Videogames – 10.2012

Da die Videogames-Reviews zuletzt etwas liegen geblieben sind, gibt es nun ein Sammelreview zur Aufarbeitung.

Max Payne 2
Als Nachfolger des großen Vorgängers mit mehr Budget und besserer Technik gesegnet. Die Physikengine ist eine Wucht, denn wenn man theatralisch durch die Luft segelt und um einen herum die Einrichtung zerberstet, macht das alles noch mehr Spaß.
Leider bleibt dafür im Nachfolger die Story auf der Strecke, kann viel weniger fesseln. Einzig die Femme Fatale Mona Sax, der man bereits im Vorgänger kurz begegnete, macht einiges her. Der Rest ist klasse Action aber schwächelnde Story.
8/10

Max Payne 3
Endlich gibt es einen dritten Teil zum coolsten Killer aller Zeiten. Nicht mehr von "Remedy" sondern diesmal von den GTA-Jungs "Rockstar" entwickelt gleicht der dritte Max Payne Teil den anderen so fast gar nicht mehr.
Durchzogen von teilweise extrem langen Videosequenzen ist Teil 3 mehr ein Spielfilm zum Mitspielen. Doch anders als erwartet funktioniert das alles bombastisch gut. Max lässt sich wunderbar steuern, man wird komplett in die Story reingezogen und die Action tritt Ärsche wie schon lange nicht mehr. Auch wenn Max im Spiel irgendwann seinen Kopf rasiert und nicht mehr in New York sondern durch die Slums in Südamerika flaniert kippt das Spiel nicht in niedrigere Region ab. Durchweg Hochspannung und einfach tolle Action.
Zudem eine stattliche Laufzeit von knapp 10 Stunden. Solch ein Nachfolger kann gerne nochmal daherkommen.
9/10

The Darkness 2

Da Teil 1 nicht auf dem PC erschien, können die PC-Spieler erst mit Teil 2 der Comic-Verspielung so richtig durchstarten. Dafür dann aber auch direkt qualitativ hochwertig, denn wie es scheint ist Teil 2 eine konsequenten Verbesserung zum Erstling.
Die Mischung aus Fantasy und Realwelt sieht durch den Comic-Look super aus und es gibt quasi keinen Leerlauf, was aber auch auf kosten der Levels geht die arg schlauchig daherkommen.
Dafür brennt das Spiel konsequent wunderbar blutige Actionfeuerwerke ab und zieht den Spieler immer tiefer in eine düstere, bedrohliche aber auch extrem schwarzhumorige Welt in der Gewalt und Waffen herrschen. Spaß machts!
8/10

Spec Ops: The Line
Die Versoftung der "Heart of Darkness" Story, auf der auch der Antikriegsfilm "Apocalypse Now" basiert zählt zu den großen Überraschungen des Jahres. Unter dem Deckmantel der seit jeher recht ranzigen "Spec Ops" Reihe erschien mit "Spec Ops: The Line" ein Kriegsspiel das unter die Haut geht. Packende Action, eine starke, fesselnde Story und teilweise extrem knifflige Entscheidungen und Storywendungen halten den Spieler dauerhaft bei der Stange und den Adrenalinspiegel hoch. Spielerisch ist das Ganze zwar nur eine Art "Gears of War", aber der Schauplatz im heruntergekommenen Dubai ist ebenso neuartig wie die tolle Verwebung von Story und Ballern. Sollte jeder mal gespielt haben, bis zum bitteren Ende…
9/10

Alan Wake: American Nightmare
Der erste größere Standalone DLC zu "Alan Wake" hört auf den Namen "American Nightmare". Man spielt hier eine Episode aus einer Serie für die Alan einst die Drehbücher verfasst hat. Erneut verkörpert man hier Alan Wake der von seinem bösen Ebenbild gejagt wird. Es verschlägt den Spieler in die Einöde einer Wüstenlandschaft und ganz im Stil von Filmen wie "Retroactive" landet man in einer Zeitschleife bei der man die selben Orte immer und immer wieder bereisen muss. Doch kleine und große Teile ändern sich mit der Zeit und den Entscheidungen des Spielers. Die Story braucht eine Zeit um in Fahrt zu kommen und wenn es gerade richtig losgeht ist die Episode auch schon wieder zu Ende, trotz allem kann das Spiel durch die Action orientierte Spielweise sehr gut unterhalten und kommt eben auch mit dem typischen Alan Wake Charme daher.
8/10

Home

"Home" ist ein kleines Indie-Spiel auf der Plattform Steam. Für 3€ bekommt man eine Stunde Spielzeit, was preislich durchaus okay ist. Doch darum geht es in "Home" eigentlich gar nicht. Das Spiel ist so ziemlich ganz anders als das meiste was sonst bei Steam angeboten wird. Grafisch irgendwo Anfang der 90er angesiedelt erzählt "Home" die Geschichte eines Mannes der Nachts in einem Haus aufwacht welches nicht seines ist und nun erfahren will, wie er hier hinkommt und was passiert ist.
Die Spielweise ist dabei recht einzigartig, da man als Spieler ziemlich viel Entscheidungsfreiheit hat. Bei Gegenstände mit denen man interagieren kann, muss man entscheiden ob man diese benutzen will oder nicht. Interessant ist dabei immer die Fragenstellung, denn das Spiel bzw. die Spielfigur fragt nicht ob man einen Schalter drücken will ("Soll ich den Schalter betätigen") sondern ob man dies getan hat ("Habe ich diesen Schalter gedrückt") was zum einen darauf hindeutet das die Geschichte gerade von jemandem erzählt wird und zum anderen die Entscheidungsfreiheit des Spielers verdeutlicht. Das Ende ist extrem offen gehalten und weiß nur zu befriedigen, wenn man sich selbst seinen Reim aus den Ereignissen macht. Dies ist aber ausdrücklich so vorgesehen. Wenn man mag kann man später seine Idee zur Story auf der offiziellen Spielseite kundtun. "Home" ist eine Empfehlung für jeden der gerne mal etwas völlig anderes spielen will.
8/10