Mit Drama markierte Beiträge

The Darjeeling Limited

The Darjeeling Limited

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Wes Anderson

Darsteller: Owen Wilson
Adrien Brody
Jason Schwartzman
Amara Karan
Wallace Wolodarsky
Waris Ahluwalia
Irrfan Khan
Barbet Schroeder

Inhalt@OFDB

Konnte ich zuletzt mit Wes Andersons "Bottle Rocket" eher wenig anfangen, packte mich sein "The Darjeeling Limited" heute überraschenderweise von der ersten Minute an. Die ersten 30-40 Minuten, die im Mikrokosmos eines indischen Zugs spielen, sind einfach phänomenal gefilmt und sowas von lebendig, das man beinahe in den Fernseher steigen und mitfahren möchte.
Die 3 Hauptfiguren haben alle liebenswerte Macken und sind durchweg ziemlich schräg, saufen ständig Hustensaft und sind überhaupt total überzeichnete Charaktere, aber dadurch irgendwie erst liebenswert. Identifikationspunkte fehlen allerdings leider.
Zwar baut der Film, nachdem die 3 aus dem Zug geschmissen werden, etwas ab, trotzdem ist die Zugfahrt nicht das einzige Highlight dieses gute Laune Films.
Auch hier muss man, wie bei "Sideways", definitiv in der richtigen Stimmung sein, weswegen ich den Film auch ganz bewusst direkt nach "Sideways" eingelegt hatte.
Wenn man sich drauf einlassen kann und von den tollen Indien-Aufnahmen und den vielen Schrägen Szenen verzaubern lassen kann, hat man 85 Minuten Spaß mit dem Film und danach ein breites Grinsen im Gesicht stehen. Allein der tolle, aber im Grunde unnötige, Bill Murray Cameo ist die Sichtung Wert.

8/10

Weiterlesen

Letters from Iwo Jima

Letters from Iwo Jima

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Ken Watanabe
Kazunari Ninomiya
Tsuyoshi Ihara
Ryô Kase
Shidô Nakamura
Hiroshi Watanabe
Takumi Bando
Yuki Matsuzaki

Inhalt@OFDB

In "Letters from Iwo Jima" widmet sich Eastwood dann der Seite der Japaner. Der Film ist gewagter Weise auch komplett in Japanisch gefilmt
(auf Deutsch natürlich nicht, was ich wiederrum ziemlich ärmlich finde), was ich so nicht erwartet hatte.
Normalerweise werden aus Gründen der bequemlichkeit solche Filme meist trotzdem auf Englisch gedreht. Doch dies macht den Film vorallem sehr authentisch.
Doch leider vermochte mich der Film niemals so zu fesseln wie kurz zuvor "Flags of our Fathers". Eine durchgehende, interessant Story, wie sie "Flags…" geboten hat, fehlt hier leider.
Klar, ein ähnliches Konzept erneut verwursten hätte auch nicht so gut funktioniert, aber so wie es nun ist, hebt es sich bis auf den Aspekt das einmal die Gegenseite beleuchtet wird,
kaum von anderen Kriegsfilmen ab. Es werden mehrere Episoden von diversen Soldaten aufgegriffen und die Haupthandlung folgt dem Befehlshaber der Japanischen Truppen.
Es ist zwar definitiv einmal interessant zu sehen, wie sich die Mentalität der Soldaten in vielen Lebenslagen grundlegend unterscheidet, sich aber trotzallem
Japanische und Amerikanische Soldaten recht gut auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen, wie es im Film auch gegen Ende thematisiert wird.
Die Verbundenheit mit den Charakteren fällt dem westlichen Publikum aber sichtlich schwerer. Man hat einfach Probleme die Figuren wiederzuerkennen, sei es am Namen oder am aussehen, da man
stellenweise, klischeehaft wie es klingt, denkt das alle ähnlich aussehen. Einzig General Kuribayashi, den quasi Hauptdarsteller des Films, erkennt man
immer wieder und er stellt auch den Dreh und Angelpunkt des Films da. Seine Geschichte weiß zu berühren und mitzureißen.
Insgesamt leider, abges...

Weiterlesen

Flags of Our Fathers

Flags of Our Fathers

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Ryan Phillippe
Jesse Bradford
Adam Beach
John Benjamin Hickey
John Slattery
Barry Pepper
Jamie Bell
Paul Walker
Robert Patrick

Inhalt@OFDB

Da ich momentan die US-Serie "The Pacific" gucke, die sich in 10 Folgen dem gesamten Krieg zwischen Japan und den USA widmet, war es nun wohl der richtige Zeitpunkt sich auch an das Kriegs-Epos von Clint Eastwood heranzutrauen.
Eastwood erzählt in 2 Filmen die Schlacht um die Insel Iwo Jima, die gemeinhin als die härteste Schlacht des Kriegs gilt und auch die einzige war in der die Amerikaner mehr Verluste zu verzeichnen hatten als die Japaner. Das besondere an Eastwoods Herangehensweise ans Thema ist, das er die Schlacht im ersten Film aus Sicht der Amerikaner erzählt, um sich im zweiten Film dann in Gänze den Japanern zu widmen. Damit ist er einer der ersten die einen Kriegsfilm einmal nicht aus der immer gleichen Sicht der Amerikaner erzählen.
"Flags of Our Fathers" bietet für einen Kriegsfilm eine gar nicht mal uninteressante Geschichte abseits des Schlachtenwahnsinns. Das bekannte Bild auf dem 6 amerikanische Soldaten eine
US-Flagge auf Iwo Jimo hissen, wird als Grundlage des Films genommen und die Entstehung dieses Bildes wird hinterfragt. Wie sich schnell zeigt ist die eigentliche Entstehung weitaus unspektakulärer als wie einem die Medien, die das Bild damals wirksam einsetzten, eigentlich verkaufen wollten.
Die Hauptfiguren des Films sind die Personen die die Flagge hissten, zumindest ein Teil von ihnen. Nachdem das Bild populär wurde, durften alle die auf dem Bild sind, in die Heimat zurück um dort als Helden gefeiert zu werden. Doch es waren gar nicht mehr all am Leben die zur Zeit des Bildes die Flagge hissten und so mussten für die Medien andere Soldaten auserkoren werden, die die Plätze der Gefallenen einnehmen sollten...

Weiterlesen

Adam Resurrected – Ein Leben für ein Leben

Adam Resurrected – Ein Leben für ein Leben

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Paul Schrader

Darsteller: Jeff Goldblum
Willem Dafoe
Derek Jacobi
Ayelet Zurer
Hana Laszlo
Joachim Król
Jenya Dodina

Inhalt@Kino

Jeff Goldblum finde ich seit jeher als Schauspieler ziemlich stark. Ich kenne bisher zwar leider nur wenige Filme mit ihm, aber in allen hat sein Charakter immer eine enorme Präsenz und ist auf eine besondere Art sehr ironisch-witzig. Als ich nun vor kurzem vom Film "Adam Resurrected" gehört hatte, in dem Goldblum scheinbar eine seiner besten Leistungen als Schauspieler gibt, musste ich mich davon einmal selbst überzeugen.
Der Film beleuchtetet einen ungewöhnlichen Blickwinkel. Die meisten Filme die sich mit dem Holocaust beschäftigen, setzen da an wo es weh tut. Direkt zu Zeit des zweiten Weltkriegs, mitten in die Deportationen der Juden. Doch "Adam Resurrected" beleuchtet die Situation Jahre später. Wir befinden uns in einer psychiatrischen Klinik für Holocaust-Überlebende in der israelischen Wüste. Der Schauplatz wirkt stellenweise so seltsam surreal, dass ich lange Zeit davon überzeugt war irgendjemand bildet sich nur ein, das es diese Einrichtung gibt und man auf einen riesen Mindfuck zusteuert. Doch soviel sei gesagt, dem ist nicht so.
Der Film folgt in dieser Einrichtung dem Patienten Adam Stein, gespielt von Goldblum. Nachdem er von einem Nazi(Willem Dafoe) während des Holocaust als Hund auf allen Vieren gehalten wurde, seine eigene Familie in die Brennöfen verabschieden musste ohne was dagegen hätte tun zu können(erzählt in S/W Rückblenden), erlitt er einen schweren Knacks und befindet sich in der Therapieeinrichtung. Aber der Inhaber der Anstalt lässt Adam frei schalten und walten da er ihn für intelligent und begnadet hält. Eines Tages entdeckt Adam ein Kind was sich wie ein Hund benimmt...

Weiterlesen

Antichrist

Antichrist

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Lars von Trier

Darsteller: Willem Dafoe
Charlotte Gainsbourg
Storm Acheche Sahlstrøm

Inhalt@OFDB

Da Lars von Triers neuster Film von einigen Bekannten bereits gesehen wurde und, wie zu erwarten war, vernichtend beurteilt wurde, musste ich mir das Werk doch auch einmal ansehen. Bislang habe ich mich nie wirklich an Werke von Lars von Trier heran getraut. Ihn umgibt einfach diese Aura die man nur widerwillig durchstoßen will und auch nur wenn man sich wirklich sicher ist, dass man sich drauf einlassen kann. Man weiß im Vorhinein schon, dass man vieles im Film wohl nicht verstehen wird oder erst bei späteren Recherchen den Film in Gänze deuten kann.
Es gibt etliche Szenen die man erst einmal sacken lassen müsste, auf sich wirken lasen müsste, aber von Trier macht spätestens in der letzten Filmhälfte unaufhörlich weiter mit seinen krassen Aufnahmen. Bilder der sexuellen Selbstverstümmelung schockieren wohl selbst den "Saw"-erfahrenen Zuschauer, werden aber nicht einfach der Gewalt wegen eingesetzt.
In "Antichrist" geht es um Trauer und Schmerz, um Verlustängste und um das "Böse in Frauen".
Das Prolog des Films ist sehr stark, wohl das echte Highlight des Film. Vortrefflich gefilmt in Superzeitlupe und schockierend zugleich stimmt der Prolog wunderbar auf den Film ein. Er zeigt wie ein Paar(Dafoe und Gainsbourg) Sex hat und in Ekstase dabei nicht auf ihr kleines Kind achtet, welches aus dem Fenster fällt und stirbt.
Die nächsten 3 Kapitel allerdings wirken dann wie ein krasses Kontrastprogramm in Sachen Verständnis. Der Ehemann therapiert seine eigene Frau um über den Verlust des Sohnes hinwegzukommen, hat selbst damit scheinbar weitaus weniger Probleme. Die Wege der Therapie und Sinn der ganzen Maßnahmen ist über weite Strecken nicht ersichtlich und scheint sich am Ende als hohle Phrasen herauszustellen.
Im letzten Akt schließlich folgen die erwä...

Weiterlesen

Defendor

Defendor

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Peter Stebbings

Darsteller: Woody Harrelson
Kat Dennings
Sandra Oh
Elias Koteas
Lisa Ray
Michael Kelly
Kristin Booth

Inhalt@OFDB

Im Trailer ein wenig als lustige Superhelden-Parodie verkauft, ist "Defendor" mit Woody Harrelson mehr die bittertraurige Version von "Kick-Ass". An den Stellen bei denen "Kick-Ass" mit Action oder beißender Satire antwortet, steht bei "Defendor" die traurige Realität. Der Film erzählt die Geschichte von Arthur, der sich eine Superhelden-Verkleidung überzieht, Unrecht auf den Straßen aufspürt und helfend zur Tat schreitet. Doch sein Hautpziel ist die Suche nach Captain Industry, da dieser seine Mutter getötet haben soll. Wer genau Captain Industry ist weiß er leider nicht und die Prostituierte der er hilft kann ihm da auch nur bedingt weiterhelfen.
Näher als Woody Harrelson mit seiner Rolle des etwas zurückgebliebenen Arthur war wohl bisher keiner am Bild dessen wie ein Superheld wohl im echten Leben aussehen könnte. Man muss wohl wirklich ein bisschen verrückt sein der wirklichen Kriminalität die Stirn zu bieten und wirkliche Chancen hat man nicht.
Der Film jongliert wunderbar auf dem schmalen Pfad Mitleid für Arthur zu empfinden und ihn nicht zur Witzfigur zu verkaufen. In der Charakterzeichnung dieser Figur liegen die größten Stärken des Films, alle anderen Charaktere fallen dahinter leider etwas ab.
Die Story an sich ist gut strukturiert, konzentriert sich voll auf Arthur und verwendet nur die absolut nötige Zeit auf seinen Krimi-Subplot um den sich Arthurs Geschichte reiht. Der Film spielt mit Rückblenden und Träumen und läuft letztlich auf einen unvermeidbaren Höhepunkt hinaus den man sich so ähnlich schon ausgemalt hatte.
Für ein Erstlingswerk ist "Defendor" sehr gut geworden. Ein gut geschriebenes Drehbuch wurde grundsolide umgesetzt...

Weiterlesen

Männerherzen

Männerherzen

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Simon Verhoeven

Darsteller: Til Schweiger
Jana Pallaske
Nadja Uhl
Maxim Mehmet
Wotan Wilke Möhring
Inez Björg David
Christian Ulmen
Justus von Dohnanyi

Inhalt@OFDB

"Männerherzen" versucht in verschiedenen Episoden die Charakterzüge von uns Männern zu erläutern. Stargespickt kommen hier die grundverschiedenen Charaktertypen zum tragen. Es gibt den Mann der bald heiratet, den der jede flachlegt, den der nichts auf die Reihe kriegt und viele mehr. Im Prinzip sind alle Episoden ähnlich gelungen, wenn auch die ein oder andere hier und da mal etwas schwächer daher kommt.
Man braucht zunächst eine Ganze Weile bis man sich an den Film gewöhnt hat. Die Episoden werden jeweils nur sehr kurz angerissen und dann wird schon wieder zur nächsten überblendet. Das sorgt am Anfang dafür das keine der Figuren akkurat eingeführt wird. Dies legt sich mit fortschreitender Laufzeit immerhin etwas, trotzdem gibt es weniger und besser beleuchtete Charaktere.
Eines der wirklichen Highlights ist ganz klar Justus von Dohnányi als Schlagersänger. Er spielt einfach herrlich. Von sich selbst überzeugt will er Weltverbesserungssongs unters Volk bringen und meint das Ganze sogar ernst.
Und dann gibt es da noch einen meiner Lieblinge aus Deutschen Landen, Wotan Wilke Möhring. Seine Rolle ist für eine Komödie eher gewagt. Er spielt einen U-Bahn-Fahrer der vor einiger Zeit ein Kind überfuhr. Seitdem schlug er seine Frau, die sich daraufhin von im getrennt hat. Doch damit nicht genug, ist sein Vater dement und im Heim. Bis auf seine letzte Szene verwehrt im der Film konsequent Freude, was im Kontrast zu den anderen Episoden etwas krass wirkt und nicht immer passt, einen andererseits immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Man ist sich allerdings gerade die ersten 50 Minuten lang nie so ganz sicher, ob der Film nun eher Drama oder Komödie sein will...

Weiterlesen

13 Semester

13 Semester

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Frieder Wittich

Darsteller: Max Riemelt
Claudia Eisinger
Alexander Fehling
Amit Shah
Robert Gwisdek
Dieter Mann
Johannes Suhm
Raúl Semmler

Inhalt@OFDB

"13 Semester" ist eine Deutsche Uni-Komödie. Da das Genre in Deutschland bislang nur sehr stiefmütterlich behandelt wurde, wollte ich mir den Film damals eigentlich sogar im Kino ansehen, habe es aber dann irgendwie vergessen. So folgte nun die DVD-Sichtung.
Eines der größten Pluspunkte des Films ist, das man ihn wohl wirklich das Attribut "Authentisch" aufs Auge drücken kann. Vom Abi ins Studium, Wohnungssuche, WG-Parties, große Liebe, Probleme im Hauptfach, der Gedanke alles hinzuschmeißen und sich doch nochmal zusammen zu reißen. Hier werden keine übertriebenen, unrealistischen Szenen eingebaut um den großen Witz zu landen, der Humor ergibt sich hier aus dem Studiums-Alltag, was einfach unheimlich sympathisch daherkommt.
Zwar hat man stellenweise das Gefühl, dass die Uni im Film ein wenig zu kurz kommt, aber der Film ist eben doch mehr ein Coming-of-Age Film als eine Doku über deutsche Unis.
Weitere wohlschmeckende Zutaten in der "13 Semester"-Suppe sind die wirklich überzeugenden Darsteller sowieso einige visuelle, filmische Raffinessen. Der Film spielt hin und wieder mit kurzen Tagträumen, erzählt das Auslandssemester in Australien mit Hilfe von Fotos und in 3 verschiedenen Versionen und viele Szenen werden erst begonnen, dann scheinbar beendet aber kurz danach in einer Rückblende zu Ende geführt. All diese Inszenierungs-Kniffe wirken herrlich erfrischend und lockern den Film ein ums andere Mal auf.
"13 Semester" ist eine durchweg sehr unterhaltsame, kurzweilige Komödie die aber auch etwas ans Herz geht, gerade mit der Beziehungsgeschichte des Hauptdarstellers der den ganzen Film über an "der einen" festhält.
Zwar ist der Film nicht frei von ein paar Klischees und Stereotypen, aber der g...

Weiterlesen

Elling

Elling

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Petter Næss

Darsteller: Per Christian Ellefsen
Sven Nordin
Marit Pia Jacobsen
Jørgen Langhelle
Per Christensen
Hilde Olausson
Ola Otnes

Inhalt@OFDB

Die Story klingt im Grunde entweder danach, dass der Film ein rührseliges Drama ist oder eine plumpe Komödie mit zotigem Pöbelhumor. Bei einer Hollywood-Verfilmung wäre dies wohl auch so gekommen, aber die Norweger wissen einfach besser wie man diesen Stoff mit dem nötigen Respekt anpackt ohne dabei aber den Humor zu vergessen. Der Film erinnert, nicht zuletzt weil einer der Hauptdarsteller wie Jeff Daniels aussieht, ein wenig an ein "Dumb and Dumber" mit Niveau.
Die ganzen Besonderheiten und Macken die die Charaktere auszeichnen werden natürlich auch als Humor-Vehikel benutzt, aber die Figuren verlieren nie ihre Würde oder ihren Charakter. Der Humor ist also nie unpassend oder daneben.
Ansonsten könnte der Film zwischendurch ruhig ein bisschen mehr aus dem Leben der Beiden zeigen, denn vieles wird leider nur angerissen. Dadurch kommt zwar eine angenehme Laufzeit von 85 Minuten zu Stande, aber am Ende hätte man dann doch gerne noch etwas mehr über das schräge Paar gesehen. So wirkt der Film im letzten Akt dann gar etwas gehastet, verliert die Charaktere etwas aus den Augen, will schnell die Losen Fäden verknüpfen und den Abspann einläuten, was ein wenig Schade ist und auf Kosten des Filmspaßes geht.
Insgesamt für mich nicht der beste Film aus Skandinavischen Landen, aber mit auf den Vorderen Rängen dabei.

7/10

Weiterlesen

Chinatown

Chinatown

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Roman Polanski

Darsteller: Jack Nicholson
Faye Dunaway
John Huston
Perry Lopez
John Hillerman
Darrell Zwerling
Diane Ladd
Roy Jenson
Roman Polanski

Inhalt@OFDB

"Chinatown" wird oft als bester Film von Roman Polanski bezeichnet und auch als einer der besten von Jack Nicholson. Da kann ich leider nicht unbedingt beipflichten, trotz Allem ist "Chinatown" aber ein durchweg gelungenes Detektivstück.
Die ersten anderthalb Stunden der Story folgen einem stringenten Spannungsbogen. Gittes kommt den Vorkommnissen in L.A. langsam auf die Spur und mit ihm der Zuschauer. Man weiß niemals mehr als Gittes, die Kamera folgt ihm ständig, Szenen ohne ihn gibt es soweit ich weiß gar nicht.
Die ganze Inszenierung des Films, die Sets und die Schauspieler, all das ist wahrlich exzellent und ziemlich zeitlos. Der Film könnte auch erst wenige Jahre alt sein.
Besonders auch Jack Nicholson gefällt mir hier ausgezeichnet. Witzig auch, dass ihm die berühmte Nasenverletzung vom Regisseur Polanski persönlich zugefügt wird. Der Soundtrack von Goldsmith tut sein übriges zur starken Atmosphäre dazu.
Doch irgendwann im letzten Akt des Films dröseln sich die Fäden etwas zu früh auf und man verliert etwas das Interesse am Film. Erst beim überraschenden Finale packt einen der Film ein letztes Mal und entsetzt den Zuschauer. Mit einem packender umgesetzten Finish, hätte ich den Film sicher noch etwas mehr gemocht, aber auch so gefiel mir dieser Klassiker gut, auch wenn ich doch etwas mehr erwartet hatte.

7/10

Weiterlesen

Harvey

Harvey

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1950
Regie: Henry Koster

Darsteller: James Stewart
Josephine Hull
Peggy Dow
Charles Drake
Cecil Kellaway
Victoria Horne
Jesse White

Inhalt@OFDB

Von dem Film "Harvey" habe ich erst vor kurzem gehört, genauer dann als die Meldung herauskam, dass Spielberg dem Film ein Remake "spendieren" will. Nach kurzer Nachforschung worum es sich bei "Harvey" handelt, war sehr schnell klar, dass ich den Film unbedingt sehen muss.
Ich war schon kurz nach Filmstart schwer angetan. James Stewart spielt die Rolle des scheinbar Wahnsinnigen perfekt. Wie er immer wieder zum imaginären Hasen hoch schaut, ihm Türen aufhält und auch sonst versucht mit ihm so zu interagieren als wäre er wirklich existent, ist einfach herrlich witzig. Aber auch abseits vom Hasen hat der Film viel Humor zu bieten. Highlight war für mich auf jeden Fall, wie Elwood es zufällig schafft, dass statt ihm seine Schwester in der Psychiatrie landet. Ohne das dies seine Intention wäre oder er etwas davon gewusst hätte, wieselt er sich geschickt durch die Dialoge mit dem behandelnden Arzt. Ein Komödien-Highlight!
Gegen Ende verheddert sich der Film dann leider etwas in seiner Geschichte, besonders das auch der Oberarzt plötzlich Harvey sehen kann gefiel mir nicht so gut.
Nichts desto trotz ist "Harvey" aber ein wundervoller gute Laune Film über das gute im Menschen, der sicher nochmal in den Player wandern wird.

8/10

Weiterlesen

Changeling – Der Fremde Sohn

Changeling – Der Fremde Sohn

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Angelina Jolie
John Malkovich
Jeffrey Donovan
Michael Kelly
Colm Feore
Jason Butler Harner
Amy Ryan
Geoff Pierson

Inhalt@OFDB

Nachdem ich zuletzt "Mystic River" gesehen habe, hatte ich auch direkt Lust verspürt mir eines der neueren Eastwood-Werke ebenfalls endlich anzusehen, nachdem die Blu-ray lange genug im Regal stand.
"Changeling" erzählt die bewegende Geschichte einer Mutter, dessen Sohn spurlos verschwindet. Da die Polizei von Los Angeles gute Presse gebrauchen kann, wird ihr nach Monaten der erfolglosen Suche ein falscher Sohn untergejubelt, den sie einfach so als den ihren akzeptieren soll. Ein erbitterter Kampf der Mutter entbrennt, die ihren leiblichen Sohn wiederhaben will. Die korrupte Polizei sperrt sie schließlich ohne Grund in die Psychiatrie.
Zu Beginn des Films hatte ich zunächst bedenken, vor Allem ob Angelina Jolie wirklich die beste Wahl für solch eine Rolle ist. Im Endeffekt kann man nur sagen, das der gesamte Film einen Cast hat der unheimlich gut passt. Jolie als Mutter, Malcovich als Priester, Geoff Pierson als Anwalt und Jeffrey Donovan als Polizist sind jeweils ganz klar so etwas wie die Idealbesetzung. Genau so würde man sich die Figuren wohl im Roman vorstellen.
Die Story an sich ist bewegend, spannend und erschütternd. Schon allein die Härte der Polizei, die mit einem Fingerzeig unschuldige Leute in die Psychiatrie abschieben kann, ist erschreckend und schockierend, macht einem regelrecht Angst. Der eigentliche Handlungshöhepunkt kommt zwar ca. 50 Minuten vor Filmende, tut der Erzählung aber so gut wie keinen Abbruch. Die Gerichtsverhandlungen, die nicht endende Hoffnung der Mutter und nicht zuletzt eben der herausragende Cast reichen aus, um das lange Finale des Films weiterhin interessant und bewegend zu gestalten.
Besonders im Bezug auf die Charaktere ist der Film um einiges Stärk...

Weiterlesen

Vertigo – Aus dem Reich der Toten

Vertigo – Aus dem Reich der Toten

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Alfred Hitchcock

Darsteller: James Stewart
Kim Novak
Barbara Bel Geddes
Tom Helmore
Henry Jones
Raymond Bailey
Ellen Corby

Inhalt@OFDB

Da ich immer noch einige von Hitchcocks Meisterwerken nicht gesehen habe, war es heute mal an der Zeit für "Vertigo". Der Film wird ja gerne als Hitchcocks komplexester und verwirrendster Film bezeichnet. Schnell wurde mir auch klar wieso. Der Film muss damals seiner Zeit schon weit voraus gewesen sein. Komplexe Beziehungsgefüge, seltsame, zunächst nur schwer erklärbare Verhaltensmuster und Szenen die sehr mysteriös anmuten und dazu ein Handlungs-Höhepunkt mitten im Film. All das würde sogar noch heute wohl mehr Leute verwirren und verschrecken, denn unterhalten.
Wirklich faszinierend ist vor Allem, dass Hitchcock hier bewusst den Suspense-Höhepunkt früh auflöst. Viele seiner Werke haben einen konstanten Spannungsbogen, der sich, meist kurz vor Ende knallhart entlädt. So geschehen z.B. in "Psycho". Doch in "Vertigo" verwendet er die Auflösung der Hintergründe die den Film zunächst anzutreiben scheinen, dafür die Spannung anders zu lagern, nämlich darauf wie Stewards Charakter wohl reagieren wird, wenn auch er dahinter kommt was wirklich vorgefallen ist und das man als Zuschauer nun überhaupt keine Ahnung mehr hat, wie der Film nun wohl enden könnte.
Viele Leute sagen, man müsste "Vertigo" 2 oder 3 Mal sehen, um den Film wirklich zu begreifen. Er wirkt zwar nach der ersten Sichtung im Grunde gar nicht so komplex, aber man stützt sich beim ersten Mal auch ganz bewusst auf die vordergründige Geschichte die im Prinzip aber wohl eher nebensächlich ist. Es geht hier mehr um Charaktere, Bildsprache, unerwiderte und hoffnungslose Liebe. Ich bin gespannt, wie der Film auf mich in einer weiteren, späteren Sichtung wirkt. Nach dieser ersten Sichtung gebe ich eine:

8/10

Weiterlesen

Mystic River

Mystic River

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Sean Penn
Tim Robbins
Kevin Bacon
Laurence Fishburne
Marcia Gay Harden
Laura Linney
Kevin Chapman
Tom Guiry

Inhalt@OFDB

"Mystic River" basiert auf einem Buch von Autor Dennis Lehane. Nachdem ich mir "Gone Baby Gone" und "Shutter Island", die ebenfalls auf Büchern von ihm basieren, bereits angesehen hatte, war nun endlich die erste Verfilmung an der Reihe. Da einer meiner Lieblingsregisseure Clint Eastwood die Regie übernommen hatte und der Cast dazu ziemlich prominent und edel besetzt war, erwartete ich recht viel vom Film…und das bekam ich auch.
Die Story beginnt ruhig, gemächlich, nichts desto trotz ziehen sich leichte Paukenschläge durch den Film, die immer lauter hallen. Die Spannung steigert sich ständig, beinahe minütlich wird die Schlinge zugezogen. Sehr schnell wähnt man sich im Wissen, dass Dave(Tim Robbins) ganz klar der Killer von Jimmy’s(Sean Penn) Tochter sein muss. Der Film spielt mit diesem Umstand, lässt lange Zeit selbst kaum Zweifel an dessen Schuld aufkommen, liefert Beweise die jeden Menschen wohl hinter Gitter bringen würden. In erster Linie dieser geniale Schachzug der Schuldzuweisung macht den Film für mich faszinierend. Man merkt wie schnell man gebrandmarkten Menschen gewisse Straftaten, auch völlig ohne wirkliches Motiv, zutrauen würde. Um diesen Umstand zu bekräftigen, wartet Tim Robbins mit einer herausragenden Schauspielleistung auf. Ich habe ihn selten so gut spielen sehen wie hier, einzig vielleicht in "The Shawshank Redemption" war er ähnlich gut, aber nie so verstörend, beklemmend wie in "Mystic River". Aber der Film ist auch in den weiteren Haupt- und Nebenrollen exzellent besetzt. Sean Penn und Kevin Bacon spielen ebenfalls überzeugend und einfach sehr gut.
Der Film hat nur wenige echte Schwächen. Ein Streitpunkt ist aber klar die Charakterentwicklung bzw...

Weiterlesen

Edge of Darkness – Auftrag Rache

Edge of Darkness – Auftrag Rache

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Martin Campbell

Darsteller: Mel Gibson
Ray Winstone
Danny Huston
Bojana Novakovic
Shawn Roberts
Denis O’Hare

Inhalt@OFDB

Mel Gibson hat seit 8 Jahren keine Hauptrolle mehr gespielt. Sein letzter Regie-Job liegt auch bereits 4 Jahre zurück. Zwischen damals und heute liegen diverse Alkohol-Probleme und das kundtun seines Judenhasses in der Öffentlichkeit. Gut für eine Karriere war dies nicht, besonders nicht in Hollywood, in dem seit Jahrzehnten die meisten Filmproduzenten jüdischer Abstammung sind.
Hinter dem plumpen Deutschen Titel "Auftrag Rache"(wieso nicht gleich "Rache ist Blutwurst"?) verbirgt sich nun, im Jahr 2010, sowas wie ein Comebackversuch von Gibson. Es handelt sich um ein Remake der britischen Mini-Serie "Edge of Darkness" von 1985. Unter der Federführung des selben Regisseurs wie damals, Martin Campbell, gibt Gibson im Remake einen Vater und pensionierten Cop der hinter den Killern seiner Tochter her ist. Der Film wurde in der Werbung als Action-Rache-Thriller verkauft, doch hier verkauft die Werbung etwas, was der Film nicht ist. Das Motiv der Rache tritt im Grunde erst spät wirklich in Erscheinung. Die meiste Zeit versucht Gibsons Charakter die Mörder seiner Tochter zu finden und aufzuklären in welchen Geschäften sie verwickelt war. Erst als ihm klar wird, dass er über den legal Weg nicht mehr weiterkommt, platzt am Ende die Rachebombe. Doch der Weg dahin ist steinig und leider doch meist sehr zäh. Die Story, die wirklich Spannend anfängt und gespickt ist mit verschrobenen, düsteren Figuren und geheimen Waffenproduzenten, wird im weiteren Verlauf leider immer langweiliger. Man merkt, dass der ganze Stoff ein gewaltiges Spannungspotential gehabt hätte, welches allerdings leider nur allzu selten ausgenutzt wird.
So punktet der Film richtig nur am Anfang und Ende, die Handlung dazwischen zieht sich oft wie Kaug...

Weiterlesen