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Der Tag der Cobra – Il Giorno Del Cobra

Der Tag der Cobra
Originaltitel: Il Giorno Del Cobra – Erscheinungsjahr: 1980 – Regie: Enzo G. Castellari

Der Tag der Cobra

Darsteller:
Franco Nero, Sybil Danning, William Berger, Mickey Knox, Ennio Girolami, Massimo Vanni, Romano Puppo, Licinia Lentini, Mario Maranzana, Rocco Lerro, Michele Soavi u.A.

Filmkritik: Franco Nero ist „die Cobra“ und die lebt in San Francisco als typisch runtergekommener Privatdetektiv, aber wird gleich von ihrem Chef zurück nach Italien geschickt, denn es gilt einen bösen Drogengangster zu schnappen.

So kurz die Einführung, so groß der Spaß in diesem von Enzo G. Castellari wie immer wunderschön inszenierten Italo-Crime-Streifen. Nero ermittelt sich durch die Unterwelt, dass es eine wahre Freude ist. Sybil Danning ist dabei als Augenschmaus mit dabei, wenn Nero gerade einmal nicht jemanden verfolgt oder im Finale gleich die Spitzhacke rausholt, wenn er nicht gerade mal wieder jemanden in der von Castellari geliebten Slow-Mo in die Luft jagt.

Dabei benutzt der gute Enzo etliche typische amerikanische Klischees und Ideen wie jene des runtergekommenen Privatdetektivs (mit Kaugummi-Fetisch), aber zieht trotz allem sein eigenes, ganz italienisches Ding dabei durch. Dass die Beziehung zwischen Nero und dessen Filmsohn (gespielt von dessen wirklichem Sohn) nicht gut gehen kann ist dabei genauso klar wie die Aufdeckung immer neuer Hintermänner, welche „die Cobra“ schließlich auch vor ein moralisches Dilemma stürzen.

Aber, keine Sorge, kein Problem ist so groß, dass es nicht von einer Schusswaffe aus der Welt geschafft werden kann. Ist die erste Hälfte noch Krimi-lastig, so geht es in der Zweiten immer mehr ab und die bereits erwähnten Nettigkeiten warten auf den geneigten Zuschauer. Absolutes Gold wert ist gleichzeitig der Titeltrack, der anders als bei so ziemlich allen Italo-Crime-Streifen in Form eines sehr Reggae-lastigen Songs daherkommt, so dass man auch noch Tage nach dem Anschauen still vor sich hinsingt. In di...

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Despicable Me 2 – Ich – Einfach unverbesserlich 2

Ich – Einfach unverbesserlich 2
Originaltitel: Despicable Me 2 – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud

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Stimmen (O-Ton): Steve Carell, Kristen Wiig, Benjamin Bratt, Miranda Cosgrove, Russell Brand, Ken Jeong, Steve Coogan, Elsie Kate Fisher, Dana Gaier, Moises Arias, Nasim Pedrad, Kristen Schaal, Pierre Coffin u.A.

Filmkritik: Wir erinnern uns an das Ende des unterhaltsamen Erstlings: Der Superschurke Gru hat seine drei Adoptivtöchter lieb gewonnen und, nachdem er ihn selbst gestohlen hat, den Mond wieder zurück gebracht.

Kurz danach setzt auch schon die Handlung die – Achtung, Review-Spoiler – ziemlich gelungenen Fortsetzung ein. Denn als alleinerziehender Vater wird Gru von einer nervigen Nachbarsmutter immer wieder zu nervigen Dates mit, sorry, richtigen Schabracken genötigt. Gru will von alldem nichts wissen. Aber leider läuft ebenfalls in dessen ehemaligem Schurkenlabor nicht alles rund. Nachdem die Welteroberungspläne (oder sonstiges) aufgegeben wurden, versucht Gru sich nun an Konfitüre. Und verzweifelt ob dieser langweiligen – und bislang ziemlich unschmackhaften – Tätigkeit zusehends. Das Angebot der „Anti-Verbrechen-Liga“ kommt ihm da gerade recht: Eine mysteriöse Formel wurde gestohlen und scheinbar war irgendjemand aus dem örtlichen Einkaufszentrum dafür verantwortlich. Gru soll ermitteln, bekommt dazu aber eine weibliche Jung-Agentin zur Seite gestellt. Darüber hinaus betreibt der Ex-Schurke „El Macho“ noch ein mexikanisches Restaurant in der Mall. War er es, der die geheime Formel gestohlen hat? Und wieso werden eigentlich nach und nach immer mehr von Grus gelben Minions entführt? Fragen über Fragen…

…die originell und flott inszeniert beantwortet werden. Das größte Problem zu Anfang: Die Liebesgeschichte zwischen Gru und der Agentin (gespielt von Kristen Wiig aus „Brautalarm“) ist schon etwas holprig...

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Phoenix Wright – Ace Attorney

Phoenix Wright – Ace Attorney
Originaltitel: Ace Attorney – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie:Takashi Miike

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Darsteller: Hiroki Narimiya, Takumi Saitô, Mirei Kiritani, Akiyoshi Nakao, Shunsuke Daitô, Akira Emoto, Rei Dan, Mitsuki Tanimura, Takehiro Hira, Eisuke Sasai, Makoto Ayukawa, Kimiko Yo u.A.

Filmkritik: Hach ja. Takashi Miike mal wieder. Es dürfte ohnehin kaum einen Filmgucker geben, der den begnadeten japanischen Regisseur nicht kennt … Oh. Sehe ich da, ähem, so ziemlich alle Hände oben? Ok, einmal in Kürze: In den 90ern mit DTV und Yakuza-Streifen bekannt und beliebt geworden, hat sich der extrem fleißige Regisseur (mehr als vier Filme pro Jahr manchmal und die Schlechtesten waren mindestens leicht überdurchschnittlich) im ersten Jahrzehnt der 2000er bis in die absolute A-Liga Japans vorgekämpft. Er wird geliebt von Quentin Tarantino und dreht einen visuellen, wie auch inhaltlich überzeugenden Kracher nach dem Anderen. …und das muss als Einleitung jetzt einfach mal genügen.

Das alte Thema „Videospielverfilmung“

Letztes Jahr erschien von Miike (zumindest in Japan, bei uns leider erst ein Jahr später) „Phoenix Wright – Ace Attorney“. Die Verfilmung einer beliebten Spielereihe für Nintendos aktuelle Game Boy-Generationen. Die Games waren bunte Gerichts-Thriller voller Verhöre, Spurensuche und liebevollen Details, in einer typischen Anime-Ästhetik. Und, wie konnte es auch anders sein, Miikes Streifen wurde weltweit ziemlich abgefeiert und als „die wohl beste Videospielverfilmung aller Zeiten“ abgefeiert. Die Spiele waren halt eine dankbare Vorlage mit ihren gar nicht mal so unkomplexen Kriminalfällen, bei denen durchaus schon mal überzogene Verkleidungen, Geisterbeschwörungen oder Papageien in den Zeugenstand gerufen werden.

Dabei ermittelt der titelgebende „Phoenix Wright“ auf sympathische, wenn auch etwas chaotische Art und hat immer wieder geniale Gedankenblitze, welche ihn in letzter Sekunde retten...

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Indie Game: The Movie

Indie Game: The Movie
Originaltitel: Indie Game: The Movie – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Lisanne Pajot, James Swirsky

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Darsteller: Jonathan Blow, Phil Fish, Edmund McMillen, Tommy Refenes

Filmkritik: „Indie Game: The Movie“ ist eine über Kickstarter finanzierte Dokumentation, die der Entwicklung von 2 Independent-Videospielen folgt und einen Blick wirft auf einen Entwickler, dessen Spiel bereits erschienen ist. Unter Independent-Videospielen versteht man Spiele, die in der Regel nicht von einem großen Entwicklerteam entwickelt werden vor denen ein noch größerer Publisher steht. Meist handelt es sich um 1-2 Personen die im stillen Kämmerlein über Jahre an ihrer Idee schrauben und das Spiel anschließend selbst im Netz anbieten. Mit der Zeit hat sich der Markt etwas gewandelt und Plattformen wie Steam oder Xbox Live Arcade wurden zu den Hauptplattformen für den Absatz von Indiegames.

Die Doku folgt den beiden Entwicklern des Spiels „Super Meat Boy“, Edmund McMillen und Tommy Refenes, sowie dem Entwickler des Spiels „FEZ“, Phil Fish. Außerdem kommt Jonathan Blow zu Wort, der das Indie-Game „Braid“ auf den Markt gebracht hat.

Der Zuschauer erhält einen weitestgehend ungefilterten Einblick in den mit vielen Hürden gespickten Prozess der Erschaffung eines Videospiels. Dabei geht es nicht um Quellcode oder bestimmte Entwicklungsprozesse sondern in erster Linie um die Personen und was diese während der nervenaufreibenden Entwicklung durchmachen. Passenderweise beginnt der Film mit einer Vorschau auf die Dinge die da kommen, denn man sieht zu Beginn einen völlig fertigen Tommy Refenes, der am Release-Date von „Super Meat Boy“ den Xbox Marktplatz aufsucht und das Spiel dort nicht finden kann, Nervenzusammenbruch inklusive.
Schnell stellt sich heraus, dass sein Partner, Edmund McMillen, ein weitaus entspannterer Typ Mensch ist...

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In Search of a Midnight Kiss

In Search of a Midnight Kiss
Originaltitel: In Search of a Midnight Kiss – Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Alex Holdridge

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Darsteller: Scoot McNairy, Sara Simmonds, Brian McGuire, Kathleen Luong, Robert Murphy, Twink Caplan, Bret Roberts, Ann Chatterton, Cindy Drummond, Giorgio Pierangeli, Michael Pierangeli, Bruce Jay

Filmkritik: Im Indie-Film „In Search of a Midnight Kiss“ begegnen wir Wilson (Scoot McNairy) am vorläufigen Tiefpunkt seines Lebens. Nachdem er von seinem Mitbewohner Jacob (Brian McGuire) und dessen Freundin Min (Kathleen Luong ) dabei erwischt wurde, wie er, mit einem Bild von Min als Vorlage, onaniert, sucht er, auf Anraten des Pärchens, über die Internetplattform Craigslist nach einem Date für die Silvesternacht. Schon bald gehen die ersten Anrufe ein. Mit der geheimnisvollen Vivian (Sara Simmonds) beschließt Wilson sich zu treffen. Geflasht von ihrem überraschenderweise beindruckenden Aussehen, verbringen Wilson und Vivian einen Abend und eine Nacht im Schwarz/Weißen L.A. an Silvester.

Wer bei der Inhaltsangabe nicht unweigerlich an Richard Linklaters „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ denkt, der hatte mit dem Genre bisher definitiv zu wenig zu tun gehabt. Doch Indie-Filmer Alex Holdridge schafft es, die Richtung von Linklater einzuschlagen aber dann doch einen etwas anderen Film zu inszenieren.

„In Search of a Midnight Kiss” ist eine dieser typischen kleinen Perlen auf die man irgendwann zufällig stößt und von der ersten Minute an fasziniert ist. Wobei, normalerweise ja nicht mal von der ersten Minute an. Ich müsste lügen, hätte ich nicht mit dem Gedanken gespielt nach den ersten 5 Minuten doch abzuschalten, da ich gerade nicht mit einem Schwarz/Weiß Film gerechnet hatte. Doch man kann nur jedem mit ähnlichen Gedanken raten dranzubleiben.

Zwischen Vivian und Wilson knistert es gewaltig und auch der Zuschauer schließt die beiden Figuren relativ Problemlos ins Herz, obwohl keiner von beiden...

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Robot & Frank

Robot & Frank
Originaltitel: Robot & Frank – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jake Schreier

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Darsteller: Frank Langella, James Marsden, Liv Tyler, Susan Sarandon, Jeremy Strong, Dario Barosso, Bonnie Bentley, James D. Compton, Ana Gasteyer, Kurt Grelak, Rachael Ma, Susan Mitchell

Filmkritik: In nicht allzu ferner Zukunft haben echte Büchereien, Autos ohne Elektroantrieb und menschliches Pflegepersonal nur noch nostalgischen Wert. Das gleiche gilt auch für Franks (Frank Langella) ‚gute alte Zeiten’ als einer der berühmtesten Juwelendiebe Amerikas. Heute ist er ein alter, vergesslicher Eigenbrötler, der aus Spaß höchstens noch geschnitzte Deko-Seifen mitgehen lässt und sich ansonsten auf die Begegnungen mit der Büchereiangestellten Jennifer (Susan Sarandon) freut. Als ihm sein Sohn Hunter (James Marsden) einen Pflege-Roboter aufzwingt, gerät sein Alltag gewaltig durcheinander. Frank ist genervt und möchte sich bestimmt nicht von einer ‚Maschine‘ bemuttern lassen. Jedoch merkt er bald, dass Robot zu viel mehr taugt als nur für die Hausarbeit und gesunde Mahlzeiten. So dauert es nicht lang bis sein elektronischer Helfer zu seinem Komplizen wird, um seiner größten Leidenschaft nachzugehen – dem Stehlen…

Was viele bereits in naher Zukunft auf uns zukommen sehen hat Regisseur Jake Schreier in seinem ersten Film Wirklichkeit werden lassen. Haushaltsroboter die älteren Leuten den Alltag erleichtern sollen. Doch so einfach ist das alles dann doch nicht mit der Erleichterung des Alltags.

„Robot & Frank“ zeigt mit einem gewieften Drehbuch und einem großartigen Schauspiel die Schattenseiten des Älterwerdens. Denn oftmals ist es nicht, dass man etwas mit fortgeschrittenem Alter nicht mehr kann, sondern, dass man es schlichtweg nicht mehr will. Frank Langella, der hier den gealterten Ex-Gauner Frank spielt, zeigt dies in den Schlüsselszenen des Films auf beeindruckende Art und Weise auf.

Erst als er den Roboter überreden kan...

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Assassins – Die Killer

Assassins – Die Killer
Originaltitel: Assassins- Erscheinungsjahr: 1995 – Regie: Richard Donner

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Darsteller:
Sylvester Stallone, Antonio Banderas, Julianne Moore, Anatoli Davydov, Muse Watson, Steve Kahan, Kelly Rowan, Reed Diamond, Kai Wulff, Kerry Skalsky, James Douglas Haskins, Stephen Liska

Filmkritik: Robert Rath (Sylvester Stallone) ist ein etwas in die Jahre gekommener Killer. Er möchte am liebsten in Kürze aus dem Geschäft aussteigen und so greift er in den letzten Einsätzen alles ab was geht. Doch da kommt ihm nun der junge und hungrige Miguel Bain (Antonio Banderas) in die Quere. Miguel schnappt ihm die Ziele vor der Nase weg und möchte die lebende Legende am liebsten direkt mit ausknipsen. Um seine Rentenpläne doch noch in die Tat umsetzen zu können, muss sich Rath mit einer Computerhackerin (Julianne Moore) verbünden. Doch Miguel ist den beiden ständig auf der Fährte…

Mit „Assassins“ gelang „Lethal Weapon“ Regisseur Richard Donner damals 1995, zwischen 2 Mel Gibson Vehikeln, ein verdammt guter Action-Thriller.

Die ersten 45 bis 60 Minuten lässt der Film kaum Platz zum atmen. Das Duell der beiden Profi-Killer, dargestellt durch Stallone als Rath und einen völlig in der Rolle aufgehenden Antonio Banderas als Miguel bringt die Luft zum brennen und lässt das Adrenalin pumpen. Die beiden gehen sofort aufeinander los wenn sie sich sehen und Miguel will endlich der beste Killer aller Zeiten sein, einen Platz den bislang der alternde Rath inne hat.
Das Salz in der Suppe ist Julianne Moores Charakter. Zwischen den Fronten und ein begehrtes und vor allem wertvolles Ziel nimmt Stallone sie in seine Obhut. Doch der Bluthund Miguel lässt die Fährte der beiden nicht aus den Augen.

Die zweite Hälfte des Films kehrt der flotten, fast schon gehetzten ersten Hälfte geschickt den Rücken und besinnt sich darauf, was Killer zudem noch auszeichnet: Das ausharren und abwarten für den perfekten Schuss...

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In Time – Deine Zeit läuft ab

In Time – Deine Zeit läuft ab
Originaltitel: In Time – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Andrew Niccol



Darsteller:
Amanda Seyfried, Justin Timberlake, Cillian Murphy, Shyloh Oostwald, Johnny Galecki, Colin McGurk, Olivia Wilde, Will Harris, Michael William Freeman, Jesse Lee Soffer, Aaron Perilo, Nick Lashaway

Filmkritik: Die nahe Zukunft: Geld wurde als offizielle Währung durch Zeit ersetzt. Mit 25 hören die Menschen auf zu altern. Sie sind genetisch so ausgestattet, dass sie nur noch ein Jahr lang überleben können, es sei denn sie schaffen es, Zeit zu gewinnen. Die Reichen können sich Tausende von Jahren und somit ewige Jugend und Unsterblichkeit erkaufen, während die Armen betteln, leihen und Minute für Minute stehlen, nur um den Tag zu überstehen. In dieser Welt lebt Will Salas (Justin Timberlake). Als ein reicher Fremder in sein Leben tritt und kurz darauf stirbt, wird Will fälschlicherweise des Mordes beschuldigt. Seine Flucht gelingt ihm, indem er die attraktive Sylvia (Amanda Seyfried), die Tochter eines reichen Zeitmoguls, als Geisel nimmt. Als der kompromisslose Timekeeper Raymond (Cillian Murphy) die Verfolgung aufnimmt, beginnt für Will ein Wettlauf gegen die Zeit…

Regisseur Andrew Niccol hat in seiner noch nicht allzu langen aber steilen Karriere bereits den ein oder anderen hervorragenden Genre-Film abgeliefert. „Gattaca“ im Sci-Fi Sektor oder „Lord of War“ im Thriller-Drama Bereich, um nur 2 seiner Regiearbeiten bzw. Drehbucharbeiten zu nennen. Mit seinem letzten Werk „In Time“ begab er sich nun wieder ins Sci-Fi Genre.

Ausgestattet mit einer erneut fantastischen Grundidee und einem hervorragenden Cast gelang es Niccol erneut dem Sci-Fi Genre die ein oder andere neue Facette abzugewinnen. Das fängt erneut bereits beim tollen Setdesign an. Der Film spielt locker über hundert Jahre in der Zukunft, trotzallem sieht die Welt in Teilen sehr oft aus wie aus den 50er Jahren...

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Maniac

Maniac
Originaltitel: Maniac – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Franck Khalfoun

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Darsteller: Elijah Wood, America Olivo, Nora Arnezeder, Liane Balaban, Morgane Slemp, Sammi Rotibi, Sal Landi, Genevieve Alexandra, Akbar Kurtha, Megan Duffy, Brian Ames, Freedom

Filmkritik: Frank (Elijah Wood) ist Besitzer eines Mannequin Ladens…und Serienkiller. Er lebt ein zurückhaltendes und verschlossenes Leben doch geht dabei immer wieder seiner Leidenschaft nach junge Frauen grausam umzubringen.
Doch sein Verhalten scheint sich zu ändern, als die junge und hübsche Anna in sein Leben tritt. Für ihre neue Ausstellung wendet sie sich an Frank. Aus dem Treffen entwickelt sich eine Freundschaft. Doch unter der Oberfläche verstärkt sich Franks geheime Besessenheit und je länger die Freundschaft anhält, desto heftiger tritt sein innerer Killer zum Vorschein…

POV-Filme, also Filme die nahezu komplett aus der Ego-Perspektive des Hauptdarstellers gefilmt sind, sind ziemlich selten. Die Serie „Peep Show“ in UK hat ihr komplettes Konzept auf dieser Kameratechnik aufgebaut, doch hier wandert die POV immer zwischen den Figuren. Bereits 1980 allerdings hat Horror-Regisseur William Lustig diese Technik eingesetzt für seinen Serien-Killer-Streifen „Maniac“. Der französische Horror-Regisseur Alexandre Aja („The Hills Have Eyes“) brachte im vergangenen Jahr ein Remake zu diesem, ohne Frage ziemlich einzigartigen Werk in die Kinos. Doch er steuerte lediglich das Drehbuch bei und Produzierte, den Regieposten überließ er erneut Franck Khalfoun der bereits „P2“ inszeniert hatte, welcher ebenfalls auf einer Story von Aja beruht.

Ob der Original „Maniac“ nun ein Remake benötigt hat oder nicht, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden, was aber Fakt ist, dass dem Film die Verlegung in die heutige Gesellschaft und die totale Kompromisslosigkeit ziemlich gut zu Gesicht steht...

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Cosmopolis

Cosmopolis
Originaltitel: Cosmopolis – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: David Cronenberg



Darsteller:
Robert Pattinson, Jay Baruchel, Kevin Durand, Paul Giamatti, Samantha Morton, Juliette Binoche, Sarah Gadon, Mathieu Amalric, Emily Hampshire, Anna Hardwick, Patricia McKenzie, George Touliatos u.A.

Filmkritik: Nach der wenig begeisternden „Dangerous Method“, welche bereits die Adaption eines Romans/Theaterstückes war, nahm sich der Meister des Bodyhorrors nun wieder eines Romans an. Dieses Mal war es Don DeLillos „Cosmopolis“ von 2003. Grob angelesen erinnerte das Werk durchaus an jene von Bret Easton Ellis, der ja bereits etliche, zu seinen Vorlagen passend unterkühlte Verfilmungen wie „American Psycho“ oder auch „Die Regeln des Spiels“ vorweisen kann. Von „Unter Null“ oder auch „Die Informanten“   ganz zu schweigen.

Cronenbergs Inszenierung der Odyssee eines Schwerreichen (Pattinson) auf dem Weg zum Frisör, die sich zu einem alptraumhaften Trip zwischen Finanzrevolution sowie persönlichen Krisen abspielt und dabei hauptsächlich in dem faszinierend ausgestatteten Inneren dessen Luxuslimousine stattfindet, ist dabei noch weiter reduziert und unterkühlt als die bereits angesprochenen Beispiele des anderen Autors.

Gestelzte Dialoge wechseln sich mit leeren Gesten und verwirrten Blicken ab, ständig mit Pattinson als beinahe unberührbare Präsenz, sowohl auf dessen Äußeres wie auch Inneres bezogen. Dabei zeigt der „Twilight“-Star nicht nur schön, dass man ihn nicht auf seine Arbeit in diesem Franchise begrenzen sollte, sondern auch, dass er durchaus einen ganzen, ersten Film auf seinen Schultern stemmen kann.
Tatkräftige Unterstützung bekommt er dabei von so bekannten Namen wie Juliette Binoche, Paul Giamatti oder eben auch dem noch jungen Jay Baruchel, die allesamt eine tolle Performance abliefern.

Die Kameraarbeit, besonders innerhalb des sehr begrenzten Haupthandlungsortes Limousine ist vorbildlich und schafft immer neu...

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G.I. Joe – Retaliation – G.I. Joe – Die Abrechnung

G.I. Joe – Die Abrechnung
Originaltitel: G.I. Joe – Retaliation – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jon M. Chu

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Darsteller: Channing Tatum, Bruce Willis, Adrianne Palicki, Dwayne Johnson, Ray Stevenson, Ray Park, Han Soto, Walton Goggins, Joseph Mazzello, Byung-hun Lee, Arnold Vosloo, Elodie Yung u.A.

Filmkritik: Ich mochte Teil 1. Die Rückblenden waren zwar etwas sperrig und grob in die eigentliche Handlung integriert, aber satte Action, ein sehr hartes PG-13 und genau die Art von Action, die man früher mit den heimischen Spielzeugfiguren in der selbstgebauten Höhle unter dem Wohnzimmertisch ausgetragen hat, machten den Erstling unterhaltsam. Überzogen? Jupp. Unrealistisch! Aber bitte doch! Jungensphantasie in abgefahrener Cartoon-Landschaft samt geheimen Basen, kindischen Spitznamen und bösen, bösen Schurken mit Masken? Halleluja!

Und genau das Gleiche bekommt man nun in der Fortsetzung geliefert.
…gut, auf die Kommando-Basen der Marke „Snake Mountain“ muss man verzichten, auch wenn ich nicht sicher bin, ob eine stürmisch am verschneiten Hügel gelegene Ninja-Festung nicht eigentlich doch mitgezählt werden sollte.

Raus mit den Alten, rein mit den Neuen

Wir erinnern uns: Am Ende von Teil 1 wurden der schurkische Cobra Commander und sein Helfer Destro von den Joes gefangen, doch unerkannt konnte der gestaltwandlerische Zartan den Platz des amerikanischen Präsidenten einnehmen.

Jetzt, einige Monate später, wird zum Gegenschlag ausgeholt: Die Befreiung des Commanders steht an und die vom Präsidenten eingesetzte Cobra-Spezialtruppe löscht alle Joes aus. Alle Joes? Nein, eine kleine Gruppe leistet emsig Widerstand. Roadblock (The Rock), Flint (D.J. Cotrona) und Lady Jaye (Adrianne Palicki).Die Drei machen sich auf zurück in die vereinigten Staaten und versuchen zu ermitteln wer ihnen das angetan hat, denn eine Abrechnung steht an…

Soviel grob zum groben Inhalt...

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Young Adult

Young Adult
Originaltitel: Young Adult – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Jason Reitman



Darsteller:
Charlize Theron, Patrick Wilson, Elizabeth Reaser, Patton Oswalt, J.K. Simmons, Emily Meade, Collette Wolfe, Brady Smith, Louisa Krause, Asun Ortega, Brian McElhaney, Ella Rae Peck

Filmkritik: Drehbuchautorin Diablo Cody zählt ohne Frage zu den besten jungen Autoren die Hollywood derzeit zu bieten hat. Ihr ehrlicher, meist ziemlich losgelöster Schreibstil brachte ihr 2007 für ihr erstes Drehbuch zum Film „Juno“ direkt den Oscar ein. Darauf folgten dann allerdings Rückschläge. Der durchweg schwache „Jennifer’s Body“ und die zwar exzellente aber leider nur wenig Zuschauer findende Serie „United States of Tara“ hatten beide nicht ganz den Erfolg, den „Juno“ damals hervorgerufen hatte. Für „Young Adult“ tat sie sich nun wieder mit Jason Reitman zusammen, der ihr Drehbuch auch bei „Juno“ schon so erfolgreich verfilmte.

Man merkt schnell, dass sich hier zwei gefunden haben. Die ersten paar Minuten in „Young Adult“ versprühen schon mehr Charme und Leben als der komplette „Jennifer’s Body“. Dabei ist die Prämisse des Films gar nicht mal so etwas Besonderes. Im Prinzip versteckt sich hinter dem etwas seltsamen Titel eine typische Homecoming-Story. Den feinen Unterschied machen wieder einmal die pfiffigen Charaktere, allen voran natürlich die glänzend aufspielende Charlize Theron.

Man fragt sich ja schon alle paar Jahre mal, was wohl aus den „coolen Leuten“ oder den „Schlampen“ aus der Schulzeit geworden ist. Eben die, die lieber mal eine Schulstunde ausfallen ließen um hinter dem Schulgebäude einen drauf zu machen. Mavis Gary (Charlize Theron) in „Young Adult“ solch ein Gewächs. Dabei hat sie es wohl noch ganz gut erwischt. Zufällig rutschte sie als Ghost-Wirterin einer Kinderbuchreihe auf die Erfolgsschiene. Doch als der Erfolg der Reihe langsam ausbleibt verfällt Mavis in Depressionen...

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Hansel & Gretel: Witch Hunters – Hänsel & Gretel: Hexenjäger

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Originaltitel: Hansel & Gretel: Witch Hunters – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Tommy Wirkola



Darsteller:
Jeremy Renner, Gemma Arterton, Famke Janssen, Peter Stormare, Zoe Bell, Thomas Mann, Ingrid Bolsø Berdal, Derek Mears, Monique Ganderton, Pihla Viitala, Christian Rubeck, Stig Frode Henriksen u.A.

Filmkritik: Alle paar Jahre erscheint so ein Trailer zu einem Film bei dem man denkt: „Man, das kann entweder richtig gut, oder so richtig schlecht werden!“ Der Trailer zu „Hänsel & Gretel: Hexenjäger“ gehörte (für mich) genau in diese Kategorie. Gedreht wurde der Streifen von Tommy „Dead Snow“ Wirkola. Und, bevor wir hier die Leute noch unnötig auf die Folter spannen: „Hänsel & Gretel: Hexenjäger“ ist genau das geworden was man sich im besten Fall bei dem Trailer erhofft hat. Und sogar noch etwas mehr.

Die Geschichte von Hänsel und Gretel sollte bekannt sein, oder? Auf jeden Fall haben die Beiden nach ihren Erlebnissen im Knusperhäuschen einen Hang dazu weiteren Hexen den Gar auszumachen und schnell wird das Duo damit berühmt.
Fünfzehn Jahre später stoßen die Geschwister in der Nähe ihrer alten Heimat auf eine Hexenverschwörung, die auch mit der Vergangenheit der beiden Ausgesetzten zu tun hat. Ein Troll, ein Hexensabbat und ein aufgebrachter Dorfmopp machen die Situation derweil auch nicht besser…

Hänsel & Gretel: Deftige Spaßmacher

Dabei ist der Film endlich mal nicht so sauber geschrubbt wie etwa „Van Helsing“ oder andere, jugendfreie Fantasy-Chosen, nein, hier fließt des Öfteren ordentlich der Lebenssaft, ohne allerdings die durchaus heitere Grundstimmung zu stören. Splatter-Spaß ist hier angesagt und es trifft ohnehin zu 99% die Bösen, von daher ist das alles auch irgendwie in Ordnung. Zusätzlich gibt es zahlreiche fantastische Make-Up-Arbeiten bei den Hexen und sogar mit dem Troll Eduard – einem absoluten Highlight des Streifens – feinste Animatronik-Effekte zu bewundern...

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Warm Bodies

Warm Bodies
Originaltitel: Warm Bodies – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Jonathan Levine



Darsteller:
Nicholas Hoult, Teresa Palmer, Analeigh Tipton, Rob Corddry, Dave Franco, John Malkovich, Cory Hardrict, Daniel Rindress-Kay, Vincent Leclerc, Clifford LeDuc-Vaillancourt, Billie Calmeau, Adam Driscoll u.A.

Filmkritik: „Ein Zombie-Liebesfilm? Oh nein, was werden sich die Twilight-Macher-Deppen wohl als Nächstes einfallen lassen? So einen Schwachsinn braucht es nicht!“ Solche oder ähnliche Sprüche gibt es hier nicht zu lesen.

Nicht nur, weil das Genre des Zombie-Liebesfilms gar nicht mal sonderlich frisch (Achtung, Wortspiel!) ist, sondern auch, weil „Warm Bodies“ ein überraschend gelungener Streifen geworden ist. Aber der Reihe nach.

Gewisse „Twilight-Tendenzen“ gibt es hier, natürlich. Die Hauptfiguren sollen – angeblich – ja ziemlich ähnlich aussehen, persönlich sehe ich da nicht so sehr die Verbindung. Die Art von Styling ist bei den Jungen (man, fühle ich mich gerade alt wo ich das schreibe) eben „in“ und eine Romanze bleibt eben eine Romanze. Gefühl statt Gehirn, sozusagen. Letzteres futtert nämlich der Zombie R und übernimmt dadurch auch die Gefühle desjenigen, in diesem Fall die Liebe zu Julie, einer der Überlebenden der Zombie-Apokalypse. So weit, so bizarr, aber es wird noch besser: R rettet Julie und aus einer etwas Stockholm-Syndrom-haften Ausgangslage ergibt sich schließlich die Liebesgeschichte. Angereichert ist das Ganze mit überraschend guten Zombie-Witzen, zum Teil großartigen Schauspielern (Rob Corddry als M, Rs Zombie-Kumpel und Ansichreißer jeglicher Szene in der er sich befindet) und sogar einer gelungenen Endzeit-Optik. Ganz zu schweigen davon, dass man in diesem „ab 12“-Film, den sechsjährige Kinder bereits in Begleitung von Erwachsenen sehen dürfen, sogar Hirnfress-Szenen zu sehen bekommt. Die Zeiten ändern sich anscheinend rapide.

Zombiefilme, das Genre, welches eigentlich...

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Lincoln

Lincoln
Originaltitel: Lincoln – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Steven Spielberg



Darsteller:
Daniel Day-Lewis, Joseph Gordon-Levitt, Tommy Lee Jones, John Hawkes, Michael Stuhlbarg, Jackie Earle Haley, Jared Harris, Sally Field, Lee Pace, James Spader, David Strathairn, Julie White u.A.

Filmkritik: Es ist schon etwas tendenziell, wenn uns als erstes auffällt, dass Bruce McGill, seines Zeichens Film- und Serienveteran, nicht nur hier eine wichtige Rolle spielte, sondern zuvor in der „Biografie“ (mit großen Anführungszeichen) rund um „American Badass“ Franklin Delano Roosevelt mitgespielt hat, wo er noch derbe Sexwitze vom Stapel lies? Ja, dies zeigt nicht nur, was wir beim Moviegeek hier für verrückte Filme schauen, sondern auch, dass es zu „Lincoln“ vom guten alten Steven Spielberg erschreckend wenig zu sagen gibt.

Anhand der letzten paar Monate in Lincolns Leben und dessen Kampf um die Freiheit für die Schwarzen wird hier nicht nur etwas Licht darauf geworfen, wer denn der Mann hinter dem Zylinder und dem Bart war, sondern ebenfalls ein gelungenes Sittengemälde der damaligen Zeit entworfen. Spielberg arbeitet nicht nur mit fantastischen Darstellern (den x-ten Oscar bitte für Mr. Day-Lewis!), hat eine ausgezeichnete, flüssige Kameraführung, sondern bedient sich gekonnt bei einigen Elementen des Gerichtsfilms um Struktur und Spannung in das Geschehen. Mit anstehender Deadline, Verraten und allem drum und dran.

Derweil fällt einzig negativ auf, dass Spielberg mal wieder nicht auf seiner leider in letzter Zeit anerzogenen Alt-Herren-Romantik verzichten kann und manches Mal einen Tick zu melancholisch wird. Dies jedoch wird auch inhaltlich dadurch abgefedert, dass wir es hier eben mit einem alten Lincoln zu tun haben. Einem Lincoln, der bereits ein Kind verloren hat, sich Sorgen um das Wohlergehen des Anderen macht und wegen seiner nach außen hin kühlen Fassade des Öfteren mit seiner Frau aneinander gerät...

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