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The Dictator – Der Diktator

Der Diktator
Originaltitel: The Dictator – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Larry Charles



Darsteller:
Sacha Baron Cohen, Anna Faris, Ben Kingsley, John C. Reilly, B.J. Novak, J.B. Smoove, Kevin Corrigan, Olivia Dudley, Aasif Mandvi, Erick Avari, Jim Piddock u.A.

Filmkritik: Erst hat er in „Borat“ Amerika geschockt, dann hat er dies mit „Brüno“ noch einmal versucht und nun bei „Der Diktator“ die Pseudo-Realität des Konzepts erstmalig komplett über Bord geworfen: Sascha Baron Cohen. Dieser mimt nun nämlich einen durchgeknallten Diktator mit Unsummen dank Öl en masse.
Als der debile Despot dann aber in die USA kommt, um vor den vereinten Nationen seinen Besitz von Massenvernichtungswaffen zu besprechen, kommt es, wie es immer kommt: Ein Putschversuch befördert den Diktator aus seinem Amt und das bärtige Erkennungszeichen in die ewigen Jagdgründe. Guter Rat ist nun teuer, doch er wird glücklicherweise von einer flachbrüstigen, achselbehaarten Öko-Aktivistin (Anna Faris, die sich hier im Gegensatz zu ihren sonstigen 08/15-Comedy-Rollen durchaus gelungen spielt) aufgegriffen…

So weit, so auch der Standard und dass ist sich der Streifen dabei auch konsequent bewusst. Die eigentlich ausgetretenen Storypfade werden genüsslich mit Gags von gemein bis garstig gepflastert, die „politisch korrekt“ noch nicht einmal fehlerfrei abschreiben könnten. Jedes Mal, wenn die ach so typischen Abzweigungen der bekannten „Fish Out Of Water“-Eckpunkte angefahren werden, haut aber das um keinen Lacher verlegene Drehbuch nur noch eine satte, politische Derbheit hinterher.

„Will it be a boy or an abortion?“

ist da noch einer der zahmeren Sprüche, die sich wie so oft bei Cohen und vor allem Regisseur Larry „Religulous“ Charles auf Rassenklischees, Religionsvorurteile und generelle Probleme stürzen. Teilweise auch so, als gäbe es kein Morgen mehr.
Dabei fällt aber gleichzeitig auf, dass einige durchaus wiedersinnige Dinge im Drehbuch gibt, welche zur Mitte h...

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21 Jump Street

21 Jump Street
Originaltitel: 21 Jump Street  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Chris Lord, Phil Miller



Darsteller:
Channing Tatum, Jonah Hill, Jake M. Johnson, Ellie Kemper, Ice Cube, Brie Larson, Dave Franco, Nick Offerman, Johnny Simmons, Rob Riggle, Dakota Johnson u.A.

Filmkritik: Und schon wieder haben wir es damit zu tun: eine Serie von vor ein paar Jahrzehnten kommt als Kinofilm auf die Leinwand, aber statt der ernsten Vorlage wird nun auf Humor gesetzt. Bei einigen Vorgängern hat es geklappt, wie etwa bei Starsky & Hutch, bei einigen anderen nicht. „21 Jump Street“ darf man aber bereits jetzt gerne in die „gelungen“-Kategorie abschieben.

Im Film geht es um den dicken, aber cleveren Schmidt (Jonah Hill) und den kräftigen, aber ziemlich tumben Jenko (Channing Tatum), die sich beide auf der Schule nicht leiden konnten, dann aber bei der Polizei landen und gute Freunde werden. Als dann ein „Programm aus den 80er“ wieder aufgenommen wird, werden die beiden noch relativ jung aussehenden und sich ziemlich unreif benehmenden Cops zum verdeckten Ermitteln zu eine Schule geschickt. Durch ein Missgeschick allerdings landet Schmidt bei den Sportlern und Beliebten, während Jenko nun mit den Nerds die Schulbank drückt…

Dass es dabei zu allerlei Chaos und Späßen kommt ist klar und wird von den beiden Regisseuren Chris Lord und Phil Miller straff und unterhaltsam inszeniert. Die Beiden streuen neben zotigem Humor auch einige Momente an Charakterentwicklung in den Mix, welche den Humormomenten einen schön ausgewogenen Rahmen geben. Zwar sitzt nicht jeder Gag, aber das Geschehen bleibt immer sympathisch und teils eben angenehm rasant.

„Was? Die ökobewussten Schwuchteln sind nun die angesagten Kids?“

Auf dem Weg durch den Film werden Cop-Klischees genauso bewusst und gelungen durch den Kakao gezogen wie ihre Schulpendants. Aktuelle Political correctness und Co...

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American Reunion – American Pie: Klassentreffen

American Pie: Klassentreffen
Originaltitel: American Reunion – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jon Hurwitz, Hayden Schlossberg



Darsteller:
Jason Biggs, Chris Klein, Thomas Ian Nicholas, Alyson Hannigan, Shannon Elizabeth, Tara Reid, Eddie Kaye Thomas, Seann William Scott, Eugene Levy, Natasha Lyonne, Mena Suvari, Jennifer Coolidge u.A.

Filmkritik: Zum zehnjährigen Klassentreffen des 1999er „American Pie“-Abschlussjahrgangs kommen wieder alle bekannten (und beliebten?) Figuren aus dem ersten Teil zusammen. Jeder steht nun mehr oder weniger fest mit beiden Beinen im Leben und für manch einen hat sich die Zukunft natürlich nicht ganz so entwickelt, wie man es eigentlich damals auf der Schule geplant hat.
Umso mehr ein Grund für ein Wochenende jetzt mal komplett aufzudrehen und es den Jugendlichen von heute zu zeigen, wie man so richtig zu feiern hat.

„Yeah, wir machen die Party 90er Style!“

Das ist dann auch das Motto für die gesamten Späße, die durch zahlreiche kleinere Handlungsbögen mit einander verbunden werden. Besonders in der ersten Hälfte des Streifens klappt das noch ziemlich gut. Angefangen bei Jim und dessen Frau, bei denen es in der Ehe nicht mehr so richtig läuft, über den „Stiff-Meister“, der sich nun als „Bückstück des Büros“ durchs Leben schlagen muss bis hin zu Jim’s Dad, der nun verwitwert „mal wieder auf die Jagd gehen“ will, bei den gefühlten 20 bis 30 Personen gibt es jedes Mal einen mehr oder weniger roten Faden, der die zotigen Erlebnisse verbindet. Dabei wurde was die Offenheit des Ganzen angeht noch einmal eine Schüppe drauf gelegt, denn mit Topfdeckeln eingeklemmte Penisse und sonstige Späße wurden dann in den drei Kinovorgängern (die weiteren Teile 4 – 7 die direct-to-dvd erschienen sind, werden nicht angesprochen) noch einen Tick zahmer abgearbeitet. Aber was solls, schließlich ist man ja jetzt „erwachsen“ und gerade nach den Jahren der American Pie-Abstinenz hat man eben so einigen nachzuholen.

„W...

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Lockout

Lockout
Originaltitel: Lockout – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: James Mather, Stephen St. Leger



Darsteller:
Maggie Grace, Guy Pearce, Peter Stormare, Joseph Gilgun, Vincent Regan, Lennie James, Bojan Peric, Jacky Ido, Anne-Solenne Hatte, Tim Plester, Marko Janjic, Yan Dron

Filmkritik: Luc Besson hat schon ein entspanntes Leben. Nachdem er sich in den 80er und 90er Jahren mit modernen Klassikern wie den Action-Thrillern „La Femme Nikita“ oder „Leon“ einen großen Namen macht und sich anschließend mit der bunten Sci-Fi-Oper „The Fifth Element“ vergoldete, hat er sich langsam zur Ruhe gesetzt. Seitdem denkt er sich morgens zwischen Croissant und Baguette eine neue Film-Idee aus, stellt 1 bis 2 fähige No-Name Regisseure ein und lässt diese daraus einen spaßigen Film machen. Er selbst dreht alle paar Jahre einen neuen Kinderfilm ab („Arthur et les Minimoys“) und lässt es sich sonst wahrscheinlich sehr gut gehen.

„Lockout“ ist, nach den krachigen Euro-Actionern „From Paris With Love“ und „Taken“ einer der nächsten Streiche dieses Konzepts. Die Idee weicht allerdings etwas vom sonstigen Frühstücks-Output des Franzosen ab, denn „Lockout“ gibt sich als dreiste Mischung aus „Con Air“ im Weltraum bzw. als eine Art „Escape from Space“ in Anlehnung an einen möglichen „Escape from New York“ Nachfolger. Zur Story:

Wir schreiben das Jahr 2078. Während Präsidententochter Emilie (Maggie Grace) einen Abstecher ins Hochsicherheitsgefängnis MS One macht, das sich 50 Meilen von der Erde entfernt im Orbit befindet, hat Agent Snow (Guy Pearce) Schwierigkeiten mit dem Geheimdienst. Sein Chef Langral (Peter Stormare) lastet ihm einen Mord an, den Snow nicht begangen hat. Da diesem allerdings die Beweise fehlen soll er kurzerhand auf der MS One eingesperrt werden.
Doch an Bord der MS One kommt es zu einem Zwischenfall...

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Battleship

Battleship
Originaltitel: Battleship – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Peter Berg



Darsteller:
Taylor Kitsch, Alexander Skarsgård, Rihanna, Liam Neeson, Alan Abad, Teresa Alvarez, Kasey Amanda, Luing Andrews, Reila Aphrodite, Tadanobu Asano, Joshua Aucoin, Carson Aune u.A.

Filmkritik: Nachdem nun erst einmal eine Pause mit den „Transformers“ eingelegt wurde, braucht Hasbro, der Spielzeughersteller der Techno-Aliens eine neue Kuh zum melken. Kein Problem, das gute, alte „Schiffe versenken“ steht bereit von Peter „Hancock“ Berg in einen 200 Mio. Dollar Blockbuster nach seinem Schema aufgezogen zu werden: Humorvolle Figuren, fette Waffen, böse Aliens. Und obendrauf noch einige Elemente und Soundeffekte, damit die Transformers-Assoziationen direkt von alleine kommen. Dabei mimt Taylor Kitsch, der vorher bereits als „John Carter“ über den Mars gehüpft ist, den vorerst sturen und eigensinnigen Soldaten mit viel Potential, nur um dann direkt bei der Alien-Invasion zu lernen was es heißt ein Schlachtschiff zu führen.

Im zur Seite stehen Sängerin Rihanna sowie der extrem sympathische Tadanobu Asano, welcher den Captain eines japanischen Kreuzers spielt, welches ebenfalls bei Flottenmanövern in die Alienfalle getappt ist. Im wirklichen Leben ist der vielseitige Japaner nicht nur Charakterdarsteller und selbst Regisseur, sondern hat auch schon die verschiedensten Kultrollen inne gehabt. Die des Kakihara aus Takashi Miikes „Ichi – The Killer“ etwa, wenn er nicht gerade wie in „Tokyo Zombie“ gegen Untote gekämpft hat oder bei „Zatoichi – Der blinde Samurai“ durchs feudale Japan wandelt.
Abgerundet wird die Schauspielriege von Liam Neeson in einer Nebenrolle als Admiral (oder so), dessen blauäugige, blondhaarige und dickbrüstige Tochter in Taylor Kitsch Figur verliebt. Daneben rennen hier und da noch etliche Nebenfiguren rum, die aber eigentlich wenig mehr tun als lustige Sprüche im Angesicht globaler Vernichtung aufzusagen.

In God We Trust, All...

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Fantasy Film Fest Nights – Chronicle – Wozu bist du fähig?

Chronicle – Wozu bist du fähig?
Originaltitel: Chronicle – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Josh Trank



Darsteller:
Michael B. Jordan, Dane DeHaan, Michael Kelly, Ashley Hinshaw, Alex Russell, Anna Wood, Joe Vaz, Luke Tyler, Matthew Dylan Roberts

Filmkritik: High School-Schüler Andrew (Dane DeHaan) hat es nicht leicht. Seine Mutter ist schwer krank und braucht starke, teure Medikamente. Sein Vater war eins Feuerwehrmann, lebt aber seit langem nur noch von der Versicherung und ist ein Trinker. Er entschließt sich eines Tages, sein Leben mit einer Kamera festzuhalten. Er filmt von diesem Zeitpunkt an sein Umfeld mit Vorliebe mit der Kamera und zu allen Tageszeiten.
Abseits einer Highschool-Party entdecken er, sein Cousin Matt (Alex Russell) und ihr Mitschüler Steve (Michael B. Jordan) eines Nachts einen im Boden eingeschlagenen Meteor und in dem Krater eine unbekannte Substanz, die ihnen allen telekinetische Kräfte verleiht. Durch ständiges Benutzen der Kräfte, werden diese mit der Zeit stärker und immer mächtiger, so dass die Jungs ihre Gabe alsbald nicht nur zum Spaß nutzen, sondern sich sogar in die Lüfte erheben und fliegen können.
Doch die ungeheure psychische Macht ist für einen instabilen Geist nur schwer zu kontrollieren und Andrew sieht in nun die Möglichkeit, endlich die Gelegenheit, sich an den Missständen in seinem Leben, wie seinem gewalttätigen Vater, zu revanchieren. Es kommt zu Konflikten zwischen den 3 Semi-Superhelden und schlussendlich zum offenen Schlagabtausch…

„Schon wieder Found-Footage?“ ist wohl das erste was man hört, wenn der Trailer zu „Chronicle“ an einem öffentlichen Ort läuft. Und ja, es ist wieder mal Found-Footage. Aber anstatt, wie bei „Paranormal Activity“ das ganze lediglich so weit zu melken bis aus den Kamera-Zitzen nichts mehr rauskommt, erschuf Regie-Neuling Josh Trank einen herrlich kreativen Ableger der Found-Footage Welle...

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Tough Cop

Tough Cop
Originaltitel: Tough Cop – Erscheinungsjahr: 1988- Regie: Dominic Elmo Smith



Darsteller:
Romano Kristoff, Anthony East, Jimmy Bridges, Mel Davidson, Ingrid Erlandson, Warren McLean, Kenneth Peerlessu.A.

Filmkritik: Willkommen liebe Leser zu einem weiteren Kapitel in dem großen Buch mit Namen: „Der Titel ist Programm“. Worum geht es also beim „Tough Cop“? Natürlich um einen knallharten Bullen der vorher in Vietnam war und gemeinsam mit seinem schwarzen besten Freund zusammen die Straßen aufräumt, Drogendealer abknallt und gerne von seinem Chef angeschrieen wird. So weit, so wunderbares Klischee in Reinkultur. Denn hier heißt es schlicht: Vorhang auf für eine große Ladung Actionsploitation, geschrieben von Bobby A. Suarez, einem philipineschen Autor und Filmemacher mit einem Herz für Action in all seinen Geschmacksrichtungen.

So hat der leider im Februar 2010 Verstorbene „All Ages“-Actiontrash mit „Superboy“ genauso geschrieben wie etwa den wahnwitzigen „American Commandos“ (den er dann auch gleich gedreht hat), bei dem eine Truppe von Ex-Vietnam-Veteranen im goldenen Dreieck „Heroin“ zur Strecke bringen wollen. Dass letztgenannter Titel in unseren Breitengraden sowohl als „Jäger der Apocalypse 2“ wie auch „Jäger der Apocalypse 3 – Zurück ins Inferno“ vermarktet wurde, ist da nur ein weiterer Irrsinns-Bonus.

Aber zurück zum „Tough Cop“, denn dort hat Bobby anscheinend eine ganze Latte von wiederverwerteten Motiven reingesteckt. Angefangen bei dem „Lethal Weapon“-Duo, bis hin zur zweiten Hälfte die eigentlich wenig mehr ist als ein ziemliches Rip-Off des großartigen letzten Drittels von Schwarzeneggers „Phantom Kommando“. Hier wie dort gibt es nämlich eine Insel voller böser Buben die es in die Luft zu jagen gilt. Dieses Mal, weil der böse Koks-Schmuggler „Fat Cat“ dort Tonnen seines weißen Pulvers bunkert und gleichzeitig die Freundin unseres „Tough Cops“ in seine Gewalt gebracht hat...

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Camorra

Camorra
Originaltitel: Camorra – Erscheinungsjahr: 1972- Regie: Pasquale Squitieri



Darsteller:
Fabio Testi, Jean Seberg, Raymond Pellegrin, Charles Vanel, Germana Carnacina, Paul Muller, Lilla Brignone, Enzo Cannavale, Ugo D’Alessio, Enzo Turco, Alberto Farnese, Nino Vingelli u.A.

Filmkritik: Es dürfte wohl für niemanden neu sein, dass Filme über die Mafia in Italien sich seit jeher größter Beliebtheit erfreuen. Dabei ist die Camorra mit ihrem Hauptsitz in Neapel die älteste Verbrecherorganisation dieses Landes und so sindhat bereits etliche Streifen unter eben jenem Namen bereits erschienen.

1972, am Anbeginn des italienischen Polizei- und Gangsterfilm-Booms erschien so dieses ebenfalls schlicht „Camorra“ betitelte Werk in den Lichtspielhäusern. Als Darsteller fungierte wie so oft Fabio Testi, der auch vorher und nachher noch zig Rollen in diesem beliebten Untergenre annehmen sollte. Wie der Titel vielleicht schon verrät geht es dieses Mal um einen kleinen Automechaniker, der nach zwei Jahren im Gefängnis versucht beim organisierten Verbrechen Fuß zu fassen und sich stufenweise seinen Weg immer weiter nach oben auf der Befehlskette erarbeitet.

Weniger Krimi, sondern viel mehr Milieustudio ist der Film von Pasquale Squitieri schließlich geworden. Der Regisseur, welcher in einem frühren Streich 1970 gar „Django gegen Sartana“ hat antreten lassen, sollte auch in späteren Jahren das Thema immer wieder aufgreifen. Titel wie „Der Aufstieg des Paten“ und „Die Rache der Camorra“ sprechen da Bände. So darf Fabio Testi auch weniger den Actionhelden mimen, auch wenn es zwischendurch berufsbedingt natürlich zu einigen Schießereien und Gewalttaten kommt, sondern seine Figur ist umgeben von zahlreichen Nebenfiguren. Angefangen bei seiner Familie, über die frühen Mafiakontakte bis hin zu den großen Dons wird ein wahres Kaleidoskop unterschiedlicher Personen gezeigt, die alle mehr oder weniger eben mit oder von dem Verbrechen leben.

Der W...

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Apollo 18

Apollo 18
Originaltitel: Apollo 18 – Erscheinungsjahr:  2011 – Regie: Gonzalo López-Gallego



Darsteller:
Warren Christie, Ryan Robbins, Ali Liebert, Lloyd Owen, Andrew Airlie, Michael Kopsa, Kurt Max Runte u.A.

Filmkritik: Found-Footage-Filme sind immer so eine Sache, welche die momentan ziemlich niedrig werdenden Grenze der „Suspension Of Disbelief“ austesten. Bei „Apollo 18“ mehr noch als bei Anderen. Im Film geht es um eine geheime, schiefgelaufene Mondlandung, bei der zwei Astronauten auf dem Erd-Trabanten gar Schreckliches gefunden haben…

…und um direkt zum mit weitem Abstand größten Problem des Streifens zu kommen: Wie dieses „Footage“ ge“founded“ worden sein soll, wäre wohl alleine ein Sequel wert. Mehr gibt es dazu nicht, denn alles Andere wären durchaus extreme Spoiler für die generelle Handlung des Films. Und das zweite, deutlich kleinere Problem, wäre das finale Aussehen dessen, was auf dem Mond sein Unwesen treibt. Am besten beschreibt man es als „gelungene Idee, die etwas bessere Ausführung verdient hätte“ und so leider mit vermehrter Laufzeit zu CG für sein eigenes Wohl wirkt.

Der Rest? Tolles Spannungskino, welches von den gelungenen Darstellern und der ebenfalls großartigen Optik getragen wird, die ein wunderbares Gefühl fürs All vermittelt. Wer also Interesse an diesem Genre hat und gerne mal „etwas Anderes“ sehen möchte, dass man nicht auf der Erde spielt, dem sei „Apollo 18“ absolut ans Herz gelegt. Wenn man sich nicht weiter wegen des eingangs erwähnten, großen Problems des Films schert. Aber das sollte man auch nicht, denn sonst verpasst man einen durchaus spannenden Streifen. Und das Wissen, dass es sich hierbei nur um einen Film handelt, haben wir doch sowieso alle, oder?

Filmbewertung: 7/10

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Giant Killer – Impatto Mortale

Giant Killer
Originaltitel: Impatto Mortale – Erscheinungsjahr: 1984 – Regie: Fabrizio de Angelis



Darsteller:
Bo Svenson, Marcia Clingan, Fred Williamson, Giovanni Lombardo Radice, Vincent Conte, Alain Blondeau u.A.

Filmkritik: Was für ein Spaß!

Bevor die 80er Jahre das, seit den späten 60er beliebte Genre des Poliziesco – des italienischen Polizeifilms – komplett begraben und in Fan-Regale verdrängt haben, lieferte Fabrizio de Angelis, der vorher nur den Indianer-Actionstreifen „Thunder“ abgeliefert hat, mit Bo Svenson und Fred Williamson als Buddys noch einmal ein richtiges Zuckerstück ab.

Die Handlung bleibt dabei formelhaft: Ein cleverer Kerlchen hat sich per Computer ausgetüftelt, wie man Automaten in Las Vegas übers Ohr hauen kann, aber spätestens seit „Casino“ wissen Filmfans ja, dass dies alles Andere als eine gesundheitsfördernde Idee ist. Natürlich wird der clevere Kerl auch schnell zu einem kalten Kerl und die Gangster sind mit dessen Freundin auf der Suche nach dem Geld, während seinerseits ein harter Cop – der Name ist eh wurscht, es ist halt Bo Svenson – mit seinem besten Kumpel, einem Helikopterpiloten, den bösen Büben auf der Spur ist. Und dabei bleibt kein Auge trocken, was vor allem an der gelungenen Synchro liegt. (Bei der hier nicht im Vorfeld die besten Gags breitgetreten werden sollen.)

Als hätten die Verantwortlichen gemerkt, dass die Glanzzeiten von Bud Spencer & Terence Hill-artigem Humor langsam aber sicher ihrem Ende zugehen, legen sie in jedes noch so nebensächliche Gespräch der beiden Helden Kalauer und Derbheiten noch und nöcher. Da wird gefrotzelt bis der Arzt kommt und manches Mal darüber hinaus, denn der andere Unterhaltungsgarant neben der Tonspur ist dann doch der eigentliche Film...

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Underworld: Awakening

Underworld: Awakening
Originaltitel: Underworld: Awakening – Erscheinungsjahr: 2012- Regie: Måns Mårlind, Björn Stein



Darsteller:
Kate Beckinsale, Charles Dance, India Eisley, Michael Ealy, Kris Holden-Ried, Stephen Rea, Theo James, Sandrine Holt, Richard Cetrone, Jacob Blair, Sanny Van Heteren, Robert Lawrenson u.A.

Filmkritik: Kate Beckinsale ist wieder da als in engem Lack und Leder gekleidete Vampir-Kriegerin, nachdem im Prequel „Aufstand der Lykaner“ 2009 Rhona Mitra als Ersatz-Lookalike fungiert hat. „Awakening“ ist nun ein richtiges Sequel und baut direkt auf „Underworld: Evolution“ auf, auch wenn der großangelegte Rückblick zu Beginn des Geschehens auch Nichtkenner sofort auf den aktuellen Stand und sogar darüber hinaus bringt. Denn anscheinend haben die Menschen zwischendurch mitbekommen, dass Vampire und Werwölfe existieren und getreu dem Motto: „Erst schießen, dann reden!“ wird eine weltweite Säuberung durchgezogen, die auch Selene und ihr halb Vampir/halb Werwolf-Freund zu spüren bekommen. Eine Explosion und Gefrierkammer weiter sind 12 Jahre vergangen und die Welt befindet sich etwas näher in Richtung „düstere Endzeit“, bei der scheinbar beinahe sämtliche Nichtmenschen ausgerottet sind. Allerdings beachte man dabei das Wort „scheinbar“.

Noch eine Überraschung erwartet die aus dem Kälteschlaf erwachte Selene: Anscheinend ist sie unter mysteriösen Umständen zu einer Tochter gekommen, die nun von einem bösen Pharmakonzern gejagt wird, der weiter Tests an dem Hybridwesen vornehmen will. So viel zur Geschichte, denn die weitere Handlung ergeht sich beinahe ausschließlich in fantastisch aussehender Action, die nicht etwa im Nachhinein in die dritte Dimension konvertiert wurde – oh nein – es wurde nämlich direkt in 3D gedreht, was man dem Streifen auch in jedem Moment ansieht.

3D-Action wie sie sein sollte

Wunderbare Tiefeneffekte, etliche Pop-Out-Effekte, welche etwa bei zerspringendem Glas oder Explosionen unweiger...

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Ghost Rider: Spirit Of Vengeance

Ghost Rider: Spirit Of Vengeance
Originaltitel: Ghost Rider: Spirit Of Vengeance – Erscheinungsjahr: 2011- Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor



Darsteller:
Nicolas Cage, Idris Elba, Violante Placido, Ciarán Hinds, Christopher Lambert, Johnny Whitworth, Fergus Riordan, Alin Panc, Sorin Tofan, Anthony Head u.A.

Filmkritik: Was für ein Spaß! Nicolas Cage ist zum zweiten Mal als düsterer Comic-Held „Ghost Rider“ unterwegs und dreht nach dem noch etwas zurückhaltenden Erstling unter der Regie des „Crank“-Duos Neveldine & Taylor so richtig auf. Sowohl im Bezug auf das erhoffte Cage’sche Overacting, als auch auf den deutlich angehobeneren Actionanteil.

So sind einige Jahre seit dem Erstling – den man ohnehin nicht gesehen haben muss, da hier nicht nur die Hintergrundstory leicht verändert noch einmal kurz im Flashback gezeigt wird, sondern auch die Kräfte des Riders etwas verändert wurden – vergangen und Johnny Blaze, der Mensch, an welchen die höllische Essenz des „Ghost Riders“ gebunden wurde, lebt zurückgezogen irgendwo am Arsch der Welt. Doch plötzlich steht ein waffenschwingender, versoffener Mönch vor seiner Tür und bittet ihn auf ein ganz bestimmtes Kind acht zu geben und als Bonus winkt sogar noch die Erlösung vom „Rider“-Fluch. So weit, so kurz und knapp als Hintergrundgeschichte nützlich für die folgende Dauerverfolgungsjagd, bei der Blaze noch auf einige andere Figuren, gute sowie böse, trifft und das macht, was er am besten kann: Motorrad fahren und als „Ghost Rider“ Menschen sowie allerlei Fahrzeuge in Flammen aufgehen zu lassen.

Das storygerecht der Teufel wieder einmal seine Finger mit im Spiel hat ist dabei genauso unvermeidlich wie die Tatsache, dass einer von Cages Gegenspielern vom Leibhaftigen böse Kräfte verliehen bekommt und so auch schon durchaus mehr aushalten kann als Andere, ganz zu schweigen von der nützlichen Bösewichtskraft alles was er anfasst direkt verwesen zu lassen.

Ein Haufen cranker Ideen

Das D...

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War Horse – Gefährten

Gefährten
Originaltitel: War Horse – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Steven Spielberg

Darsteller: Jeremy Irvine, David Kross, David Thewlis, Emily Watson, Benedict Cumberbatch, Tom Hiddleston, Toby Kebbell, Eddie Marsan, Peter Mullan, Niels Arestrup, Johnny Harris, David Dencik

Filmkritik: England, 1914. Als Albert (Jeremy Irvine) seinen Vater Ted (Peter Mullan) mit einem wunderschönen Hengst vom Pferdemarkt kommen sieht, freut er sich unbändig, denn er hatte Joey, wie er ihn nennt, bereits als junges Fohlen auf der Weide beobachtet. Doch seine Mutter (Emily Watson) ist gar nicht erfreut, denn ihr Mann war eigentlich losgezogen um ein Zugpferd für den Acker zu kaufen und kein Reitpferd. Denn Geld ist knapp, die Pacht ist fällig und der Acker muss bestellt werden. Zu allem Überfluss hatte sich Ted bei der Versteigerung durch seinen Pächter (David Thewlis) dazu hinreißen lassen viel zu viel Geld für Joey zu bezahlen.
Sein Pächter droht dem Bauer nun mit dem Rausschmiss aus seinem Gehöft, außer es sollte diesem rechtzeitig gelingen, einen steinigen Acker zu pflügen. Ein scheinbar unmögliches Vorhaben für ein stattliches Reitpferd, aber Albert und seinem Pferd Joey gelingt die schwierige Aufgabe unter Aufbietung all ihrer Kräfte. Doch anstatt das das Pferd jetzt bei ihm bleiben kann, verkauft sein Vater das edle Ross für einige Pfund an einen jungen englischen Offizier, der mit ihm in die Schlachten des ersten Weltkriegs reiten wird. Doch die Pfade von Joey und Albert kreuzten sich hier nicht zum letzten Mal…

Ein Film über ein Pferd? Als bekannt wurde, welch abstrus klingenden Hauptdarsteller der neuste Film von Star-Regisseur Steven Spielberg haben sollte, war zunächst mal Skepsis angebracht. Doch schnell wird klar, „War Horse“ ist ein klassischer Spielberg-Film, im Endeffekt sogar leider zu klassisch.

Die nicht ganz so heile Familie, die sich in Zeiten größter Not zusammenraufen und über sich hinauswachsen muss...

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The Iron Lady – Die Eiserne Lady

Die Eiserne Lady
Originaltitel: The Iron Lady – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Phyllida Lloyd



Darsteller:
Meryl Streep, Anthony Head, Jim Broadbent, Harry Lloyd, Richard E. Grant, Olivia Colman, Roger Allam, Teresa Mahoney, Nicholas Farrell, Susan Brown, Julian Wadham, Nick Dunning

Filmkritik: Von der Margaret Thatcher (Meryl Streep) aus den 80er Jahren ist heute nicht mehr viel zu sehen. Sie hat sich einst in einer bisher von Männern dominierten Welt behauptet und war als Premierministerin Englands die erste weibliche Regierungschefin Europas. Von Radio Moskau erhielt sie den Titel „Die Eiserne Lady“. Zu Recht sagen viele Engländer, hat Margaret Thatcher doch Grenzen zwischen den Klassen und Geschlechtern gerissen die vorher undenkbar waren. Heute kämpft sie mit Demenz, der Vergangenheit und sich selbst.
Damals im Jahr 1982 sieht sich Margaret Thatcher der Unterstützung des Volkes und ihrer eigenen Partei entzogen. Ihr Stern droht schneller zu fallen als er kam. Doch dann stellt Argentinien Besitzansprüche auf die Falkland-Inseln und am 2. April 1982 greifen argentinische Truppen zu den Waffen, um die Falkland-Inseln zu erobern.
In dieser schweren, kritischen Zeit behält Margaret Thatcher die Nerven, was ihr hohen Zuspruch von der Bevölkerung und letztendlich die Wiederwahl einbringt. Doch der kalte Krieg geht auch irgendwann einmal zu Ende…

Filme über politische Figuren sind oft ein zweischneidiges Schwert. Entweder werden es Lobpreisungen gegenüber der Titelgebenden Figur oder der Film traut sich nur unzureichend auf die negativen Aspekte des Charakters einzugehen. Ähnliches war auch beim neuen Film der „Mamma Mia“ Regisseurin Phyllida Lloyd zu befürchten, die sich mit „The Iron Lady“ auf Spurensuche im Leben von Margaret Thatcher begab, die von niemand geringerem als von der US-Schauspielerin Meryl Streep gespielt wird. Soweit so schräg möchte man meinen.

„The Iron Lady“ setzt in der Gegenwart ein...

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A Better Life

A Better Life
Originaltitel: A Better Life – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Chris Weitz



Darsteller:
Demián Bichir, Nancy Lenehan, Isabella Rae Thomas, Bobby Soto, Olivia Presley, Tim Griffin, Rolando Molina, Valorie Hubbard, Tom Schanley, Magi Avila, Mary Scanlon, Eddie Martinez

Filmkritik: Für den Ruf den Regisseur und Drehbuchautor Chris Weitz genießt, hat er bislang erstaunlich wenige Filme herausgebracht. Abgesehen von „About a Boy“ und der folgenden Drehbuchnominierung gab es 2007 „The Golden Compass“. 2009 überraschte der Regisseur dann mit dem Regieposten bei „New Moon“ und ließ Fans und Kritiker mit einem fragenden Gesicht zurück. Das konnte er scheinbar nicht auf sich sitzen lassen und so brachte Weitz 2011 mit „A Better Life“ einen etwas eigenständigeren Film auf dem Markt, der die mexikanischen Einwanderer und dessen Leben in Amerika thematisiert. Das klingt nicht nur nach Oscar-Material, Hauptdarsteller Demián Bichir wurde auch sogleich für den Goldjungen nominiert.

Der mexikanische Carlos Riquelme (Demián Bichir) ist Gärtner in Los Angeles. Er führt ein einfaches Leben am Existenzminimum und verdient grade genug um mit seinem Sohn Luis (José Julián) ein Dach über dem Kopf zu haben.
Verzweifelt versucht der einst illegal eingewanderte Vater, seinen Spross vor dem Einfluss der Straßengangs zu beschützen und alleine groß zu ziehen. Doch Luis ist in einem schwierigen Alter. Mitten in der Pubertät hat er anderes im Kopf als Schule oder die Arbeit seines Vaters.
Mit Gärtnerjobs bei reichen Amerikanern schlägt er sich durchs Leben. Als er mit dem verdienten Geld und einer Leihe bei seiner Schwester von einem Freund einen uralten Pick-Up kaufen kann, um seinen eigenen Gärtnerjobs nachzugehen, glaubt er kurzzeitig auf der Gewinnerstraße zu sein...

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