Kategorie Reviews

Killing them Softly

Killing them Softly
Originaltitel: Killing them Softly – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Andrew Dominik



Darsteller:
Brad Pitt, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn, James Gandolfini, Vincent Curatola, Richard Jenkins, Ray Liotta, Trevor Long, Max Casella, Sam Shepard, Slaine, Garret Dillahunt

Filmkritik: Zwei nicht allzu hellen Gangstern (Scoot McNairy, Ben Mendelsohn) gelingt es, das illegale Pokerspiel von Markie Trattman (Ray Liotta) zu überfallen, die Spieler um ihr Geld zu erleichtern und unerkannt zu entkommen. Das hat Folgen: Denn die Kartenspiele werden vom organisierten Verbrechen ausgerichtet, das eigentlich für die Sicherheit der Zocker geradestehen sollte. Solange die Diebe nicht geschnappt sind, müssen die Spiele ausgesetzt werden. Um schnell wieder Normalität einkehren zu lassen, wird Jackie Cogan (Brad Pitt) engagiert, ein Profikiller, der Beste seines Fachs. Ihm wird es aber nicht leicht gemacht. Die Bürokratie und Unentschlossenheit des Syndikats rauben ihm den letzten Nerv, ein einst todsicherer Kollege (James Gandolfini) entpuppt sich als unzuverlässiger Säufer, und Cogans Angewohnheit, seine Ziele nur „weich“ („soft“) zu töten, also aus sicherer Entfernung, ohne ihnen in die Augen blicken zu müssen, ist ein zusätzliches Hindernis bei der Durchführung seines Jobs…

„They cry, they plead, they beg, they piss themselves, they cry for their mothers. It gets embarrassing. I like to kill ‚em softly. From a distance”

„Killing them Softly“ legt zu Beginn gut los. In der Tradition eines guten Gangsterfilms folgt die Kamera beständig den beiden Kleinganoven Frankie und Russel. Man hört bei den zumeist sehr kleingeistigen Gesprächen zu, ist etwas angewidert vom Äußeren der Ganoven und amüsiert sich über die seltsamen Gedankenspiele, die die beiden absolvieren. Irgendwie gelingt der kaum geplante Coup dann aber und die beiden sind auf der Flucht...

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Trouble with the Curve – Back in the Game

Back in the Game
Originaltitel: Trouble with the Curve – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Robert Lorenz

Darsteller: Amy Adams, Clint Eastwood, Justin Timberlake, John Goodman, Robert Patrick, Matthew Lillard, Scott Eastwood, Matt Bush, Bob Gunton, Ed Lauter, Darren Le Gallo, Chelcie Ross

Filmkritik: Gus Lobel (Clint Eastwood) zählt seit Jahrzehnten zu den besten Baseball-Talentsuchern – allein anhand des Schlägergeräuschs kann er die Qualität eines Schlags beurteilen. Doch obwohl er es nicht wahrhaben will – sein Alter lässt sich mittlerweile nicht mehr verleugnen – gehört er zum alten Eisen. Aber er will sich partout nicht auf die Reservebank abschieben lassen.
Dabei hat er gar keine Wahl. Die Verhandlungen um den phänomenalsten Nachwuchs-Schlagmann der USA stehen an, und die Teamleitung der Atlanta Braves wundert sich zunehmend über seine Entscheidungen. Helfen könnte in dieser Situation nur die einzige Person, die Gus niemals bitten würde – seine Tochter Mickey (Amy Adams): Die dynamische und ehrgeizige Anwältin steht kurz davor, in ihrer hochkarätigen Kanzlei zur Partnerin aufzusteigen. Mickey hat sich mit ihrem Vater nie verstanden, denn nach dem Tod seiner Frau hat er als alleinerziehender Vater kläglich versagt. Selbst jetzt, bei ihren seltenen Treffen, lässt er sich ständig ablenken. Mickey glaubt den Grund zu kennen: Baseball geht ihm eben über alles. Obwohl Mickey es eigentlich besser wissen sollte und Gus natürlich protestiert, begleitet sie ihn auf seiner neuen Talentsuche nach North Carolina, wobei sie ihre eigene Laufbahn aufs Spiel setzt, um seine zu retten. Nach vielen Jahren verbringen sie notgedrungen erstmals wieder viel Zeit miteinander – und staunen nicht schlecht, denn es gelingt ihnen, ihre festgefahrenen Ansichten über Vergangenheit und Gegenwart aufzuarbeiten und einen neuen Anfang zu wagen.

„Ne...

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Django Unchained

Django Unchained
Originaltitel: Django Unchained – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Quentin Tarantino

Darsteller: Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio, Christoph Waltz, Samuel L. Jackson, Jonah Hill, Kerry Washington, Amber Tamblyn, Walton Goggins, Zoe Bell, James Remar, Don Johnson, Tom Savini, Franco Nero, Bruce Dern, M.C. Gainey, Michael Parks

Filmkritik: Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt Quentin Tarantino mit seinem neusten Werk die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt gerade die Spur der mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans Ziel führen. Der unorthodoxe Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen genommen hat – tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch gehen die beiden Männer ab jetzt nicht getrennte Wege. Stattdessen nehmen sie gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des Südens ins Visier. Während Django seine überlebensnotwendigen Jagdkünste weiter verfeinert, verliert er dabei sein größtes Ziel nicht aus den Augen: Er will seine Frau Broomhilda von Shaft (Kerry Washington) finden und retten, die er einst vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt Django und Schultz zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio). Candie ist der Eigentümer von „Candyland“, einer berüchtigten Plantage. Als Django und Schultz das Gelände der Plantage unter Vorgabe falscher Identitäten auskundschaften, wecken sie das Misstrauen von Candies Haussklaven und rechter Hand Stephen (Samuel L. Jackson) welcher Ihren wahren Zielen schon bald auf die Schliche kommt…

Nachdem Quentin Tarantino bereits in mehreren seiner bisherigen Filme im...

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Homeland – Season 2

Homeland – Season 2

"Homeland" zählte letztes Jahr zu den großen Überraschungen des Serienmarkts. Die weitestgehend realistisch erzählte Geschichte um einen Soldaten der von Terroristen gefangen gehalten wurde und erst nach viele Jahren Gefangenschaft befreit werden kann, konnte vor allem mit den exzellenten Darstellern (Claire Danes, Damian Lewis) und der spannenden Story überzeugen. Trotzdem überraschte es etwas, das es eine zweite Staffel geben sollte, denn die Story wirkte wie für eine Staffel gedacht.

Doch die Zweifel waren (zunächst) unangebracht, denn die Macher ließen nichts anbrennen. Für Handlungsbögen, die in anderen Serien eine oder gar zwei Staffeln dauern würden, braucht man in Staffel 2 von "Homeland" gerade einmal 2 Folgen. In Folge 3 oder 4 waren die Karten völlig neu gemischt, vormals in Stein gehauene Grundpfeiler der Handlung, mit einem Mal weggeblasen. So macht man Fernsehen!
Auch im weiteren Verlauf zogen die Macher die Spannungsschrauben immer weiter an, platzieren geschickt Maulwürfe und falsche Fährten um den Zuschauer von der eigentlichen Haupthandlung abzulenken.

Doch im letzten drittel verhaspeln sich die Macher leider. Der Showdown kommt zu früh, die Story wird ungeschickt aufgerollt und lose Fäden werden bestenfalls mit einer stumpfen Schere versucht abzuschneiden. Der einstige Bösewicht verkommt zum langweiligen schwarzen Mann der im Dunkeln Angst macht und "Homeland" erinnert plötzlich in manchen Szenen an die schlechteren "24" Staffeln. Damit taten sich die Macher keinen Gefallen und ernteten Zurecht viel Rüge von den Fans der ersten Staffel.

Wäre die Staffel nicht mit durchgedrücktem Gaspedal gestartet, hätte man das Ende evtl. etwas geschickter lösen können, andererseits gehört der Staffelbeginn klar zum besten was es momentan auf dem Serienmarkt gibt.
Leider vergibt die Staffel im weiteren Verlauf so aber einiges an Potential und pendelt sich schlussendlich doch wieder auf dem N...

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John Dies at the End

John Dies at the End
Originaltitel: John dies at the End – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Don Coscarelli



Darsteller:
Chase Williamson, Rob Mayes, Paul Giamatti, Clancy Brown, Glynn Turman, Doug Jones, Daniel Roebuck, Fabianne Therese, Jonny Weston, Jimmy Wong, Tai Bennett, Allison Weissman

Filmkritik: Eine neue Droge Namens Soy-Sauce ist auf dem Markt. Sie verspricht eine Außer-Körper-Erfahrung der besonderen Art. Sie erlaubt ihren Konsumenten durch Zeit und Raum zu driften und Türen in andere Dimensionen zu öffnen. Doch manche der Wiedergekehrten sind keine Menschen mehr und so läuft bereits seit langem, langsam und im Verborgenen eine Invasion der Erde. Es sind wieder Helden gefragt. Mutige, starke Typen die sich dieser neuen Bedrohung entgegenstellen. Doch was dabei rumkommt sind stattdessen nur Dave (Chase Williamson) und John (Rob Mayes), zwei College-Aussteiger, die es nicht einmal schaffen, einen einfachen Job länger als ein paar Wochen zu behalten. Sie sind Quereinsteiger im Heldenbusiness, kamen zufällig in Kontakt mit der Droge und wissen erst einmal auch nicht wo Ihnen der Kopf steht. Können also zwei scheinbare Totel-Versager die Welt retten?

„John Dies at the End“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von David Wong. Der Stoff galt als schwer verfilmbar und noch schwerer vermarktbar. Doch Regisseur Don Coscarelli („Bubba Ho-Tep“)nahm sich der Sache an, verfasste das Drehbuch auf Basis des Romans und brachte den Film mit relativ wenig Budget als B-Film Ende des Jahres 2012 auf dem Markt.

Der Film wurde von den Buch-Fans wie so oft mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Gelobt wurden die teilweisen 1:1 Übernahmen aus dem Buch, kritisiert wurden hingegen nicht funktionierende Effekte und kleiner Kürzungen. Insgesamt scheint Coscarelli aber eine getreue Umsetzung des Buchs gelungen zu sein. Der Autor kann dies nicht beurteilen, daher dieses kurze Vorwort dazu.

„John Dies at the End“ macht von Beginn an keinen Hehl daraus ein k...

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Flight

Flight
Originaltitel: Flight – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Robert Zemeckis



Darsteller:
Denzel Washington, Melissa Leo, John Goodman, Don Cheadle, Kelly Reilly, Bruce Greenwood, Nadine Velazquez, James Badge Dale, Garcelle Beauvais, Rhoda Griffis, E. Roger Mitchell, Brian Geraghty u.A.

Filmkritik: Robert Zemeckis dreht wieder mit richtigen Menschen! Hurra! Und gleich zu Anfang liefert er mit „Flight“ auch noch ein tolles Alkohol-Drama mit einem glänzend aufgelegten Denzel Washington in der Hauptrolle ab. Das Schlechte zu Beginn: Gewisse Elemente wie etwa das durchaus etwas zu rührseelige Ende und die generell mit Religion, Drogenmissbrauch, Entfremdung und Unglücken zugepflasterte Geschichte ist etwas zu sehr „Problemfilm“ und ein wenig Limitierung auf vielleicht ein, zwei Themen weniger hätten dem Streifen durchaus gut getan, auch wenn das was man im Endeffekt abgeliefert wurde auf sehr hohem Niveau ist.

Aber kommen wir dann doch mal zum (positiven) Rest und der Geschichte: Ein Pilot (Denzel Washington) ist gut angesoffen und angekokst im Cockpit, als plötzlich das Flugzeug auseinander fällt und nur durch die schier perfekte Flugarbeit des Captains können beinahe alle Passagiere gerettet werden. Allerdings kommen die großen Probleme erst danach, als eben die Umstände der Notlandung erforscht werden und somit der Captain mit seinem generellen Drogen- und ganz speziellen Alkoholproblem immer weiter in die Schussbahn gerät…

Whip Whitaker, der von Denzel Washington gespielt wird, ist ein faszinierender Charakter und auch wenn „Oscar-Anwärter“ als Wunschvorstellung über dem gesamten Streifen schwebt, so wurden die Komponenten hier tausendmal besser verarbeitet als etwas bei, sagen wir mal, „Zero Dark Thirty“. Zemeckis sensible Regie bemüht sich ein breitgefächertes Bild dieses stark belasteten Mannes zu Zeichnen und nimmt sich dafür auch ausgiebig Zeit. Einen hübschen Kontrast bildet die von Kelly Reilly gespielte Nicole...

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Zero Dark Thirty

Zero Dark Thirty
Originaltitel: Zero Dark Thirty – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Kathryn Bigelow



Darsteller:
Scott Adkins, Taylor Kinney, Jessica Chastain, Frank Grillo, Mark Duplass, Mark Strong, Chris Pratt, Joel Edgerton, Harold Perrineau, Kyle Chandler, Stephen Dillane, James Gandolfini u.A.

Filmkritik: Nein, „The Hurt Locker“ fand ich bereits erschreckend überbewertet, aber im Nachhinein wirkt dieses „tödliche Kommando“ im Gegensatz zu „Zero Dark Thirty“ schon wie ein Oscar-Kandidat. Was er ja auch, überzogenerweise, war. Bei „Zero Dark Thirty“ dürften sich alle Beteiligten nun gedacht haben: „Oh, das ist also die Richtung in der wir Erfolg haben? Na, dann produzieren wir jetzt mal DEN amerikanischen Oscar-Anwärter überhaupt!“ und, mein Gott, ist die Bigelow damit auf der Nase gelandet.

Drei Stunden des Wartens

Der Streifen, welcher die Ergreifung von Osama Bin Laden schildert, startet ganz stilecht bei einer grimmigen Folter-Befragung irgend eines „Turbankopfs“, bei der die neue Agentin Maya (Jessica Chastain) vor Ort ist. Ihre Wandlung vom Neuling zum Macher ist flott und eine Agentin mit der sie sich anfreundet wird durch eine Autobombe getötet. Nach etlichen Hinweisen und Jahren wird ein mysteriöses Haus gefunden, in dem scheinbar jemand lebt, der monatelang darauf achtet nicht gesehen zu werden. Zugriff, Osama wird erschossen und die tapfere Agentin kann erst jetzt ihre ganzen Emotionen herauslassen und weint bitterlich auf dem Heimweg, denn nach vollendeter Arbeit ist ihr Leben leer und sie weiß nicht, was als nächstes folgt. Abspann, Oscar, danke schön.

Dabei fühlen sich die knapp drei Stunden Film von „Zero Dark Thirty“ an wie mindestens fünf, die Optik ist zwar gelungene, ebenso wie die Darsteller ihre Sache gut machen, aber eben auch nur dann, wenn das Drehbuch, welches schizophren zwischen Doku-Haltung und Spielfilm-Ansatz schwankt sich mal wieder dazu entschließt auf eben jene einzugehen...

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The Walking Dead – Season 1

The Walking Dead – Season 1

Nachdem das neuste Adventureprojekt von "Telltale Game" einige Verkaufsrekorde brach und sich auch die (Spiele-)Presse überschwänglich und voller Lob geäußert hatte, musste an dem Titel doch mehr dran sein als ich vermutet hatte.
Ich bin nun nicht der große Adventurefan, aber zumindest ging auch die "Back to the Future"-Staffel des Entwicklers nicht an mir vorbei. Doch "The Walking Dead" sollte anders sein, zum einen kein klares Adventure im eigentlichen Sinne und zum anderen generell ein gänzlich anderes Spielgefühl als viele andere Spiele.

Diesen Punkt, das "anders sein", kann man nach dem spielen der Staffel, eigentlich sogar bereits nach der ersten Episode, nur bestätigen. Doch kommen wir zunächst zum Spielinhalt:
Wie spielen Lee Everett und dieser ist, wie so oft zu Beginn eines Videospiels, in einer doch recht bescheidenen Lage, denn er befindet sich auf dem Rücksitz eines Polizei-Autos auf dem Weg ins Gefängnis.
Doch die Fahrt wird recht abrupt und unsanft gestoppt als der Fahrer des Wagens einen auf dem Highway laufenden Passanten überfährt. Der Wagen überschlägt sich mehrmals und wir kommen irgendwann im Straßengraben zu uns. Doch dort finden wir uns plötzlich mitten in der Zombie-Apokalypse wieder und der zuvor noch redselige Polizist sieht auch nicht mehr allzu gesund aus. Lee kann sich im letzten Moment retten bevor der zum Zombie mutierte Polizist ihm in den Hals beißt. Hinter einem Holzzaun in der nähe des Unfallorts trifft er die kleine Clementine, die sich in ihrem Baumhaus versteckt hat. Ihre Eltern sind in Urlaub nach Savannah gefahren und haben sie bei der Babysitterin gelassen...

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Dexter – Season 7

Dexter – Season 7

Die sechste Staffel bot letztes Jahr wohl den ultimativen "Dexter"-Cliffhanger den man sich vorstellen konnte, fand Debra, die Schwester des Serienkillers, doch heraus, was hinter der Fassade ihres Bruders wirklich steckt.
Ohne Frage war dieser Cliffhanger letztes Jahr aber auch mit das einzig überraschende in der gesamten, schwachen letzten Staffel. Die neue, siebste Staffel konnte also im Prinzip nur besser werden, auch vor dem Gesichtspunkt, dass es insgesamt nun acht Staffeln geben soll.

Doch aus dem Cliffhanger wurde zunächst nicht allzu viel gemacht. Debra reagiert zum Missfallen der Zuschauer dann doch etwas zu gelassen. Klar, sie ist definitiv keine X-beliebige Schwester aber etwas mehr hätte man aus dem Plot schon machen können. Stattdessen entschlossen sich die Autoren einen neuen Handlungsstrang um eine Ukrainische Mafiatruppe (Koshka Brotherhood), um Cop-Kollegen Quinn und eine Strippern, sowie um eine wunderhübsche aber tödliche Pflanzenliebhaberin einzubauen, von der sich Dexter zum ersten Mal wirklich verstanden und geborgen fühlt. Dexter und Debra hatten also sogar kaum Zeit sich mit ihrem Leben auseinanderzusetzen. In den paar ruhigen Momenten wo die zwei ihre Leben Revue passieren lassen können, atmet die Serie dann die alten Stärken von früher. Und auch der Twist in der Handlung rund um die Koshkas weiß sehr zu gefallen, wohingegen aus Quinn wieder gar nix wird und die Story völlig im Sand verläuft.

Ach ja, und dann ist da ja noch Maria LaGuerta, die plötzlich wieder damit anfängt den echten Bay Harbor Butcher zu suchen, der ja bekanntlich für die Medien der Cop Doakes war, in Wahrheit aber natürlich unser aller Liebling Dexter ist.
Dieser Handlungsstrang, der in Grundzügen natürlich unweigerlich an Staffel 2 erinnert, wird erst zum Ende der Staffel wirklich interessant, bestimmt dann aber zusehends die Handlung und auch das Finale und gehört ohne Frage zu den Stärken dieser Staffel...

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Solo

Solo
Originaltitel: Solo – Erscheinungsjahr: 1996 – Regie: Norberto Barba



Darsteller:
Mario Van Peebles, Barry Corbin, William Sadler, Jaime Gomez, Demián Bichir, Seidy Lopez, Abraham Verduzco, Joaquín Garrido, William Wallace, Adrien Brody, Brent Schaeffer, Lucas Dudley

Filmkritik: Solo heißt die perfekte High-Tech-Kampfmaschine aus den Geheimlabors der Navy. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Androide, also halb Mensch, halb Roboter. Töten und Zerstören ist seine Mission. Doch beim ersten Einsatz spielt der muskelbepackte Einzelkämpfer bereits verrückt. Anstatt blind zu töten denkt er nach und handelt menschlich. So bricht er in letzter Sekunde, aus Rücksicht auf Zivilisten, die riskante Sprengung eines Rollfeldes ab. Wieder im Hauptquartier soll er zurückgesetzt werden. Doch er widersetzt sich den Befehlen seiner eiskalten Chefs, entert einen Hubschrauber und flieht in den Dschungel aus dem er zuvor zurückkam. Das Militär ist ihm dicht auf den Fersen und bis an die Zähne bewaffnet….

„Solo“ ist einer dieser Filme, die in den USA mit PG-13 versehen werden, da man wenig oder gar kein Blut sieht und in Deutschland den dicken 18er Stempel bekommen. Verstehe wer will. Doch das Problem von „Solo“ ist ein ganz anderes…

Hinter „Solo“ verbirgt sich einer der schwächeren Vertreter der 90s Action-Welle. Dabei kann das Teil sogar mit einer beindruckenden Darsteller-Riege protzen. Mario Van Peebles macht in der Hauptrolle einen auf den Terminator, aber kommt in keinster Weise an die Darstellung von Arnold heran. In den Nebenrollen erblickt man dann noch Gesichter wie William Sadler und Adrien Brody. Ja, richtig gelesen. Adrien Brody in einem stupiden Actionfilm. Seine dunklen Jahre quasi.

Aber „Solo“ überzeugt einfach nirgends so wirklich. Die Action ist meist lahm, die Story ist langweilig und löchrig, zudem tausendmal erzählt worden...

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The Inbetweeners US – Season 1

The Inbetweeners US – Season 1

Wie im UK-Original geht es um Gruppe von vier Jugendlichen, die man getrost als Außenseiter bezeichnen kann. Die vier wollen das was viele pubertierende Leidensgenossen in ihrem Alter wollen: Party machen und Mädels abschleppen wie die Großen. Doch dabei stehen sie sich selbst am meisten im Weg.

Als Fan des Originals musste man angesichts der Tatsache das MTV-USA ein Remake der Serie herausbrachte schon skeptisch sein. Nahm man im UK-Pendant kein Blatt vor dem Mund, sieht das auf MTV in den USA etwas anders aus, denn vulgär oder offenherzig ist hier nicht so einfach möglich wie in Good Old Europe. Als die erste Folge der zwölf Folgen starken ersten Staffel dann auch noch als quasi 1:1 Remake mit anderen Darstellern daher kam, war man schon versucht auszusteigen.

Aber Folge um Folge kam man auch als Fan des Originals in die etwas andere Machart der Serie rein. Die Serie insgesamt wirkt etwas dynamischer, etwas quirliger und hat auch ohne Frage einfach die netteren Girls zu bieten, ein Punkt der im Original immer etwas störte und dabei natürlich dem Herstellungsland geschuldet war.
Die Serie erfindet das Original nicht neu, hat aber zumindest den ein oder anderen neuen Handlungsstrang zu bieten. Die Serie macht Spaß, ist kurzweilig, traut sich das ein oder andere wie man es von MTV gewohnt ist und man freut sich immer auf die neuste Episode. Ein Remake wie man es gerne sieht.

7/10

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Jack Reacher

Jack Reacher
Originaltitel: Jack Reacher – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Christopher McQuarrie



Darsteller:
Tom Cruise, Rosamund Pike, Robert Duvall, Jai Courtney, Richard Jenkins, Werner Herzog, James Martin Kelly, David Oyelowo, Alexia Fast, Michael Raymond-James, Kristen Dalton, Christopher Stadulis u.A.

Filmkritik: Oh man. Welcome back to the 80s! Was hat man nicht von “Jack Reacher” gehört: Es soll ein Polit-Thriller sein. Es ist ein ernstes Kriminaldrama um Korruption. Es soll eine neue Franchise-Plattform von Tom Cruise werden, etc. etc.
Zumindest das mit der Franchise-Plattform stimmt schon einmal auf jeden Fall der Rest allerdings? Äh… nein, gar nicht, ganz und gar nicht, im Gegenteil. „Jack Reacher“ beschwört wehmütig Erinnerungen an die besten Steven Seagal und 80s Actionstreifen. Das schlägt sich auch in der Handlung nieder:

Ein vermeintlich irrer Ex-Soldat soll vermeintlich mehrere Menschen einfach so niedergesnipert haben. Kurz bevor der Killer „aus Versehen“ bei einer Gefangenenüberführung ins Koma geprügelt wird, sagt er seiner Zwangsverteidigerin noch, dass sie Jack Reacher holen soll. Der Mann ist aber „ein Phantom, absolut unauffindbar. Sie können ihn nicht finden, wenn er gefunden werden will, dann kommt er zu ihnen!“ So weit, so over-the-top und der Anfang der genüsslichen Actionsploitation-Soße, die hier großzügig vergossen wird.

Natürlich taucht Jack Reacher in kürzester Zeit aus dem nichts auf. Ohne Gepäck, aber mit einem Kopf voller Kampftechniken und Ermittlungsmethoden. „Wollen Sie sich keine Notizen machen?“ –„Nein, brauche ich nicht,  ich kann mir das so merken!“ Und was er sich nicht alles merkt. Angefangen über die Seriennummer der Waffe des Killers, über die Jahreszahl der Münze, die der vermeintliche Täter kurz vor seinem Amoklauf noch in die Parkuhr geworfen hat. Etc. Etc.
Dabei wird Cruise von den guten Männern direkt respektiert und von den bösen als Bedr...

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Fresh Meat – Season 2



Fresh Meat – Season 

"Fresh Meat" vom UK-Sender "4" ging wenig überraschend in eine zweite Staffel. Diese machte praktisch da weiter, wo die alte aufgehört hat, kam aber zuerst irgendwie nicht so ganz in den Tritt.
Das führte dazu, das die ersten beiden Episoden eher zäh und schwerfällig daherkamen, da erstmal wieder ein gemeinsamer Nenner gefunden wurde auf dem die Season dann aufbauen konnte.

Mit Episode drei der insgesamt acht Folgen starken zweiten Staffel begann dann aber wieder der typische "Fresh Meat" Spaß aus Staffel 1. Die schrullige WG bestehend aus mehr oder weniger schrägen Vögeln wächst in dieser zweiten Staffel noch mehr zusammen und erlebt einige wirklich unglaublich unterhaltsame Sachen. Manche Figur wird gar in Bereiche geführt, die schon etwas zu krass anmuten und auch das Ende wirkt etwas zu "beinahe entgültig", aber es ist wohl kaum anzuzweifeln das es auch eine dritte Staffel geben wird, denn "Fresh Meat" ist vor allem immer noch eins: Herrlich "Fresh".

8/10

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Sons of Anarchy – Season 5

Sons of Anarchy – Season 5

Wie schon in Staffel 4 orientiert sich auch Staffel 5 wieder an den klaren Stärken der Serie. Auffallend prägnant wird dieses Mal vor allem der Machtkampf innerhalb des Motoradclubs aufgearbeitet, aber auch der immer wehrende Versuch von Club-Chef Jax und seiner Frau, irgendwie aus dem Milleu rauszukommen, nimmt erneut einen nicht kleinen Teil der Handlung ein.

Darstellerisch gibt es mit Jimmy Smits als Nero eine sehr interessante, vielschichtige neue Figur, die zu gleichen Teilen für die Entwicklung von Gemma, aber auch von Jax und dem Club wichtig ist und auch in weiteren Staffeln wohl noch eine wichtige Rolle bekommt. Zudem entschied sich Serien-Schöpfer Kurt Sutter einen der Biker sterben zu lassen, was zunächst ein Schock war, im Nachhinein für die Figur aber nur Sinn gemacht hat.
Wiederkehrende Darsteller wie Danny Trejo als Romero ‚Romeo‘ Parada und Benito Martinez als Luis Torres sorgen zudem wieder einmal für die passenden Gangster-Gesichter in der Serie und sorgen außerdem dafür, das sich immer wieder neue, spannende Plots entwickeln.

Zum Ende der Staffel erfolgt der wirkliche Showdown eigentlich bereits eine Episode vor Schluss, wogegen das wahre Staffelfinale in Ruhe ausklingt, aber mit seinen leisen Tönen trotzdem noch viel Getöse auslöst und die nächste Staffel bereits sehr interessant auslotet.

Kurt Sutter ist auch mit der fünften Staffel der fesselnden Biker-Serie "Sons of Anarchy" eine packende, mitreißende und gut geschriebene Season gelungen, die erneut mit jeder Folge einfach sehr viel Spaß macht, was wieder einmal an den durchweg erstklassigen Darstellern und den damit verbundenen, gut geschrieben Charakteren der Serie festgemacht werden kann.

8/10

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The Hobbit – An Unexpected Journey – Der Hobbit – Eine unerwartete Reise

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
Originaltitel: The Hobbit – An Unexpected Journey – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Peter Jackson



Darsteller:
Martin Freeman, Ian McKellen, Lee Pace, Hugo Weaving, Benedict Cumberbatch, Billy Connolly, Elijah Wood, Cate Blanchett, Christopher Lee, Andy Serkis, Richard Armitage, Aidan Turneru.A.

Filmkritik: Es ist doch schön, dass man sich doch noch auf manche Sachen in der Filmwelt verlassen kann, wie etwa, dass Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Filme einfach klasse sind. Dabei unterscheidet sich „Der Hobbit“ als Prequel zur erfolgreichen Fantasy-Saga trotz allem ein wenig im Ton von der „ersten Trilogie“.

So ist jetzt Bilbo Beutlins Reise mit einem Haufen Zwerge und Gandalf dem Grauen deutlich humorvoller und weniger ernst angelegt, was auch dadurch kommt, dass – bislang – weniger auf dem Spiel steht. Hier soll jetzt einfach ein Haufen von Zwergen eine Zwergenstadt zurückerobern, die ihnen von einem bösen Feuerdrachen genommen wurde. Erst auf dem Weg mehren sich die Anzeichen, dass auch noch anderes Übel in den Landen von Mittelerde schwelt, aber all dies sind eigentlich Ansätze, die erst in den nächsten zwei Fortsetzungen ausgeführt werden.

Deshalb ist „Eine unerwartete Reise“ vor allem ein Buddy-Fantasyabenteuer, in welchem der großartige Martin Freeman als junger Bilbo den Abenteurer in sich entdecken und seiner Zwergengemeinschaft doch noch seinen Wert unter Beweis stellen darf.

Alles auf Anfang im Reich des Tolkien

Interessanterweise ist die Struktur des „Hobbits“ dabei ziemlich jener des ersten „Herr der Ringe“-Films verwandt. Charaktereinführung, Aufbruch, Abenteuerstelle, Elben, Orks, Finale. Nur um das mal so ganz grob zu beschreiben. Aber dieser Umstand bietet auch ein ordentliches Netz für all jene, die sich in der Fantasywelt wieder erneut einfinden wollen und eigentlich ist es ja auch „der erste Film“, wenn man das jetzt mal in zukünftiger Sichtweise sieht. Quasi so „Episode 1“ des To...

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