Mit Drama markierte Beiträge

Her

Her
Originaltitel: Her – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Spike Jonze

her-poster1

Darsteller: Joaquin Phoenix, Lynn Adrianna, Lisa Renee Pitts, Gabe Gomez, Chris Pratt, Artt Butler, May Lindstrom, Rooney Mara, Bill Hader, Kristen Wiig, Brian Johnson, Scarlett Johansson, Amy Adams, Matt Letscher

Filmkritik: Irgendwo in nicht allzu ferner Zukunft. Theodore Twombly (Joaquin Phoenix) arbeitet in einer Firma als Autor von handgeschriebenen Briefen zu bestimmten Anlässen. Derartige Gefühlsausdrücke wie ein persönlich geschriebener Brief sind in der Zukunft eine Seltenheit geworden, denn Programme haben die Schreibaufgaben der Menschen quasi fast vollständig übernommen.
Theodore lebt nach gescheiterter Ehe alleine in einer, nicht komplett eingerichteten Wohnung. Die Scheidung von seiner Frau (Rooney Mara) ist in den letzten Zügen und er stürzt in ein depressives Loch. Beim schlendern im Einkaufszentrum zeigt er sich beeindruckt von einer Werbung für ein neues Betriebssystem für seinen Computer. OS 1 ist ausgestattet mit einer künstlichen Intelligenz die sich komplett auf ihn einstellen soll und ein Eigenleben entwickelt. Nach dem Beantworten einiger persönlicher Fragen, die scheinbar nur wenige Auswirkungen haben, stellt sich das System als Samantha (Scarlett Johansson) vor. Die beiden lernen sich kennen und Samantha beginnt damit Theodores Computer zu sortieren. Emails lesen und aussortieren, Scheidungspapiere verwalten und so weiter. Doch Theodore spürt schnell eine besondere Bindung zu Samantha und die beiden unterhalten sich über viel mehr, das Leben, die Welt und wie es ist ein Mensch zu sein. Durch Samantha beginnt der depressive Theodore wieder Freude und Lebensmut zu empfinden. Theodore verliebt sich immer mehr in das Betriebssystem…

Spike Jonze ist der Mann für die Verwirklichung von eher ungewöhnlichen Drehbuchideen...

Weiterlesen

50/50 – Freunde fürs (Über)Leben

50/50 – Freunde fürs (Über)Leben
Originaltitel: 50/50 – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Jonathan Levine

50-50-poster

Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Seth Rogen, Anna Kendrick, Bryce Dallas Howard, Anjelica Huston, Serge Houde, Andrew Airlie, Matt Frewer, Philip Baker Hall, Donna Yamamoto, Sugar Lyn Beard, Yee Jee Tso

Filmkritik: Adam (Joseph Gordon-Levitt) ist noch keine 30 und hat eigentlich alles, was man(n) sich so wünschen kann. Cooler Job, heiße Freundin, gute Kumpel. Alles läuft bestens – bis er plötzlich diese brutalen Rückenschmerzen bekommt. Die Diagnose: Er hat Krebs – noch dazu eine seltene Form, die ziemlich oft tödlich verläuft. Von heut auf morgen wird Adams Leben auf den Kopf gestellt: Arzttermine und Chemo bestimmen nun seine Tage. Die Menschen, die ihm am nächsten stehen, sind genauso überfordert wie er selbst: Adams bester Freund Kyle (Seth Rogen) nutzt seine Misere schamlos aus, um mit der bewährten Mitleidsmasche Frauen ins Bett zu kriegen. Seine Mutter (Anjelica Huston) will am liebsten sofort bei ihm einziehen und Adams Freundin Rachael (Bryce Dallas Howard) stürzt sich ins Szeneleben und rast von Termin zu Termin, um ja nicht zu viel nach zu denken. Und die junge Therapeutin Katherine (Anna Kendrick), die ihm in dieser schweren Zeit eigentlich zur Seite stehen soll, ist noch nervöser als ihr Patient, denn Adam ist gerade mal ihr dritter Fall. Was soll für Adam also schiefgehen?

„50/50“ setzt sich zwischen die Stühle. Eine wilde Mischung aus Krankheitsdrama, Komödie, (ein kleines bisschen) Romanze. In erster Linie ist „50/50“ aber ein Film über Männerfreundschaften. Der Film lebt von den herrlichen Interaktionen zwischen Seth Rogen und Joseph Gordon-Levitt. Kaum zu glauben, das Rogen Gordon-Levitt erst wenige Tage vor Drehstart zu der Hauptrolle in dem Film überredet hat. Nicht nur muss sich Gordon-Levitt von seinen Haaren verabschieden, er spielt auch noch eine seiner besten Rollen.

Was ebenfalls ...

Weiterlesen

About Time

Alles eine Frage der Zeit
Originaltitel: About Time – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Richard Curtis

about-time-poster

Darsteller: Domhnall Gleeson, Rachel McAdams, Bill Nighy, Lydia Wilson, Lindsay Duncan, Richard Cordery, Joshua McGuire, Tom Hollander, Margot Robbie, Will Merrick, Vanessa Kirby, Tom Hughes, Clemmie Dugdale

Filmkritik: Der 21-jährige Tim Lake (Domhnall Gleeson) entdeckt, dass er durch die Zeit reisen kann … Nach einer wieder mal sehr frustrierenden Silvesterparty gesteht Tims Vater (Bill Nighy), dass alle männlichen Verwandten der Familie die Fähigkeit besitzen, die Gesetze der Zeit aufzuheben. Bald darauf begegnet Tim in London der schönen, aber zurückhaltenden Mary (Rachel McAdams). Die beiden verlieben sich, doch durch eine Zeitreise ergibt sich plötzlich, dass er Mary nie begegnet ist. Erst später lernen sie sich – erneut – zum ersten Mal kennen. Nach einem dritten „ersten Mal“ und etlichen strategisch geplanten Zeitreisen gelingt es Tim, Marys Herz zu erobern. Aufgrund seiner magischen Gabe inszeniert Tim den perfekten Heiratsantrag, verhindert auf der Hochzeit die unerträgliche Ansprache seines Trauzeugen, rettet seinen besten Freund vor der beruflichen Katastrophe und liefert seine hochschwangere Frau schließlich trotz des chaotischen Verkehrs auf der Abbey Road gerade noch rechtzeitig im Krankenhaus ab.
Dennoch merkt Tim bald, dass er seine Familie auf den gefährlichen Zeitreisen vor Leid und Trauer nicht bewahren kann, weil sie zum Leben eben dazugehören…

Kaum zu glauben das Regisseur und Drehbuchautor erst insgesamt 3 Filme ins Kino gebracht hat. Wenig verwunderlich hingegen, dass diese 3 mit zum Besten gehören was in den letzten 10 Jahren von der Insel kam. Love Actually“, „The Boat that Rocked“ und eben „About Time“.

Überraschend erscheint auch die Story seines neuen Films...

Weiterlesen

American Hustle

American Hustle
Originaltitel: American Hustle – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: David O. Russell

american-hustle-poster-2

Darsteller: Christian Bale, Bradley Cooper, Amy Adams, Jeremy Renner, Jennifer Lawrence, Louis C.K., Jack Huston, Michael Peña, Shea Whigham, Alessandro Nivola, Elisabeth Röhm, Paul Herman, Saïd Taghmaoui

Filmkritik: Ende der 70er im schillernden New York: Irving Rosenfeld (Christian Bale) besitzt mehrere Waschsalons, aber sein Geld verdient er mit dubiosen Geldgeschäften und Kunstfälschungen. Mit Hilfe seiner Geschäftspartnerin und verführerischen Geliebten Sydney Prosser (Amy Adams) hat er es zu einem kleinen Vermögen gebracht. Als der überambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso(Bradley Cooper) den beiden brillanten Trickbetrügern auf die Schliche kommt, lässt sich das Gaunerpaar auf einen ungewöhnlichen Deal ein: DiMaso setzt die beiden als Lockvögel auf die Politikprominenz New Jerseys an. Vor allem auf den Bürgermeister von Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), hat er es abgesehen. Hinter dessen Saubermann-Image vermutet er Korruption und Mafiaverbindungen. Am Ende könnte es allerdings Irvings unberechenbare und eifersüchtige Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sein, die die gesamte Operation zum Platzen bringt…

David O. Russell ist momentan wohl ohne Frage einer der angesagtesten Regisseure und Drehbuchautoren. 2011 mit „The Fighter“ 2 Oscars gewonnen, 2013 mit „Silver Linings Playbook“ einen der Goldjungen und 2014 nun mit „American Hustle“ gleich 10-mal nominiert und wohl min. 1-2 der Trophäen sicher.
Man merkt „American Hustle“ diesen plötzlichen Erfolg an, denn Russels neustes Werk ist nur schwer mit seinem bisherigen Schaffen zu vergleichen. Vollgepackt mit bekannten Darstellern und einer Story, für die man erst mal ein Studio finden muss was diesen Stoff verfilmen will, wirkt „American Hustle“ wie ein „ich kann tun was ich will, lasst mich machen“ Film. Schadet dies dem Film oder hat David O...

Weiterlesen

Don Jon

Don Jon
Originaltitel: Don Jon – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joseph Gordon-Levitt

don jon xlg

Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore, Tony Danza, Glenne Headly, Brie Larson, Rob Brown, Jeremy Luke, Paul Ben-Victor, Italia Ricci, Lindsey Broad

Filmkritik: Jon Martello (Joseph Gordon-Levitt) ist ein Frauenschwarm. Wenn er am Wochenende in seinem Stammclub auf die Jagd geht, bekommt er garantiert die schönste Lady ins Bett. Seine Freunde nennen ihn ehrfurchtsvoll Don Jon, in Anlehnung an Don Juan, den größten Frauenheld der Literatur. Doch selbst die heißesten Affären können ihn nicht so sehr befriedigen wie die Pornos, die er im Internet schaut. Unverhofft gerät die Routine aus schnellem Sex und heißen Clips gewaltig durcheinander, als Jon zwei äußerst gegensätzliche Frauen kennenlernt: Die verführerische Barbara (Scarlett Johansson) und die ältere Esther (Julianne Moore) bringen dem jungen Casanova so manche Lektion über das Leben, die Liebe und die Leidenschaft bei.

„Don Jon“ markiert die erste große Regie- und Drehbuch-Arbeit für Schauspieler Joseph Gordon-Levitt, der zudem auch die Hauptrolle, den Titelgebenden „Don Jon“, verkörpert. Mit dem Film ist Joseph Gordon-Levitt ein faszinierender Einblick in die heutige Struktur von Beziehungen gelungen, aber auch die sexuelle Verwahrlosung durch Pornofilme wird gekonnt thematisiert.

Die größte Stärke von „Don Jon“ sind aber seine Darsteller. Joseph Gordon-Levitt als kleingewachsener aber komplett aufgepumpter Don Jon ist schon grotesk genug, doch dann sind da ja auch noch Scarlett Johansson als typische „Bitch“ die mit breitestem Long Island Slang daherschnattert und die „Frau von heute“ symbolisiert. Richtig starkes Schauspieler, aber was hat man von ihr auch anderes erwartet. Als Vater von Don Jon trifft man zudem Tony Danza, den man selbst wenn man seinen Namen im Vorspann sieht zunächst kaum wiedererkennt...

Weiterlesen

The Spectacular Now

The Spectacular Now
Originaltitel: The Spectacular Now – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: James Ponsoldt

The Spectacular Now 5

Darsteller: Miles Teller, Shailene Woodley, Brie Larson, Masam Holden, Dayo Okeniyi, Kyle Chandler, Jennifer Jason Leigh, Nicci Faires, Ava London, Whitney Goin, Andre Royo, Bob Odenkirk, Mary Elizabeth Winstead

Filmkritik: Sutter Keely (Miles Teller) lebt im Hier und Jetzt. Als charmanter, weltoffener aber auch selbstverliebter Schüler der Abschlussklasse auf der High School lebt er ein Leben voller Party. Dies finanziert er mit seinen Job bei einem Herrenausstatter, wo er mit seiner offenen Art viele Verkäufe tätigt. Doch Sutter hat keinerlei Pläne für die Zukunft. Um nicht an seine Sorgen erinnert zu werden trinkt er gerne und viel. Den Flachmann immer dabei.
Als ihn seine Freundin Cassidy (Brie Larson) verlässt, betrinkt sich Sutter und wacht am nächsten Morgen auf einem Rasen auf. Über ihm steht Aimee Finicky (Shailene Woodley). Aimee ist anders: Das nette Mädchen von Nebenan liest Science-Fiction Comics und hatte noch nie einen Freund. Die beiden kommen sich schnell näher und während Amy Zukunftspläne schmiedet, lebt Sutter die beeindruckende Illusion eines spektakulären Hier und Jetzt. Allerdings, irgendwas scheint beide dennoch zu verbinden.

„The Spectacular Now“ ist eine kleine Indie-Produktion von Regisseur James Ponsoldt. Basierend auf einem Buch von Autor Tim Tharp gelang es Ponsoldt, augenscheinlich mit Leichtigkeit, daraus einen tollen Coming of Age Film zu basteln.

Dabei hilft ihm vor allem sein Hauptdarsteller. Miles Teller, bekannt aus „Project X“, schafft es spielend den lockeren Highschool-Schüler zu spielen und ihm gelingt zudem das Kunststück die, für einen Coming of Age Film eher ungewöhnliche Figur, auch dem Zuschauer als Sympatieträger zu vermitteln...

Weiterlesen

It’s a Disaster

It’s a Disaster
Originaltitel: It’s a Disaster – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Todd Berger

Its A Disaster Poster

Darsteller: Rachel Boston, Kevin M. Brennan, David Cross, America Ferrera, Jeff Grace, Erinn Hayes, Blaise Miller, Julia Stiles, Jesse Draper, Laura Adkin, Rob McGillivray, Todd Berger, Will Coleman

Filmkritik: Tracy (Julia Stiles) hat einen neuen namens Glenn (David Cross) und diesen stellt sie beim regelmäßig stattfindenden Brunch mit ihren Freunden Lexi (Rachel Boston) und Buck Kivel (Kevin Brennan), Hedy (America Ferrera) und Shane (Jeff Grace) sowie Emma (Erinn Hayes) und Pete Mandrake (Blaise Miller) erstmalig vor. Glenn ist daher bemüht mit ihrem neuen Macker einen guten Eindruck zu hinterlassen. Doch, dass dieser Brunch, einer von vielen, nun ausgerechnet auch der letzte Mal sein könnte, damit hatte aber weder Glenn noch jeder andere gerechnet. Denn mitten in die flachen Smalltalk-Versuche und das gegenseitige Geprahle platzt wie eine Bombe die Nachricht, dass in der Nachbarschaft tatsächlich eine Bombe explodiert ist. Lebensgefährliche Keime wurden freigesetzt und der sichere Tod ist nur noch eine Frage der Zeit. Angesichts des unabwendbaren Schicksals haben gesellschaftliche Regeln keinen Bestand mehr, und unter den vier Pärchen zeigen sich so manche Ausfallerscheinungen.

„It’s a Disaster“ ist in erster Linie ein herrliches Spiegelbild unserer heutigen Gesellschaft. Das Miteinander der Paare, das mehr einem gegeneinander gleichkommt, hat wohl ein jeder so oder so ähnlich schon mal miterlebt. Auch einen Termin wie den im Film gezeigten Brunch, der regelmäßig stattfindet und den keiner so recht mehr mag, kennt wohl fast jeder. Herrlich wie jeder Versucht den Schein zu wahren, seine Rolle zu spielen und versucht die sein Gesicht zu wahren.

Doch dann platzt die erwähnte Bombe und die Karten werden völlig neu gemischt...

Weiterlesen

Drinking Buddies

Drinking Buddies
Originaltitel: Drinking Buddies – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joe Swanberg

drinking-buddies-poster

Darsteller: Olivia Wilde, Jake Johnson, Anna Kendrick, Ron Livingston, Ti West, Jason Sudeikis, Mike Brune, Frank V. Ross, Michael Gaertner, Kristin Davis, Jim Cibak

Filmkritik: Kate (Olivia Wilde) und Luke (Jake M. Johnson) arbeiten gemeinsam in einer hippen kleinen Brauerei in Chicago. Kate ist für die Event-Organisationen zuständig, Lukes ist mehr der Mann fürs grobe. Die beiden kommen wunderbar miteinander klar und eigentlich wären sie wie füreinander geschaffen, doch beide stecken mitten in anderen Beziehungen. Luke ist seit sechs Jahren mit Jill (Anna Kendrick) zusammen und die versucht immer wieder das Thema Heirat auf den Tisch zu bringen. Kate hingegen hat eine lockere Beziehung mit dem älteren Musikproduzenten Chris (Ron Livingston). Die Karten werden neu gemischt, als die beiden Paare gemeinsam für ein Wochenende ans Meer fahren und eine Menge Bier involviert ist.

„Drinking Buddies“ landete relativ überraschend auf der Top 10 Liste von Quentin Tarantino für das Jahr 2013. Ohne diesen Wink mit dem Zaunpfahl wäre der Film wohl bei den wenigsten Leuten auf der Liste gewesen, damit sollte eigentlich schon die bezaubernde Olivia Wilde Grund genug dafür sein das der Film auf mehr Listen vorkommen sollte.

Der Film zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass das Drehbuch die Dialoge nicht vorgegeben hat sondern lediglich die Situationen und was passieren soll. Dadurch kommt es immer mal wieder zu unglaublich überraschenden und ehrlichen Dialogen, aber ebenso auch ab und zu zeigt der Film auch seltsame Dialoge, doch dieser Fall tritt weitaus seltener auf.

Die Geschichte als solche liefert hingegen nur wenige Überraschungen und das Thema ist recht bekannt...

Weiterlesen

Before Midnight

Before Midnight
Originaltitel: Before Midnight – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Richard Linklater

before-midnight-movie-poster-1

Darsteller: Ethan Hawke, Julie Delpy, Seamus Davey-Fitzpatrick, Jennifer Prior, Charlotte Prior, Xenia Kalogeropoulou, Walter Lassally, Ariane Labed, Yiannis Papadopoulos, Athina Rachel Tsangari, Panos Koronis, Enrico Focardi, Manolis Goussias

Filmkritik: Neun Jahre sind vergangen, seit Jesse (Ethan Hawke) sein Flugzeug zurück in die Vereinigten Staaten verpasst hat, um stattdessen bei Celine (Julie Delpy) in Paris zu bleiben. Nun verbringen der amerikanische Schriftsteller und die impulsive Französin ihren Sommerurlaub bei Freunden in Griechenland. Doch der letzte gemeinsame Abend verläuft nicht wie erhofft und schließlich stehen beide vor der Frage, ob es für ihre Liebe überhaupt noch eine Zukunft gibt.

Da ist es passiert. Mit „Before Midnight“ findet Regisseur Richard Linklater („Dazed and Confused“) den Abschluss zu seiner “Before”-Trilogie. Nach “Before Sunrise” und “Before Sunset” ist die Reihe als zu einem (vorläufigen?) Ende gekommen. In Cannes war man begeistert doch wie sieht es im Heimkino aus? Nunja, so ganz kann der Film mit seinen beiden Vorgängern dann doch nicht mithalten.

„Before Midnight“ beleuchtet die Beziehung zwischen Jesse und Celine zum eigentlich ersten Mal aus der Sicht, das die beiden bereits seit vielen Jahren ein paar sind, Kinder haben und Jobs nachgehen. Vorbei ist die lockere, teils romantische teils sehnsüchtige Atmosphäre der ersten beiden Filme. Davon sollte man sich bereits vor dem Film verabschieden, sonst hat man wirklich Probleme mit dem Vibe den der Film abgibt.

Gespräche schreiben kann Linklater hingegen immer noch blendend. Was sich Jesse und Celine hier teilweise an den Kopf werfen ist wieder bestes Dialog-Kino. Und auch die anderen Darsteller im Film werden gut in die Geschichte eingebettet und können ihrerseits etwas zum Gesamtwerk beitragen.

Doch warum funktionie...

Weiterlesen

New Year’s Eve – Happy New Year

Happy New Year
Originaltitel: New Year’s Eve  – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Garry Marshall



Darsteller:
Michelle Pfeiffer, Zac Efron, Charlotte Marshall-Fricker, Fiona Choi, Mary Marguerite Keane, Michael Mandell, Patrick Reale, Robert De Niro, Halle Berry, Cary Elwes, Alyssa Milano, Common, Barbara Marshall, Jessica Biel, Seth Meyers, Sarah Paulson, Til Schweiger, Carla Gugino, Amber Bela Muse, Peter Allen Vogt, Ross Ryman, Kal Parekh, Katherine Heigl, Jon Bon Jovi, Sofía Vergara, Russell Peters, Serena Poon, Sarge, Ashton Kutcher, Lea Michele, James Belushi, Lillian Lifflander, Sarah Jessica Parker, Hilary Swank

Filmkritik: In New York City kreuzen sich zu Silvester die Lebenswege von mehreren Menschen: Ein verhärmtes Büromäuschen (Michelle Pfeiffer) blüht dank eines coolen Kurierfahrers (Zac Efron) wieder auf. Ein softer Rock-Star (Jon Bon Jovi) und die affektierte Chefin (Katherine Heigl) eines Gourmet-Catering-Services kommen sich näher. Vater (Robert De Niro) und Tochter (Hilary Swank) versöhnen sich am Sterbebett des Vaters. Seine Krankenschwester (Halle Berry) wirft sich in ihr schönstes Ballkleid, um für ihren Mann (Common), einem im Kriegsgebiet stationierten Soldaten, vor der Webcam zu posieren. Eine Mutter (Sarah Jessica Parker) wacht über ihre 15-jährige entflohene Tochter.

Regie Oldie Garry Marshall („Pretty Woman“) findet gegen Ende seiner Karriere Gefallen an Ensemble-Filmen. Auf den 2010er Film „Valentine‘s Day“ folgte 2011 der quasi Nachfolger „New Years Eve“. Wie schon damals und wie schon vor vielen Jahren überaus schön und erfolgreich in „Love Actually“ geht es um die Erlebnisse vieler Personen, gespielt von vielen verschiedenen Prominenten an einem mehr oder weniger bedeutenden Tag. Das kann Weihnachten, Valentinstag oder eben Silvester sein.

Als Schauspielkenner kommt man schon beim Trailer aus dem Staunen kaum heraus, wie viele bekannte Schauspieler sich in diesem Film eingefunden haben...

Weiterlesen

The Wolf Of Wall Street

The Wolf Of Wall Street
Originaltitel: The Wolf Of Wall Street – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Martin Scorsese

the-wolf-of-wall-street-poster

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Matthew McConaughey, Jonah Hill, Margot Robbie, Jon Bernthal, Aya Cash, Jon Favreau, Ethan Suplee, Kyle Chandler, Cristin Milioti, Jean Dujardin, Spike Jonze, u.A.

Filmkritik: Wow. Scorsese hat hier ein richtig geniales Monstrum von einem Film abgeliefert. Leonardo Di Caprio spielt einen Wall Street-Bonzen den es wirklich gab, der Unsummen gemacht, zig tausende Leute beschissen und nachher sogar noch eine Biographie geschrieben hat, dessen Verfilmung das alles hier ist. Wow.

Also selbst wenn der Zuschauer das unmoralische Handeln der geldgeilen Säcke verdammt, zu schade, mit dem Kino-Eintritt an sich hat man so dem Affen sogar Zucker gegeben. Und apropos: Die Protagonisten (oder sind es doch Antagonisten?) benehmen sich ohnehin ständig wie im Zoo. Angefangen bei Matthew McConaugheys Masturbationstipps, über Nutten-Orgien und generellen Maxi-Hedonismus, hier werden alle Regler auf „Overkill“ gestellt, so dass selbst Patrick Bateman aus dem thematisch sehr nahe liegenden „American Psycho“ das Ganze hier für dekadent halten würde. Und das will etwas heißen.

Witzigerweise werden da sogar parallelen zum anarchistischen „Caligula“ wach, wenn ein armer Schlucker sich sämtlichen Regeln widersetzend an die Geld-Spitze bringt und einen &%$§ darauf gibt, wen er dafür hinters Licht führen muss. Und noch ein weiterer Faktor: Es macht unglaublich unmoralischen Spaß dem Ganzen zuzuschauen!

Scorsese ruft an, runter mit den Klamotten!

Und da wir es hier ja mit einem Martin Scorsese-Film zu tun haben, sind plötzlich die prüden Amis sogar bereit sich frei zu machen...

Weiterlesen

The Physician – Der Medicus

Der Medicus
Originaltitel: The Physician – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Philipp Stölzl

THE-PHYSICIAN-Poster-01

Darsteller: Stellan Skarsgård, Emma Rigby, Ben Kingsley, Olivier Martinez, Elyas M’Barek, Tom Payne, Michael Jibson, Stanley Townsend, Mohamen Mehdi Ouazanni, Dominique Moore, Michael Marcus, Fahri Yardim u.A.

Filmkritik: Tja. Die Buchverfilmung mal wieder. Mal kann es sein, dass die Verfilmung eigentlich kaum Material der Vorlage verarbeitet, wie etwa bei World War Z. Dem gegenüber steht das andere Negativbeispiel – nur mal auf das generelle Adaptieren des Inhalts bezogen – wenn der Film eher aus einer „Best Of“-Clip-Show des Romans besteht, welche meist mit (viel) Offkommentaren zusammengehalten werden. Das Beispiel in diesem Fall wäre so etwas wie  Ender’s Game. Natürlich können – und sind zum großen Teil sogar – das alles für sich genommen mindestens unterhaltsame Filme, aber Puristen werden da sicherlich ihre Probleme mit haben. Aber hey, man muss schließlich bei der Übersetzung in ein anderes Medium zwangsweise ein paar Sachen ändern. Sehr gut verstanden hat dies Philipp Stölzls „Der Medicus“-Adaption.

Buch, Film und die Buchverfilmung

Dabei kann ich ganz krass zugeben in diesem Fall das Buch erst nach dem Film gelesen zu haben. Aber egal, worum geht es in beiden?
Die Geschichte handelt von einem in Armut aufgewachsenen Jungen, der in die weite Welt auszieht auf der Suche nach ärztlichem Wissen und der Möglichkeit seinen Mitmenschen heilend zu helfen. Dieser Weg führt ihn im Mittelalter über den Kontakt mit einem grummeligen Barder (Stellan Skarsgard, großartig wie immer) bis hin in den fernen Orient und in die Arme eines weisen Gelehrten (Ben Kingsley, der auf die beste Art und Weise hier an seine Jahrhundertrolle als Ghandi erinnert).

Jenseits dieser groben Beschreibung hören die Gemeinsamkeiten dann aber schon auf, da – wie gesagt- bei der Verfilmung so einige Elemente und sogar Figuren ausgetauscht wurden...

Weiterlesen

The Breakfast Club – Der Frühstücksclub

Breakfast Club – Der Frühstücksclub
Originaltitel: The Breakfast Club- Erscheinungsjahr: 1985 – Regie: John Hughes



Darsteller:
Emilio Estevez, Paul Gleason, Anthony Michael Hall, John Kapelos, Judd Nelson, Molly Ringwald, Ally Sheedy, Perry Crawford, Mary Christian, Ron Dean, Tim Gamble, Fran Gargano

Filmkritik: Fünf Schüler einer Highschool, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, müssen gemeinsam an einem Samstag nachsitzen: Claire (Molly Ringwald), ist eine typische Tochter reicher Eltern; Brian (Anthony Michael Hall) ist ein Streber, ein braver Schüler mit guten Noten und ohne Ansehen; Andy (Emilio Estevez) ist ein Sportler und Schönling; Allison (Ally Sheedy) ist ein verschlossener Freak; John (Judd Nelson) ist ein Rebell, ein Slacker aus kaputtem Haus, kriminell und respektlos. Von dem wütenden und doch schon resignativen Lehrer Vernon (Paul Gleason) aufgefordert, einen Aufsatz über die eigene Identität zu schreiben, droht die Situation zwischen den Jugendlichen schnell zu eskalieren.
Bevor jedoch der Tag endet, werden alle fünf Erfahrungen gemacht haben, wie sie vielleicht nie wieder im Leben machen werden…

„The Breakfast Club“ ist wohl neben „Ferris Bueller’s Day Off” der bekannteste Film von Autor und Regisseur John Hughes. „The Breakfast Club“ widmet sich den Außenseitern, denen die überall anecken. Fünf grundverschiedene Teens müssen am Samstag 8 Stunden nachsitzen, weil jeder für sich genommen Mist gebaut hat. Zunächst sind sich die fünf uneins, aber die Zeit schweißt zusammen und man die Fronten nähern sich an.

„The Breakfast Club“ lebt vollkommen von den unterschiedlichen Figuren. Manche Figuren erkennt man direkt wieder, andere sind einem ziemlich fremd. Doch insgesamt weiß man genau, worüber die Charaktere da momentan gerade reden, denn mitgemacht hat man das in seinen jungen Jahren fast alles schon einmal...

Weiterlesen

The War of the Roses – Der Rosenkrieg

Der Rosenkrieg
Originaltitel: The War of the Roses – Erscheinungsjahr: 1989 – Regie: Danny DeVito

1989-the-war-of-the-roses-poster1

Darsteller:Michael Douglas, Kathleen Turner, Danny DeVito, Marianne Sägebrecht, Sean Astin, Heather Fairfield, G.D. Spradlin, Peter Donat, Dan Castellaneta, Gloria Cromwell, Harlan Arnold, Mary Fogarty

Filmkritik: Scheidungsanwalt Gavin D’Amato (Danny de Vito) erzählt einem Neukunden eine kleine, bitterböse Geschichte vom Ehepaar Rose.
Als Oliver (Michael Douglas) und Barbara (Kathleen Turner) sich kennenlernen, ist es Liebe und Verlangen auf den ersten Blick. Die beiden scheinen wie füreinander geschaffen. Doch recht schnell schleicht sich bereits eine gewisse Routine in die Ehe, die mit zwei Kindern gesegnet wurde, ein. Oliver wird zum erfolgreichen Geschäftsmann und Barbara perfektioniert das große Haus.
Doch als die Arbeiten am Haus abgeschlossen sind, geht Barbara die Beschäftigung aus. Aus Langeweile gründet sie einen Party-Service. Doch das Barbara nun etwas eigenes Macht passt Oliver nicht so recht in den Kram und die beiden geraten in einen Streit. So kommen langsam aber sicher immer mehr Risse in der eigentlich perfekten Partnerschaft ans Licht und die beiden entdecken, dass sie den jeweils anderen praktisch bis aufs Blut hassen. So entbrennt bald ein Krieg zwischen den beiden der sich immer weiter hochschaukelt und das traute Eigenheim wird zum Schauplatz eines Kampfes, Auge um Auge, Haustier um Haustier…

“You have sunk below the deepest layer of prehistoric frog shit at the bottom of a New Jersey scum swamp.“ Oliver Rose

„The War oft he Roses“ ist einer dieser Filme, die man in der Regel irgendwann sonntagabends in den 90er Jahren im TV aufschnappt. Keinerlei Erwartungen hegend schaut man sich einen Film an der zufällig gerade anfängt als man wild die Kanäle durchschaltet und bleibt mit dem Gedanken „mal schauen was das ist“ beim Film hängen.

Bei der Erstsichtung packt einen „The War of the Roses“ in der Regel da...

Weiterlesen

Inside Llewyn Davis

Inside Llewyn Davis
Originaltitel: Inside Llewyn Davis – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joel Coen, Ethan Coen

Inside Llewyn Davis Poster 300dpi RGB

Darsteller: Carey Mulligan, Garrett Hedlund, Justin Timberlake, John Goodman, Oscar Isaac, Adam Driver, F. Murray Abraham, Max Casella, Ricardo Cordero, Alex Karpovsky, Ethan Phillips, Stark Sands, u.A.

Filmkritik: Die Coen-Brothers liefern, mal wieder, einen erstklassigen Film ab. Dieses Mal geht es um einen Folk-Sänger und Gitarristen namens Llewyn Davis und dessen vertracktes Leben, welches immer wieder in den selben Bahnen abläuft.

…und eigentlich muss, nein, sollte man nicht viel mehr dazu schreiben. Melancholisch-schwarzhumorige Momente gibt es zuhauf, aber sind deutlich gefühlvoller als noch bei anderen Coen-Werken verarbeitet worden. Garrett Hedlund als Llewyn ist großartig, das Gleiche gilt für den restlichen Cast. Die Cinematographie ist einfach nur phantastisch und hält man einen surrealen Moment parat, während über all dem ein Teppich aus klassischen und ins Gehör rein, aber aus dem Kopf nicht mehr rausgehenden Folk-Songs liegt.

Gibt es sonst noch etwas, was gesagt werden muss? Eigentlich nicht, aber hier eine Hilfestellung: Obwohl die gelungene erzählerische Klammer eigentlich ziemlich eindeutig war, wurden bei der Presse-Vorstellung zwei Leutchen davon doch etwas verwirrt. Keine Ahnung wie das Geschehen konnte, aber falls doch noch jemand Probleme haben sollte, dem sei gesagt: Nein, es gibt keine Zeitreisen oder ähnliches im Film, Llewyn „is going through the motions“, wie bereits vorher im Geschehen des Öfteren gesagt wurde.

Am Ende bleibt schlicht die Frage, ob das bereits nach ein paar Sequenzen ziemlich eindeutige Porträt von Llewyn Davis wirklich so lang sein muss, da es bei weiterer Laufzeit wenig mehr neue Einsichten enthält...

Weiterlesen