nélisse, Daniel Kash, Javier Botet, Jane Moffat, Morgan McGarry, David Fox, Dominic Cuzzocrea, Christopher Marren, Julia Chantrey u.A.

Filmkritik: Crazy-Dad erschießt ein paar Kollegen und Muttern, rennt mit den beiden kleinen Mädchen (5 und 1 Jahre alt) von zu Hause weg. Baut direkt einen Unfall, landet in einer gruseligen Hütte, wird von einem mongoloid aussehenden Geist umgebracht und die Kinder werden nun für die nächsten fünf Jahre vom Geist aufgezogen.

Der Bruder von Crazy findet die Kleinen später im verwilderten Zustand und versucht sie zusammen mit seiner Punk Rocker-Freundin aufzuziehen. Doch der Geist haut den Bruder die Treppe runter, so dass Punky, die vorher keine Kinder wollte, sich nun mit den kleinen Beschäftigen muss, langsam ihre Muttergefühle weckt und gegen den Geist vorgeht. The End.

Zu erst einmal das Positive: Jessica Chastain sowie die beiden Kinderdarsteller sind große Klasse und das Drehbuch hat ein, zwei interessante Ideen, welche eine deutlich bessere Umsetzung verdient hätten. Der Rest ist Mist. Aber der Reihe nach…

Von Geistern und Geistlosen

Dies ist einer von jenen Streifen, der von Guillermo Del Toro produziert wurde. Was heißt das? Zumeist eine Mischung aus Horror und „Märchen“, wie viele Reviewer schreiben, wobei das eher wiedergekautes Presse-Text-Gelaber ist, als Anderes. Märchenhaft ist hier gar nichts und die bewusst „wunderliche“ Stimmung in Form der Kombination „Kleine Kinder + übernatürliches Böse“ greift so gut wie gar nicht. Warum?

Weil eigentlich alle Figuren im Geschehen schlicht damit zu tun haben endlich auf den Wissenstand der Zuschauer zu kommen, welcher bereits ab der Pre-Titel-Sequenz wissen, wohin der Hase läuft. Nein, sogar seit dem Trailer, welcher bereits 90% der Filmhandlung(!!!!!!!) abdeckt...

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To The Wonder

To The Wonder
Originaltitel: To The Wonder – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Terrence Malick

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Darsteller: Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Tatiana Chiline Romina Mondello, Tony O’Gans, Charles Baker, Marshall Bell, Casey Williams, Jack Hines, Paris Always, Samaria Folks, Jamie Conner

Filmkritik: Der Malick mal wieder. Nachdem er offenbar mit „The Tree Of Life“ seine ganz eigene Nische gefunden hat, dreht er nun scheinbar am Stück zahlreiche Werke, die imdb quillt fast über vor neuen Projekten. Die erste Auskopplung ist „To The Wonder“, der sich ebenfalls mit dem berühmt-berüchtigten und auch durch Körperchemie und Messwerten nicht ganz so fassbaren Thema namens Liebe beschäftigt.

Ben und Olga (die im Film zwar Rollennamen haben, was aber nicht weiter stört) lernen sich in Frankreich kennen. Olga hat bereits eine kleine Tochter, verliebt sich aber in Ben und beide ziehen nach Amerika an den trostlosen Allerwertesten der Welt. Dort lebt ebenfalls ein Priester (Bardem), der von seiner Liebe zu Gott abgefallen ist, obwohl er als „göttlicher Mittelsmann“ ja eigentlich das Gebot hat zu Lieben. (Man sieht, die thematische Verbindung wird schon enger.) Irgendwann hält es Olga im Mief der Kleinstadt nicht mehr aus, geht zurück nach Frankreich und ist dann ebenfalls dort unglücklich, weil ihr irgendwas fehlt, während Ben zu Hause ein Beziehung zu seiner ehemaligen Schulfreundin Rachel (jaja, Rollennamen sind Schall und Rauch!) aufnimmt. Irgendwann ist Olga wieder mit ihrem Ben vereint, beide haben Geheimnisse vor einander und Priester Bardem wandelt schlafwandlerisch durch sein unerfülltes, weil nicht mit Liebe gesegnetes Leben und besucht Menschen, zu denen er einfach keine Verbindung aufbauen kann…

Man merkt schon, bereits diese flache Wiedergabe unterstreicht, dass von der Handlung her hier nicht viel zu holen ist, was aber nicht weiter verwundert. Spätestens seit Malick bei „The Tree Of Life“ plöt...

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Cosmopolis

Cosmopolis
Originaltitel: Cosmopolis – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: David Cronenberg



Darsteller:
Robert Pattinson, Jay Baruchel, Kevin Durand, Paul Giamatti, Samantha Morton, Juliette Binoche, Sarah Gadon, Mathieu Amalric, Emily Hampshire, Anna Hardwick, Patricia McKenzie, George Touliatos u.A.

Filmkritik: Nach der wenig begeisternden „Dangerous Method“, welche bereits die Adaption eines Romans/Theaterstückes war, nahm sich der Meister des Bodyhorrors nun wieder eines Romans an. Dieses Mal war es Don DeLillos „Cosmopolis“ von 2003. Grob angelesen erinnerte das Werk durchaus an jene von Bret Easton Ellis, der ja bereits etliche, zu seinen Vorlagen passend unterkühlte Verfilmungen wie „American Psycho“ oder auch „Die Regeln des Spiels“ vorweisen kann. Von „Unter Null“ oder auch „Die Informanten“   ganz zu schweigen.

Cronenbergs Inszenierung der Odyssee eines Schwerreichen (Pattinson) auf dem Weg zum Frisör, die sich zu einem alptraumhaften Trip zwischen Finanzrevolution sowie persönlichen Krisen abspielt und dabei hauptsächlich in dem faszinierend ausgestatteten Inneren dessen Luxuslimousine stattfindet, ist dabei noch weiter reduziert und unterkühlt als die bereits angesprochenen Beispiele des anderen Autors.

Gestelzte Dialoge wechseln sich mit leeren Gesten und verwirrten Blicken ab, ständig mit Pattinson als beinahe unberührbare Präsenz, sowohl auf dessen Äußeres wie auch Inneres bezogen. Dabei zeigt der „Twilight“-Star nicht nur schön, dass man ihn nicht auf seine Arbeit in diesem Franchise begrenzen sollte, sondern auch, dass er durchaus einen ganzen, ersten Film auf seinen Schultern stemmen kann.
Tatkräftige Unterstützung bekommt er dabei von so bekannten Namen wie Juliette Binoche, Paul Giamatti oder eben auch dem noch jungen Jay Baruchel, die allesamt eine tolle Performance abliefern.

Die Kameraarbeit, besonders innerhalb des sehr begrenzten Haupthandlungsortes Limousine ist vorbildlich und schafft immer neu...

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Der Minister

Der Minister
Originaltitel: Der Minister – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Uwe Janson

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Darsteller:
Kai Schumann, Johann von Bülow, Alexandra Neldel, Stefanie Stappenbeck, Katharina Thalbach, Peter Prager, Thomas Heinze, Susan Sideropoulos, Walter Sittler, Reiner Schöne, Christoph Hofrichter, Klaus-Peter Grap, Matthias Koeberlin

Filmkritik: Franz Ferdinand von und zu Donnersberg (Kai Schumann) und sein bester Freund Max Drexel (Johann von Bülow) bilden ein unschlagbares Team: Max kann alles, Franz Ferdinand kann alles verkaufen. Der junge Adlige sieht seine Zukunft in der Politik – mit Max als Ghostwriter an seiner Seite. Unter den strengen Augen seines Vaters Rochus (Walter Sittler) geht Franz Ferdinand seinen Weg kontinuierlich nach oben, bis er an der Tür zum Kabinett der Kanzlerin klopft…

Viel wurde im Vorfeld geredet über „Der Minister“. Nach dem an sich schon extrem satirischen Abgang von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg aus der Politik wegen einer durch und durch zusammengeklauten Doktorarbeit, war es nur eine Frage der Zeit bis jemand diese Handlung in einen (TV-)Film verpacken würde.

Das Ergebnis kann sich weitestgehend sehen lassen. Schumann gibt eine tolle Guttenberg-Kopie ab und imitiert die zurück-gegelte, verschmierte Art extrem gut. Der ohne Frage gar nicht mal so unwahrscheinliche Ghostwriter Max hingegen wirkt die meiste Zeit wie das fünfte Rad am Wagen. Neben ein paar bekannteren Namen wie Walter Sittler als Vater Guttenberg oder Alexandra Neldel als Ehefrau wirkt Johann von Bülow als Max irgendwie deplatziert. Dafür trägt aber vor allem die eigentliche Rolle die Schuld, denn das Familien-Gekaspere mit Max und seiner Frau, die rein zufällig auch noch beim Bund arbeitet und daher Guttenbergs große Wahrpflichtabschaffung eher kritisch sieht, passt einfach nicht so wirklich in den Film hinein.

Auf der anderen Seite geht so zudem auch der ...

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