Kategorie Reviews

Wrong

Wrong
Originaltitel: Wrong – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Quentin Dupieux

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Darsteller: Jack Plotnick, Eric Judor, Alexis Dziena, Steve Little, William Fichtner, Regan Burns, Mark Burnham, Arden Myrin, Maile Flanagan, Todd Giebenhain, Barry Alan Levine, Zia Harris

Filmkritik: „Wrong“ handelt von Dolph Springer (Jack Plotnick), der eines Morgens aufwacht und bemerkt, dass sein geliebter Hund Paul nicht mehr aufzufinden ist. Auf der Suche nach ihm gerät sein eigenes, aber auch das Leben anderer Personen aus dem Gleichgewicht, bis Dolph selbst irgendwann davor steht seinen Verstand zu verlieren.

Bereits mit „Rubber“ konnte Quentin Dupieux, der auch unter seinem Musik-Pseudonym „Mr Oizo“ bekannt ist, mit einem Independent-Film der etwas anderen Art begeistern. „Rubber“ war ein Abgesang auf alles was in Filmen einfach so hingenommen wird, absoluter Nonsense und Blödsinn. Eben ein typischer Film über einen Killer-Reifen.

„Wrong“, so deutete bereits der Trailer an, wollte er da weiter machen wo „Rubber“ aufgehört hat. Dabei ist die zu Grunde liegende Geschichte zunächst gar nicht so abgedreht. Ein Typ dem sein Hund wegläuft, welches sich bald darauf als Entführung herausstellt. Das hat es wohl schon mal gegeben. Doch bei „Wrong“ ist diesmal praktisch alles andere abgesehen von dem eigentlichen Plot völlig verrückt.

Ausufernde Gespräche mit der Dame vom Pizza-Service was denn das Firmenlogo (ein Hase auf einem Motorrolle) bedeuten würde, ein Büro in dem es ständig regnet, ein Nachbar der ans Ende der Welt fährt und ständig leugnet das er Joggen würde, ein Gärtner der bemerkt das sich die Palme im Garten in einen Tannenbaum verwandelt hat und nach seinem Tod am nächsten Tag wieder pünktlich zum Dienstbeginn auf der Matte steht oder der eigentliche Entführer des Hundes (William Fichtner) der gerne Hunde entführen lässt um den Herrchen wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie bedeutsam ihr Hund doch eigentlich ist...

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Tomb Raider

Tomb Raider

Knapp 5 Jahre sind ins Land gezogen, bis Entwickler Crystal Dynamic Anfang 2013 nun ein neues „Tomb Raider“ auf den Markt brachte. Die Marke die sich um ihre markante Hauptdarstellerin Lara Croft dreht wurde einer Frischzellenkur unterzogen. Denn seit dem letzten Teil „Tomb Raider: Underworld“ hat sich der Spielemarkt verändert. Brachiale Action, Deckungs-Schießereien und filmereife Inszenierung sind das Maß der Dinge. Titel wie „Uncharted“ graben, mit zumeist männlichem Hauptdarsteller, vieles vom einstigen Genre-Primus „Tomb Raider“ ab. Doch Lara meldet sich wahrlich eindrucksvoll zurück, auch wenn sie nun bei anderen klaut, anstatt anderherum. Doch viel wichtiger ist, wie viel „Tomb Raider“ steckt eigentlich noch in „Tomb Raider“?

Die Story ist ein zuweilen etwas unausgegorener Mischling aus „Lost“, „Resident Evil 4“ und noch einigen Versatzstücken mehr. Eine Insel die einen nicht gehen lassen will, alte Samurai, Sekten-Heinis. Das klingt nicht nur verworren, das wird auch nicht immer schlüssig erzählt. Doch Lara gibt ihr Bestes die Story zusammen zu halten. Die Handlung spielt zudem noch vor dem ersten Serien-Teil, ist also ein Prequel und zeigt wie Lara Croft zu „Tomb Raider“ wurde.

Dabei werden wie Eingangs erwähnt einige Eingeständnisse zum aktuellen Spielemarkt gemacht. Lara schießt mit Pfeil & Bogen, (einer) Pistole, Gewehr und Schrotflinte am liebsten aus der Deckung und am liebsten auf ganze Gegner-Massen. Waren die Feinde in früheren Teilen der Reihe nur selten wirklich von Bedeutung und standen mehr die Rätsel im Vordergrund, ist es im neuen „Tomb Raider“ ganze klar die brachiale Action.
Doch Entwickler Crystal Dynamics bekommt das alles trotzdem sehr gut hin. Die Action ist gut inszeniert und sehr gut zu steuern dank präziser Bewegungen und eingängiger Steuerung.

Die Rätsel beschränken sich zumeist auf ein Minimum...

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3096 Tage

3096 Tage
Originaltitel: 3096 Tage – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Sherry Hormann

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Darsteller: Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Jaymes Butler, Trine Dyrholm, Amelia Pidgeon, Vlasto Peyitch, Angelina Noa u.A.

Filmkritik: Okay, da sind wir nun also. „Der Kampusch-Film“.

In den Medien wird die etliche Jahre Entführte manches Mal ziemlich ruppig angepackt und – meiner Meinung nach – irgendwelche Unsensiblen im Internet haben warum auch immer eine Abneigung gegen die Gute. Warum? Keine Ahnung. Neid?

Ok, Scherz beiseite. Und „Scherz beiseite“ ist dann auch das Thema des folgenden Artikels. Leider hatte ich dank fiebrigem Imbettliegen die Presse-Vorstellung verpasst, was aber wohl auch ganz gut gewesen ist, da ich sonst wohl mit manch bösem Kommentar von einigen Mitkritikern der „höchst seriösen Fraktion“ wohl ungläubig beäugt worden wäre. Oder so habe ich mir das zumindest vorgestellt, bis ich schließlich den Streifen doch noch später sehen konnte, denn sonderlich viel zum zynischen Amüsieren durch etwaig inkompetent gemachten Sequenzen oder Übertreibungen gab es nicht. Da war schon das bizarre Drumherum der Sichtung eher belustigend, aber dazu später mehr.

Irgendwo zwischen Ausbeutungs- und Arthouse-Kino…

…steht das „Betroffenheitskino“. Anstatt einen Exploitation-Streifen zu drehen, der mit sichtlich zwiegespaltener Intention sowohl „die Schrecken“ illustrieren, als auch den Zuschauern das Ganze als verruchte Packung Sado-Sex verkaufen will, oder einem Arthouse-Streifen, der künstlerisch, vielleicht sogar abstrakt zu Werke geht und das Martyrium eindringlich schildert, gibt es eben das, was zu erwarten war: Das Betroffenheitskino.

Soll heißen, dass zwar durchaus der Ansatz verfolgt wurde die Begebenheiten rund um die Entführung und die jahrelange Qual der Kampusch eindringlich (apropos, zu den Sexeleien kommen wir später noch) darzustellen, aber das doch bitte auf so einem Niveau, dass die ab 1...

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Dead Man Down

Dead Man Down
Originaltitel: Dead Man Down – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Niels Arden Oplev

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Darsteller: Colin Farrell, Noomi Rapace, Dominic Cooper, Terrence Howard, Isabelle Huppert, Armand Assante, Raw Leiba, Franky G, Raymond Mamrak, Luis Da Silva Jr., Jennifer Butler, Jennifer Mudge u.A.

Filmkritik: „Verblendung“ war schon ein großer Wurf für das Krimi/Thriller-Genre. Nicht nur, weil David Fincher davon ein Remake gedreht hat, sondern auch, weil Noomi Rapace damit weltbekannt wurde. Ganz abgesehen davon, dass – besonders der erste Film – ein extrem starkes Stück Film war.

Und so wurde die Erstverfilmung auch zu Niels Arden Oplevs Einstiegsmöglichkeit ins US-Kino. Der Regisseur des ersten Teils der „Millennium“-Trilogie wollte nach eigenen Aussagen „einen amerikanischen Film“ drehen und witzigerweise wirkt „Dead Man Down“ als Endprodukt dann so, als hätte ein Ausländer alle Klischees über die Amis und ihre Kinovorlieben in einen Mix geworfen, unsicher, wie viel er von seinen eigenen Geschmacksvorlieben mit einbringen soll.

Die Geschichte dreht sich um zwei traumatisierte Menschen (Farrel und Rapace), die auf ihre Weise Rache nehmen wollen für das Leid, das ihnen angetan wurde. Farrel selbst ist der klassische „Ein Mann sieht rot“ –Typus, der die Gangster unterwandern und mit einem Master-Plan zur Strecke bringen will. Als er einen Mann tötet, bekommt dies seine Nachbarin mit und erpresst ihn daraufhin ihren Peiniger, der sie nachts angegriffen und entstellt hat, umzubringen. Aus dieser angespannten Situation entwickelt sich dann natürlich eine Beziehung und die Dinge laufen nicht mehr so ab, wie sie anfangs geplant wurden.

Western, Rache, Action, Gangster = amerikanisches Kino

Dabei ist die Inszenierung der zwischenmenschlichen Momente nah an der Intensität der „Millennium“-Reihe, leidet aber etwas daran, dass die Figuren sattsam bekannt sind. In Farrels Charakter findet sich Eastwoods Figur aus „E...

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Oz the Great And Powerful – Die fantastische Welt von OZ

Die fantastische Welt von OZ
Originaltitel: Oz the Great And Powerful – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Sam Raimi

Darsteller: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Abigail Spencer, Zach Braff, Bill Cobbs, Martin Klebba, Tony Cox, Francisca Viudes, Jon Overgaauw, Otis Winston u.A.

Filmkritik: Der schelmische Frauenheld und Wanderzirkus-Magier Oz hatte die Finger mal wieder an der falschen Dame. Noch schlimmer: Seine knappe Flucht per Heißluftballon endet in einem Wirbelsturm. Wo andere Geschichten aufhören, fängt die von Oz jetzt aber gerade erst an, denn der Illusionist mit dem Grinsekatzen-Gesicht – es ist eben James Franco – landet im magischen Land von Oz.
Vor Ort wird ihm gleich klar gemacht, dass sein Kommen anscheinend vorausgesagt wurde und wer könnte diese Nachricht auch besser unterstreichen als eine wunderhübsche Mila Kunis als Hexe?

Oz soll nämlich die böse Hexe besiegen, dem Land Oz die Freiheit bringen und für all seine Mühen nachher als König das Land regieren. Prall gefüllte Schatzkammer inklusive. Aber ob sich der gute Oz da nicht etwas übernommen hat?

Army Of Darkness 2 – The Yellow Brick Roade Adventure

Eines gleich vorab: Sam Raimi verwurste hier sowohl Struktur als auch etliche Szenen aus seiner „Armee der Finsternis“. Der vom Himmel fallende Held, die Prophezeiung, der gruselige Friedhof, die „Getting Ready“-Montage vor dem Finale, die Art und Weise wie er sich für das Finale fertig macht und was Oz baut, sowie ganz zu schweigen davon, dass als – kleiner Spoiler-Alarm – eine Hexe im Film rapide altert, diese nachher ziemlich genau wie jene aussieht, die Ash in seinem dritten Filmabenteuer angreift, als dieser es sich gerade nach seinem Ausflug in die Grube mit Wein, saftiger Keule und Sessel gemütlich macht.

Was haben diese Anleihen zu bedeuten? Gute Frage, nächste Frage.
Am ehesten würde ich persönlich darauf tippen, dass Raimi einfach nur faul gewesen ist...

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G.I. Joe – Retaliation – G.I. Joe – Die Abrechnung

G.I. Joe – Die Abrechnung
Originaltitel: G.I. Joe – Retaliation – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jon M. Chu

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Darsteller: Channing Tatum, Bruce Willis, Adrianne Palicki, Dwayne Johnson, Ray Stevenson, Ray Park, Han Soto, Walton Goggins, Joseph Mazzello, Byung-hun Lee, Arnold Vosloo, Elodie Yung u.A.

Filmkritik: Ich mochte Teil 1. Die Rückblenden waren zwar etwas sperrig und grob in die eigentliche Handlung integriert, aber satte Action, ein sehr hartes PG-13 und genau die Art von Action, die man früher mit den heimischen Spielzeugfiguren in der selbstgebauten Höhle unter dem Wohnzimmertisch ausgetragen hat, machten den Erstling unterhaltsam. Überzogen? Jupp. Unrealistisch! Aber bitte doch! Jungensphantasie in abgefahrener Cartoon-Landschaft samt geheimen Basen, kindischen Spitznamen und bösen, bösen Schurken mit Masken? Halleluja!

Und genau das Gleiche bekommt man nun in der Fortsetzung geliefert.
…gut, auf die Kommando-Basen der Marke „Snake Mountain“ muss man verzichten, auch wenn ich nicht sicher bin, ob eine stürmisch am verschneiten Hügel gelegene Ninja-Festung nicht eigentlich doch mitgezählt werden sollte.

Raus mit den Alten, rein mit den Neuen

Wir erinnern uns: Am Ende von Teil 1 wurden der schurkische Cobra Commander und sein Helfer Destro von den Joes gefangen, doch unerkannt konnte der gestaltwandlerische Zartan den Platz des amerikanischen Präsidenten einnehmen.

Jetzt, einige Monate später, wird zum Gegenschlag ausgeholt: Die Befreiung des Commanders steht an und die vom Präsidenten eingesetzte Cobra-Spezialtruppe löscht alle Joes aus. Alle Joes? Nein, eine kleine Gruppe leistet emsig Widerstand. Roadblock (The Rock), Flint (D.J. Cotrona) und Lady Jaye (Adrianne Palicki).Die Drei machen sich auf zurück in die vereinigten Staaten und versuchen zu ermitteln wer ihnen das angetan hat, denn eine Abrechnung steht an…

Soviel grob zum groben Inhalt...

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Last Man Standing – Season 2

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Last Man Standing – Season 2

Die erste Staffel von Tim Allens neuer Serie „Last Man Standing“ entpuppte sich als schönes „Home Improvement“ Revival. 3 Mädels anstatt 3 Jungs und Jagt-Zubehör Verkäufer statt Show-Master. Doch der Rest war dann doch ziemlich gleich, was sich aber als Plus der Serie herausgestellt hat. Eine Serie mit dem Charme der 90er ist auf dem aktuellen Serienmarkt doch gar nicht so ungern gesehen wie man denken könnte.

Doch bei Staffel 2 wollten die Macher Veränderungen durchdrücken. Größerer Story-Bezug zur ältesten Tochter welche bereits ein Kind hat. Auch ihr Ex-Freund und Vater des Kindes sollten mehr in den Fokus gerückt werden. Dies führte dazu, dass eine der Tochter-Darstellerinnen absprang denn für die Vergrößerung der Rolle schien das Gehalt nicht auszureichen. Die Neubesetzung allerdings war bereits nach wenigen Folgen kein Problem mehr. Doch die erweiterten Handlungsstränge um Sohn Boyd und seinen Vater fingen an zu stören, war „Last Man Standing“ doch immer noch eine Tim Allen Serie und die Zuschauer interessierten sich nicht allzu sehr für die Geschehnisse der Sprösslinge, besonders nicht wenn die Handlungen derart lahm sind.

Das schienen auch die Macher gemerkt haben und haben diese Stories im weiteren Staffelverlauf wieder zurückgezogen bzw. nur dann eingebaut, wenn die Stories wirklich gut waren. So pendelte sich „Last Man Standing“ nach ein paar Folgen im Delirium dann wieder auf dem Niveau der ersten Staffel 1.

Der wirklich tolle und eindeutig positive Unterschied zur ersten Staffel ist aber viel mehr das Richard Karn (Al Borland aus „Home Improvement“) mehrere Gastauftritte in der zweiten Staffel hat, was zu witzigen Dialogen zwischen ihm und Tim Allen führt. Was allerdings etwas verschenkt wirkt ist, dass er die Rolle des Bösewichts inne hat. Dies steht den witzigen Gesprächen mit Tim Allen hier und da etwas im Wege.

In der letzten Folge allerdings findet sogar einer der Sprösslinge...

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Girls – Season 2

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Girls – Season 2

Nachdem die erste Staffel der HBO-Serie „Girls“ bereits bei Publikum und Kritikern gut ankam, war Staffel 2 nur eine Frage der Zeit.
Lena Dunham, Erfinderin und Inspriation der Serie, hat schließlich noch reichlich Ideen aus ihrem und andere Leute Leben im Gepäck und mit der Unterstützung von Personen wie Judd Apatow, der neben seiner Produzenten Tätigkeit auch, wie in Staffel 1, wieder an einer Folge mitgeschrieben hat steht „Girls“ eine rosige Zukunft bevor.

Ganz so rosig kommt die Handlung der zweiten Staffel aber nicht daher. Hannah (Lena Dunham) stürzt ab der Mitte der Staffel in eine handfeste Schaffenskrise welche dazu führt das ihre als geheilt verstandene OCD-Erkrankung erneut ausbricht. Die Trennung von Adam (Adam Driver) wirkte sich ebenfalls nicht gut auf ihre Psyche aus, er hingegen findet neben einer beinahe Männerfreundschaft sogar eine neue Freundin. Und dann ist da noch der Streit mit Hannahs WG-Mitbewohnerin Marnie (Allison Williams).

Doch ganz so depri wie die Handlung nun klingt ist die zweite Staffel dann doch nicht. Neben den immer wieder schönen „in und um New York“-Impressionen gibt es auch immer wieder was zu lachen, denn die Figuren sind neben ihren dramatischen Parts eben oft auch herrlich schrullig und Skurril.

Und so ist auch die zweite Staffel von „Girls“ wieder mit das beste was „HBO“ so auf seine Kundschaft loslässt. Kein zweites „Sex and the City“ aber auch nicht ganz so voneinander entfernt wie man vielleicht denken mag.

8/10

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Young Adult

Young Adult
Originaltitel: Young Adult – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Jason Reitman



Darsteller:
Charlize Theron, Patrick Wilson, Elizabeth Reaser, Patton Oswalt, J.K. Simmons, Emily Meade, Collette Wolfe, Brady Smith, Louisa Krause, Asun Ortega, Brian McElhaney, Ella Rae Peck

Filmkritik: Drehbuchautorin Diablo Cody zählt ohne Frage zu den besten jungen Autoren die Hollywood derzeit zu bieten hat. Ihr ehrlicher, meist ziemlich losgelöster Schreibstil brachte ihr 2007 für ihr erstes Drehbuch zum Film „Juno“ direkt den Oscar ein. Darauf folgten dann allerdings Rückschläge. Der durchweg schwache „Jennifer’s Body“ und die zwar exzellente aber leider nur wenig Zuschauer findende Serie „United States of Tara“ hatten beide nicht ganz den Erfolg, den „Juno“ damals hervorgerufen hatte. Für „Young Adult“ tat sie sich nun wieder mit Jason Reitman zusammen, der ihr Drehbuch auch bei „Juno“ schon so erfolgreich verfilmte.

Man merkt schnell, dass sich hier zwei gefunden haben. Die ersten paar Minuten in „Young Adult“ versprühen schon mehr Charme und Leben als der komplette „Jennifer’s Body“. Dabei ist die Prämisse des Films gar nicht mal so etwas Besonderes. Im Prinzip versteckt sich hinter dem etwas seltsamen Titel eine typische Homecoming-Story. Den feinen Unterschied machen wieder einmal die pfiffigen Charaktere, allen voran natürlich die glänzend aufspielende Charlize Theron.

Man fragt sich ja schon alle paar Jahre mal, was wohl aus den „coolen Leuten“ oder den „Schlampen“ aus der Schulzeit geworden ist. Eben die, die lieber mal eine Schulstunde ausfallen ließen um hinter dem Schulgebäude einen drauf zu machen. Mavis Gary (Charlize Theron) in „Young Adult“ solch ein Gewächs. Dabei hat sie es wohl noch ganz gut erwischt. Zufällig rutschte sie als Ghost-Wirterin einer Kinderbuchreihe auf die Erfolgsschiene. Doch als der Erfolg der Reihe langsam ausbleibt verfällt Mavis in Depressionen...

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Strangers on a Train – Verschwörung im Nordexpress

Verschwörung im Nordexpress
Originaltitel: Strangers on a Train – Erscheinungsjahr: 1951 – Regie: Alfred Hitchcock

Darsteller: Farley Granger, Ruth Roman, Robert Walker, Leo G. Carroll, Patricia Hitchcock, Kasey Rogers, Marion Lorne, Jonathan Hale, Howard St. John, John Brown, Norma Varden, Robert Gist

Filmkritik: Der berühmte Tennisspieler Guy Haines (Farley Granger) begegnet im Zug dem seltsamen Bruno Anthony (Robert Walker), der ihm einen wahnwitzigen Vorschlag unterbreitet: Bruno bringt Guys scheidungsunwillige Ehefrau Miriam (Laura Elliot) um, während Guy Brunos verhassten Vater ermordet – und beide wären ihre Sorgen los. Was Guy als lächerlichen Scherz auffasst, setzt sein Gegenüber auf einem Rummelplatz wirklich in die Tat um. Doch nun hat der verzweifelte Guy gleich zwei große Probleme: Bruno drängt auf die Erfüllung seines Plans, und der Tennisstar selbst gerät in Verdacht, am Tod seiner Frau schuldig zu sein…

“Don’t worry, I’m not going to shoot you, Mr. Haines. It might disturb Mother.“ Bruno

Die Story von klingt nach dem typischen Hitchcock-Material. Eine simple Grundidee, die sich durch geschickt erzeugte Spannung hochschaukelt zu viel mehr. Bereits wenn sich Guy und Bruno im Zug begegnen, ahnt man schnell was da auf Guy zukommen wird, denn Bruno versucht kaum seinen wahren Charakter zu verstecken.

Im weiteren Verlauf schafft Hitchcock es wieder, sogar aus einfachen Szenen die maximale Spannung rauszuholen. Besonders die Parallelmontage kurz vor dem Finale kann sich sehen lassen. Bruno will Guy mit einem deponierten Feuerzeug am Ort des Mordes zum Täter machen. Guy will dies verhindern, muss aber zuvor noch ein Tennisspiel gewinnen. Während Guy das Tennisspiel bestreitet macht sich Bruno bereits auf zum Tatort, doch das Feuerzeug fällt ihm in einem schwachen Moment in einen Gulli. Bruno versucht das Feuerzeug zu erreichen, Guy bestreitet das Tennisspiel...

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Point Break – Gefährliche Brandung

Gefährliche Brandung
Originaltitel: Point Break – Erscheinungsjahr: 1991 – Regie: Kathryn Bigelow



Darsteller:
Patrick Swayze, Keanu Reeves, Gary Busey, Lori Petty, John C. McGinley, James LeGros, John Philbin, Bojesse Christopher, Julian Reyes, Daniel Beer, Chris Pedersen, Vincent Klyn

Filmkritik: Es ist ein typischer, heißer Sommer in Los Angeles: Doch etwas trübt die Urlaubsstimmung, denn eine Bande von Bankräubern terrorisiert die Stadt. Mit Plastik-Masken als Ex-Präsidenten der USA verkleidet, schlagen sie blitzschnell zu: Professionell und ohne Blut vergießen wickeln sie ihr Geschäft ab. Sie hinterlassen keine Spuren und keine Anhaltspunkte. Lediglich eine mehr als vage Idee bleibt dem FBI-Agenten Johnny Utah (Keanu Reeves) und seinem Partner (Gary Busey) für die Suche: Die Täter könnten aus dem Surfer-Milieu stammen. Johnny geht undercover und begibt sich in die Welt der Wellenreiter. Hier trifft der junge Agent auf die attraktive Tyler (Lori Petty), den Surf-Guru Bodhi (Patrick Swayze) und seine Clique voller Typen, die für eine Freiheit auf dem Surfboard und ohne Arbeit viel geben würden, evtl. zu viel.
Auch Johnny reißt der Geschmack von Abenteuer und Gefahr mit sich und schon bald fällt es ihm schwer, zwischen Wunsch und Auftrag zu unterscheiden…

Bevor sich Regisseurin Kathryn Bigelow anschickte mit ihrem Irak-Drama „The Hurt Locker“ den Oscar zu bekommen hat sie vornehmlich Männerfilme der härteren Gangart inszeniert. Neben dem harten Horrorfilm „Near Dark“ ist u.a. auch der Action-Thriller Classic „Point Break“ von James Camerons Ex-Frau inszeniert.

„Point Break“ kam genau zur rechten Zeit am rechten Ort. Die launige, mitreißende Geschichte über eine Gruppe von Surfern die sich ihren „endless Summer“ mit ein paar Banküberfällen finanzieren und von einem Undercover-Cop infiltriert werden, begeister auch heute, 20 Jahre später, immer noch groß und klein.

Es ist einfach das Thema der kleinen Rebellen die gegen d...

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Black Mirror – Season 2

Black Mirror – Staffel 2

Mit Spannung durfte man die zweite Staffel von „Black Mirror“ erwarten, war die erste doch eine tolle Überraschung auf dem UK-Serienmarkt denn die Ideen waren frisch und die 3 Folgen in sich abgeschlossen und somit schöne kleine Serienhappen für Zwischendurch mit einer beängstigenden Note Realität.

Doch leider konnte Staffel 2 nicht in Gänze an die Messlatte von Staffel 1 heranreichen. Zwar eröffnete die Serie mit einer richtig starken ersten Folge um eine junge Frau, die ihren Ehemann in einem Unfall verliert und anschließend alles daran setzt diesen Verlust ungeschehen zu machen, doch die Folge 2 (Menschenjagt mit Handys) und 3 (Medien/Politik-Kritik) blieben beide hinter der starken ersten Staffel zurück. Ins Gewicht fällt zudem die Reduzierung der Folgenlänge von 60 auf knapp 40 Minuten. 20 Minuten mehr hätten den Folgen 2 und 3 zwar auch nichts gebracht, aber generell scheint die Ideenvielfalt der Macher bereits erschöpft zu sein, was schade ist.

Falls es eine dritte Staffel geben sollte, bitte wieder etwas besserer Ideen, mehr im Stil der ersten Staffel und auch gerne wieder länger.

6/10

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Last Resort – Season 1

Last Resort – Staffel 1

Shawn Ryan kommt nach dem Ende von „The Shield“ einfach nicht mehr auf die Füße. Nachdem es im letzten Jahr seine neue Serie „The Chicago Code“ erwischt hatte, geht es in diesem Jahr auch seinem nächsten Versuch, „Last Resort“, an den Kragen. Doch war es bei „The Chicago Code“ wirklich noch schade, dass es die Serie nicht weiter geschafft hat, kommt die Absetzung bei „Last Resort“ einem Gnadenschuss gleich, denn das Ganze war praktisch von Beginn an eine Totgeburt.

Die Handlung gleicht der eines Hollywood-Films. Eine US-U-Boot Crew soll eine Atombombe auf Pakistan abfeuern, weigert sich dies zu tun und wird von nun an von den eigenen Leuten und der eigenen Regierung gejagt. Die Besatzung flüchtet sich auf eine kleine Insel, nistet sich dort ein und versucht Meuterei und Nahrungsknappheit zum Trotz Licht in die Angelegenheit zu bringen und den dritten Weltkrieg zu verhindern.

Klingt wie ein Hollywood-Film und das ist auch das Problem, wenn nach 90-120 Minuten hat das Ganze auch sein Potential verschenkt und alles dreht sich Folge um Folge um Folge im Kreis. Hier ein Maulwurf, dort eine Meuterei, dann etwas Soap-Opera und etwas Action. Fertig ist der Serien-Aufguss. „Last Resort“ schmeckt nichtmal mehr nach Shawn Ryan sondern irgendwie mehr nach fader Retorte. Kein Wunder also, dass der Serie schnell das Ende aufgezeigt wurde. Ryan versuchte dann die Geschichte noch zu einem abgeschlossenen Ende zu führen, was aufgrund der diversen angefangen aber zumeist eher ziellosen Handlungsstränge nicht allzu einfach werden sollte. Viele lose Enden wurden gekappt und heraus kam am Ende ein Abschluss, den so wohl keiner gebraucht hätte. Einziger Lichtblick in „Last Resort“ war Andre Braugher als U-Boot-Kapitän Captain Marcus Chaplin, der einfach von der ersten bis zur letzten Folge unheimlich stark agiert...

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American Horror Story – Season 2

American Horror Story – Season 2

Große Erwartungen wurden von der Serien-Community an die zweite Staffel von Ryan Murphys „American Horror Story“ gesetzt, nachdem Staffel 1 in der letzten Serien-Season für ordentlich Aufsehen gesorgt hatte.
Dadurch, das die Handlung von Staffel 1 abgeschlossen war, wurde für die zweite Staffel ein komplett neuer Ansatz gewählt. Einige der bekannten Schauspieler und auch etliche neue wurden in eine komplett neue Handlung geworfen. Diese spielt in den 60er Jahren in den USA, genauer in einer Irrenanstalt, die den Namen auch mehr als verdient. Ein kleiner Teil der Story spielt zudem in der Gegenwart, dieser kann aber die meisten der 13 Folgen starken Staffel vernachlässigt werden.

Zunächst beginnt „American Horror Story Asylum“ (so der quasi Titel der zweite Season) ziemlich vielversprechend. Es gibt beinahe dutzende verschiedene Handlungsstränge. Nazi-Doktor, Alien-Entführungen, eine zu Unrecht in der Anstalt weilende Reporterin, eine herrschsüchtige Ordensschwester, eine vom Teufel besessene Nonne, einen irren Killer namens Bloodyface und und und und und. Die Mache scheuen sich nicht immer mehr Story-Versatzstücke aus 60 Jahren Horrorfilm in der Serien unterzubringen. Beschränkte sich Staffel 1 noch voll und ganz auf den Horror-House-Part, versucht Staffel 2 viele verschiedene Geschmäcker zu bedienen.

Dies scheint zunächst auch zu funktionieren, da jeder Handlungsstrang entsprechend lange und gründlich behandelt wird und in sich spannend ist. Man wartet überall auf die Auflösung oder zumindest wie es weitergeht. Dies macht die erste Hälfte der zweiten Staffel ähnlich gut wie die erste Staffel der Serie. Leider schaffen es die Macher im weiteren Verlauf aber nicht die Geschichten den Erwartungen nach entsprechend aufzulösen und so zerplatzen ab der Mitte der Staffel die Story-Blasen eine nach der anderen, bis für die letzten 3,4 Folgen nur noch wenige Überraschungen zu klären sind...

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30 Rock – Season 7

30 Rock – Season

Mit Staffel 7 ist die langlebige NBC-Comedy an dem Ende ihrer Schaffenszeit angekommen. „30 Rock“ war seit jeher ein Phänomen. Angefangen bei dem durchgehend doch etwas eigensinnigen Humor bis zu der Tatsache das sich dieses schwer zu händelnde Stück Serie irgendwie als Comedy-Flagschiff von NBC herausstellte trotz nicht immer großartiger Quoten.
Doch NBC, die bei den Absetzungen im US-Network-Business ganz oben mitspielen (oftmals die meisten Neustarts aber auch die meisten Absetzungen) hatte erkannt, dass es „in“ ist, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. Und ja, das konnte „30 Rock“ einfach richtig gut. Sich selbst, NBC und die ganze Serien-Industrie schön durch den Kakao ziehen.

Zwar war der Glanz ergangener Tage dann doch immer wieder etwas am bröckeln, aber trotzdem wusste auch die 13 Folgen starke Abschluss-Staffel das Publikum zu begeistern, egal wie man nun über die Entwicklung der Hauptfigur Liz Lemon, gespielt vom Brain hinter der Serie Tina Fey, auch denken mag, man konnte 13 Folgen lang nochmal herrlich über diesen abstrusen und so nirgendwo anders zu findenden Humor schmunzeln, ablachen oder die Hände vor’s Gesicht schmeißen. Nach 139 Folgen heißt es nun Abschied nehmen und hoffen, das irgendein Network, vielleicht gar wieder NBC, solch ein Unikat nochmal ins Programm nehmen wird. Bis dahin, die Zeit war schön.

7/10

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