Kategorie Reviews

Cloud Atlas – Wolkenatlas

Wolkenatlas
Originaltitel: Cloud Atlas – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Tom Tykwer, Lana Wachowski, Andy Wachowski



Darsteller:
Tom Hanks, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Susan Sarandon, Halle Berry, Hugh Grant, Keith David, Ben Whishaw, Jim Broadbent, Götz Otto, James D’Arcy, Zhu Zhu u.A.

Filmkritik: Es gibt Filme, die muss man fühlen und es gibt Filme, denen sollte man intellektuell begegnen und dann gibt es manch eine Ausnahme, bei der beide Sinnesherangehensweisen willkommen sind. Der „Wolkenatlas“ ist solch ein Film geworden. Tom Tykwer und die Wachowski-Geschwister lassen dabei verschiedenste Geschichten aus den verschiedensten Zeitperioden zu einem großen, die Menschlichkeit bejahenden Ganzen werden.

Egal, ob es um die Freundschaft zwischen einem kranken Anwalt und einem flüchtenden Schwarzen, ob es um einen mittellosen Komponisten, der sein Meisterwerk für sich behalten will, ob es um ob es um eine Enthüllungsjournalistin, die Leben rettet, ob es um einen alten Verleger, der sich die Freiheit aus einem Altersheim und seiner eigenen Untätigkeit, ob es sich um den rebellischen Kampf gegen ein menschenverachtendes System, oder ob es um die endzeitliche Reise eines Wilden und einer „mit dem Wissen des alten Volkes“ geht, auf einer Mission die letzten Leben zu retten.

Was sich jetzt erst einmal als zu viel für einen Film anhört, ist durch Schnitt und inhaltliche Verbindungen so gut zu einem untrennbaren Ganzen vereinigt, dass es eine Wonne ist. Kinomagie in Reinkultur wird hier zelebriert und fesselt dabei mit seinen knapp drei Stunden Laufzeit besser an den Kinosessel als manch mittelmäßiger 90minüter. Auch spielen in den verschiedenen Geschichten immer wieder dieselben Darsteller andere Personen, ungeachtet ihres Alters, ihrer Nationalität oder Hautfarbe, oder auch ihres Geschlechtes...

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Cockneys Vs. Zombies

Cockneys Vs. Zombies
Originaltitel: Cockneys Vs. Zombies – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Matthias Hoene



Darsteller:
Georgia King, Michelle Ryan, Lee Asquith-Coe, Honor Blackman, Alan Ford, Richard Briers, Harry Treadaway, Tony Gardner, Dannielle Brent, Dudley Sutton, Susan Fordham, Rasmus Hardiker u.A.

Filmkritik: Zombies sind für alles gut. Für Grusel, für Spannung, für Action, für Horror, für politische Analogien, für soziale Analogien, für Humor und was weiß ich nicht noch alles. Kaum zu glauben, dass etwas so totes so vielseitig benutzt werden kann. Das Genre der Zombie-Komödie wurde dabei in den letzten Jahren vor allem von einem Film definiert: "Shaun Of The Dead".

Und vielleicht liegt es ja an der britischen Herkunft, aber „Cockneys Vs. Zombies“ ist jetzt der erste Film, der ganz, ganz nahe, wenn nicht sogar eigentlich gleich auf mit dem Klassenprimus ist. Die Geschichte? Ganz klassisch (zugehörigen Zombiefilm bitte selbst herausfinden, falls man weiß, woher man diese Rückkehr der Zombies kennt, sich selbst eben auf die Schulter klopfen) wird ein altes Grabmal geöffnet und voila, Zombies sind darin, die erst einmal die anwesenden Arbeiter anknabbern. Derweil versucht sich eine Gruppe Fastnochjugendlicher an einem Bankraub, um das Seniorenheim ihres Großvaters zu retten, welcher sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hat. Alle Beteiligten sind dabei „Cockneys“, sprich, mit tollem Dialog palavernde Mitglieder der Arbeiterschicht Londons. Wie gewohnt bricht natürlich das Zombiechaos aus und Überlebenskampf ist angesagt, doch die Beinaheerwachsenen sind sich sicher: „Wir müssen die Alten retten!“ Und während eben jene sich in ihrem Altersheim verschanzen, machen sich die Geradenochmitheilerhautdavonkommer auf den Weg sie zu retten…

So weit die grobe Story, die mit viel liebevollem Lokalkolorit angereichert wird und unbedingt im englischen O-Ton genossen werden sollte...

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XCOM: Enemy Unknown

XCOM: Enemy Unknown

Jeder Rundenstrategiefan kennt die „X-Com“ Reihe bzw. vor allem den ersten Teil der hierzulande auf den Namen „UFO – Enemy Unknown“ hört. Vor ca. 1,5 Jahren kündigte Entwickler Firaxis („Civilization“) ein Remake des Klassikers an. Aufgrund des Genreerfahrenen Entwickler gab es keinen Aufschrei in der Community, vielmehr war man mehr als gespannt wie Firaxis diesen Klassiker zum neuen Leben erweckt. Viele UFO-Fans spielen das Original in der Regel einmal pro Jahr, doch zumeist schreckt einen vor allem die Grafik bzw. die geringe Auflösung des Spiels ab. Ein Remake bei dem an den Stellschrauben nicht viel gemacht wird aber die Technik aktualisiert wird, wäre also wie so oft die beste Idee.

Am 12. Oktober 2012 erschien das Remake schließlich und die Spielschaft war begeistert. Firaxis ist es in der Tat gelungen den Geist der Vorlage bezubehalten, einige Dinge zu verbessern, andere heraus zu kürzen und das Spiel in ein modernes Grafikgerüst zu verpacken.

Am Spielablauf wurde zunächst wenig geändert. Weiterhin gilt es eine außerirdische Invasion zurückzuschlagen. Die Aliens greifen zunächst mit ein paar UFOs an, die man mit einem Abfangjäger auf einer großen Weltkugel vom Himmel holt, bzw. den Auftrag dazu erteilt. Anschließend fliegt man mit seinem Skyranger, einer Art Truppentransporter-Flugzeug, zur Absturzstelle und räumt die verbliebenen Aliens aus dem Weg. Nach der Mission schaut man sich erbeutete Ausrüstung der Aliens an, erteilt in seiner Basis Forschungsaufträge, produziert so neue Waffen, Raumschiffe, Panzerung und vieles mehr. Anschließend wartet man auf den nächsten Einsatz, welche neben UFOs auch die bereits aus dem Original bekannten Alien-Terror-Camps sein können. Von diesen muss man sich nun allerdings immer eins aus drei möglichen herauspicken...

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Die Vermessung der Welt

Die Vermessung der Welt
Originaltitel: Die Vermessung der Welt – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Detlev Buck

Darsteller: David Kross, Vicky Krieps, Florian David Fitz, Karl Markovics, Jérémy Kapone, Detlev Buck, Georg Friedrich, Àlex Brendemühl, Katharina Thalbach, Johannes Zeiler, Leander Haußmann, Max Giermann u.A.

Filmkritik: Darf es einmal „Review – kurz & knackig“ sein? Wohl bekomms:

Die Geschichte des Films handelt von den beiden Pionieren Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauss. Der Eine bereist die Welt um Neues zu entdecken, neue Tiere, neue Völker, neue Orte, während der Andere daheim bleibt, aber ebenso Neuland betritt in seinem Verständnis der Mathematik, von Geraden die sich im Unendlichen treffen und wie die Welt auf Zahlen basiert. Beide haben dafür ihre liebe Not mit den Alltäglichkeiten des Lebens und nachdem sie sich in jungen Jahren getroffen haben, sollen die beiden Wissenschaftler erst wieder im hohen Alter aufeinander treffen…

Der von Detlev Buck direkt in 3D gedrehte Streifen beginnt etwas ruhig, nur um mit fortschreitender Laufzeit ein faszinierendes Gemälde der beiden Menschen zu zeichnen, die, zu recht und unrecht, von ihren Mitmenschen als Sonderlinge verstanden wurden.

Dabei wechseln sich atemberaubende Landschafts- und Tieraufnahmen während Humboldts Reisen mit dem dramatischen Sittengemälde ab, welches sich aus dem Leben des Mathematiker Gauss beschäftigt. Mit viel trockenem Humor und ein paar nackten Tatsachen gewürzt, vergehen die gut zwei Stunden des Geschehens wie im Fluge. Das 3D wird dabei gekonnt eingesetzt und vermittelt bei Humboldts Reisen schon ein richtiges „Mittendrin, statt nur dabei“-Feeling und erschafft eine schön klassische Abenteuerstimmung, die wunderbar als Kontrast zu dem Tristen und nach innen gekehrten Leben des Gelehrten Gauss funktioniert.

Zurück bleibt ein Film, welcher viele magische Momente zu einem großartigen Ganzen verbindet und sich angenehm von der typisch...

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Here Comes The Boom – Das Schwergewicht

Das Schwergewicht
Originaltitel: Here Comes The Boom – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Frank Coraci



Darsteller:
Salma Hayek, Kevin James, Henry Winkler, Melissa Peterman, Greg Germann, Reggie Lee, Joe Rogan, Alexandra East, Charice, Sarah Fischer, Frank Coraci, Bas Rutten  u.A.

Filmkritik: Biolehrer Scott (Kevin James) hat auch schon mal bessere Tage gesehen, meist ist er einfach faul und ergötzt sich an seinem „Lehrer des Jahres“-Preis, welchen er vor über 10 Jahren verliehen bekommen hat. Neuen Antrieb findet er schließlich, als ein guter Freund und Musiklehrer samt seinem ganzen gemeinnützigen Programm wegen Budgetkürzungen von der Schule geworfen werden soll. Geld muss her und Scott kommt über Umwege auf die Idee sich bei Mixed-Martial-Arts-Turnieren verprügeln zu lassen, da dort auch die Verlierer satte Geldpreise einstreichen. Dass seine Kollegin (Salma Hayek), auf die Scott ein Auge geworfen hat, von dem neuen Elan des Biologie-Lehrers angetan ist, ist dabei ein willkommener Zusatz…

Guter Trailer, lahmer Film

Ja, „das Schwergewicht“ landet als Film ziemlich schnell auf der Schnauze. War der Trailer flott montiert und sympathisch aussehend, so gibt es im fertigen Film die gleiche Wirkung, nur gestreckt auf 90 Minuten, wobei die besten Szenen dieses Mal im Trailer vorhanden waren. Noch schlimmer: Die beiden größten Lacher – eine Kotz- und eine Kuchenschlacht-Szene – waren ebenfalls bereits in der Filmwerbung zu sehen. Das lässt sowohl vom Inhalt als auch vom Marketing tief blicken.

Die Co-Stars wie Salma Hayek, die hier nicht nur wieder einmal toll aussieht, sondern auch überraschend witzig agiert, über den droligen Henry Winkler als Musiklehrer bis hin zu Mixed-Martial-Arts-Star Bas Rutten, welcher hier auch überraschend sympathisch und witzig rüberkommt, retten so einiges bei diesem Streifen, welcher leider als Action oder Sportfilm komplett versagt...

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Mann tut was Mann kann

Mann tut was Mann kann
Originaltitel: Mann tut was Mann kann – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Marc Rothemund

Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Jasmin Gerat, Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim, Oliver Korittke, Friederike Kempter, Karoline Schuch, Hedi Kriegeskotte, Peter Sattmann, Noemi Besedes, Miranda Leonhardt, Manuel Cortez u.A.

Filmkritik: Die Beziehungskomödie, die Königsdisziplin des deutschen Kinos und dieses Mal überraschend toll gelungen: Vier Männer, als Hauptcharakter der bemühte Single, der sich trotzdem verliebt; sein bester Freund, der Affären habende Weißnichtwaserwiller; der gute Kumpel, der schüchtern zurückgezogen, aber romantische Typ und als vierter im Bunde der Neuling, welcher doch lieber philosophiert, anstatt sich mit der Liebe auseinander zu setzen.

Dabei wird das Geshehen wunderbar von dem vierköpfigen Schauspielerensemble aus Wotan Wilke Möhring als Hauptcharakter und seinen Freunden Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim und natürlich dem immer großartigen Oliver Korittke fantastisch getragen. Der Autor dieser Zeilen kann sich nicht daran erinnern, dass er in letzter Zeit das einfache Konzept der Beziehungskomödie so schnörkellos, aber gleichzeitig auch unglaublich sympathisch umgesetzt gesehen hat.

Natürlich schrammen die Figuren nicht nur oftmals an der Klischee-Charakterisierung vorbei, sondern überschreiten diese Linie auch. Aber was solls? Die pointierte Inszenierung von Marc Rothemund in Kombination mit den überraschend guten Einsichten in die männliche Psyche, was dann auch für beide Geschlechter etwas Lustiges hat, schafft einen am Ende durchaus herzigen Film.
Noch besser gemacht wird das Ganze dadurch, dass die unterstützende weibliche Schauspielerschar ihren männlichen Kollegen da in nichts nachsteht und sowohl gekonnt wie auch sympathisch erscheint.
Rothemund schafft dabei zusätzlich noch den Balanceakt, der Geschichte an den nötigen Stellen die richtige Dosis Dramatik zu verp...

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Seven Psychopaths – 7 Psychos

7 Psychos
Originaltitel:  Seven Psychopaths  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Martin McDonagh



Darsteller:
Colin Farrell, Woody Harrelson, Abbie Cornish, Christopher Walken, Olga Kurylenko, Sam Rockwell, Tom Waits, Joseph Lyle Taylor, Kevin Corrigan, Helena Mattsson, Zeljko Ivanek, Gabourey Sidibe u.A.

Filmkritik: Nach dem etwas zwiespältigen „Savages“  von Oliver Stone kommt nun kurze Zeit später direkt ein weiterer Gangster-Killer-Thriller heraus, welcher zumindest anfangs deutlich an jene Streifen erinnert, welche in der zweiten Hälfte der 90er dank Tarantino so beliebt waren. Aber anstatt dieses Thema jetzt noch einmal durchzukauen, geht auch der Film nach den ersten zwanzig Minuten andere, sehr eigenwillige Wege, was dem Werk von „Brügge sehen… und sterben“-Macher Martin McDonagh allerdings gut zu Gesicht steht. Nach dessen biederen Erstling, welche dutzendfach bekannte Gangster-Momente in typisch lakonischer Machart sattsam bekannt wiedergekäut und jenseits der Örtlichkeit wenig bis gar keine Eigenständigkeit vorweisen konnte (auch wenn mein werter Seitenkollege C4rter das, wie einige etliche Andere, dies ganz und gar nicht so empfunden hat) , so scheint „7 Psychos“ dies umso mehr kompensieren zu wollen.

Die Geschichte handelt von Drehbuchautor Marty, der an einer Geschichte mit dem Titel „Seven Psychopaths“ sitzt und nicht so recht weiß, was er da schreiben soll. Sein durchgeknallter Freund Billy (Sam Rockwell, wer auch sonst?) erzählt ihm deshalb Geschichten über verschiedene Psychopathen, anscheinend unwissend, dass er als „professioneller Hunde-Kidnapper“ sich mit Gangster Charlie (Woody Harrelson) angelegt hat, indem er dessen ein und alles, dessen Hund, gekidnappt hat. Väterlicher Freund der beiden ist Hans (the one and only: Christopher Walken), welcher das Geld aus dem Hunde-Kidnapping für seine Krebskranke Frau Myra (ganz toll: Linda Bright Clay) braucht…
Jetzt mehr von der immer wieder vo...

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Wreck-It Ralph – Ralph reicht’s

Ralph reicht’s
Originaltitel:  Wreck-It Ralph  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Rich Moore



Stimmen (O-Ton):
John C. Reilly, Sarah Silverman, Jack McBrayer, Jane Lynch, Alan Tudyk, Mindy Kaling, Joe Lo Truglio, Ed O’Neill, Dennis Haysbert, Edie McClurg, Raymond S. Persi, Jess Harnell, Rachael Harris u.A.

Filmkritik: Ein neuer Disney-Film! Von einem Regisseur, der vorher für „Simpsons“ und „Futurama“ gearbeitet hat! Und der von einem Arcade-Game Bösewicht handelt, der keine Lust mehr darauf hat immer der böse Wicht zu sein und nicht nur zu Selbsthilfegruppen geht, sondern von einem Videospiel ins andere springt, um endlich auch einmal selbst eine Medaille zu bekommen, die ansonsten immer nur an den Helden geht.

Das hört sich kreativ an? Ist es auch! Und das Beste: Disney bekam von vielen Videospielen die Rechte, deren Charaktere in ihren Film zu verwenden. Sei es jetzt Chun Li, welche mit Prinzessin Daisy redet, General Bison und Co. als Bösewichte in der Selbsthilfegruppe oder gar Sonic, welcher einen Sicherheitsratschlag gibt: Hier haben die Macher nicht nur ihre Hausaufgaben gemacht, sondern bieten mit viel Liebe zum Details genug Futter, um wahrscheinlich auch noch beim dritten Durchgang irgendwo im Hintergrund wieder eine neue Anspielung zu entdecken.

Ralph reicht’s, also ab in den „Sugar Rush“…

Gut, der deutsche Titel „Ralph reicht’s“ ist schon ziemlich daneben, aber wenn man die Hauptfigur nicht in „Kaputt-Mach Klaus“ umbenennen will, bietet sich sonst wohl auch nicht allzu viel an. Den Ralph verschlägt es nicht nur in einen düsteren Ego-Shooter mit "Starship Troopers" artiger Marines Vs. Bugs-Action, sondern auch in das Game „Sugar Rush“, welches quasi die Bonbon bunte Variante von Mario Kart ist. Dort lernt er Vannellope kennen, einen „Glitch“, welcher auch gerne mal eine richtige Spielfigur sein würde...

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Argo

Argo
Originaltitel:  Argo  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Ben Affleck



Darsteller:
Ben Affleck, Taylor Schilling, Bryan Cranston, John Goodman, Victor Garber, Kyle Chandler, Chris Messina, Clea DuVall, Rory Cochrane, Alan Arkin, Tom Lenk, Titus Welliver u.A.

Filmkritik: Iran 1980, das Machtregime wechselt und die US, welche den jetzt gestürzten Schah zuvor unterstützt haben, werden von den unterdrückten Menschen und Anhängern der neuen Führerfigur Ayatollah Khomeini bedrängt, dabei kommt es zum Aufstand und die amerikanische Botschaft wird gestürmt, nur sechs Leute können entkommen, alle anderen werden zu Geiseln. „Argo“ erzählt nun die wahre Geschichte einer CIA-Operation, welche unter dem Mantel einer fiktiven Filmproduktion die entkommenen sechs Mitarbeiter, welche sich in der kanadischen Botschaft versteckt haben, aus dem Land schaffen soll…

…und so ziemlich jeder Kritiker scheint sich gerade komplett darauf einzuschießen, dass „Argo“ ein schlichtweg fantastischer Film ist. Ist dem wirklich… ach, vergessen wir das, die meisten dürften wohl die „10von10“-Bewertung bereits oben in den Tags gesehen haben, deshalb kommen wir schlicht zur Abfeierparade:

Believe The Hype!

Ben Affleck ist Großes gelungen mit seinem neuesten Film. Angefangen vom fantastischen Vintage-Look, welcher die ausgehenden 70er und sehr frühen 80er bis hin zum Warner-Logo am Anfang perfekt einfängt und dabei sogar Inszenierung und (grobkörnigere) Optik an den Zeitgeist anglicht, ohne dabei die rasante Handlung auszubremsen. Über die überraschend humorvollen, fast schon satirischen Momente, welche sich durch diese schon ziemlich bizarre Rettungsmöglichkeit ergeben und dabei Einblicke in Hollywood- und CIA-Alltag geben, bis hin zum erstklassigen Drehbuch, welches viele „Magic Moments“ enthält und es dabei stets schafft auch in eigentlich typischen Situationen schafft mit cleveren, kleinen Szenenzusätzen alles aus der gegebenen Idee heraus zu holen.

Beis...

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Skyfall

Skyfall
Originaltitel:  Skyfall  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Sam Mendes



Darsteller:
Daniel Craig, Ralph Fiennes, Javier Bardem, Helen McCrory, Ben Whishaw, Judi Dench, Naomie Harris, Bérénice Marlohe, Albert Finney, Ola Rapace, Tonia Sotiropoulou, Rory Kinnear u.A.

Filmkritik: Da ist er wieder, der neue Bond! Nach dem Einsatz im "Casino Royale" und der Suche nach einem "Quantum Trost" ist der beste Agent der Briten nun komplett in seinem Element. Zumindest für die Pre-Titel-Sequenz, bis er mehrfach angeschossen in den Fluten versinkt und nach einer tollen Titelsequenz für tot gehalten wird. Aber Bond wäre nicht Bond, würde er statt dem Jenseits nicht eine heiße Frau und einen kühlen Drink an irgendeiner exotischen Kulisse genießen, nur um von einer Explosion im britischen MI6-Hauptquartier aus seinem „Urlaub“ gerissen zu werden. Und dieses Mal scheint seine Chefin M die Probleme generiert zu haben, denn alles deutet darauf hin, dass jemand aus ihrer Vergangenheit es nun auf sie abgesehen hat und alle Mittel und Wege in Kauf nimmt, um sich an der mächtigen Frau zu rächen…

So weit, so der Ansatz von Sam Mendes 23. Bond-Streifen, welcher leider einige Probleme mit seinem durchwachsenen Ansatz hat. Probleme, welche man durchaus etwas genauer ansprechen muss. Dennoch wird sich jetzt erst einmal bemüht nur grob Handlungspunkte anzusprechen, ohne zu viel des Inhalts zu verraten. Dies nur einmal als grobe Warnung vorab an all jene, welche wirklich komplett unvorbelastet ins Kino gehen wollen (wobei sich dann natürlich wieder die Frage stellt, warum überhaupt ein Review vorab lesen, aber das geht uns hier ja auch eigentlich nichts an…).

Skyfall – Reinfall?

Zuerst das Positive: Mendes verpasst Bonds Abenteuer eine wunderbare Optik, die gekonnt die Moderne mit dem Charme vergangener Bond-Abenteuer kombiniert. Atmosphärerische Bilder hat man seit einigen Jahren nicht beim britischen Spion gesehen...

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Der Totmacher

Der Totmacher
Originaltitel: Der Totmacher – Erscheinungsjahr: 1995 – Regie: Romuald Karmakar



Darsteller:
Götz George, Jürgen Hentsch, Pierre Franckh, Hans-Michael Rehberg, Matthias Fuchs, Marek Harloff, Christian Honhold, Rainer Feisthorn

Filmkritik: Wir Scheiben das Jahr 1924. Ein äußerst grausamer Kriminalfall in Hannover erregt weltweit die Gemüter. Der Kaufmann Fritz Haarmann (Götz George) gesteht aufgrund von erdrückenden Beweisen diverse junge Männer getötet und auf bestialische Art und Weise zerstückelt zu haben. Im August 1924 beginnen die sechswöchigen Untersuchen, geführt von Prof. Dr. Ernst Schultze (Jürgen Hentsch)…

Kammerspiele sind so eine Sache. 90 oder gar 120 Minuten eines Films spielen nur in einem einzigen Raum mit einem einzigen Schauspieler? Das ist eine Gegebenheit der man etwas Faszinierendes abgewinnen muss oder man wird das nicht durchstehen. Klassiker des Genres sind „12 Angry Men“ oder auch „Rope“ von Alfred Hitchcock. 1995 kam solch ein Film aus Deutschland. Das Werk hört auf den Namen „Der Totmacher“ und gilt für viele als bester Film mit Schauspieler Götz George.

George spielt in „Der Totmacher“ den Mörder Fritz Haarmann der mindestens 24 junge Männer auf dem Gewissen hat. Aus den Aufzeichnungen während der 6 Wöchigen Verhöre hat Regisseur Romuald Karmakar ein bedrückendes Kammerspiel gebastelt. Der Film kommt mit gerade einmal 3 festen Hauptrollen bzw. mit insgesamt 8 Schauspielern aus. Doch die meiste Zeit des Films ist die Kamera sowieso auf Götz Geroge als Haarmann gerichtet sowie im Wechsel auch immer auf den Leiter des Verhörs, Prof. Dr. Ernst Schultze (Jürgen Hentsch).
Eine besondere Rolle kommt zudem dem praktisch Stummen Stenograph zu gute...

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Universal Soldier: Day of Reckoning

Universal Soldier: Day of Reckoning
Originaltitel: Universal Soldier: Day of Reckoning – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: John Hyams



Darsteller:
Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Scott Adkins, Kristopher Van Varenberg, James Rawlings, Mariah Bonner, Austin Naulty, David Jensen, Rus Blackwell, Andrei Arlovski, Roy Jones Jr.

Filmkritik: John (Scott Adkins, „Undisputed 2“) muss eines Nachts am eigenen Leib ertragen wie mehrere vermummte Männer in sein Haus eindringen und dabei seine Frau und seine kleine Tochter brutal ermorden. Angeführt wird das Killer-Kommando von Luc Devereaux (Jean-Claude van Damme). In der Zeit nach dem Angriff liegt John viele Monate im Koma. Als er schließlich wieder erwacht, kann er sich zwar an nichts mehr vor der fraglichen Nacht erinnern, doch die Ermordung seiner Familie ist jederzeit in seinem Kopf präsent. John sinnt auf Rache!
Nach und nach versucht er über kleinere Hinweise seine zerstreute Erinnerung zurückzuerlangen und Devereaux aufzuspüren. Doch seine  Mission stellt sich als alles andere als einfach heraus da ihm u.a. der Universal Soldier Magnus (Andrei Arlovski) auf den Fersen ist und mit einer Gewalt ähnlich eines Terminators alles im Weg stehende plattwalzt. Aber mit aller Anstrengung gelingt es John in die Tiefen von Devereaux Söldnertruppe, die von Andrew Scott (Dolph Lundgren) angeführt wird, einzudringen. Doch plötzlich gerät John in starke Selbstzweifel, ob all das denn wirklich noch die Realität ist, besonders als er in einer Hütte im Wald einen nahen Bekannten trifft…

Der Trailer zum vierten „größeren“ „Universal Soldier“ Film konnte auch den kritischsten Betrachter aus den Latschen hauen. Nach dem sehr Ostblockigen „Universal Soldier: Regeneration“ hätte man einen derartigen Film nun wirklich nicht erwartet.

Bei näherer Betrachtung stellt sich „Universal Soldier: Day of Reckoning“ dann aber größtenteils dann doch leider als „nicht Fisch, nicht Fleisch“ heraus...

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Videogames – 10.2012

Da die Videogames-Reviews zuletzt etwas liegen geblieben sind, gibt es nun ein Sammelreview zur Aufarbeitung.

Max Payne 2
Als Nachfolger des großen Vorgängers mit mehr Budget und besserer Technik gesegnet. Die Physikengine ist eine Wucht, denn wenn man theatralisch durch die Luft segelt und um einen herum die Einrichtung zerberstet, macht das alles noch mehr Spaß.
Leider bleibt dafür im Nachfolger die Story auf der Strecke, kann viel weniger fesseln. Einzig die Femme Fatale Mona Sax, der man bereits im Vorgänger kurz begegnete, macht einiges her. Der Rest ist klasse Action aber schwächelnde Story.
8/10

Max Payne 3
Endlich gibt es einen dritten Teil zum coolsten Killer aller Zeiten. Nicht mehr von "Remedy" sondern diesmal von den GTA-Jungs "Rockstar" entwickelt gleicht der dritte Max Payne Teil den anderen so fast gar nicht mehr.
Durchzogen von teilweise extrem langen Videosequenzen ist Teil 3 mehr ein Spielfilm zum Mitspielen. Doch anders als erwartet funktioniert das alles bombastisch gut. Max lässt sich wunderbar steuern, man wird komplett in die Story reingezogen und die Action tritt Ärsche wie schon lange nicht mehr. Auch wenn Max im Spiel irgendwann seinen Kopf rasiert und nicht mehr in New York sondern durch die Slums in Südamerika flaniert kippt das Spiel nicht in niedrigere Region ab. Durchweg Hochspannung und einfach tolle Action.
Zudem eine stattliche Laufzeit von knapp 10 Stunden. Solch ein Nachfolger kann gerne nochmal daherkommen.
9/10

The Darkness 2

Da Teil 1 nicht auf dem PC erschien, können die PC-Spieler erst mit Teil 2 der Comic-Verspielung so richtig durchstarten. Dafür dann aber auch direkt qualitativ hochwertig, denn wie es scheint ist Teil 2 eine konsequenten Verbesserung zum Erstling.
Die Mischung aus Fantasy und Realwelt sieht durch den Comic-Look super aus und es gibt quasi keinen Leerlauf, was aber auch auf kosten der Levels geht die arg schlauchig daherkommen.
Dafür brennt das Spiel konsequent wunderbar b...

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Abraham Lincoln: Vampire Hunter – Abraham Lincoln Vampirjäger

Abraham Lincoln Vampirjäger
Originaltitel: Abraham Lincoln: Vampire Hunter – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Timur Bekmambetov



Darsteller:
Benjamin Walker, Mary Elizabeth Winstead, Dominic Cooper, Alan Tudyk, Rufus Sewell, Anthony Mackie, Marton Csokas, Robin McLeavy, Jimmi Simpson, Joseph Mawle, Erin Wasson, Jaqueline Fleming

Filmkritik: Abraham Lincoln (Benjamin Walker) wird früh zum Waisen, als seine Mutter an einer mysteriösen Krankheit stirbt. Doch schnell erkennt der junge Abraham den Vampirbiss bei seiner toten Mutter und schwört dem Blutsauger der sie auf dem Gewissen hat Rache. Dank seiner Intelligenz und seinem politische Geschick wird Abraham später zum Präsidenten der USA gewählt. Bis dahin bildet ihn sein Freund Henry (Dominic Cooper) zu einem gnadenlosen Vampirkiller aus, der dank seiner Stärke und seinem harten Training zu einem gefürchteten Erzfeind der Vampire wird. Doch eine Armee von Untoten ist auf Weg den Bürgerkrieg der USA zu entscheiden. Ihr Anführer ist der Adlige Adam (Rufus Sewell), der sich vom Politiker in eine todbringende Bestie verwandeln kann. Doch so schnell gibt Lincoln sein Land nicht auf und kämpft unerbittlich weiter…

„Stolz und Vorurteil und Zombies“? „Abraham Lincoln Vampirjäger“? Wer kommt auf so einen Blödsinn möchte man sich im ersten Augenblick fragen. Doch wenn man ein zweites Mal hinschaut merkt man, wie viel Potential diese Vermischung von Realität und Fiction doch haben kann.

Angefangen von der frühsten Kindheit über die Teenagerjahre und den politischen Aufstieg bis weit in die Präsidentschaft hinein, nimmt Roman- und Drehbuchautor Seth Grahame-Smith die reale Historie um Abraham Lincoln und streut wohl dosiert Vampire hinein. Lincolns Mutter ist wenige Jahre nach seiner Geburt gestorben? Hm, evtl. hatten da ja Vampire ihre Finger im Spiel, wer weiß das fast 200 Jahre später denn schon so genau?!

Benjamin Walker gibt dabei eine überraschend gute Performance als Abraham Linco...

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Hotel Transylvania – Hotel Transsilvanien

Hotel Transsilvanien
Originaltitel: Hotel Transylvania – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Genndy Tartakovsky



Stimmen (O-Ton):
Adam Sandler, Andy Samberg, Selena Gomez, Kevin James, Fran Drescher, Steve Buscemi, Molly Shannon, David Spade, CeeLo Green, Jon Lovitz, Brian George, Luenell, Brian Stack, Chris Parnell, Jackie Sandler u.A.

Filmkritik: Was könnten wir nicht alles für tolle Familienfilme in den letzten Jahren bekommen haben, wäre da nicht die typische Kinderfilmkinderkrankheit: Die Hibbeligkeit! „Hotel Transsilvanien“ ist einmal mehr ein Paradebeispiel sowohl dafür, als auch für die Tatsache, wie krampfhaft manches Mal Jugendkultur in Familienfilme gepackt wird, damit man auch ja „hip“ ist. Aber alles der Reihe nach.

Willkommen im Hotel der Monster

Dracula, seit Ende des 19. Jahrhunderts aufopfernder Vater, lies ein Hotel bauen in den tiefsten Tiefen Transsilvaniens. Nicht nur, damit seine Monsterfreunde dort sicher sind vor den ach so gefährlichen Menschen, ihren Mistgabeln und Fackeln, sondern auch, um ein besorgtes Auge auf seine Tochter Mavis zu haben, denn anders als ihre Mutter soll sie niemals den bösen Menschenhorden zum Opfer fallen.
Mehr als hundert Jahre später, pünktlich zu Mavis 118. Geburtstag, sind nicht nur einmal mehr alle Monster im Hotel versammelt, um diesen Freudentag entsprechend zu feiern, sondern mit dem Backpacker Jonathan verirrt sich erstmalig ein Mensch in die Gefilde der Ghoule. Guter Rat ist da natürlich teuer, erst recht als Mavis und Jonathan ein Auge aufeinander werfen. Dracula bleibt nichts anderes übrig als den Menschen als Monster auszugeben („Frank, er ist ein Cousin, eh, ein Cousin des ursprünglichen Besitzers deines linken Armes!“). Aber auf die Dauer kann das natürlich nicht gut gehen…

So weit, so eine tolle Vorraussetzung hier einen schönen Familiengrusel draus entstehen zu lassen. Die Monster werden dabei schon überzeichnet...

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