Kategorie Filme

Giallo

Giallo
Originaltitel: Giallo – Erscheinungsjahr: 2009 – Regie: Dario Argento



Darsteller:
Adrien Brody, Emmanuelle Seigner, Elsa Pataky, Robert Miano, Silvia Spross, Daniela Fazzolari, Lorenzo Pedrotti, Luis Molteni, Taiyo Yamanouchi, Valentina Izumi, Barbara Mautino, Giuseppe Lo Console u.A.

Filmkritik: Argentos Spätwerke hin, faire Bewertungen her, aber was war das denn? Dagegen war "Mother Of Tears" ja fantastisch-kluges Genre-Kino. "Giallo" ist, um es einfach mal auf den Punkt zu bringen, einfach nur geistig behindert. So sehr, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mich über den Streifen überhaupt lustig machen darf.

Aber erst einmal zur Story: Ein gelbhäutiger Bastard (Referenz, ole!) entführt schöne Frauen und foltert diese zu Tode, ein Ermittler (Brody) mit tragischer Vergangenheit versucht ihn zu schnappen und die Schwester des jüngst entführten Opfers will mit dem Polizisten zusammen ermitteln. The End. All dies für dann als Aufhänger für  hahnebüchene Dialoge, eine lahmarschige Struktur samt Stirnklatscher fördernden Handlungsabläufe benutzt. Dabei sind wir noch gar nicht zu den unsinnigen Charakterschwankungen oder den total schwachsinnigen bis debilen Ermittlungsmethoden gekommen.

Wenn du zu lange in den Abgrund schaust…

Beispiel gefällig? Ok, aber sicher doch: Ein Opfer wird gefunden und stammelt: „Der Killer … gelb … Killer … gelb!“ immer wieder vor sich hin. Die Superspürnase tut dies erst als „Ach, sie ist im Delirium ab!“ bevor er zwanzig Minuten (im Film) später von jemand anderem darauf gebracht wird: „Hey, vielleicht ist ja … der Killer gelb!“ und so ist es dann auch, denn der Gute, bzw. Doofe hat Gelbsucht und ein Gesicht zum Eierabschrecken...

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Maniac

Maniac
Originaltitel: Maniac – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Franck Khalfoun

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Darsteller: Elijah Wood, America Olivo, Nora Arnezeder, Liane Balaban, Morgane Slemp, Sammi Rotibi, Sal Landi, Genevieve Alexandra, Akbar Kurtha, Megan Duffy, Brian Ames, Freedom

Filmkritik: Frank (Elijah Wood) ist Besitzer eines Mannequin Ladens…und Serienkiller. Er lebt ein zurückhaltendes und verschlossenes Leben doch geht dabei immer wieder seiner Leidenschaft nach junge Frauen grausam umzubringen.
Doch sein Verhalten scheint sich zu ändern, als die junge und hübsche Anna in sein Leben tritt. Für ihre neue Ausstellung wendet sie sich an Frank. Aus dem Treffen entwickelt sich eine Freundschaft. Doch unter der Oberfläche verstärkt sich Franks geheime Besessenheit und je länger die Freundschaft anhält, desto heftiger tritt sein innerer Killer zum Vorschein…

POV-Filme, also Filme die nahezu komplett aus der Ego-Perspektive des Hauptdarstellers gefilmt sind, sind ziemlich selten. Die Serie „Peep Show“ in UK hat ihr komplettes Konzept auf dieser Kameratechnik aufgebaut, doch hier wandert die POV immer zwischen den Figuren. Bereits 1980 allerdings hat Horror-Regisseur William Lustig diese Technik eingesetzt für seinen Serien-Killer-Streifen „Maniac“. Der französische Horror-Regisseur Alexandre Aja („The Hills Have Eyes“) brachte im vergangenen Jahr ein Remake zu diesem, ohne Frage ziemlich einzigartigen Werk in die Kinos. Doch er steuerte lediglich das Drehbuch bei und Produzierte, den Regieposten überließ er erneut Franck Khalfoun der bereits „P2“ inszeniert hatte, welcher ebenfalls auf einer Story von Aja beruht.

Ob der Original „Maniac“ nun ein Remake benötigt hat oder nicht, soll an dieser Stelle nicht erörtert werden, was aber Fakt ist, dass dem Film die Verlegung in die heutige Gesellschaft und die totale Kompromisslosigkeit ziemlich gut zu Gesicht steht...

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To The Wonder

To The Wonder
Originaltitel: To The Wonder – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Terrence Malick

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Darsteller: Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Tatiana Chiline Romina Mondello, Tony O’Gans, Charles Baker, Marshall Bell, Casey Williams, Jack Hines, Paris Always, Samaria Folks, Jamie Conner

Filmkritik: Der Malick mal wieder. Nachdem er offenbar mit „The Tree Of Life“ seine ganz eigene Nische gefunden hat, dreht er nun scheinbar am Stück zahlreiche Werke, die imdb quillt fast über vor neuen Projekten. Die erste Auskopplung ist „To The Wonder“, der sich ebenfalls mit dem berühmt-berüchtigten und auch durch Körperchemie und Messwerten nicht ganz so fassbaren Thema namens Liebe beschäftigt.

Ben und Olga (die im Film zwar Rollennamen haben, was aber nicht weiter stört) lernen sich in Frankreich kennen. Olga hat bereits eine kleine Tochter, verliebt sich aber in Ben und beide ziehen nach Amerika an den trostlosen Allerwertesten der Welt. Dort lebt ebenfalls ein Priester (Bardem), der von seiner Liebe zu Gott abgefallen ist, obwohl er als „göttlicher Mittelsmann“ ja eigentlich das Gebot hat zu Lieben. (Man sieht, die thematische Verbindung wird schon enger.) Irgendwann hält es Olga im Mief der Kleinstadt nicht mehr aus, geht zurück nach Frankreich und ist dann ebenfalls dort unglücklich, weil ihr irgendwas fehlt, während Ben zu Hause ein Beziehung zu seiner ehemaligen Schulfreundin Rachel (jaja, Rollennamen sind Schall und Rauch!) aufnimmt. Irgendwann ist Olga wieder mit ihrem Ben vereint, beide haben Geheimnisse vor einander und Priester Bardem wandelt schlafwandlerisch durch sein unerfülltes, weil nicht mit Liebe gesegnetes Leben und besucht Menschen, zu denen er einfach keine Verbindung aufbauen kann…

Man merkt schon, bereits diese flache Wiedergabe unterstreicht, dass von der Handlung her hier nicht viel zu holen ist, was aber nicht weiter verwundert. Spätestens seit Malick bei „The Tree Of Life“ plöt...

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Oblivion

Oblivion
Originaltitel: Oblivion – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joseph Kosinski

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Darsteller: Tom Cruise, Morgan Freeman, Olga Kurylenko, Nikolaj Coster-Waldau, Andrea Riseborough, Melissa Leo, Zoe Bell, James Rawlings, Lindsay Clift, Jaylen Moore, John L. Armijo, Jordan Sudduth u.A.

Filmkritik: Tom Cruise ist Jack Harper, ein Techniker, der zusammen mit seiner Koordinatorin Victoria (Andrea Riseborough) auf der nach einem Krieg zerstörten Erde zurückgeblieben ist, damit noch jemand die automatisierten Sonden sowie die riesigen Maschinen in Gang hält, welche der Erde die letzten Ressourcen entziehen, um diese in Energie umzuwandeln. Des Nachts träumt Jack immer wieder von einer Frau und dem alten New York, was er eigentlich aber so nie hätte mitbekommen haben können. Sein Alltag ist beherrscht von Routine und dem gelegentlichen Kampf gegen „Scavenger“, den Wesen, die anscheinend vor einigen Jahren für den Krieg gesorgt haben und nun im Untergrund der verseuchten Erde leben.

Als dann eines Tages ein Frachtmodul auf der Erde abstürzt indem sich Menschen befinden, verändert sich schlagartig die ganze geregelte Welt von Jack Harper und es warten noch viele Geheimnisse darauf gelüftet zu werden…

Ein Film, der eigentlich ziemlich clever ist…

„Tron Legacy“-Regisseur Joseph Kosinski kehrt mit “Oblivion” zurück zu den klassischen Science Fiction-Werken, wie es sie häufig in den 60er und 70er Jahren gegeben hat. Mit ruhiger Hand inszenierte Utopien, die mit einigen Überraschungen und besonderer Atmosphäre aufwarten. Etliche Momente werden sich gewiefte SciFi-Zuschauer im Vorfeld wohl bereits zusammenreimen, die Mischung in der diese Elemente präsentiert werden, gefällt aber durchaus.

Viel zum Gelingen trägt das wunderbare optische und akustische Design des Films bei. Die Bilder sind gelackt, aber nicht unnatürlich...

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Cosmopolis

Cosmopolis
Originaltitel: Cosmopolis – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: David Cronenberg



Darsteller:
Robert Pattinson, Jay Baruchel, Kevin Durand, Paul Giamatti, Samantha Morton, Juliette Binoche, Sarah Gadon, Mathieu Amalric, Emily Hampshire, Anna Hardwick, Patricia McKenzie, George Touliatos u.A.

Filmkritik: Nach der wenig begeisternden „Dangerous Method“, welche bereits die Adaption eines Romans/Theaterstückes war, nahm sich der Meister des Bodyhorrors nun wieder eines Romans an. Dieses Mal war es Don DeLillos „Cosmopolis“ von 2003. Grob angelesen erinnerte das Werk durchaus an jene von Bret Easton Ellis, der ja bereits etliche, zu seinen Vorlagen passend unterkühlte Verfilmungen wie „American Psycho“ oder auch „Die Regeln des Spiels“ vorweisen kann. Von „Unter Null“ oder auch „Die Informanten“   ganz zu schweigen.

Cronenbergs Inszenierung der Odyssee eines Schwerreichen (Pattinson) auf dem Weg zum Frisör, die sich zu einem alptraumhaften Trip zwischen Finanzrevolution sowie persönlichen Krisen abspielt und dabei hauptsächlich in dem faszinierend ausgestatteten Inneren dessen Luxuslimousine stattfindet, ist dabei noch weiter reduziert und unterkühlt als die bereits angesprochenen Beispiele des anderen Autors.

Gestelzte Dialoge wechseln sich mit leeren Gesten und verwirrten Blicken ab, ständig mit Pattinson als beinahe unberührbare Präsenz, sowohl auf dessen Äußeres wie auch Inneres bezogen. Dabei zeigt der „Twilight“-Star nicht nur schön, dass man ihn nicht auf seine Arbeit in diesem Franchise begrenzen sollte, sondern auch, dass er durchaus einen ganzen, ersten Film auf seinen Schultern stemmen kann.
Tatkräftige Unterstützung bekommt er dabei von so bekannten Namen wie Juliette Binoche, Paul Giamatti oder eben auch dem noch jungen Jay Baruchel, die allesamt eine tolle Performance abliefern.

Die Kameraarbeit, besonders innerhalb des sehr begrenzten Haupthandlungsortes Limousine ist vorbildlich und schafft immer neu...

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Der Minister

Der Minister
Originaltitel: Der Minister – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Uwe Janson

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Darsteller:
Kai Schumann, Johann von Bülow, Alexandra Neldel, Stefanie Stappenbeck, Katharina Thalbach, Peter Prager, Thomas Heinze, Susan Sideropoulos, Walter Sittler, Reiner Schöne, Christoph Hofrichter, Klaus-Peter Grap, Matthias Koeberlin

Filmkritik: Franz Ferdinand von und zu Donnersberg (Kai Schumann) und sein bester Freund Max Drexel (Johann von Bülow) bilden ein unschlagbares Team: Max kann alles, Franz Ferdinand kann alles verkaufen. Der junge Adlige sieht seine Zukunft in der Politik – mit Max als Ghostwriter an seiner Seite. Unter den strengen Augen seines Vaters Rochus (Walter Sittler) geht Franz Ferdinand seinen Weg kontinuierlich nach oben, bis er an der Tür zum Kabinett der Kanzlerin klopft…

Viel wurde im Vorfeld geredet über „Der Minister“. Nach dem an sich schon extrem satirischen Abgang von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg aus der Politik wegen einer durch und durch zusammengeklauten Doktorarbeit, war es nur eine Frage der Zeit bis jemand diese Handlung in einen (TV-)Film verpacken würde.

Das Ergebnis kann sich weitestgehend sehen lassen. Schumann gibt eine tolle Guttenberg-Kopie ab und imitiert die zurück-gegelte, verschmierte Art extrem gut. Der ohne Frage gar nicht mal so unwahrscheinliche Ghostwriter Max hingegen wirkt die meiste Zeit wie das fünfte Rad am Wagen. Neben ein paar bekannteren Namen wie Walter Sittler als Vater Guttenberg oder Alexandra Neldel als Ehefrau wirkt Johann von Bülow als Max irgendwie deplatziert. Dafür trägt aber vor allem die eigentliche Rolle die Schuld, denn das Familien-Gekaspere mit Max und seiner Frau, die rein zufällig auch noch beim Bund arbeitet und daher Guttenbergs große Wahrpflichtabschaffung eher kritisch sieht, passt einfach nicht so wirklich in den Film hinein.

Auf der anderen Seite geht so zudem auch der ...

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Wrong

Wrong
Originaltitel: Wrong – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Quentin Dupieux

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Darsteller: Jack Plotnick, Eric Judor, Alexis Dziena, Steve Little, William Fichtner, Regan Burns, Mark Burnham, Arden Myrin, Maile Flanagan, Todd Giebenhain, Barry Alan Levine, Zia Harris

Filmkritik: „Wrong“ handelt von Dolph Springer (Jack Plotnick), der eines Morgens aufwacht und bemerkt, dass sein geliebter Hund Paul nicht mehr aufzufinden ist. Auf der Suche nach ihm gerät sein eigenes, aber auch das Leben anderer Personen aus dem Gleichgewicht, bis Dolph selbst irgendwann davor steht seinen Verstand zu verlieren.

Bereits mit „Rubber“ konnte Quentin Dupieux, der auch unter seinem Musik-Pseudonym „Mr Oizo“ bekannt ist, mit einem Independent-Film der etwas anderen Art begeistern. „Rubber“ war ein Abgesang auf alles was in Filmen einfach so hingenommen wird, absoluter Nonsense und Blödsinn. Eben ein typischer Film über einen Killer-Reifen.

„Wrong“, so deutete bereits der Trailer an, wollte er da weiter machen wo „Rubber“ aufgehört hat. Dabei ist die zu Grunde liegende Geschichte zunächst gar nicht so abgedreht. Ein Typ dem sein Hund wegläuft, welches sich bald darauf als Entführung herausstellt. Das hat es wohl schon mal gegeben. Doch bei „Wrong“ ist diesmal praktisch alles andere abgesehen von dem eigentlichen Plot völlig verrückt.

Ausufernde Gespräche mit der Dame vom Pizza-Service was denn das Firmenlogo (ein Hase auf einem Motorrolle) bedeuten würde, ein Büro in dem es ständig regnet, ein Nachbar der ans Ende der Welt fährt und ständig leugnet das er Joggen würde, ein Gärtner der bemerkt das sich die Palme im Garten in einen Tannenbaum verwandelt hat und nach seinem Tod am nächsten Tag wieder pünktlich zum Dienstbeginn auf der Matte steht oder der eigentliche Entführer des Hundes (William Fichtner) der gerne Hunde entführen lässt um den Herrchen wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie bedeutsam ihr Hund doch eigentlich ist...

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3096 Tage

3096 Tage
Originaltitel: 3096 Tage – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Sherry Hormann

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Darsteller: Antonia Campbell-Hughes, Thure Lindhardt, Jaymes Butler, Trine Dyrholm, Amelia Pidgeon, Vlasto Peyitch, Angelina Noa u.A.

Filmkritik: Okay, da sind wir nun also. „Der Kampusch-Film“.

In den Medien wird die etliche Jahre Entführte manches Mal ziemlich ruppig angepackt und – meiner Meinung nach – irgendwelche Unsensiblen im Internet haben warum auch immer eine Abneigung gegen die Gute. Warum? Keine Ahnung. Neid?

Ok, Scherz beiseite. Und „Scherz beiseite“ ist dann auch das Thema des folgenden Artikels. Leider hatte ich dank fiebrigem Imbettliegen die Presse-Vorstellung verpasst, was aber wohl auch ganz gut gewesen ist, da ich sonst wohl mit manch bösem Kommentar von einigen Mitkritikern der „höchst seriösen Fraktion“ wohl ungläubig beäugt worden wäre. Oder so habe ich mir das zumindest vorgestellt, bis ich schließlich den Streifen doch noch später sehen konnte, denn sonderlich viel zum zynischen Amüsieren durch etwaig inkompetent gemachten Sequenzen oder Übertreibungen gab es nicht. Da war schon das bizarre Drumherum der Sichtung eher belustigend, aber dazu später mehr.

Irgendwo zwischen Ausbeutungs- und Arthouse-Kino…

…steht das „Betroffenheitskino“. Anstatt einen Exploitation-Streifen zu drehen, der mit sichtlich zwiegespaltener Intention sowohl „die Schrecken“ illustrieren, als auch den Zuschauern das Ganze als verruchte Packung Sado-Sex verkaufen will, oder einem Arthouse-Streifen, der künstlerisch, vielleicht sogar abstrakt zu Werke geht und das Martyrium eindringlich schildert, gibt es eben das, was zu erwarten war: Das Betroffenheitskino.

Soll heißen, dass zwar durchaus der Ansatz verfolgt wurde die Begebenheiten rund um die Entführung und die jahrelange Qual der Kampusch eindringlich (apropos, zu den Sexeleien kommen wir später noch) darzustellen, aber das doch bitte auf so einem Niveau, dass die ab 1...

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Dead Man Down

Dead Man Down
Originaltitel: Dead Man Down – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Niels Arden Oplev

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Darsteller: Colin Farrell, Noomi Rapace, Dominic Cooper, Terrence Howard, Isabelle Huppert, Armand Assante, Raw Leiba, Franky G, Raymond Mamrak, Luis Da Silva Jr., Jennifer Butler, Jennifer Mudge u.A.

Filmkritik: „Verblendung“ war schon ein großer Wurf für das Krimi/Thriller-Genre. Nicht nur, weil David Fincher davon ein Remake gedreht hat, sondern auch, weil Noomi Rapace damit weltbekannt wurde. Ganz abgesehen davon, dass – besonders der erste Film – ein extrem starkes Stück Film war.

Und so wurde die Erstverfilmung auch zu Niels Arden Oplevs Einstiegsmöglichkeit ins US-Kino. Der Regisseur des ersten Teils der „Millennium“-Trilogie wollte nach eigenen Aussagen „einen amerikanischen Film“ drehen und witzigerweise wirkt „Dead Man Down“ als Endprodukt dann so, als hätte ein Ausländer alle Klischees über die Amis und ihre Kinovorlieben in einen Mix geworfen, unsicher, wie viel er von seinen eigenen Geschmacksvorlieben mit einbringen soll.

Die Geschichte dreht sich um zwei traumatisierte Menschen (Farrel und Rapace), die auf ihre Weise Rache nehmen wollen für das Leid, das ihnen angetan wurde. Farrel selbst ist der klassische „Ein Mann sieht rot“ –Typus, der die Gangster unterwandern und mit einem Master-Plan zur Strecke bringen will. Als er einen Mann tötet, bekommt dies seine Nachbarin mit und erpresst ihn daraufhin ihren Peiniger, der sie nachts angegriffen und entstellt hat, umzubringen. Aus dieser angespannten Situation entwickelt sich dann natürlich eine Beziehung und die Dinge laufen nicht mehr so ab, wie sie anfangs geplant wurden.

Western, Rache, Action, Gangster = amerikanisches Kino

Dabei ist die Inszenierung der zwischenmenschlichen Momente nah an der Intensität der „Millennium“-Reihe, leidet aber etwas daran, dass die Figuren sattsam bekannt sind. In Farrels Charakter findet sich Eastwoods Figur aus „E...

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Oz the Great And Powerful – Die fantastische Welt von OZ

Die fantastische Welt von OZ
Originaltitel: Oz the Great And Powerful – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Sam Raimi

Darsteller: James Franco, Mila Kunis, Rachel Weisz, Michelle Williams, Abigail Spencer, Zach Braff, Bill Cobbs, Martin Klebba, Tony Cox, Francisca Viudes, Jon Overgaauw, Otis Winston u.A.

Filmkritik: Der schelmische Frauenheld und Wanderzirkus-Magier Oz hatte die Finger mal wieder an der falschen Dame. Noch schlimmer: Seine knappe Flucht per Heißluftballon endet in einem Wirbelsturm. Wo andere Geschichten aufhören, fängt die von Oz jetzt aber gerade erst an, denn der Illusionist mit dem Grinsekatzen-Gesicht – es ist eben James Franco – landet im magischen Land von Oz.
Vor Ort wird ihm gleich klar gemacht, dass sein Kommen anscheinend vorausgesagt wurde und wer könnte diese Nachricht auch besser unterstreichen als eine wunderhübsche Mila Kunis als Hexe?

Oz soll nämlich die böse Hexe besiegen, dem Land Oz die Freiheit bringen und für all seine Mühen nachher als König das Land regieren. Prall gefüllte Schatzkammer inklusive. Aber ob sich der gute Oz da nicht etwas übernommen hat?

Army Of Darkness 2 – The Yellow Brick Roade Adventure

Eines gleich vorab: Sam Raimi verwurste hier sowohl Struktur als auch etliche Szenen aus seiner „Armee der Finsternis“. Der vom Himmel fallende Held, die Prophezeiung, der gruselige Friedhof, die „Getting Ready“-Montage vor dem Finale, die Art und Weise wie er sich für das Finale fertig macht und was Oz baut, sowie ganz zu schweigen davon, dass als – kleiner Spoiler-Alarm – eine Hexe im Film rapide altert, diese nachher ziemlich genau wie jene aussieht, die Ash in seinem dritten Filmabenteuer angreift, als dieser es sich gerade nach seinem Ausflug in die Grube mit Wein, saftiger Keule und Sessel gemütlich macht.

Was haben diese Anleihen zu bedeuten? Gute Frage, nächste Frage.
Am ehesten würde ich persönlich darauf tippen, dass Raimi einfach nur faul gewesen ist...

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G.I. Joe – Retaliation – G.I. Joe – Die Abrechnung

G.I. Joe – Die Abrechnung
Originaltitel: G.I. Joe – Retaliation – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Jon M. Chu

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Darsteller: Channing Tatum, Bruce Willis, Adrianne Palicki, Dwayne Johnson, Ray Stevenson, Ray Park, Han Soto, Walton Goggins, Joseph Mazzello, Byung-hun Lee, Arnold Vosloo, Elodie Yung u.A.

Filmkritik: Ich mochte Teil 1. Die Rückblenden waren zwar etwas sperrig und grob in die eigentliche Handlung integriert, aber satte Action, ein sehr hartes PG-13 und genau die Art von Action, die man früher mit den heimischen Spielzeugfiguren in der selbstgebauten Höhle unter dem Wohnzimmertisch ausgetragen hat, machten den Erstling unterhaltsam. Überzogen? Jupp. Unrealistisch! Aber bitte doch! Jungensphantasie in abgefahrener Cartoon-Landschaft samt geheimen Basen, kindischen Spitznamen und bösen, bösen Schurken mit Masken? Halleluja!

Und genau das Gleiche bekommt man nun in der Fortsetzung geliefert.
…gut, auf die Kommando-Basen der Marke „Snake Mountain“ muss man verzichten, auch wenn ich nicht sicher bin, ob eine stürmisch am verschneiten Hügel gelegene Ninja-Festung nicht eigentlich doch mitgezählt werden sollte.

Raus mit den Alten, rein mit den Neuen

Wir erinnern uns: Am Ende von Teil 1 wurden der schurkische Cobra Commander und sein Helfer Destro von den Joes gefangen, doch unerkannt konnte der gestaltwandlerische Zartan den Platz des amerikanischen Präsidenten einnehmen.

Jetzt, einige Monate später, wird zum Gegenschlag ausgeholt: Die Befreiung des Commanders steht an und die vom Präsidenten eingesetzte Cobra-Spezialtruppe löscht alle Joes aus. Alle Joes? Nein, eine kleine Gruppe leistet emsig Widerstand. Roadblock (The Rock), Flint (D.J. Cotrona) und Lady Jaye (Adrianne Palicki).Die Drei machen sich auf zurück in die vereinigten Staaten und versuchen zu ermitteln wer ihnen das angetan hat, denn eine Abrechnung steht an…

Soviel grob zum groben Inhalt...

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Young Adult

Young Adult
Originaltitel: Young Adult – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Jason Reitman



Darsteller:
Charlize Theron, Patrick Wilson, Elizabeth Reaser, Patton Oswalt, J.K. Simmons, Emily Meade, Collette Wolfe, Brady Smith, Louisa Krause, Asun Ortega, Brian McElhaney, Ella Rae Peck

Filmkritik: Drehbuchautorin Diablo Cody zählt ohne Frage zu den besten jungen Autoren die Hollywood derzeit zu bieten hat. Ihr ehrlicher, meist ziemlich losgelöster Schreibstil brachte ihr 2007 für ihr erstes Drehbuch zum Film „Juno“ direkt den Oscar ein. Darauf folgten dann allerdings Rückschläge. Der durchweg schwache „Jennifer’s Body“ und die zwar exzellente aber leider nur wenig Zuschauer findende Serie „United States of Tara“ hatten beide nicht ganz den Erfolg, den „Juno“ damals hervorgerufen hatte. Für „Young Adult“ tat sie sich nun wieder mit Jason Reitman zusammen, der ihr Drehbuch auch bei „Juno“ schon so erfolgreich verfilmte.

Man merkt schnell, dass sich hier zwei gefunden haben. Die ersten paar Minuten in „Young Adult“ versprühen schon mehr Charme und Leben als der komplette „Jennifer’s Body“. Dabei ist die Prämisse des Films gar nicht mal so etwas Besonderes. Im Prinzip versteckt sich hinter dem etwas seltsamen Titel eine typische Homecoming-Story. Den feinen Unterschied machen wieder einmal die pfiffigen Charaktere, allen voran natürlich die glänzend aufspielende Charlize Theron.

Man fragt sich ja schon alle paar Jahre mal, was wohl aus den „coolen Leuten“ oder den „Schlampen“ aus der Schulzeit geworden ist. Eben die, die lieber mal eine Schulstunde ausfallen ließen um hinter dem Schulgebäude einen drauf zu machen. Mavis Gary (Charlize Theron) in „Young Adult“ solch ein Gewächs. Dabei hat sie es wohl noch ganz gut erwischt. Zufällig rutschte sie als Ghost-Wirterin einer Kinderbuchreihe auf die Erfolgsschiene. Doch als der Erfolg der Reihe langsam ausbleibt verfällt Mavis in Depressionen...

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Strangers on a Train – Verschwörung im Nordexpress

Verschwörung im Nordexpress
Originaltitel: Strangers on a Train – Erscheinungsjahr: 1951 – Regie: Alfred Hitchcock

Darsteller: Farley Granger, Ruth Roman, Robert Walker, Leo G. Carroll, Patricia Hitchcock, Kasey Rogers, Marion Lorne, Jonathan Hale, Howard St. John, John Brown, Norma Varden, Robert Gist

Filmkritik: Der berühmte Tennisspieler Guy Haines (Farley Granger) begegnet im Zug dem seltsamen Bruno Anthony (Robert Walker), der ihm einen wahnwitzigen Vorschlag unterbreitet: Bruno bringt Guys scheidungsunwillige Ehefrau Miriam (Laura Elliot) um, während Guy Brunos verhassten Vater ermordet – und beide wären ihre Sorgen los. Was Guy als lächerlichen Scherz auffasst, setzt sein Gegenüber auf einem Rummelplatz wirklich in die Tat um. Doch nun hat der verzweifelte Guy gleich zwei große Probleme: Bruno drängt auf die Erfüllung seines Plans, und der Tennisstar selbst gerät in Verdacht, am Tod seiner Frau schuldig zu sein…

“Don’t worry, I’m not going to shoot you, Mr. Haines. It might disturb Mother.“ Bruno

Die Story von klingt nach dem typischen Hitchcock-Material. Eine simple Grundidee, die sich durch geschickt erzeugte Spannung hochschaukelt zu viel mehr. Bereits wenn sich Guy und Bruno im Zug begegnen, ahnt man schnell was da auf Guy zukommen wird, denn Bruno versucht kaum seinen wahren Charakter zu verstecken.

Im weiteren Verlauf schafft Hitchcock es wieder, sogar aus einfachen Szenen die maximale Spannung rauszuholen. Besonders die Parallelmontage kurz vor dem Finale kann sich sehen lassen. Bruno will Guy mit einem deponierten Feuerzeug am Ort des Mordes zum Täter machen. Guy will dies verhindern, muss aber zuvor noch ein Tennisspiel gewinnen. Während Guy das Tennisspiel bestreitet macht sich Bruno bereits auf zum Tatort, doch das Feuerzeug fällt ihm in einem schwachen Moment in einen Gulli. Bruno versucht das Feuerzeug zu erreichen, Guy bestreitet das Tennisspiel...

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Point Break – Gefährliche Brandung

Gefährliche Brandung
Originaltitel: Point Break – Erscheinungsjahr: 1991 – Regie: Kathryn Bigelow



Darsteller:
Patrick Swayze, Keanu Reeves, Gary Busey, Lori Petty, John C. McGinley, James LeGros, John Philbin, Bojesse Christopher, Julian Reyes, Daniel Beer, Chris Pedersen, Vincent Klyn

Filmkritik: Es ist ein typischer, heißer Sommer in Los Angeles: Doch etwas trübt die Urlaubsstimmung, denn eine Bande von Bankräubern terrorisiert die Stadt. Mit Plastik-Masken als Ex-Präsidenten der USA verkleidet, schlagen sie blitzschnell zu: Professionell und ohne Blut vergießen wickeln sie ihr Geschäft ab. Sie hinterlassen keine Spuren und keine Anhaltspunkte. Lediglich eine mehr als vage Idee bleibt dem FBI-Agenten Johnny Utah (Keanu Reeves) und seinem Partner (Gary Busey) für die Suche: Die Täter könnten aus dem Surfer-Milieu stammen. Johnny geht undercover und begibt sich in die Welt der Wellenreiter. Hier trifft der junge Agent auf die attraktive Tyler (Lori Petty), den Surf-Guru Bodhi (Patrick Swayze) und seine Clique voller Typen, die für eine Freiheit auf dem Surfboard und ohne Arbeit viel geben würden, evtl. zu viel.
Auch Johnny reißt der Geschmack von Abenteuer und Gefahr mit sich und schon bald fällt es ihm schwer, zwischen Wunsch und Auftrag zu unterscheiden…

Bevor sich Regisseurin Kathryn Bigelow anschickte mit ihrem Irak-Drama „The Hurt Locker“ den Oscar zu bekommen hat sie vornehmlich Männerfilme der härteren Gangart inszeniert. Neben dem harten Horrorfilm „Near Dark“ ist u.a. auch der Action-Thriller Classic „Point Break“ von James Camerons Ex-Frau inszeniert.

„Point Break“ kam genau zur rechten Zeit am rechten Ort. Die launige, mitreißende Geschichte über eine Gruppe von Surfern die sich ihren „endless Summer“ mit ein paar Banküberfällen finanzieren und von einem Undercover-Cop infiltriert werden, begeister auch heute, 20 Jahre später, immer noch groß und klein.

Es ist einfach das Thema der kleinen Rebellen die gegen d...

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Robin Hood: Ghosts Of Sherwood 3D

Robin Hood: Ghosts Of Sherwood 3D
Originaltitel: Robin Hood – Ghosts Of Sherwood – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: Oliver Krekel



Darsteller:
Martin Thon, Ramona Kuen, Kai Borchardt, Dennis Zachmann, Kane Hodder, Tom Savini, Claude-Oliver Rudolph, Prashant Prabhakar, Oliver Krekel, Dave Kaufmann, Erich Amerkamp, Anika Neubauer u.A.

Filmkritik: Was hat man nicht alles in letzter Zeit von diesem Streifen gehört. Im Internet sorgte der Astro-Chef Oliver Krekel für einiges Gerangel. Beispielhaft sei da nur eine Endlosdiskussion erwähnt, die losgetreten wurde, als eine vernichtende Kritik zu diesem Streifen erschien, welche Krekel so gar nicht nachvollziehen konnte und dann gewettert hat, dass man diesen Streifen ja auch in 3D sehen müsse, denn darauf sei er nun einmal ausgelegt. Ok, der Fairness halber sei erwähnt, dass hier der Streifen in 3D auf Blu-Ray gesehen wurde, also wohl so „wie es sein sollte“. Und, noch besser, persönlich mochte ich auch den durchaus zu lange geratenen „Cross Club – The Legend Of The Living Dead“ von Oliver Krekel, in welchem Letztgenannter die Hauptrolle spielte und gegen Zachi Noy antrat. Ein witziger Amateurstreifen mit viel Abenteuerhandlung der weniger auf Wald-und-Wiesen-Splatter setzte und etliche urige Ideen ins Feld führte. Doch, „Cross Club“ machte Spaß….

Warum diese Einleitung? Weil Oliver Krekel seit „Cross Club“ zwar was die 3D-Technik angeht wohl einiges dazugelernt hat, dafür inhaltlich bei „Ghosts Of Sherwood“ schlicht ziemlichen Murks abgeliefert hat, der wirkt, als habe man zwei Drehbuchideen zusammengeschrieben und obendrauf noch einige andere Elemente geworfen, die man gerne mal in einem Film sehen wollte. Handwerklich ist das hier auf gutem Independent-Film-Niveau, aber die sprunghafte Handlung? Ne, also wirklich nicht...

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