The Hangover Part II – Hangover 2

Hangover 2
Originaltitel: The Hangover Part II- Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Todd Phillips



Darsteller:
Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha, Ken Jeong, Paul Giamatti, Mike Tyson, Jeffrey Tambor, Mason Lee, Jamie Chung, Sasha Barrese, Gillian Vigman

Filmkritik: Zwei Jahre ist es her, seit das Wolfpack aus „The Hangover“, bestehend aus Phil (Bradley Cooper), Stu (Ed Helms) und Alan (Zach Galifianakis) nach einer infernalischen Junggesellenparty die Gedankenscherben einzusammeln, um ihren Kumpel Doug (Justin Bartha) in Las Vegas wiederzufinden und ihn bei seiner eigenen Hochzeit abzuliefern.
Diesmal ist Stu dran, seine Verlobte Lauren (Jamie Chung) zu ehelichen. Die Hochzeit findet, aufgrund der Nationalität der Braut, in Thailand statt. Die Vorbereitungen laufen bereits nicht ideal: Laurens Vater ist über seinen künftigen Schwiegersohn nicht sehr begeistert und lässt diesen das auch fleißig wissen, Laurens kleiner Bruder Teddy wird den Jungs angehängt und somit ist an eine Junggesellenparty wohl nicht zu denken. Dennoch gönnen sich die Männer ein paar Bier am Strand, ganz zwanglos…
…mit dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Phil, Stu und Alan am nächsten Morgen in einem völlig abgewrackten Hotelzimmer wieder zu Bewusstsein kommen. Stu’s Gesicht ziert ein Tattoo das dem von Mike Tyson sehr ähnlich sieht, Alans Kopf ist kahlrasiert und sie befinden sich überdies in der Gesellschaft eines kettenrauchenden Kapuzineräffchens. Als wäre das alles noch nicht genug liegt Mr. Chow (Ken Jeong) ebenfalls in dem Hotelzimmer, dafür ist aber Teddy verschwunden. Nur sein abgetrennter Finger ist die einzige Spur. Wieder erhebt sich also die Frage: was letzte Nacht denn eigentlich vorgefallen ist…

Die selbe Scheiße passiert den selben Typen zum zweiten Mal

So oder so ähnlich würde der Working Title zum „The Hangover“ Sequel wohl heißen. Abgesehen von einem Locationwechsel und einer anderen verschwundenen Person am Ende einer durchzechten, verrückten Nacht, hat sich ansonsten nicht viel geändert. Doch funktioniert das Konzept ein zweites Mal?

„Definitiv“, lautet die Antwort auf diese Frage. Der Locationwechsel nach Bangkok, der dem Film auch einen richtig feinen Look spendiert und das ganze etwas dreckiger und verruchter aussehen lässt, als das schillernde Las Vegas. Zudem stellt sich ziemlich schnell das Gefühl ein, dass bereits „The Hangover“ so gut machte: „Was zum Teufel ist den Typen denn bitte alles in dieser Nacht passiert?“.

Dadurch, dass der Film am bewährten Konzept, das es keine Rückblenden gibt sondern nur die Ergebnisse des Streifzugs gezeigt werden, ist man konsequent gespannt darauf, was die Protagonisten an den Stationen Ihrer Nacht zu sehen bekommen. Das „keine Rückblenden“ Konzept wird nur ein einziges Mal umgeworfen, dort aber auf herrlich kreative Weise. In einem Kloster erhält Alan eine spirituelle Eingebung und sieht in einer Rückblende, bei welcher die Darsteller durch Kinderdarsteller ausgetauscht wurden, einen neuen Anhaltspunkt auf der Suche nach dem verschwundenen Teddy.

„The Hangover Part II“ ist wieder mal blendende Unterhaltung. Auch wenn der Film erneut ziemlich zeigefreudig ist und eine Sprache an den Tag legt die mit Kernseife gewaschen werden muss, umschifft Todd Philipps erneut die Szenen, die den Film zu einem dieser „Unter der Gürtellinie“-Streifen machen würden.

Darstellerisch hat sich zum ersten Teil praktisch nichts verändert. Einzig die Gastrollen wurden aufgestockt bzw. ersetzt. Wieso die Macher allerdings den Bräutigam aus Teil 1 diesmal nicht mit auf Hangover-Tour schicken, bleibt wohl ein Geheimnis der Autoren. Andererseits passt er auch irgendwie nicht so recht rein, wenn man an „The Hangover „ denkt, von daher ist das alles halb so wild.

„The Hangover Part II“ steht seinem Vorgänger praktisch kaum nach. Hier und da wird natürlich Ideenrecycling betrieben, wobei vieles auch einfach geschickte Verbindungen zum ersten Teil sind. Wenn Mr. Chow z.B. ähnlich wie in Teil 1 aus einer Eismaschine springt, wissen Kenner des Erstlings sofort Bescheid. Anutznungserscheinungen des Konzepts zeigen sich bislang noch nicht auf, wobei dies wohl auch im Auge des Betrachters liegt, ob man sich gerne dasselbe, etwas anders aufgezogen, nochmal ansieht oder eben nicht. Wer kein Freund von repetitiven Erzählungen ist, muss wohl 1-2 Punkte abziehen.

Filmbewertung: 8/10