Mit 8von10 markierte Beiträge

Amour – Liebe

Liebe
Originaltitel: Amour – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Michael Haneke



Darsteller:
Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant, William Shimell, Emmanuelle Riva, Rita Blanco, Laurent Capelluto

Filmkritik: Georg (Jean-Louis Trintignant) und Anna (Emmanuelle Riva) sind um die 80, kultivierte Musikprofessoren im Ruhestand. Die Tochter, ebenfalls Musikerin, lebt mit ihrer Familie im Ausland. Eines Tages erleidet Anna einen leichten Schlaganfall. Eine Operation zur Vermeidung eines zweiten, schlimmeren Schlaganfalls geht schief. Als sie aus dem Krankenhaus nach Hause kommt, ist sie rechtsseitig gelähmt. Es beginnt eine Bewährungsprobe für die Liebe des alten Paares.

„Älter werden“, man kann wohl davon ausgehen das jeder der dazu sagt „habe ich keine Angst vor“ sich das Leben im Alter rosiger ausmalt als es wahrscheinlich für viele sein wird. Wie Michael Haneke zu Beginn von „Amour“ das liebenswerte Pärchen Georg und Anna darstellt, so oder so ähnlich kann sich fast jeder wohl seinen Lebensabend vorstellen. Gemütlich mit dem Ehepartner in den eigenen Vier Wänden sitzen, gemeinsam das Theater oder ein Konzert besuchen und die Früchte des arbeitsamen Lebens zuvor genießen.

Doch jäh hält die Realität Einzug in diese traute Zweisamkeit. Mit gewohnt wenig Ankündigung und entsprechend kühler Härte, rückt Haneke die Voraussetzungen in seinem Film zurecht. Der Schlaganfall von Anna kommt trotz zuvor bekanntem Kurzinhalt überraschend, da Haneke besonders Wert auf eine schockierende aber auch realistische Darstellungsweise legt. Wie Anna plötzlich apathisch in der Küche sitzt, wirkt einfach schaurig.
Als dann zunächst alles gut gegangen zu sein scheint, scheut sich Haneke nicht die Keule ein weiteres Mal rauszuholen. Der unaufhaltsame Strudel kommt so immer schneller in die Gänge.

Wie Anna nach und nach die Lebensqualität entzogen wird, sie die zuvor große Lust am Leben mit jedem Tag mehr und mehr verliert und dabei auch ihren Liebend...

Weiterlesen

The Sessions – Wenn Worte berühren

The Sessions – Wenn Worte berühren
Originaltitel: The Sessions – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Ben Lewin

Darsteller: John Hawkes, Helen Hunt, William H. Macy, Moon Bloodgood, Annika Marks, W. Earl Brown, Blake Lindsley, Adam Arkin, Lo Ming, Jennifer Kumiyama, Robin Weigert, Jarrod Bailey

Filmkritik: „The Sessions“ basiert auf der Autobiografie des kalifornischen Journalisten und Poeten Mark O’Brien. Seit O`Brien (John Hawkes) in früher Kindheit an Kinderlähmung erkrankte, ist er bewegungsunfähig und muss die meiste Zeit des Tages in einer Eisernen Lunge verbringen. Doch in der Lage, Berührungen zu spüren, ist er – im Alter von 38 Jahren – entschlossen, seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Zunächst wendet der gläubige Mark sich mit seinem erotischen "Problem" an den großherzigen Pfarrer Brendan (William H. Macy). Dieser verdammt ihn nicht für sein Verlangen, sondern versichert ihm, dass Gott gegebenenfalls in die andere Richtung schaut, denn immerhin ist Mark unverheiratet. Derart bestärkt, macht sich Mark auf die Suche nach "professioneller" Hilfe – und hat das Glück, Cheryl (Helen Hunt) zu finden. Als Sex-Therapeutin ist sie eine wortgewandte, reife und geduldige Frau, die Mark einfühlsam dabei hilft, seinen Körper und seine Sexualität zu finden. Dabei entdecken beide, dass sie viel mehr miteinander verbindet, als es auf den ersten Blick erscheint…

Hinter dem etwas sperrig wirkenden Titel „The Sessions“ verbirgt sich ein ruhig inszeniertes und jederzeit berührendes Drama um einen an Kinderlähmung erkrankten Mann, der sich nach der Nähe einer Frau sehnt und sein „Erstes Mal“ erleben möchte.

Der ohne Frage anzügliche Stoff kann in den falschen Händen schnell nach hinten losgehen, aber der erfahrene Ben Lewin sorgt dafür, dass man in seinem „The Sessions“ immer mit den Figuren mitgeht...

Weiterlesen

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger

Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Originaltitel: Life of Pi – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Ang Lee

Darsteller: Suraj Sharma, Irrfan Khan, Ayush Tandon, Gautam Belur, Adil Hussain, Tabu, Ayan Khan, Mohd Abbas Khaleeli, Vibish Sivakumar, Rafe Spall, Gérard Depardieu, James Saito

Filmkritik: Pi Patel ist der Sohn eines indischen Zoodirektors. Eine Katastrophe führt dazu, dass er mitten auf dem Ozean, abgeschnitten von der Außenwelt, in einem Rettungsboot dahintreibt. Dieses teilt er sich mit dem einzigen anderen Überlebenden: einem furchteinflößenden bengalischen Tiger namens Richard Parker, zu dem er eine wundersame und unerwartete Verbindung aufbaut.
Pi nutzt seinen ganzen Einfallsreichtum, um den Tiger zu trainieren, seinen Mut, um den Elementen zu trotzen, und schlussendlich seinen Glauben, um die Kraft aufzubringen, sie beide zu retten. Die schicksalhafte Reise des Teenagers wird dabei zunehmend ein episches Abenteuer voller gefährlicher Entdeckungen und Erlebnisse.

Die Trailer zu „Life of Pi“ können den Eindruck eines Kammerspiels auf hoher See vermitteln. Ein Junge auf einem Rettungsboot muss nicht nur der Umwelt trotzen sondern auch einem Tiger, der sich beim Sinken des Frachtschiffes zusammen mit ihm auf das Boot gerettet hat. Der dazugehörige Film aber offenbart direkt zu Beginn, das „Life of Pi“ viel mehr ist als ein simples Kammerspiel.

„Life of Pi“ ist eingebettet in einen Dialog der in der Gegenwart, in Kanada stattfindet, Ein Autor sucht Inspiration für ein neues Buch und sucht dafür Pi Patel auf, der eine faszinierende Geschichte zu erzählen hat, so sagt man zumindest. Im Laufe dieses Gesprächs erzählt Pi dem Autor seine Lebensgeschichte. Wie er seinen Namen bekam, was seine Eltern gemacht haben und wie er schließlich auf dem Rettungsboot mit dem Tiger endete.
Blendet der Film zunächst noch recht häufig zwischen Gegenwart und Erzählung hin und her, spart sich Regisseur Ang Lee diese Schwenks mit fortschreitender...

Weiterlesen

The Last Stand

The Last Stand
Originaltitel: The Last Stand – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Kim Ji-woon



Darsteller:
Arnold Schwarzenegger, Rodrigo Santoro, Jaimie Alexander, Genesis Rodriguez, Forest Whitaker, Peter Stormare, Johnny Knoxville, Harry Dean Stanton, Zach Gilford, Luis Guzmán, Daniel Henney, John Patrick Amedori u.A.

Filmkritik: Armer Arnie.

Nicht nur scheint sein Film in Übersee gerade ziemlich zu floppen, sondern er wird auch noch in den USA wie auch hier auf Pressevorstellungen angegangen bezüglich des angeblich vorherrschenden Waffenfetischismuses, der harten Gangart und der generellen „Das passt doch nicht mehr in unsere Zeit!“-Attitüde, welche manch ein Kritiker vermeintlich in diesem Comeback-Streifen gesehen haben will.

Bezeichnend, dass Wolfram Kons, der in natura sympathische und diskussionsfreudige Mensch der bei RTL arbeitet und auch das Pressegespräch moderiert hat, direkt die Bezüge zum momentanen Waffenknatsch in Amerika aufstellte. Ohne (zu diesem Zeitpunkt) zu wissen wer der nette Mann, der mir während der Pressevorstellung M & Ms angeboten hatte überhaupt war, entstand nach der Sichtung ein interessantes Gespräch darüber, dass eben „The Last Stand“ weniger reaktionäre Gewaltphantasie – überhaupt DAS Klischee-Vorurteil gegenüber handfester Action – sei, sondern viel mehr all die seit mehreren Jahrzehnten im Genre befindlichen Grundregeln und Set-Ups so gut wie kaum ein anderes Werk in letzter Zeit auffährt.

Natürlich ist auch hier der Punkt, dass eine böse, quasi-faschistoide Gedankenrichtung natürlich in das Werk hineininterpretiert werden könnte. „Yeah Arnie, schieß dem bösen Penner voll ins Gesicht! Uh, yeah. So geht das!“ sind da nur ein paar der emotionalen Anflüge, die vom Film hervorgerufen werden und sichtlich intendiert sind. Und das ist ja eben der Punkt: Die Action-Katharsis, der Moment, in welchem „die Bösen das kriegen was sie verdienen!“
Actionfilme im Allgemeinen un...

Weiterlesen

Moonrise Kingdom

Moonrise Kingdom
Originaltitel: Moonrise Kingdom – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Wes Anderson



Darsteller:
Bruce Willis, Edward Norton, Tilda Swinton, Bill Murray, Frances McDormand, Jason Schwartzman, Harvey Keitel, Kara Hayward, Jared Gilman, Bob Balaban, Charlie Kilgore, Tommy Nelson

Filmkritik: Im Sommer 1965 auf einer kleinen Insel vor der Küste Neuenglands. Ausgestattet mit allem, was man zum Überleben in der Wildnis benötigt, büchst der junge Pfadfinder Sam (Jared Gilman) aus dem Sommercamp aus, um mit seiner heimlichen Freundin Suzy (Kara Hayward) durchzubrennen. Schon bald stehen nicht nur die Erziehungsberechtigten, sondern der ganze Ort Kopf, und eine fieberhafte Suche nach den 12-jährigen Ausreißern beginnt. An ihr beteiligen sich neben den hysterischen Eltern des Mädchens (Frances McDormand und Bill Murray) auch der Dorf-Sheriff (Bruce Willis), der Oberpfadfinder des Ferienlagers (Edward Norton) und eine überambitionierte Sozialarbeiterin (Tilda Swinton). Je schwieriger sich die von großem Tumult begleitete Aktion gestaltet, desto mehr dämmert allen Beteiligten, dass die Liebe zwischen den flüchtigen Teenies doch wohl sehr groß sein muss…

Our daughter’s been abducted by one of these beige lunatics!”

Wer Wes Anderson Filme kennt, weiß das diese oft alles andere als zugänglich sind. Sie spielen meist in ihrer ganz eigenen, spleenigen Welt voll schräger Vögel, dessen Schrägheit aber von den Beteiligten nie so richtig thematisiert wird sondern als Gott gegeben und Normal hingenommen werden. Diese Art und Weise muss man mögen, oder eben nicht. Etwas herausstechen aus Andersons Werken tut dabei aber sein „The Darjeeling Limited“ der die Spleenigen Eigenheiten seiner Figuren etwas zurückfährt und lieber Handlung und Taten sprechen lässt, was dem Film sehr gut tut. Irgendwo in dieser Ebene ordnet sich auch sein neustes Werk, „Moonrise Kingdom“, ein.

 „Moonrise Kingdom“ hat zwar ganz klar auch die eine oder andere E...

Weiterlesen

Silver Linings Playbook – Silver Linings

Silver Linings
Originaltitel: Silver Linings Playbook – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: David O. Russell



Darsteller:
Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Robert De Niro, Jacki Weaver, Julia Stiles, Chris Tucker, Shea Whigham, Dash Mihok, John Ortiz, Anupam Kher, Montana Marks, Bonnie Aarons

Filmkritik: Pat Solatano (Bradley Cooper) hat alles verloren: sein Haus, seinen Job und seine Frau. Und so findet er sich, nachdem er gerade auf gerichtliche Anweisung acht Monate in einer psychiatrischen Anstalt verbracht hat, plötzlich zuhause bei Mutter (Jacki Weaver) und Vater (Robert De Niro) wieder. Pat ist fest entschlossen, positiv zu denken und damit sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen und seine Frau zurückzuerobern. Doch dann lernt Pat die rätselhafte Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen und alles beginnt, sich erneut zu verkomplizieren… denn Tiffany bietet ihm ihre Hilfe bei der Rückeroberung seiner Frau an. Einzige Bedingung: ein Tanzkurs. Im Zuge ihres ungewöhnlichen Deals kommen sich die beiden auf überraschende Weise näher – und plötzlich tun sich am Horizont unerwartete Silberstreifen auf…

„Can we get through one fucking conversation without you reminding me that my goddamn husband’s dead?”

Da staunten viele Oscar-Fans nicht schlecht, als im Januar die Nominierungen für die diesjährige Verleihung bekannt gegeben wurden und die Dramedy „Silver Linings Playbook“ von David O. Russell dabei mit insgesamt 8 Nominierungen richtig abgeräumt hat. Schnell wurde dann aber der Rückwärtsgang eingelegt und die Nominierung wurde vielerorts mit „die typische Romantische Drama Comedy Nominierung“ abgetan. Und es stimmt oberflächlich, denn es gab die letzten Jahre immer wieder ähnliche Beispiele wie „Up in the Air“ oder „The Kids are all right“, doch „Silver Linings Playbook“ stammt von David O. Russel, bei dem man dann doch gewohnt ist etwas mehr zu bekommen als den typischen 08/15 Film. Das hat er mit seinem bissigen „Three Kings“ und mi...

Weiterlesen

Trouble with the Curve – Back in the Game

Back in the Game
Originaltitel: Trouble with the Curve – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Robert Lorenz

Darsteller: Amy Adams, Clint Eastwood, Justin Timberlake, John Goodman, Robert Patrick, Matthew Lillard, Scott Eastwood, Matt Bush, Bob Gunton, Ed Lauter, Darren Le Gallo, Chelcie Ross

Filmkritik: Gus Lobel (Clint Eastwood) zählt seit Jahrzehnten zu den besten Baseball-Talentsuchern – allein anhand des Schlägergeräuschs kann er die Qualität eines Schlags beurteilen. Doch obwohl er es nicht wahrhaben will – sein Alter lässt sich mittlerweile nicht mehr verleugnen – gehört er zum alten Eisen. Aber er will sich partout nicht auf die Reservebank abschieben lassen.
Dabei hat er gar keine Wahl. Die Verhandlungen um den phänomenalsten Nachwuchs-Schlagmann der USA stehen an, und die Teamleitung der Atlanta Braves wundert sich zunehmend über seine Entscheidungen. Helfen könnte in dieser Situation nur die einzige Person, die Gus niemals bitten würde – seine Tochter Mickey (Amy Adams): Die dynamische und ehrgeizige Anwältin steht kurz davor, in ihrer hochkarätigen Kanzlei zur Partnerin aufzusteigen. Mickey hat sich mit ihrem Vater nie verstanden, denn nach dem Tod seiner Frau hat er als alleinerziehender Vater kläglich versagt. Selbst jetzt, bei ihren seltenen Treffen, lässt er sich ständig ablenken. Mickey glaubt den Grund zu kennen: Baseball geht ihm eben über alles. Obwohl Mickey es eigentlich besser wissen sollte und Gus natürlich protestiert, begleitet sie ihn auf seiner neuen Talentsuche nach North Carolina, wobei sie ihre eigene Laufbahn aufs Spiel setzt, um seine zu retten. Nach vielen Jahren verbringen sie notgedrungen erstmals wieder viel Zeit miteinander – und staunen nicht schlecht, denn es gelingt ihnen, ihre festgefahrenen Ansichten über Vergangenheit und Gegenwart aufzuarbeiten und einen neuen Anfang zu wagen.

„Ne...

Weiterlesen

Django Unchained

Django Unchained
Originaltitel: Django Unchained – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Quentin Tarantino

Darsteller: Jamie Foxx, Leonardo DiCaprio, Christoph Waltz, Samuel L. Jackson, Jonah Hill, Kerry Washington, Amber Tamblyn, Walton Goggins, Zoe Bell, James Remar, Don Johnson, Tom Savini, Franco Nero, Bruce Dern, M.C. Gainey, Michael Parks

Filmkritik: Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt Quentin Tarantino mit seinem neusten Werk die Geschichte von Django (Jamie Foxx), einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt gerade die Spur der mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans Ziel führen. Der unorthodoxe Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen genommen hat – tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch gehen die beiden Männer ab jetzt nicht getrennte Wege. Stattdessen nehmen sie gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des Südens ins Visier. Während Django seine überlebensnotwendigen Jagdkünste weiter verfeinert, verliert er dabei sein größtes Ziel nicht aus den Augen: Er will seine Frau Broomhilda von Shaft (Kerry Washington) finden und retten, die er einst vor langer Zeit an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt Django und Schultz zu Calvin Candie (Leonardo DiCaprio). Candie ist der Eigentümer von „Candyland“, einer berüchtigten Plantage. Als Django und Schultz das Gelände der Plantage unter Vorgabe falscher Identitäten auskundschaften, wecken sie das Misstrauen von Candies Haussklaven und rechter Hand Stephen (Samuel L. Jackson) welcher Ihren wahren Zielen schon bald auf die Schliche kommt…

Nachdem Quentin Tarantino bereits in mehreren seiner bisherigen Filme im...

Weiterlesen

Flight

Flight
Originaltitel: Flight – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Robert Zemeckis



Darsteller:
Denzel Washington, Melissa Leo, John Goodman, Don Cheadle, Kelly Reilly, Bruce Greenwood, Nadine Velazquez, James Badge Dale, Garcelle Beauvais, Rhoda Griffis, E. Roger Mitchell, Brian Geraghty u.A.

Filmkritik: Robert Zemeckis dreht wieder mit richtigen Menschen! Hurra! Und gleich zu Anfang liefert er mit „Flight“ auch noch ein tolles Alkohol-Drama mit einem glänzend aufgelegten Denzel Washington in der Hauptrolle ab. Das Schlechte zu Beginn: Gewisse Elemente wie etwa das durchaus etwas zu rührseelige Ende und die generell mit Religion, Drogenmissbrauch, Entfremdung und Unglücken zugepflasterte Geschichte ist etwas zu sehr „Problemfilm“ und ein wenig Limitierung auf vielleicht ein, zwei Themen weniger hätten dem Streifen durchaus gut getan, auch wenn das was man im Endeffekt abgeliefert wurde auf sehr hohem Niveau ist.

Aber kommen wir dann doch mal zum (positiven) Rest und der Geschichte: Ein Pilot (Denzel Washington) ist gut angesoffen und angekokst im Cockpit, als plötzlich das Flugzeug auseinander fällt und nur durch die schier perfekte Flugarbeit des Captains können beinahe alle Passagiere gerettet werden. Allerdings kommen die großen Probleme erst danach, als eben die Umstände der Notlandung erforscht werden und somit der Captain mit seinem generellen Drogen- und ganz speziellen Alkoholproblem immer weiter in die Schussbahn gerät…

Whip Whitaker, der von Denzel Washington gespielt wird, ist ein faszinierender Charakter und auch wenn „Oscar-Anwärter“ als Wunschvorstellung über dem gesamten Streifen schwebt, so wurden die Komponenten hier tausendmal besser verarbeitet als etwas bei, sagen wir mal, „Zero Dark Thirty“. Zemeckis sensible Regie bemüht sich ein breitgefächertes Bild dieses stark belasteten Mannes zu Zeichnen und nimmt sich dafür auch ausgiebig Zeit. Einen hübschen Kontrast bildet die von Kelly Reilly gespielte Nicole...

Weiterlesen

Rise Of The Guardians – Die Hüter des Lichts

Die Hüter des Lichts
Originaltitel: Rise Of The Guardians – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Peter Ramsey



Stimmen (O-Ton):
Chris Pine, Alec Baldwin, Jude Law, Isla Fisher, Hugh Jackman, Dakota Goyo, Khamani Griffin, Kamil McFadden u.A.

Filmkritik: Der schwarze Mann greift die Welt und die Träume der Menschen, ganz besondere die der Kinder an. Eigentlich gibt es für solche Fälle die „Hüter des Lichts“, die Bewahrer der Kinderträume: Den Weihnachtsmann, den Osterhasen, die Zahnfee und den Sandmann, doch dieses Mal ist die Bedrohung so groß, ein weiter Hüter wird berufen: Jack Frost! Die personifizierte Kältefront ist davon eigentlich gar nicht angetan, hält er sich doch nicht wirklich für einen Bewahrer, aber als er in die turbulente Erlebnisse hineingezogen wird lernt er nicht nur seine Mit-Hüter, sondern auch sich selbst besser kennen im Kampf gegen den schwarzen Mann…

Fantasy-Avengers Assemble!

Was sich auf den ersten Blick schon ziemlich absurd liest, wird von Peter Ramseys erstem Kinofilm überraschend ernsthaft und gelungen inszeniert. Humor und Augenzwinkern gibt es zwar auch in ordentlichem Maße, aber nicht über das Geschehen, sondern nur innerhalb desselbigen. Die Prämisse an sich wird da nicht zusätzlich noch durch den Kakao gezogen, wie es ja ansonsten manch ein überdrehter Kinderfilm durchaus gerne mal macht.

Noch besser jedoch ist, dass dies hier zwar durchaus ein Familienfilm ist (klar, bei der Story), aber trotz allem durchaus intensive Momente hat und sich auch nicht davor scheut Tod und Fehler der Figuren zu behandeln. Natürlich gibt es ein Happy End, man will die Kleinen ja auch nicht (zu sehr) traumatisieren, aber insgesamt ist das schon angenehm konsequenter als bei manch einem Konkurrenzprodukt.
Apropo Konkurrenz: Ja, die Hüter schreien oftmals geradezu seine "The Avengers"-Anleihen hinaus, aber ist das schlimm? Absolut nicht! Und vielleicht hat man ja gerade wegen des noch so präsenten und prominenten S...

Weiterlesen

Twilight – Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2

Twilight – Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2
Originaltitel: The Twilight Saga – Breaking Dawn – Part 2 – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Bill Condon



Darsteller:
Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Dakota Fanning, Maggie Grace, Jamie Campbell Bower, Ashley Greene, Kellan Lutz, Mackenzie Foy, Nikki Reed, Michael Sheen, Jackson Rathbone u.A.

Filmkritik: Ja, „Twilight 4.2“-Leute, was gibt es dazu zu sagen? Die Serie ist zu einem Teil der Popkultur geworden, hat männlichen Zicken einen endlosen Quell des Quengelns beschert und dem multi-taskenden Geschlecht etliche Schmacht-Anfälle beschert. Jetzt haben wir hier also den abschließenden Teil und wer diesen nicht nur gucken wollte, um nachher wieder dumm rumzumaulen, der bekommt einen sehr runden, guten Abschluss für die „Saga“ geliefert.
Dabei ist sogar positiv zu erwähnen, dass im Gegenteil zu dem „Teil 2“ im Titel dieser Streifen hier durchaus komplett für sich allein stehen kann und trotz multipler Vorführungen, bei denen zumindest 4.1 im Vorfeld gezeigt wurde, bekommt man auch hier sämtliche Infos geliefert und nur hier und da gibt es kleinere Überschneidungen, die sich leicht auf den vorangegangenen Teil beziehen. Ganz abgesehen natürlich, dass man es hier mit dem Abschluss der Geschichte zu tun hat.

Ab in die Ewigkeit

Bella ist nun ein Vampir, super stark und vögelt erst einmal ausgiebig mit Edward, bevor sie ihren Freund Jakob etwas verprügelt, denn dieser hat sich auf ihr Baby „geprägt“, sprich, naja, will „alles für sie sein was sie will“: Partner, Freund, etc...

Weiterlesen

Cockneys Vs. Zombies

Cockneys Vs. Zombies
Originaltitel: Cockneys Vs. Zombies – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Matthias Hoene



Darsteller:
Georgia King, Michelle Ryan, Lee Asquith-Coe, Honor Blackman, Alan Ford, Richard Briers, Harry Treadaway, Tony Gardner, Dannielle Brent, Dudley Sutton, Susan Fordham, Rasmus Hardiker u.A.

Filmkritik: Zombies sind für alles gut. Für Grusel, für Spannung, für Action, für Horror, für politische Analogien, für soziale Analogien, für Humor und was weiß ich nicht noch alles. Kaum zu glauben, dass etwas so totes so vielseitig benutzt werden kann. Das Genre der Zombie-Komödie wurde dabei in den letzten Jahren vor allem von einem Film definiert: "Shaun Of The Dead".

Und vielleicht liegt es ja an der britischen Herkunft, aber „Cockneys Vs. Zombies“ ist jetzt der erste Film, der ganz, ganz nahe, wenn nicht sogar eigentlich gleich auf mit dem Klassenprimus ist. Die Geschichte? Ganz klassisch (zugehörigen Zombiefilm bitte selbst herausfinden, falls man weiß, woher man diese Rückkehr der Zombies kennt, sich selbst eben auf die Schulter klopfen) wird ein altes Grabmal geöffnet und voila, Zombies sind darin, die erst einmal die anwesenden Arbeiter anknabbern. Derweil versucht sich eine Gruppe Fastnochjugendlicher an einem Bankraub, um das Seniorenheim ihres Großvaters zu retten, welcher sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hat. Alle Beteiligten sind dabei „Cockneys“, sprich, mit tollem Dialog palavernde Mitglieder der Arbeiterschicht Londons. Wie gewohnt bricht natürlich das Zombiechaos aus und Überlebenskampf ist angesagt, doch die Beinaheerwachsenen sind sich sicher: „Wir müssen die Alten retten!“ Und während eben jene sich in ihrem Altersheim verschanzen, machen sich die Geradenochmitheilerhautdavonkommer auf den Weg sie zu retten…

So weit die grobe Story, die mit viel liebevollem Lokalkolorit angereichert wird und unbedingt im englischen O-Ton genossen werden sollte...

Weiterlesen

Die Vermessung der Welt

Die Vermessung der Welt
Originaltitel: Die Vermessung der Welt – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Detlev Buck

Darsteller: David Kross, Vicky Krieps, Florian David Fitz, Karl Markovics, Jérémy Kapone, Detlev Buck, Georg Friedrich, Àlex Brendemühl, Katharina Thalbach, Johannes Zeiler, Leander Haußmann, Max Giermann u.A.

Filmkritik: Darf es einmal „Review – kurz & knackig“ sein? Wohl bekomms:

Die Geschichte des Films handelt von den beiden Pionieren Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauss. Der Eine bereist die Welt um Neues zu entdecken, neue Tiere, neue Völker, neue Orte, während der Andere daheim bleibt, aber ebenso Neuland betritt in seinem Verständnis der Mathematik, von Geraden die sich im Unendlichen treffen und wie die Welt auf Zahlen basiert. Beide haben dafür ihre liebe Not mit den Alltäglichkeiten des Lebens und nachdem sie sich in jungen Jahren getroffen haben, sollen die beiden Wissenschaftler erst wieder im hohen Alter aufeinander treffen…

Der von Detlev Buck direkt in 3D gedrehte Streifen beginnt etwas ruhig, nur um mit fortschreitender Laufzeit ein faszinierendes Gemälde der beiden Menschen zu zeichnen, die, zu recht und unrecht, von ihren Mitmenschen als Sonderlinge verstanden wurden.

Dabei wechseln sich atemberaubende Landschafts- und Tieraufnahmen während Humboldts Reisen mit dem dramatischen Sittengemälde ab, welches sich aus dem Leben des Mathematiker Gauss beschäftigt. Mit viel trockenem Humor und ein paar nackten Tatsachen gewürzt, vergehen die gut zwei Stunden des Geschehens wie im Fluge. Das 3D wird dabei gekonnt eingesetzt und vermittelt bei Humboldts Reisen schon ein richtiges „Mittendrin, statt nur dabei“-Feeling und erschafft eine schön klassische Abenteuerstimmung, die wunderbar als Kontrast zu dem Tristen und nach innen gekehrten Leben des Gelehrten Gauss funktioniert.

Zurück bleibt ein Film, welcher viele magische Momente zu einem großartigen Ganzen verbindet und sich angenehm von der typisch...

Weiterlesen

Mann tut was Mann kann

Mann tut was Mann kann
Originaltitel: Mann tut was Mann kann – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Marc Rothemund

Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Jasmin Gerat, Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim, Oliver Korittke, Friederike Kempter, Karoline Schuch, Hedi Kriegeskotte, Peter Sattmann, Noemi Besedes, Miranda Leonhardt, Manuel Cortez u.A.

Filmkritik: Die Beziehungskomödie, die Königsdisziplin des deutschen Kinos und dieses Mal überraschend toll gelungen: Vier Männer, als Hauptcharakter der bemühte Single, der sich trotzdem verliebt; sein bester Freund, der Affären habende Weißnichtwaserwiller; der gute Kumpel, der schüchtern zurückgezogen, aber romantische Typ und als vierter im Bunde der Neuling, welcher doch lieber philosophiert, anstatt sich mit der Liebe auseinander zu setzen.

Dabei wird das Geshehen wunderbar von dem vierköpfigen Schauspielerensemble aus Wotan Wilke Möhring als Hauptcharakter und seinen Freunden Jan Josef Liefers, Fahri Ögün Yardim und natürlich dem immer großartigen Oliver Korittke fantastisch getragen. Der Autor dieser Zeilen kann sich nicht daran erinnern, dass er in letzter Zeit das einfache Konzept der Beziehungskomödie so schnörkellos, aber gleichzeitig auch unglaublich sympathisch umgesetzt gesehen hat.

Natürlich schrammen die Figuren nicht nur oftmals an der Klischee-Charakterisierung vorbei, sondern überschreiten diese Linie auch. Aber was solls? Die pointierte Inszenierung von Marc Rothemund in Kombination mit den überraschend guten Einsichten in die männliche Psyche, was dann auch für beide Geschlechter etwas Lustiges hat, schafft einen am Ende durchaus herzigen Film.
Noch besser gemacht wird das Ganze dadurch, dass die unterstützende weibliche Schauspielerschar ihren männlichen Kollegen da in nichts nachsteht und sowohl gekonnt wie auch sympathisch erscheint.
Rothemund schafft dabei zusätzlich noch den Balanceakt, der Geschichte an den nötigen Stellen die richtige Dosis Dramatik zu verp...

Weiterlesen

Seven Psychopaths – 7 Psychos

7 Psychos
Originaltitel:  Seven Psychopaths  – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Martin McDonagh



Darsteller:
Colin Farrell, Woody Harrelson, Abbie Cornish, Christopher Walken, Olga Kurylenko, Sam Rockwell, Tom Waits, Joseph Lyle Taylor, Kevin Corrigan, Helena Mattsson, Zeljko Ivanek, Gabourey Sidibe u.A.

Filmkritik: Nach dem etwas zwiespältigen „Savages“  von Oliver Stone kommt nun kurze Zeit später direkt ein weiterer Gangster-Killer-Thriller heraus, welcher zumindest anfangs deutlich an jene Streifen erinnert, welche in der zweiten Hälfte der 90er dank Tarantino so beliebt waren. Aber anstatt dieses Thema jetzt noch einmal durchzukauen, geht auch der Film nach den ersten zwanzig Minuten andere, sehr eigenwillige Wege, was dem Werk von „Brügge sehen… und sterben“-Macher Martin McDonagh allerdings gut zu Gesicht steht. Nach dessen biederen Erstling, welche dutzendfach bekannte Gangster-Momente in typisch lakonischer Machart sattsam bekannt wiedergekäut und jenseits der Örtlichkeit wenig bis gar keine Eigenständigkeit vorweisen konnte (auch wenn mein werter Seitenkollege C4rter das, wie einige etliche Andere, dies ganz und gar nicht so empfunden hat) , so scheint „7 Psychos“ dies umso mehr kompensieren zu wollen.

Die Geschichte handelt von Drehbuchautor Marty, der an einer Geschichte mit dem Titel „Seven Psychopaths“ sitzt und nicht so recht weiß, was er da schreiben soll. Sein durchgeknallter Freund Billy (Sam Rockwell, wer auch sonst?) erzählt ihm deshalb Geschichten über verschiedene Psychopathen, anscheinend unwissend, dass er als „professioneller Hunde-Kidnapper“ sich mit Gangster Charlie (Woody Harrelson) angelegt hat, indem er dessen ein und alles, dessen Hund, gekidnappt hat. Väterlicher Freund der beiden ist Hans (the one and only: Christopher Walken), welcher das Geld aus dem Hunde-Kidnapping für seine Krebskranke Frau Myra (ganz toll: Linda Bright Clay) braucht…
Jetzt mehr von der immer wieder vo...

Weiterlesen