Kategorie Reviews

Willkommen bei den Sch’tis – Bienvenue chez les Ch’tis

Willkommen bei den Sch’tis
Originaltitel: Bienvenue chez les Ch’tis – Erscheinungsjahr: 2008 – Regie: Dany Boon



Darsteller:
Kad Merad, Dany Boon, Zoé Félix, Lorenzo Ausilia-Foret, Anne Marivin, Philippe Duquesne, Guy Lecluyse, Line Renaud, Alexandre Carrière, Patrick Bosso, Zinedine Soualem, Michel Galabru

Filmkritik: Als sich der Postangestellte Philippe Abrams (Kad Merad) als Behinderter ausgibt, um seiner sehnlichst erwarteten Versetzung in den warmen Süden bessere Chancen zu garantieren, geht alles nach hinten los. Der Trick fliegt auf und statt in den sonnigen Süden, wird er in den kalten, hohen Norden Frankreichs strafversetzt. Eine Gegend, die, wenn man den Fabeln der Südländer Glauben schenkt, von eisigen Temperaturen beherrscht und von nuschelnden Hinterwäldlern bewohnt wird. Tatsächlich hat Philippe zu Beginn auch große Schwierigkeiten die Bewohner überhaupt zu verstehen, doch nach kurzer Zeit merkt er dann, dass doch nicht alles schlecht ist. Er freundet sich mit seinen Kollegen an und ihm gefällt der Job, das Land und die Leute.
Doch dann zieht Ärger auf. Philippe hat, um seinen Eheproblemen aus dem Weg zu gehen, seiner Frau erzählt, dass für ihn die Zeit oben die Hölle sei. Als seine Frau ihn überraschenderweise besuchen will, geht ihm der Arsch daher auf Grundeis. Um den Schwindel seiner Frau gegenüber nicht auffliegen zu lassen, bereiten sich die "Sch’tis" auf Philippes Frau vor und bereiten ihr einen Empfang der sich gewaschen hat…

Die französische Komödie „Willkommen bei den Sch’tis“ wurde von der deutschen Presse und dem Publikum gleichermaßen als Komödien-Hit gefeiert. Dabei spricht eigentlich vieles dagegen, dass die Komödie in anderen Ländern als Frankreich Erfolg haben sollte. Es geht inhaltlich um Landesspezifischen Humor und die Unterschiede zwischen dem Norden und dem Süden Frankreichs. Noch dazu sprechen die Leute im Norden einen schwer verständlichen französischen Dialekt.

Auf Deutsch wur...

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The Inbetweeners Movie – Sex on the Beach

Sex on the Beach
Originaltitel: The Inbetweeners Movie – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Ben Palmer



Darsteller:
Simon Bird, James Buckley, Blake Harrison, Joe Thomas, Emily Head, Theo Barklem-Biggs, Christopher Battye, Lydia Rose Bewley, Emma Louise Cargill, Miltiadou Christopher, David Chrysanthou, Sam Creed

Filmkritik: Nachdem die 4 Freunde Will, Jay, Neil und Simon die Schule hinter sich haben (The Inbetweeners – Staffel 1-3) wollen sie vor dem Eintritt ins richtige Leben noch einmal in guter alter peinlicher Manier einen drauf machen. Sie suchen sich dafür die griechische Insel Kreta aus bzw. den Urlaubsort Malia. Angetrieben von einer funktionierenden Libido und dem Drang Scheiße zu bauen erleben die Jungs 2 Wochen Party, Polka und Peinlichkeiten, eben ganz wie in der Serie auch.

Two weeks of sun, sea, sex, sand, booze, sex, minge, fanny…and tits…and booze…and sex!

“The Inbetweeners Movie” versucht gar nicht erst angestrengt jemand anderen für den Film zu begeistern, als die Fans der Serie selbst. Die Einführung erfolgt kurz und knapp, die 4 Freunde werden vorgestellt, Anthony Head gibt eine kleine Gastrolle als Wills Vater und dann geht’s mit wenig Geld und verabschiedet von den Eltern auch schon los in den Urlaub.

Dadurch das der Schulaspekt fehlt, ist der Film etwas anders als die Serie, welche immer zwischen „after school party“ und Schulspäßchen hin und herwechselte. Hier heißt es quasi nur noch „after school party“. Den gesamten Film über wird also in Partylaune dem Alkohol zugesprochen, versucht Frauen aufzureißen die weit außerhalb der eigenen Grenzen sind und sich natürlich schonungslos blamiert.

Dabei lebt der Film neben der guten Chemie zwischen den Darstellern vor allem von diesem typischen britischen Humor der auch schon die Serie ausgezeichnet hat. Es wird kaum ein Blatt vor den Mund genommen. Trotzdem gibt es auch ein paar Momente im Film, wo man ein wenig mit den Figuren mitfühlen kann...

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In The Name Of The King – Two Worlds – Schwerter des Königs – Zwei Welten

Schwerter des Königs – Zwei Welten
Originaltitel: In The Name Of The King – Two Worlds – Erscheinungsjahr:  2012 – Regie: Uwe Boll



Darsteller:
Dolph Lundgren, Natassia Malthe, Lochlyn Munro, Aleks Paunovic, Heather Doerksen, Natalia Guslistaya, Elisabeth Rosen, John Tench, Michael Adamthwaite, Michael Teigen, Paul Lazenby, Jamie Switch

Filmkritik: „Schwerter des Königs“ war einst (2007) das Prestige-Projekt von Uwe Boll, bei dem er zig große Namen versammeln konnte, um ein episches Fantasy-Mär zu erzählen. Und egal wie manch ein B-Movie hassender Snob-Kritker urteilen mag, so ist zumindest von handwerklicher Hinsicht das meiste in diesem Streifen durchaus in Ordnung gewesen. Das Meiste. Ebenso gilt das für die rudimentäre Geschichte, wo auch „das Meiste“ absolut in Ordnung gegangen ist. Das, was nicht in Ordnung war, stellte schlicht und ergreifend dann Bonus-Spaß für Trashliebhaber dar, die sich hier auf extrem hohem Niveau (für Trashliebhaber) haben unterhalten lassen können.

Warum dieser Absatz, da es sich hier ja schließlich um die „Fortsetzung“ handelt? Ganz einfach: Um zu zeigen, wie rosig doch die Vergangenheit erscheint, erst recht im Gegensatz zum Jetzt, denn dort kommt auf einmal „Schwerter des Königs – Zwei Welten“ um die Ecke, der wohl mit wenig mehr als Käsebrot und drei Kästen Bier finanziert wurde. Eben dem Minimum, damit etwa dreißig Leute in Kutten durch einen Wald rennen. Vielleicht waren das auch jene dreißig Leute die man brauchte, um Dolph Lundgren unter den Tisch zu trinken (denn um dieses Paket ausgemachter Männlichkeit unter den Tisch zu trinken braucht es mindestens so viele), damit dieser den Schauspielvertrag unterschreibt. Waren dessen Regiearbeiten bislang wenig mehr als großartige Direct-To-Video-Streifen, die mit zum Besten gehören, was in dieser Richtung in den letzten Jahren in die Videotheken kam, so ist „Schwerter des Königs 2“ eher auf dem Level „knapp über ‚The Asylum’, ganz knapp“.

L...

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The Hangover Part II – Hangover 2

Hangover 2
Originaltitel: The Hangover Part II- Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Todd Phillips



Darsteller:
Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha, Ken Jeong, Paul Giamatti, Mike Tyson, Jeffrey Tambor, Mason Lee, Jamie Chung, Sasha Barrese, Gillian Vigman

Filmkritik: Zwei Jahre ist es her, seit das Wolfpack aus „The Hangover“, bestehend aus Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Alan (Zach Galifianakis) nach einer infernalischen Junggesellenparty die Gedankenscherben einzusammeln, um ihren Kumpel Doug (Justin Bartha) in Las Vegas wiederzufinden und ihn bei seiner eigenen Hochzeit abzuliefern.
Diesmal ist Stu dran, seine Verlobte Lauren (Jamie Chung) zu ehelichen. Die Hochzeit findet, aufgrund der Nationalität der Braut, in Thailand statt. Die Vorbereitungen laufen bereits nicht ideal: Laurens Vater ist über seinen künftigen Schwiegersohn nicht sehr begeistert und lässt diesen das auch fleißig wissen, Laurens kleiner Bruder Teddy wird den Jungs angehängt und somit ist an eine Junggesellenparty wohl nicht zu denken. Dennoch gönnen sich die Männer ein paar Bier am Strand, ganz zwanglos…
…mit dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Phil, Stu und Alan am nächsten Morgen in einem völlig abgewrackten Hotelzimmer wieder zu Bewusstsein kommen. Stu’s Gesicht ziert ein Tattoo das dem von Mike Tyson sehr ähnlich sieht, Alans Kopf ist kahlrasiert und sie befinden sich überdies in der Gesellschaft eines kettenrauchenden Kapuzineräffchens. Als wäre das alles noch nicht genug liegt Mr. Chow (Ken Jeong) ebenfalls in dem Hotelzimmer, dafür ist aber Teddy verschwunden. Nur sein abgetrennter Finger ist die einzige Spur. Wieder erhebt sich also die Frage: was letzte Nacht denn eigentlich vorgefallen ist…

Die selbe Scheiße passiert den selben Typen zum zweiten Mal

So oder so ähnlich würde der Working Title zum „The Hangover“ Sequel wohl heißen...

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Final Destination 5

Final Destination 5
Originaltitel: Final Destination 5 – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Steven Quale



Darsteller:
Emma Bell, Jacqueline MacInnes Wood, Nicholas D’Agosto, Tony Todd, P.J. Byrne, David Koechner, Courtney B. Vance, Ellen Wroe, Miles Fisher, Tanya Hubbard, Arlen Escarpeta, Tim Fellingham

Filmkritik: Es sollte doch nur ein kleiner Betriebsausflug werden, doch niemand konnte ahnen, dass die Kollegen von Sam Lawton (Nicholas D’Agosto) in ihrem Reisebus auf einer einstürzenden Hängebrücke während eines Sturms ein schreckliches Ende nehmen würden. Doch Sam, der in einer Vision diese Ereignisse kurz zuvor vor Augen hat kann mit einer Handvoll Kollegen den Bus verlassen, der Rest lässt sich nicht überzeugen und sterben. Acht kommen davon, was allerdings dem FBI-Ermittler Block (Courtney B. Vance) sehr verdächtig vorkommt. Und noch einer versteht wie immer keinen Spaß, wie ihnen der Bestatter (Tony Todd) bald mitteilt: Denn der Tod lässt sich nicht so einfach austricksen und holt sich seine Opfer zurück, egal wie und mit welchem Aufwand…

Vom Start weg ist „Finale Destination 5“ ein typischer Film der Reihe nach Schema-F. Erneut gibt es, abgesehen vielleicht von Tony Todd und David Koechner, nur relativ untalentierte Schauspieler in den Hauptrollen zu sehen, die eine Story folgen auf die man auch quasi verzichten könnte. Der Film stützt sich, wohl noch mehr als seine Vorgänger, einzig und allein auf seinen kreativen Morden die zum zweiten Mal in 3D zelebriert werden.

Eben diese Morde sind dann auch das, was den Film noch guckbar macht. Als große Katastrophe muss diesmal ein Brückenunglück herhalten, das einige wenige durch eine Eingebung überleben und so dem Tod ein Schnippchen schlagen. Doch daraufhin beginnt das Morden durch den Sensenmann erneut...

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The Scorpion King 3 – Battle For Redemption – The Scorpion King 3 – Der Kampf um den Thron

The Scorpion King 3 – Der Kampf um den Thron
Originaltitel: The Scorpion King 3 – Battle For Redemption – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Roel Reiné



Darsteller:
Victor Webster, Ron Perlman, Billy Zane, Bostin Christopher, Dave Batista, Kevin ‚Kimbo Slice‘ Ferguson, Johann Helf, Selina Lo, Krystal Vee, Geoffrey Giuliano, Dean Alexandrou, Stephane Lambert u.A.

Filmkritik: Es ist wieder so weit, Zeit für das „gute Nachricht – schlechte Nachricht“-Spiel, dieses Mal ausnahmsweise die „gute Nachricht“ zuerst: Teil 3 des Skorpion Königs ist ziemlich gut gelungen. Bis auf kleinere Einschränkungen, aber dazu kommen wir später.

Mathayus, dieses Mal von Victor Webster (der sich als „The Rock“-Ersatz sogar sehr gut macht) bekommt von einem alternden König ein „Quest“ aufertragen und gleich seinen Sidekick zur Seite gestellt: Olaf, den Teutonen aus Germanien. Und wie es sich für Teutonen so gebührt, ist er übermenschlich stark, hat immer Appetit und … nein, es ist nicht Obelix, aber schon ziemlich nah dran. Nachdem die beiden Haudegen sich erst einmal zusammengerauft haben, spielt Mathayus ganz „Yojimbo“-haft die verschiedenen Parteien gegen einander aus, während es daran geht Schlachten zu Schlagen, Ninjas zu verprügeln, zauberhafte Damen zu verführen und generell einem zeichentrick-mäßig übertreibenden Billy Zane (spielt der eigentlich jemals eine andere Art Bösewicht?) das Handwerk zu legen…

Zünftige Barbarenaction für den Hausgebrauch

Nachdem die Serie bereits seit Teil 2 in der „direct-to-video“-Falle steckt, wurde nun die weitere Fortsetzung von Roel Reiné inszeniert, der sich langsam zu einer festen B-Größe hochgekämpft hat...

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Kurzreviews – 11.2011 – 01.2012

In diesen unregelmäßig erscheinenden Beiträgen, werden die Filme abgehandelt die von einem Reviewer gesichtet wurden aber für die es irgendwie nicht mehr zu einem Review reichte.
Aktuelle Filme trifft dieses Schicksal in der Regel nie, sondern mehr Filme die „außer der Reihe“ geschaut wurden (z.B. TV-Sichtungen).
Meist wurde das Review so lange aufgeschoben, bis man sich nicht mehr zu genüge an den Film erinnern konnte um eine vernünftige Besprechung des Film anzubieten.
In den letzten Monaten waren das die folgenden Filme:

Papillon – Gesichtet auf ARTE HD

„Papillon“ heißt eigentlich Henri. Seinen Spitznamen verdankt der Gauner einer Schmetterlingstätowierung auf der Brust. Weil er einen Zuhälter ermordet haben soll, wird Henri zu lebenslanger Zwangsarbeit in der Strafkolonie Bagno in Französisch-Guayana verurteilt. Auf dieser Teufelsinsel wird niemand alt. Aber Henri trotzt der sengenden Sonne, den Schikanen der Wärter und der Folter durch Isolation. Der Gedanke an Freiheit hält ihn aufrecht. Mit dem Geldfälscher Dega schmiedet Papillon einen Fluchtplan…

„Papillon“ gilt gemeinhin als Klassiker des Gefängnisfilms und der Film kann diesem Status auch 38 Jahre später noch mehr als gerecht werden. Allein das Teaming zwischen Steve McQueen und Dustin Hoffman ist bis heute legendär. Sowas bekommt man in heutigen Filmen einfach nicht mehr geboten.

„Papillon“ ist weniger ein Ausbruchs-Abenteuer als mehr ein Film über das Leben in einem unmenschlichen Gefängnis. Die Ausbrüche bzw. Ausbruchsversuche werden mit etwas weniger Sorgfalt inszeniert als der Alltag im Knast. Auch lässt die Glaubwürdigkeit bei den Ausbrüchen etwas zu wünschen übrig, denn Kollege Zufall ist doch etwas zu oft am Werk. Die Ausbrüche füllen den Abenteueraspekt des Films voll aus. Die Flucht durch den Dschungel und den Sumpf, verfolgt von Kopfgeldjägern. Die Spannung kommt nicht zu kurz. McQueen wirkt im Film schwer gezeichnet und ausgemergelt...

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Carnage – Der Gott des Gemetzels

Der Gott des Gemetzels
Originaltitel: Carnage – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Roman Polanski



Darsteller:
Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz, John C. Reilly, Elvis Polanski, Eliot Berger, Roman Polanski

Filmkritik: Ein Streit unter 11jährigen irgendwo in New York; einer der Jungen wird geschlagen, verliert zwei Zähne. Grund genug für die Elternpaare der Beteiligten, sich zu einer Aussprache samt formeller Entschuldigung zu treffen. Die Autorin Penelope (Jodie Foster) und ihr Mann Michael (John C. Reilly) empfangen den Anwalt Alan (Christoph Waltz) und seine Frau Nancy (Kate Winslet) wollen das auch anscheinend relativ schnell und zivilisiert hinter sich bringen, doch just als man schon halb wieder aus der Tür ist, nimmt eine freundliche Einladung an, doch noch länger zu bleiben. Das hat erhebliche Folgen, denn in dem nun folgenden Gespräch und dem daraus resultierenden Streitgespräch geht es nach und nach immer weniger um die Kinder, sondern darum, nach und nach alle Frustration, alle Vorurteile und die Fesseln der politischen Korrektheit abzuwerfen, während man aufeinander losgeht…

Wenn ein Film von Polanski ins Kino kommt, ist das Drumherum seit Jahren das Gleiche. Es gibt seine Fans bzw. die Filmliebhaber, die nicht auf das Drumherum achten und sich einfach freuen, dass einer der großen wieder einen Film ins Kino bringt. Und dann gibt es die Leute, die immer wieder vorbringen, dass Polanski vor x Jahren angeblich eine junge Frau zum Sex gezwungen haben soll. Mit dem Film hat das alles nichts zu tun und die Privatperson Polanski hat mit dem Regisseur Polanski im Grunde ebenso wenig zu tun.

„Carnage“ ist ein Kammerspielt wie man es definieren würde. 2 Ehepaare treffen sich um eine Auseinandersetzung ihrer Kinder zu besprechen. Die Situation der gänzlich verschiedenen Gesprächspartner schaukelt sich in mehreren Etappen mit ständig wechselnden Fronten immer weiter hoch.

Für ein Werk mit lediglich 4 Darstellern und 3 winz...

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A Good Old Fashioned Orgy

A Good Old Fashioned Orgy
Originaltitel: A Good Old Fashioned Orgy- Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Alex Gregory, Peter Huyck



Darsteller:
Leslie Bibb, Lake Bell, Martin Starr, David Koechner, Lindsay Sloane, Don Johnson, Tyler Labine, Rhys Coiro, Jason Sudeikis, Lin Shaye, Will Forte, Lucy Punch

Filmkritik: Bereits der Trailer zur mutig betitelten Komödie „A Good Old Fashioned Orgy“ wusste zu begeistern. Neben den vielen bekannten Gesichtern, konnte vor allem der bereits dort schon präsente, sympathische Humor gefallen, der den Film schon recht deutlich von ähnlichen Genre-Kollegen abhob.

Meist ist es bei Hollywood-Filmen mit derartigen Titeln ja so, dass der eigentliche Aufhänger im Film bitter enttäuscht. Alle schämen sich zu Tode, entschuldigen sich mehrmals und kriechen voller Schuld wieder in ihre Ecken zurück. Soviel sei verraten, bei „A Good Old Fashioned Orgy“ ist dies anders. Wer zumindest keinen Hardcore-Sex erwartet, kommt diesmal voll auf seine Kosten.

Insgesamt erinnert der Film an eine verjüngte Version von „The Big Chill“ der 1983 ein ähnliches Ensemble an ähnlicher Location versammeln konnte. Die Autoren versuchen den unangebrachten Witz vieler aktueller Komödien trotz des anstößigen Themas so gut es geht zu vermeiden und dies gelingt auch. Heraus kommt eine durchaus sympathische Komödie, die immer wieder auf einen richtig guten Witz stößt und im Allgemeinen zumindest sehr brauchbar unterhält. Darsteller wie Jason Sudeikis, Lake Bell oder Will Forte bereichern den Film ungemein und bilden mit dem restlichen Cast eine durchweg sehr sympathische Truppe.

Der Gedanke mit seinen besten Freunden ein Strandhaus zu belagern und im Urlaub dort einen drauf zu machen, gefällt bestimmt jedem. Und selbst wenn, zumindest für die Frauen, eine Orgie nun nicht unbedingt dazugehören würde, kann man sich mit Leichtigkeit zumindest in die generelle Situation der Figuren hineinversetzen.

„A Good Old Fashioned Orgy“ bietet durc...

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Anatomy of a Murder – Anatomie eines Mordes

Anatomie eines Mordes
Originaltitel: Anatomy of a Murder – Erscheinungsjahr: 1959 – Regie: Otto Preminger

Darsteller: James Stewart, Lee Remick, Ben Gazzara, Arthur O’Connell, Eve Arden, Kathryn Grant, George C. Scott, Orson Bean, Russ Brown, Murray Hamilton, Brooks West, Ken Lynch

Filmkritik: Leutnant Manion (Ben Gazarra) wird angeklagt wegen Mord aus Rache. Er hat die Vergewaltigung seiner Frau Laura (Lee Remick) mit der Ermordung des Gewalttäters gerächt. Rechtsanwalt Dr. Biegler (James Stewart), der lange Zeit keinen großen Fall mehr hatte und mit einem Bein im Bankrott steht, versucht, den Kopf des Leutnants aus der Schlinge zu ziehen.
Allerdings sprechen alle Beweise gegen seinen Mandanten. Und auch die bildhübsche Laura, die gerne etwas mit der Männerwelt spielt, gerät bald ins Zwielicht, denn ihr Vergewaltiger galt als ehrenwerter Mann. Dr. Biegler sieht alsbald nur einen Ausweg: Er muss die Unzurechnungsfähigkeit seines Mandanten beweisen. Der Anwalt kämpft verzweifelt gegen die eisenharte Wand des Gerichts und der Anklage…

„Gerichtssaal-Filme“ gibt es viele, es gibt sogar bereits ganze TV-Serien die sich um Anwälte und Auseinandersetzung vor dem Gericht drehen. Doch die Klassiker des Genres, entstanden bereits 50, 60 Jahre früher.

“The prosecution would like to separate the motive from the act. Well, that’s like trying to take the core from an apple without breaking the skin.” Paul Biegler

James Stewart spielt einmal mehr den gewitzten Jedermann. Als Anwalt hat er bisher keine großen Erfolge vorzuweisen. Er geht lieber fischen. Doch so langsam geht das Geld aus. Seine Sekretärin hat keinen Lohn bekommen und sein alkoholischer Bekannter bemerkt sogar schon, dass er mal wieder eine Person zum verteidigen braucht. Da kommt ein Mord gerade recht und so nimmt er sich der Verteidigung des Mörders an.

Bereits hier muss man dem Film zugutehalten, dass sich nicht für einen Fall entschieden wurde, bei dem Unschuld bewiesen werden...

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Misfits – Season 3



Misfits – Season 3

„Misfits“ ist das britische Pendant zu „Heroes“, naja, zumindest ist das der einzige Vergleich der einem auf die Schnelle dazu einfällt. 5 jugendliche die wegen krimineller Straftaten Sozialstunden ableisten müssen, werden während eines Unwetters vom Blitz getroffen und haben seitdem seltsame Fähigkeiten.

„Misfits“ unterscheidet sich zu „Heroes“ in vielen Belangen. Die Hauptdarsteller sind die soziale Unterschicht. Sie reden so, sie sehen so aus und sie erleben ebensolche Abenteuer. Folgte Staffel 2 noch einer sehr fesselnden, durchgängigen Handlung ist Staffel 3 in einigen Belangen nun aber anders geworden. Einer der Hauptdarsteller ist aus der Serie ausgeschieden. Er wird gegen einen fast gleichwertigen Charakter ersetzt. Der Verlust ist schnell verkraftet. Der Verlust einer durchgängigen Handlung allerdings nicht. Die Folgen hängen wenn überhaupt nur extrem lose zusammen, erzählen in der Regel aber komplett eigenständige Geschichten. Diese Geschichten sind dafür aber enorm abwechslungsreich und kreativ. Zusammen mit neuen Fähigkeiten, die über einen neuen Freund auch relativ Problemlos gegen andere getauscht werden können, ist diese Staffel eher als Filler zu betrachten, der erst in der letzten Folge die Handlung aus Staffel 2 wieder aufgreift.

Somit ist „Misfits“ zwar weiterhin sehr unterhaltsam, witzig und erfreulich rücksichtlos, kann aber einfach keine mitreißende, fesselnde Story mehr bieten. Die kreativen Einzelepisoden sind zwar gelungen, vor allem eine Nazi-Zeitreisepisode samt Adolf Hitler, aber Staffel 2 war einfach schon bedeutend besser. Das abrupte Ende der Staffel wirkt zudem plump und ziemlich gehetzt.

7/10

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Homeland – Season 1



Homeland – Season 1


Was machen eigentlich die Autoren von „24“ jetzt wo die Serie eingestellt wurde? Die Antwort, zumindest für 2 der Autoren, lautet „Homeland“. Und das ist alles ganz anders als „24“.

In „Homeland“ geht es um den US-Marine Nicholas Brody (Damian Lewis), der nach 8 jähriger Gefangenschaft aus dem Irak wieder in die Heimat zurückkehrt. Von seiner Frau (Morena Baccarin), die eine Affäre mit seinem Partner angefangen hat, am Flughafen empfangen, bereitet sich im Hintergrund die CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes) darauf vor, das Haus von Brody mit Kameras und Mikros zu verwanzen um Brody rund um die Uhr zu überwachen. Denn sie hegt den dringenden Verdacht, dass Brody ein Schläfer ist. Ein Gefangener hat ihr vor einiger Zeit, kurz vor seiner Exekution, anvertraut, dass es einen Soldaten geben soll, der Umgekehrt wurde. Carrie ist sich sicher, dass muss Brody sein. Doch für ihre Vorgesetzten und die Führungsetage der USA ist Brody ein willkommener Volksheld.

„24“ zeichnete sich durch den rigorosen Streifzug eines Mannes aus: Jack Bauer. Wenn die Welt, bzw. zumindest L.A. oder der Präsident, in Gefahr waren zog Bauer mit der Unterstützung der Geheimagentur „CTU“ los um Terroristen zu foltern und böse Buben um die Ecke zu bringen. Man kann „24“ jetzt schlechter machen als es war, doch das ist nicht meine Aufgabe, zumal ich Fan der Serie war und bin.

Mit „24“ hat „Homeland“ aber nur noch bedingt etwas zu tun. Auch Carrie geht über Grenzen um ihre Ziele zu erreichen, doch bei ihr weiß man nie genau ob sie wirklich recht hat. Darf sie Brody beschatten? Vielleicht ist er ja nur ein ganz gewöhnlicher Heimkehrer. Bei Jack wusste man eigentlich immer, dass er nicht falsch liegen kann.

„Homeland“ zieht die Spannung aus der allgemeinen Situation. Es gibt hier keine Maulwurfhatz im eigentlichen Sinne...

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Terra Nova – Season 1



Terra Nova – Season 1

Mit schöner Regelmäßigkeit versuchen sich die Sender abwechselnd an einem teuren Serienepos. Zuletzt hörte das auf den Namen „Falling Skies“, wurde u.a. von Steven Spielberg produziert, und fiel in gewohnter Manier bei den Kritikern und Zuschauern durch. In Deutschland erkennt man das meist daran, wenn der Sprecher auf Pro Sieben sagt „Ab Montags, in Doppelfolgen“.

Das diesjährige Herbstprojekt hört auf den Namen „Terra Nova“ und wird ebenfalls wieder von Steven Spielberg produziert. Die Serie wurde vor dem Start gerne spöttisch als „Jurassic Park – The Series“ bezeichnet, doch ganz so ist es dann doch nicht.

Im Jahr 2149 ist die Erde am Ende. Die Umwelt ist zerstört, die Menschheit steht am Abgrund und jedes Ehepaar darf nur noch maximal 2 Kinder haben. Familie Shannon, ganz Hauptdarsteller, hält sich da natürlich nicht dran und so landet Familienvater Jim im Knast. Doch seine Frau hat einen Plan. Über Beziehungen stielt sie die Flucht nach Terra Nova ein. Dabei handelt es sich um die Erde vor 65 Millionen Jahren. Aber eben nicht exakt die Erde auf der wir leben, denn da würde der Butterfly-Effect ja alles Leben auslöschen wenn man einen Grashalm umknickt, nein, es ist die Erde vor 65 Millionen Jahren in einer parallel Dimension. Die Menschen haben eine neue Hoffnung und eine neue Erde die ausgebeutet werden kann. Doch bis es soweit ist, dürfen einige hundert auserwählte auf Terra Nova wohnen und arbeiten. Und die Shannons gehören jetzt auch dazu.
Auf Terra Nova werden die Shannons vom dortigen Oberhaupt begrüßt, Commander Nathaniel Taylor (Stephen Lang), der nicht so begeistert ist das er einen Kriminellen in seiner kleinen Gemeinde hat…

Man sieht „Terra Nova“ schon an, dass für eine TV-Serie überdurchschnittlich viel Geld reingeflossen ist. Mit aktuellen Filmen bzw. auch mit älteren Filmen können sich besonders die Effekte aber trotzdem nicht messen...

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Sherlock Holmes: A Game Of Shadows – Sherlock Holmes: Spiel im Schatten

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten
Originaltitel: Sherlock Holmes: A Game Of Shadows – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Guy Ritchie



Darsteller:
Robert Downey Jr., Jude Law, Rachel McAdams, Noomi Rapace, Stephen Fry, Jared Harris, Kelly Reilly, Eddie Marsan, Geraldine James, Gilles Lellouche, William Houston, Vladimir ‚Furdo‘ Furdik u.A.

Filmkritik: Robert Downey Jr. muss es gerade wirklich gut gehen. Nicht nur ist er „Iron Man“ auf Lebenszeit bei den Comicverfilmungen aus dem Hause Marvel, sondern mit Guy Ritchies „Sherlock Holmes“-Reihe darf Downey auch schlicht sein üblich spleeniges Programm hoch 2 durchziehen. Was hat sich gegenüber dem ersten Teil geändert?

Der Kampf der Genies, Professor Moriarty vs. Sherlock Holmes ist noch rasanter als sein Vorgänger. Schwindelerregend schnell könnte man auch dazu sagen. Montage wird an Actionsequenz wird an Actionsequenz gereiht, nach der kurz durchgeatmet werden kann, bevor Ritchie den gleichen Ablauf immer wieder durchzieht. Über den gesamten Film hinweg gibt es nicht wirklich einen durchgehenden Spannungsbogen, sondern ein eher loses Reisen von Set-Piece zu Set-Piece, bei denen sich Ritchie stets bemüht mehr Action, größere Ballermänner und eine noch gediegenere Optik hinzukriegen. Und für die zwei Stunden Kinoerlebnis reicht es auch.

Downey Jr.s Holmes ist manches Mal weit über die Grenze zum sympathischen Kauz hinaus arschig, Watson ist beinahe so etwas wie ein bipolarer Irrer im Bezug auf seinen gewählten Partner und Stephen Fry als Holmes Bruder Mycroft ist einzig Comedy-Relief, dies aber zumindest mit so viel britischer Coolness, dass allein dadurch manch ein ansonsten lahmer Gag noch etwas Würde verpasst bekommt.

Im Alleingang rettet dann Jared Harris als Moriarty die gesamte Chose, denn sein Duell mit Downey Jr. ist erstklassig den Film durch inszeniert und wird beim Showdown über den Reichenbacher Wasserfällen zu einem inszenatorischen und optischen Genuss...

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Mission: Impossible – Ghost Protocol – Mission: Impossible – Phantom Protokoll

Mission: Impossible – Phantom Protokoll
Originaltitel: Mission: Impossible – Ghost Protocol – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Brad Bird

 

Darsteller: Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg, Paula Patton, Ving Rhames, Josh Holloway, Léa Seydoux, Tom Wilkinson, Michael Nyqvist, Anil Kapoor, Darren Shahlavi, Samuli Edelmann u.A.

Filmkritik: Genre-Beschreibungen sind immer so eine Sache. So wie etwa hier. Denn neben „Action“, „Thriller“ und „Abenteuer“ wäre eigentlich auch „Komödie“ eine durchaus eintragbare Unterkategorie. Und da sind wir gleich beim zweitgrößten Problem des Films: bei der für seine spannenden bis hin zum atemberaubenden gehenden Setpieces bekannte „Mission Impossible“-Serie ist es bislang noch nicht vorgekommen, dass während der einzelnen Missionen so viel „Comedy-Relief“ vorkam. Hauptsächlich Simon Pegg wird als Spaßmacher verwurstet, der auch gerne mal witzige Kommentare während den Missionen gibt oder sich auf humoristische Weise mit anderen Team-Mitgliedern zankt. Nicht nur, dass so durchaus manch ein pointierter Gag in der Überzahl der humoristischen Einlagen absäuft, sondern so wird leider aus des Öfteren die Spannung während der Einsätze durchbrochen. Dabei geht es durchaus um etwas Ernstes:

Ein russischer Atomkriegwissenschaftler dreht durch und will weltweite atomare Vernichtung auslösen. Dabei wird durch einen Zwischenfall das „Phantom Protokoll“ aktiviert, bei dem Ethan Hunt und sogar die gesamte IMF von der US-Regierung verleugnet wird. Dass dies jenseits des Prologs keinerlei Konsequenz mehr für das Team bei ihrer eigentlichen Mission hat, ist da auch etwas irritiert, genauso wie der restliche Aufbau der Geschichte um Hunt, da dieser schnell etwas Backstory zugeschustert bekommt, damit man ihn von seiner eingefahrenen Situation am Ende des dritten Streifens befreit...

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