A Better Life

A Better Life
Originaltitel: A Better Life – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Chris Weitz



Darsteller:
Demián Bichir, Nancy Lenehan, Isabella Rae Thomas, Bobby Soto, Olivia Presley, Tim Griffin, Rolando Molina, Valorie Hubbard, Tom Schanley, Magi Avila, Mary Scanlon, Eddie Martinez

Filmkritik: Für den Ruf den Regisseur und Drehbuchautor Chris Weitz genießt, hat er bislang erstaunlich wenige Filme herausgebracht. Abgesehen von „About a Boy“ und der folgenden Drehbuchnominierung gab es 2007 „The Golden Compass“. 2009 überraschte der Regisseur dann mit dem Regieposten bei „New Moon“ und ließ Fans und Kritiker mit einem fragenden Gesicht zurück. Das konnte er scheinbar nicht auf sich sitzen lassen und so brachte Weitz 2011 mit „A Better Life“ einen etwas eigenständigeren Film auf dem Markt, der die mexikanischen Einwanderer und dessen Leben in Amerika thematisiert. Das klingt nicht nur nach Oscar-Material, Hauptdarsteller Demián Bichir wurde auch sogleich für den Goldjungen nominiert.

Der mexikanische Carlos Riquelme (Demián Bichir) ist Gärtner in Los Angeles. Er führt ein einfaches Leben am Existenzminimum und verdient grade genug um mit seinem Sohn Luis (José Julián) ein Dach über dem Kopf zu haben.
Verzweifelt versucht der einst illegal eingewanderte Vater, seinen Spross vor dem Einfluss der Straßengangs zu beschützen und alleine groß zu ziehen. Doch Luis ist in einem schwierigen Alter. Mitten in der Pubertät hat er anderes im Kopf als Schule oder die Arbeit seines Vaters.
Mit Gärtnerjobs bei reichen Amerikanern schlägt er sich durchs Leben. Als er mit dem verdienten Geld und einer Leihe bei seiner Schwester von einem Freund einen uralten Pick-Up kaufen kann, um seinen eigenen Gärtnerjobs nachzugehen, glaubt er kurzzeitig auf der Gewinnerstraße zu sein. Doch der falschen Person vertraut und einmal nicht hingeguckt, wird Carlos‘ neues Auto auch schon gestohlen und der Traum vom ganz eigenen American Way of Life scheint wieder vorbei zu sein…

Die erste Hälfte von „A Better Life“ kommt ziemlich ereignislos und durchweg nach Schema-F daher. Der überforderte Vater, der Kind und Job unter einen Hut bringen muss und der Sohn dessen Leben auf der Kippe zu stehen droht.
Eine Entwicklung findet erst statt, sobald die Geschichte um den gestohlenen Wagen losgeht. Vater und Sohn erleben eine interessante Tour durch L.A. auf der Suche nach dem Dieb und dem Wagen, wachsen zusammen und verstehen sich logischerweise besser als in den 10 Minuten die sie sich sonst im Alltag sehen. Besonders interessant ist hier auch, dass Carlos‘ Sohn zum ersten Mal Einblicke bekommt, in welchen Kreisen sich sein Vater um Arbeit zu bekommen herumgetrieben hat.

Die letzte Hälfte bricht dann ein wenig aus bekannten Mustern raus, zumindest auf den ersten Blick. Die Story um das gestohlene Traumauto endet abrupt und tragisch und die Spirale die von Beginn an abzusehen war dreht sich unaufhaltsam weiter. Leider hängt Weitz dann am Ende noch einen völlig unnützen Epilog dran, den er besser dem Kopf des Zuschauers überlassen hätte.

Ein wirklicher Überraschungshit ist „A Better Life“ nicht. Dazu ist Konzept und Story einfach nicht kreativ oder ausgefallen genug und schafft es nicht wirklich der Immigranten-Thematik viel Neues abzugewinnen. Auch die Nebenstories können nur selten überzeugen, besonders die Banden-Thematik die ihre Griffel immer wieder nach Sohn Luis austrecken aber dieser ein ums andere Mal nicht mitmachen will.
Da sind ausgefallene Beiträge wie „Monsters“ um einiges interessanter, auch wenn diese die Thematik doch eher nur am Rande bzw. verdeckt thematisieren.
Was „A Better Life“ aber auszeichnet sind die tollen Darsteller, allen voran Demián Bichir der die Oscar-Nominierung mehr als verdient hat. Man merkt wie gut er sich in die Rolle rein gefunden hat und passt vom äußeren und seiner ganzen Körpersprache einfach voll zur Figur. Ganz stark.

Insgesamt definitiv eine Sichtung Wert für Freunde und Interessenten der Immigranten-Thematik und Fans von Chris Weitz. Ein Pflichttermin ist „A Better Life“ aber nicht, dennoch aber ein einfach guter Film.

Filmbewertung: 7/10