Mit Komödie markierte Beiträge

Demolition Man

Demolition Man
Originaltitel: Demolition Man- Erscheinungsjahr: 1993 – Regie: Marco Brambilla



Darsteller:
Sylvester Stallone, Wesley Snipes, Sandra Bullock, Nigel Hawthorne, Benjamin Bratt, Bob Gunton, Glenn Shadix, Denis Leary, Grand L. Bush, Pat Skipper, Steve Kahan, Paul Bollen

Filmkritik: L.A. 1996. Die Stadt wird von Banden und Gangstern regiert. Der Cop John Spartan (Sylvester Stallone) und sein erbittertet Widersacher Simon Phoenix (Wesley Snipes) stehen sich in einem baufälligen Gebäude gegenüber, welches Phoenix kurzerhand in die Luft jagt. Spartan kann Phoenix schnappen, doch durch die Explosion sind mehrere Geiseln ums Leben gekommen. So werden beide, Freund und Feind, in einem Cryo-Gefängnis eingefroren.36 Jahre später gelingt Phoenix die Flucht. Die Welt von damals existiert aber nicht mehr. Alles wurde radikal befriedet. Weder Gewalt noch Sex oder eine vulgäre Sprache existieren. Nur eine Untergrund-Gruppe von Rebellen ist ein Dorn im Auge von Präsident Cocteau (Nigel Hawthorne): Phoenix wurde von ihm befreit um sich um dieses Problem zu kümmern. Doch beide haben nicht mit dem „Demolition Man“ John Spartan gerechnet, der von der völlig überforderten Polizei direkt mit aufgetaut wird…

„Demolition Man“ stellt eine wilde Mischung aus Action, Sci-Fi und Komödie dar. Sylvester Stallone könnte in der Hauptrolle kaum passender besetzt sein. Einen Cop der im Jahr 1996 im von Gangs beherrschten L.A. ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legt um einen gesuchten Schwerverbrecher zu schnappen? Solche Rollen können bis heute nur Stallone und Schwarzenegger überzeugend spielen.

Dabei hat der Film ein freundliches Augenzwinkern jeder Zeit griffbereit. Zwar scheut das Drehbuch auch nicht vor ein paar fiesen Kills, generell ist der Film aber doch eher zahm geraten und entlastet sich immer wieder mit einigen, stets passenden Späßen...

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Take This Waltz

Take This Waltz
Originaltitel: Take This Waltz – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Sarah Polley

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Darsteller: Michelle Williams, Seth Rogen, Luke Kirby, Sarah Silverman, Jennifer Podemski, Diane D’Aquila, Vanessa Carter, Graham Abbey, Damien Atkins, Aaron Abrams, Dyan Bell, Albert Howell, Danielle Miller, Matt Baram

Filmkritik: Margot (Michelle Williams), 28, ist glücklich verheiratet mit Kochbuchautor Lou (Seth Rogen). Denkt sie. Bis sie im Flugzeug auf Lebenskünstler Daniel (Luke Kirby) trifft, der ihr aufmerksam zuhört – und sie plötzlich nicht mehr weiß, was sie denken und fühlen soll. Als sich herausstellt, dass Daniel ganz in ihrer Nähe wohnt, treffen sie sich häufiger. Wie Diebe stehlen sie sich aufregende Momente aus dem märchenhaften Sommer in Toronto und bald steht Margot vor der Frage: Soll sie an der Geborgenheit des Gewohnten festhalten oder dem Kitzel des Neuen nachgeben?

„Take This Waltz“ von Sarah Polley („Splice“) ist ein Liebesfilm der etwas anderen Art. Bereits zu Beginn, gibt der Film die weitere Zielrichtung vor, denn als Zuschauer kennt man Margot zunächst, logischerweise, nicht. Wenn sie dann plötzlich Daniel kennenlernt, glaubt man zunächst eine typische Love-Story vor sich zu haben, doch nach neckischem Treiben rückt Margot dann vor Daniels Haustür damit raus, dass sie verheiratet sei. Boom, die Bombe ist geplatzt.

Was folgt ist eine verzwickte Geschichte rund um das Thema „reicht mir das was ich habe oder will ich etwas neues haben?“ und die trügerische Gewissheit das eine neue Beziehung nur für einen gewissen Zeitraum neu ist und sich auch dann irgendwann wieder Routine einstellen wird, ganz gleich wie verrückte der Partner auch sein mag.

“Take This Waltz” lebt dabei in der Regel von seinen tollen Dialoge und Wortgefechten. Zwischen Margot und Daniel knistert es pausenlos und die Dialoge welche die beiden führen sind stellenweise schlüpfriger als jeder Softporno...

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Tango & Cash

Tango & Cash
Originaltitel: Tango & Cash – Erscheinungsjahr:1989 – Regie: Andrei Konchalovsky, Albert Magnoli



Darsteller:
Sylvester Stallone, Kurt Russell, Teri Hatcher, Jack Palance, Brion James, James Hong, Marc Alaimo, Philip Tan, Michael J. Pollard, Robert Z’Dar, Lewis Arquette, Edward Bunker

Filmkritik: Die L.A. Cops Tango (Sylvester Stallone) und Cash (Kurt Russell) haben die Gangster der Stadt fest im Griff. In Gangsterboss Perret (Jack Palance) haben sie zudem einen unversöhnlichen Feind, denn sie fahren im andauernd in die Parade. Anstatt sie einfach umzubringen, lässt er die hochdekorierten Polizisten in eine Falle laufen. Dem FBI erscheint alles so, als seien Tango und Cash korrupte Drogendealer und Mörder. Die beiden werden zu einer 18 monatigen Gefängnisstrafe verurteilt und in die Hölle hinter Gittern geschickt. Dort warten einige Ganoven nur darauf, sich endlich den beiden Cops zu rächen. Es hilft nur die Flucht nach vorn…

“Blowing a man’s head off with a fucking hand grenade is a touch much, don’t you think?” Cash

An „Tango & Cash“ wurden mehrere Drehbuchautoren und Regisseure verbraten. Die Ideen für das zusammenkommen von Kurt Russel und Sylvester Stallone waren zahlreich. Action-Komödie, Action-Parodie, harter Actioner, jeder meinte seine Idee sei die beste. Das führte dazu, dass am Drehbuch mehrmals herum gewerkelt wurde und Regisseure die nicht mehr mitmachen wollten, wurden kurzerhand ausgetauscht. Es ist ein Wunder, dass die vielen Köche den Brei hier nicht verdorben haben, sondern das alles wirklich noch verdammt gut nach 80s schmeckt.

“Rambo? Rambo’s a pussy.” Tango

„Tango & Cash“ ist eine lupenreine Action-Buddy-Komödie, die zwar auch vor einigen harten Szenen nicht zurückschreckt, aber auch immer wieder die Lachmuskeln strapaziert. Ähnlich wie die „Lethal Weapon“ Filme ist auch die Chemie zwischen Russel und Sly Filmentscheidend gewesen…und die beiden enttäuschen ganz gewiss nicht...

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Can’t Hardly Wait – Ich kanns kaum erwarten

Ich kanns kaum erwarten – Can’t Hardly Wait
Originaltitel: Can’t Hardly Wait – Erscheinungsjahr: 1998– Regie: Harry Elfont, Deborah Kaplan

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Darsteller: Jennifer Love Hewitt, Ethan Embry, Charlie Korsmo, Lauren Ambrose, Peter Facinelli, Seth Green, Michelle Brookhurst, Alexander Martin, Erik Palladino, Channon Roe, Sean Patrick Thomas, Freddy Rodríguez

Filmkritik: Huntington Hills Highschool. Tonight is the Night: 500 wildgewordene Teenager feiern ihren Abschluss. Von der Schule, von Gestern, von alten Gewohnheiten. Diese Nacht werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Mike Dexter (Peter Facinelli), Ekelpaket und selbstverliebter Ladykiller hat sich von Amanda (Jennifer Love Hewitt) getrennt. So hofft Preston (Ethan Embry), endlich seiner großen Liebe Amanda näher zu kommen. Die sucht zwar einen Lover – doch Preston würde ihr nicht im Traum einfallen. Denise (Lauren Ambrose) wäre auch nie auf Kenny (Seth Green) gekommen – aber ausgerechnet mit diesem abgefahrenen Witzbold ist sie im Badezimmer eingeschlossen. Und während Dexter im Wandschrank gleich mit drei Girlies herummacht, erleben nicht wenige der anderen die Nacht ihres Lebens. Denn Parties sind wie Kriege: es gibt Gewinner und Verlierer. Doch bis das raus ist, wird gefeiert, bis die Fetzen fliegen!

Zunächst erneut der überaus wichtige Hinweis, dass der seltsame deutsche Titel und vor allem das schaurige deutsche DVD-Cover schnell vergessen werden sollte, denn „Can’t Hardly Wait“ ist ein gelungener, aber etwas in Vergessenheit geratener Teenie-Party-Film aus den späten 90er Jahren. Wie man anhand der Darsteller allerdings unschwer erkennen kann, diente das Werk als Sprungbrett für so machen bekannten Darsteller.

Fast der komplette Film spielt einzig und allein auf der großen Abschlussparty im Elternhaus der bemitleidenswerten Party-Veranstalterin. Es geht wie so oft im Teenie-Genre um Liebe, Sex, Alkohol und was die Zukunft wohl so bringt...

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The Ref – No Panic – Gute Geiseln sind selten

No Panic – Gute Geiseln sind selten
Originaltitel: The Ref – Erscheinungsjahr: 1994 – Regie: Ted Demme



Darsteller:
Denis Leary, Judy Davis, Kevin Spacey, Robert J. Steinmiller Jr., Glynis Johns, Raymond J. Barry, Richard Bright, Christine Baranski, Adam LeFevre, Phillip Nicoll, Ellie Raab, Bill Raymond

Filmkritik: Ein flüchtiger Einbrecher kidnappt am Weihnachtsabend ein Ehepaar, das eine schwere Ehekrise austrägt.
Als dann noch der Sohn des Paares und die Familie des Ehemannes dazukommt, eskaliert die Situation…

„The Ref“ wird von vielen Fans gerne als der beste Anti-Weihnachtsfilm bezeichnet. Grund genug, sich diesen etwas in Vergessenheit geratenen Film mit Kevin Spacey mal wieder anzusehen.

„Great, I hijacked my fucking parents.“

Ganz so wollte das Geschehen aber nicht zünden. Dabei ist die Grundidee wirklich perfekt. Ein Ehepaar das sich bis aufs Blut hasst, wird von einem Einbrecher an Heiligabend als Geisel genommen. Kevin Spacey und Judy Davis strengen sich auch ziemlich an, dass Ganze so unterhaltsam wie möglich zu gestalten, aber man kommt nicht davon los sich vorzustellen, wie toll der Film gewesen wäre, wenn der Einbrecher stattdessen Michael Douglas und Kathleen Turner aus „The War of the Roses“ entführt hätte. Leider fehlt es bei Spacey und Davis einfach dann doch etwas an Zunder.

„You know what I’m going to get you next Christmas, Mom? A big wooden cross, so that every time you feel unappreciated for your sacrifices, you can climb on up and nail yourself to it.“

Die Autoren bringen mit fortschreitender Laufzeit immer mehr Personen an den Ort der Geiselnahme. Zum einen den Sohn des Paares, der direkt eine ziemlich unnütze Nebenhandlung einläutet die mit der Militärakademie an der er ist zu tun hat, aber immerhin einen kleinen Auftritt von J.K. Simmons mit sich bringt.
Zum anderen natürlich die liebe Verwandschaft, die, wie sich herrausstellt, maßgeblich am Scheitern der Ehe schuld ist...

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Flirting with Disaster

Flirting with Disaster
Originaltitel: Flirting with Disaster – Erscheinungsjahr: 1996 – Regie: David O. Russell

flirting with disaster

Darsteller: Ben Stiller, Patricia Arquette, Téa Leoni, Mary Tyler Moore, George Segal, Alan Alda, Lily Tomlin, Richard Jenkins, Josh Brolin, Celia Weston, Glenn Fitzgerald, Beth Ostrosky, Cynthia Lamontagne, David Patrick Kelly

Filmkritik: Mel Coplin (Ben Stiller) ist glücklich verheirateter Vater eines kleinen Sohnes und ist dennoch unzufrieden. Da er ein Adoptivkind ist, glaubt er, die Ursache für seine Krise darin erkannt zu haben, dass er seine leiblichen Eltern nicht kennt. Zusammen mit seiner Frau Nancy (Patricia Arquette) und der verführerischen Soziologiestudentin Tina Kalb (Téa Leoni) macht er sich auf die Suche nach ihnen. Falsche Fährten sowie aufkommende Rivalitäten zwischen den beiden Frauen lassen den Trip jedoch zunehmend zum Alptraum werden.

Spätestens nach „Silver Linings Playbook“ war klar, dass man sich umgehend die restlichen Filme aus der Filmografie von David O. Russell ansehen muss. „Three Kings“, kennt irgendwie jeder. „The Fighter“, durch den Oscar-Rummel damals auch bekannt. „Flirting with Disaster“, bitte was?

„Flirting with Disaster“ ist eine Komödie mit Ben Stiller und Patricia Arquette aus dem Jahr 1996. Zunächst macht der Film keinen besonderen Eindruck, doch schnell merkt man, dass David O. Russell bei dem Film das Drehbuch und die Regie beigesteuert hat.

Die Geschichte, dass sich ein Adoptiv-Insektenforscher in einer Pre-Midlife-Crisis auf die Suche nach seinen Eltern begibt, dabei über allerlei skurrile Personen stolpert und beinahe noch mit einer anderen Frau anbandelt klingt derart abstrus, dass sie schon wieder fast auf wahren Begebenheiten basieren könnte. Und damit nicht genug spielen Richard Jenkins und Josh Brolin noch 2 Homosexuelle Agenten. Halleluja.

Der Film lebt, wie viele David O...

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The Apartment – Das Apartment

Das Apartment
Originaltitel: The Apartment – Erscheinungsjahr: 1960 – Regie: Billy Wilder

apartment

Darsteller: Jack Lemmon, Shirley MacLaine, Fred MacMurray, Ray Walston, Jack Kruschen, David Lewis, Hope Holiday, Joan Shawlee, Naomi Stevens, Johnny Seven, Joyce Jameson, Willard Waterman, David White

Filmkritik: Der kleine Angestellte C.C. „Bud“ Baxter (Jack Lemmon) hält den Schlüssel für den beruflichen Aufstieg in den Händen. Es ist der Schlüssel zu seinem Apartment, das er seinen Chefs als Liebesnest zu Verfügung stellt. Für diese „Leistung“ wird er regelmäßig gefördert. Ein großer Sprung auf der Karriereleiter winkt ihm, als er dem obersten Boss J.D. Sheldrake (Fred MacMurray) sein Apartment für ein Rendezvous mit der Fahrstuhlfahrerin Fran Kubelik (Shirley MacLaine) leiht. Doch als er Fran an diesem Abend mit einer Überdosis Schlaftabletten findet, gerät der Kriecher in Gewissensnöte, denn Fran ist seine heimliche große Liebe. Konfrontiert mit den zynischen Machenschaften seines Chefs trifft Baxter eine folgenschwere Entscheidung…

„The Apartment“ gilt gemeinhin als einer der besten Filme in der, mit vielen „besten Filmen“ ausgestatten Filmografie von Regisseur Billy Wilder („Some Like it Hot“). Und auch wenn es schwierig zu bestimmten ist, welcher Film nun der beste als Wilders Schaffenszeit ist, gehört „The Apartment“ zumindest zu denen, die auch heute noch nicht allzu angestaubt sondern relativ aktuell wirken.

Wenn Jack Lemmon im Großraumbüro sitzt, keiner der dort Anwesenden Angestellten nach links oder rechts guckt und er komplett in der Masse untergeht, dann ist das ein Bild welches heute fast noch aktueller ist als damals. Um aus der Masse herauszustechen vermietet er sein Zimmer an Fremdgeher und Betrüger die sich seine Vorgesetzten Schimpfen. Er ordnet sich dem Job und dem Erfolg unter zum eigenen Nachteil, körperlich wie auch seelisch...

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Wedding Crashers – Die Hochzeits-Crasher

Die Hochzeits-Crasher
Originaltitel: Wedding Crashers – Erscheinungsjahr: 2005 – Regie: David Dobkin

Darsteller: Owen Wilson, Vince Vaughn, Christopher Walken, Rachel McAdams, Isla Fisher, Jane Seymour, Ellen Albertini Dow, Keir O’Donnell, Bradley Cooper, Ron Canada, Henry Gibson, Dwight Yoakam

Filmkritik: Die Scheidungsschlichter John Beckwith (Owen Wilson) und Jeremy Grey (Vince Vaughn) arbeiten nicht nur unter der Woche zusammen, sondern auch am Wochenende. Dort allerdings wesentlich unterhaltsamer, denn sie haben ein ausgefallenes Hobby: Sie finden jedes Mal einen Weg auf die unterschiedlichsten Hochzeiten – ganz egal, ob sie eine Einladung haben oder nicht. Auf der Feier machen sie sich dann an die Brautjungfern ran, haben kurzfristig ihren Spaß mit ihnen und dann geht’s ein paar Tage später auf die nächste Jagd. Doch dann naht die Hochzeit der Tochter des Finanzministers William Cleary (Christopher Walken), wo alles anders läuft als bisher. Denn die dort anwesende Brautjungfern Claire (Rachel McAdams) verdreht John so gehörig den Kopf, dass er ernsthaft an ihr Interesse entwickelt. Da stört ihn auch ihr Verlobter Sack (Bradley Cooper) herzlich wenig und er bittet Jeremy, ihn am Wochenende ihrer Einladung folgend zu begleiten. Widerwillig stimmt Jeremy zu und so macht man sich auf den Weg…

Die „Wedding Crashers“ gilt als eine der witzigsten Komödien der letzten 11 Jahre. Grund genug, diese Lücke einmal zu schließen, vor allem auch wenn die US-Blu-ray seit einigen Jahren bereits ungesehen im Regal steht. Wenn man an Hochzeits-Komödien denkt, fallen dem geneigten Fan sofort diverse Werke ein. Zuletzt natürlich vor allem „Bridesmaids“ oder auch „The Hangover“.

Mit beiden Filmen, aber auch mit vielen Filmen der Zeit vor „Wedding Crashers“ kann eben dieser allerdings nicht mithalten. Meist fehlt es der Comedy einfach an Zielstrebigkeit...

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Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen

Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen
Originaltitel: Crocodile Dundee – Erscheinungsjahr: 1984 – Regie: Peter Faiman



Darsteller:
Paul Hogan, Linda Kozlowski, John Meillon, David Gulpilil, Ritchie Singer, Maggie Blinco, Steve Rackman, Gerry Skilton, Terry Gill, Peter Turnbull, Christine Totos, Graham ‚Grace‘ Walker

Filmkritik: Aufgrund eines reißerischen Zeitungsberichtes über einen beinharten Australier, der einen Krokodilangriff überlebt hat, reist die Journalistin Sue Charlton (Linda Kozlowski) in das australische Outback. Dort lernt sie das charismatische Rauhbein Mick „Crocodile“ Dundee kennen, eine Mischung aus Trapper mit Aboriginee-Einflüssen. Der Artikel stellt sich schnell als etwas dick aufgetragen heraus, aber Dundee ist nichts desto trotz ein Raubein durch und durch.
Sie begleitet ihn auf einem Trip zum Ort des Angriffs und bittet ihn anschließend, dass er sie nach Amerika begleitet. Dundee willigt ein und so kommt der Hinterwäldler mit den durch und durch richtigen Ansichten und den vielen skurrilen Eigenheiten in den Big Apple…

„Crocodile Dundee“ ist wohl einer der größten Überraschungshits der Filmgeschichte. Mit einem kleinen Budget und einem unbeschriebenen Blatt wie Paul Hogan konnte der australische Film damals im Jahr 1984 die Welt im Sturm erobern. Über 300 Millionen Dollar Einspiel sprechen für sich. Die sympathische und seichte Story rund um den einfachen Outback Überlebenskünstler Mick Dundee sprach ohne Probleme ein großes Publikum an, ob alt oder jung.

Doch man merkt auch, dass der Film in all den Jahren doch Federn lassen musste oder einfach nie so gut war, wie man nach all dem Ruhm erwarten würde. Die Geschichte ist in zwei Teile gesplittet. 40 Minuten treibt sich die New Yorker Reporterin mit Dundee durchs Outback umher und die restlichen 50 Minuten gibt es eine feine Culture-Clash-Storyline mit Dundee im Großstadtdschungel.

Aus beiden Abschnitten hätte man aber klar mehr rausholen können...

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Garden State

Garden State
Originaltitel: Garden State – Erscheinungsjahr: 2004 – Regie: Zach Braff



Darsteller:
Zach Braff, Natalie Portman, Peter Sarsgaard, Ian Holm, Michael Weston, Alex Burns, Ann Dowd, Armando Riesco, Ato Essandoh, Jackie Hoffman, Jim Parsons, Yvette Mercedes

Filmkritik: Ein junger, zielloser Mann (Zach Braff), der abseits von seiner Familie eine Karriere in Los Angeles versucht hat, bekommt eines Tages einen Anruf von seinem Vater. Dieser bittet Ihn zurück in die Heimat nach New Yersey, denn die Mutter des Mannes wird beerdigt. Doch trotz des traurigen Anlasses und seiner depressiven Lebenseinstellung findet er bald Antworten auf seine Fragen…

Es ist schon beachtlich was „Scrubs“-Star Zach Braff mit seinem Erstlingswerk geleistet hat. Das Drehbuch stammt von ihm und die Hauptrolle sowie den Regie-Posten füllt er auch noch aus. Das macht „Garden State“ zur absoluten Perle des Indie-Genres und einen meiner absoluten Lieblingsfilme. Vor einigen Jahren 3,4 Mal hintereinander geguckt mussten erst mal wieder einige Jahre ins Land ziehen bis er mal wieder in den Player durfte.

Zach Braff basiert den Film größtenteils auf eigenen Erfahrung in seiner Anfangszeit in Hollywood. „Garden State“ ist aber in erster Linie auch ein Film für eine bestimmte Jugend-Generation die sich mehr oder weniger stark mit der Hauptfigur identifizieren kann. Dabei ist das Drehbuch zwar meist eher offensichtlich als zurückhaltend, was dem Film aber keineswegs schadet sondern höchstens verbitterte Cineasten verschrecken wird.

Die Chemie zwischen Braff und einer unaufdringlichen, sympathischen Love-Interest, Natalie Portman, stimmt von der ersten Minute an. Das Kennenlernen und das kleine Abenteuer was die beiden erleben fesselt und verzaubert von Beginn an bis zum befriedigenden Ende...

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Family Plot – Familiengrab

Familiengrab
Originaltitel: Family Plot – Erscheinungsjahr 1976 – Regie: Alfred Hitchcock



Darsteller:
Karen Black, Bruce Dern, Barbara Harris, William Devane, Ed Lauter Cathleen Nesbitt, Katherine Helmond, Warren J. Kemmerling, Edith Atwater, William Prince, Nicholas Colasanto, Marge Redmond

Filmkritik: Eine alte Dame sucht ihren verschollenen Neffen, den ihre Schwester als Baby zur Adoption freigegeben hat und will ihm ihr gesamtes Vermögen vermachen. Ihre beiden Helfer bei dieser Suche – Blanche (Barbara Harris), eine Hellseherin und deren Freund George (Bruce Dern) – machen sich an die schwierige Aufgabe. Überrascht müssen die Beiden feststellen, dass der Gesuchte (William Devane) so gar nicht dem Bild eines „armen Erben“ entspricht. Das Letzte aber was der Gesuchte brauchen kann, ist, von einer sentimentalen alten Tante gefunden zu werden, denn er und seine Freundin Fran (Karen Black) sind Kriminelle…

„Family Plot“ ist Hitchcocks letzter Film. Gemessen an seinen anderen Filmen, konnte der in großen Teilen harmlose „Family Plot“ daher nur verlieren. Es ist einfach kein klassischer Abschlussfilm für einen Regisseur, das wusste auch Hitchcock selbst, hatte er doch schon Pläne gehabt für einen weiteren Film. Doch der immer schlechter werdende Gesundheitszustand führt wenige Zeit nach Drehschluss zu seinem Tode. Selbst für seinen typischen Cameo im Film fühlte er sich nicht fit genug, zeigte sich hier lediglich als Schatten und nicht in ganzer Person.

„Family Plot“ ist in erster Linie wohl eine Screwball-Komödie. Das hin und her zwischen Barbra Harris und Bruce Dern ist herrlich und die beiden geben ein schön schrulliges Pärchen ab. Harris‘ Figur versucht kaum ihre nicht wirklich vorhandenen Hellseherischen Fähigkeiten zu verbergen und Dern’s Figur versucht der Taktgeber zu sein, ist dabei aber meist derartig ungeschickt das er gar nicht merkt wie seine bessere Hälfte die Fäden in die Hand nimmt.

Auf der and...

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The Graduate – Die Reifeprüfung

Die Reifeprüfung
Originaltitel: The Graduate- Erscheinungsjahr: 1967 – Regie: Mike Nichols



Darsteller:
Anne Bancroft, Dustin Hoffman, Katharine Ross, William Daniels, Murray Hamilton, Elizabeth Wilson, Buck Henry, Brian Avery, Walter Brooke, Norman Fell, Alice Ghostley, Marion Lorne

Filmkritik: Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) kommt, knapp Volljährig, von der Uni und weiß, wie viele seiner Altersgenossen noch nichts mit seinem Leben anzufangen. Bis jetzt lebte man für die Uni, hatte Ziele immer automatisch vor Augen und wurde von seinen Eltern geführt. Als sich in seiner Findungsphase die Gelegenheit ergibt, fängt er ein Verhältnis mit der Frau des Chefs seines Vaters, Mrs. Robinson (Anne Bancroft) an.
Als er jedoch auf Druck seiner Eltern mit Elaine Robinson (
Katharine Ross), der Tochter, ausgeht, wird die zwar kühle aber nie gemeine Mrs Robinson zur eifersüchtigen Furie. Doch Ben hat sich in Elaine verliebt und gibt nun alles dafür um sie vor seinem durch die Eltern verplanten Lebensweg zu bewahren.

Von „The Graduate“, den Film über die Verführung eines jungen Mannes durch eine wesentlich ältere Frau namens Miss Robinson, hat wohl so ziemlich jeder einmal gehört. Und sei es nur durch den überaus populären Song „Mrs. Robinson“ der Band Simon and Garfunkel.

„I just want to say one word to you. Just one word. Plastics.“

„The Graduate“ stellt praktisch den ersten Film dar, der sich ganz dem Genre des Coming of Age hingibt. Benjamin, herrlich gespielt von Dustin Hoffman, ist nach Abschluss seiner Bildung, ziellos und ohne rechte Idee, was er mit seinem Abschluss nun anfangen soll bzw. was nun kommt. Doch er ist sich auch bewusst, dass diese Entscheidung bedeutet, dass ein Teil seines Lebens nun für immer abgeschlossen ist, sein Leben eben weitergeht.
Da kommt Mrs. Robinson gerade recht...

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Saving Mr. Banks

Saving Mr. Banks
Originaltitel: Saving Mr. Banks – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: John Lee Hancock

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Darsteller: Emma Thompson, Tom Hanks, Annie Rose Buckley, Colin Farrell, Ruth Wilson, Paul Giamatti, Bradley Whitford, B.J. Novak, Jason Schwartzman, Lily Bigham, Kathy Baker, Melanie Paxson, Andy McPhee, Rachel Griffiths

Filmkritik: Mary Poppins’ langer Weg auf die Leinwand beginnt, als Walt Disney (Tom Hanks) seinen Töchtern verspricht, ihr Lieblingsbuch zu verfilmen: „Mary Poppins“ von P.L. Travers (Emma Thompson). Bei seinen Bemühungen um die Filmrechte gerät er jedoch an eine dickköpfige Schriftstellerin, die keinesfalls vorhat, ihr magisches Kindermädchen der Hollywood-Maschinerie zum Fraß vorzuwerfen. Nach jahrelangem Verhandeln kann Disney P.L. Travers Anfang der 60er Jahre überreden, nach Los Angeles zu kommen und sich seine Ideen für eine Kino-Adaption anzuhören. In diesen kurzen zwei Wochen des Jahres 1961 setzt er alle Hebel in Bewegung. Mit fantasievollen Storyboards und den fröhlichen Songs der talentierten Sherman Brüder (Jason Schwartzman & B.J. Novak) startet er eine umfassende Kreativ-Offensive, die bei der kratzbürstigen Travers allerdings keine Wirkung zeigt. Denn P.L. Travers verbindet mit ihrer Titelheldin eine ganz persönliche Geschichte, die bis in ihre Kindheit zurück reicht. Die starrköpfige Autorin muss sich erst den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen, bevor sie Mary Poppins ziehen lassen kann. Am Ende wurde daraus ein Welterfolg, der Filmgeschichte schrieb und 1965 für 13 Oscars nominiert wurde und schließlich auch fünf Oscars mit nach Hause nehmen konnte.

„Saving Mr. Banks„ markiert den ersten Spielfilm, der einen Schauspieler in der Rolle von Walt Disney zeigt. Nicht ohne Grund, denn den Schöpfer von Disney zu zeigen kann den Konzern vor Probleme stellen. Ist die Darstellung glattgebügelt könnte man annehmen, Disney wolle nicht zeigen wie Walt Disney damals wirklich war...

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Nebraska

Nebraska
Originaltitel: Nebraska – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Alexander Payne

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Darsteller: Bruce Dern, Will Forte, June Squibb, Bob Odenkirk, Stacy Keach, Mary Louise Wilson, Rance Howard, Tim Driscoll, Devin Ratray, Angela McEwan, Gelndora Stitt, Elizabeth Moore

Filmkritik: Der Weg ist hier definitiv nicht das Ziel, denn am Ende wartet ein Lottogewinn in Millionenhöhe. Das denkt zumindest der grantige Woody Grant (Bruce Dern), der sich getäuscht durch einen betrügerischen Werbeprospekts, das vermeintlich große Geld persönlich in Lincoln, Nebraska, abholen möchte. Doch die 900 Meilen Strecke von seinem Wohnort zum Ziel seiner Träume kann der Eigenbrötler allein nicht mehr bewältigen. Von seiner garstigen Gattin Kate (June Squibb) und seinem verbitterten Sohn Ross (Bob Odenkirk) ist keine Hilfe zu erwarten: Sie tragen ihm immer noch seine unrühmliche Säufer-Vergangenheit nach und würden ihn am liebsten in ein Heim stecken. Schließlich erklärt sich sein gutmütiger Sohn David (Will Forte) dazu bereit, die Fahrt mit seinem Vater anzutreten – auch wenn die beiden schon lange nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Bei einem ungeplanten Zwischenstopp in Woodys Geburtsstadt Hawthorne treffen sie auf ihre Verwandtschaft, alte Freunde und auch viele Neider, die sich vor allem für den neu gewonnenen Reichtum des seltenen Gastes interessieren. Der Vater-Sohn-Trip wird so nicht nur zu einer Reise in Woodys Vergangenheit, sondern vielmehr zur Suche nach Respekt und Anerkennung und vor allem nach etwas, wofür es sich lohnt, weiterzuleben.

Regisseur Alexander Payne ist kein unbeschriebenes Blatt auf dem Oscar-Teppich. Bereits 2005 gewann er einen Preis für das beste adaptierte Drehbuch zu seiner Tragikomödie „Sideways“. Und auch im Jahr 2012 konnte er einen der Goldjungen abstauben, ebenfalls wieder für ein adaptiertes Drehbuch, diesmal aber zur Tragikomödie „The Descendants“ mit George Clooney...

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Filth – Drecksau

Drecksau
Originaltitel: Filth – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Jon S. Baird

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Darsteller: Imogen Poots, James McAvoy, Joanne Froggatt, Jamie Bell, Shirley Henderson, Jim Broadbent, Eddie Marsan, Pollyanna McIntosh, Iain De Caestecker, Emun Elliott, Shauna Macdonald, Kate Dickie, Martin Compston, David Soul

Filmkritik: Detective Sergeant Bruce Robertson (James McAvoy) ist depressiv, intrigant, versoffen und korrupt. Er schnupft Kokain und vögelt die Gattin seines Kollegen. Was soll die Polizei von Glasgow bloß mit einer Drecksau wie ihm machen? Befördern! Zumindest träumt er davon. Denn wenn er den jüngsten Mordfall löst und dadurch die Karriereleiter hochfällt, kehrt seine Frau zu ihm zurück. Bestimmt. Denkt er. Doch ist das Leben tatsächlich so leicht? Und ist Bruce wirklich der coole Typ, für den er sich hält? Die Antwort kennt nicht mal sein Psychiater…

„Filth“ basiert auf einem Roman von „Trainspotting“ Autor Irvine Welsh. In Deutschland ebenfalls unter dem Titel „Drecksau“ erschienen gilt das Buch an manchen Stellen als Grenzüberschreitend aber gleichzeitig wird es auch unter Kritikern sehr geschätzt. Kann der Film diesem Ruf gerecht werden?

Was James McAvoy („Wanted“) in „Filth“ in der Rolle von Bruce Robertson für eine Show abliefert kann schlicht als sensationell bezeichnet werden. Angesiedelt in Schottland darf der schottische Darsteller mit breitestem Akzent und ohne Sinn für Recht und Unrecht komplett die Sau raus lassen. Bruce ist ein Ekel, ein Widerling. Aber er ist auch irgendwie so verdammt cool. Und genau das schafft James McAvoy ab der ersten Minute perfekt zu vermitteln.

Die Story von „Filth“ ist zunächst nur schwer zu greifen. In erster Linie geht es darum die tiefsten Tiefen der schwarzen Seele des Hauptdarstellers zu ergründen...

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