Mit Drama markierte Beiträge

Revenge

Revenge

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Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Tony Scott

Darsteller: Kevin Costner
Anthony Quinn
Madeleine Stowe
Tomas Milian
Joaquín Martínez
James Gammon
Jesse Corti

Inhalt@OFDB

Auf "Revenge" stieß ich bei einer Recherche vor einigen Monaten durch Zufall. Vorher hatte ich nie von dem Film gehört. Da es erst gar keine Deutsche DVD gibt, habe ich mir die US-Blu-Ray besorgt. Das Bild ist für einen Film von 1990 erstaunlich gut und passt voll zu einem typischen Hochglanzfilm von Tony Scott. Die Story wird sehr gut erzählt, der Film hat so gut wie keine zähen Stellen und einfach eine tolle Atmossphäre. Aber in dieser tollen Umgebung, mitten in Mexico, da erwartet man jeden Moment eine der besten Schießereien die man je gesehen hat, im Stil von Tony Scott oder Walter Hill. Man wartet einfach die ganze Zeit darauf, dass die Luft brennt, aber außer in den sehr intensiven Sex-Szenen passiert in die Richtung leider überhaupt nichts. Zwar ist der Film, wenn dann die titelgebende "Revenge" beginnt, ziemlich spannend und auch stellenweise recht hart, aber man lechzt nach einer zünftigen Ballerei die nicht kommt.
Somit wird der Film vor allem von den sehr guten Schauspielern getragen. Kevin Costner und besonders Anthony Quinn gefielen mir hier richtig gut und die beiden geben tolle Leistungen ab. Aber auch Madeleine Stowe ist sehr überzeugend und sehr offenherzig.
Setting, Story und Schauspieler stimmen. Der Film hätte zwischendurch etwas mehr Tempo oder eine Actionszenen vertragen können, ähnlich dem starkem Jet-Intro(Grüße an "Top Gun"), ansonsten bekommt man hier wohl den ruhigsten Tony Scott Film präsentiert aber trotzdem einen sehr guten.

8/10

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Up in the Air

Up in the Air

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jason Reitman

Darsteller: Vera Farmiga
George Clooney
Jason Bateman
Anna Kendrick
Melanie Lynskey
Danny McBride
Tamala Jones
Chris Lowell

"Up in the Air" ist George Clooneys und Jason Reitmans Oscar-Film für 2009. Der Film hat aktuelle Bezüge zur Wirtschaftkrise, da das Hauptthema des Films die Entlassung von Mitarbeitern ist, und somit gute Chancen auf einen Goldjungen.
Die Entlassungen im Film werden nicht vom jeweiligen Firmenchef durchgeführt, sondern durch eine externe Kraft. Diese Person, Ryan, spielt Clooney. 322 Tage im Jahr fliegt er durch die Staaten und entlässt im ganzen Land Leute. Sein Meilenkonto ist schon auf ein stattliches Maß angewachsen, aber er spart auf 10 Millionen Meilen da er damit nur einer von insgesamt 7 Leuten wäre. Eine tolle Auszeichnung für ihn. Sein Leben besteht aus seinem Job, Hotels und kurzen Affären. Gerade als Ryan Bekanntschaft mit Alex gemacht hat, einer Frau die ist wie er und das Ganze sich scheinbar gut zu entwickeln scheint, kommt mit Natalie eine junge Harvard Absolventin mit einem Online-Kündigungs-Konzept zur Firma für die Ryan arbeitet. Dies würde bedeuten: Keinerlei Fliegerei mehr für Ryan. Ryan macht ihr schnell klar, das sie keinerlei Erfahrungen hat bei Kündigungen und nimmt sie mit auf einen Trip durch die Staaten um ihr zu zeigen wie man richtig kündigt und nebenbei auch, dass dies Online einfach nicht funktionieren kann. Während er also das junge Ding anlernt und seine Beziehung zu Alex weiter vorrantreibt, kommt Ryan langsam auf den Trichter, dass ein Leben in dem man sich mit jemandem den man liebt irgendwo niederlässt doch gar nicht so verkehrt ist wie er immer dachte…

"Up in the Air" beginnt als kurzweiliger und unterhaltsamer Film. Clooney ist charmant, abgeklärt, intelligent, selbstsicher und weiß was er will. Die Rolle passt einfach perfekt zu ihm.
Er ist überzeugt, dass Leben was er lebt ist genau d...

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Whip It

Whip It

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Drew Barrymore

Darsteller: Ellen Page
Drew Barrymore
Juliette Lewis
Marcia Gay Harden
Kristen Wiig
Jimmy Fallon
Alia Shawkat
Zoe Bell

Inhalt@OFDB

"Whip It" ist das Regie-Debut von Darstellerin Drew Barrymore. Es handelt sich um eine Fox Searchlight Produktion, dem Indie/Alternative-Label von Fox. Ungleich zu vielen anderen Filmen dieser Art, steht hier nicht ein Junge sondern ein 17 jähriges Mädchen(Ellen Page) im Mittelpunkt. Doch die Probleme sind recht ähnlich. Die Eltern fördern sie falsch. Die Mutter schleppt sie zu Schönheitswettbewerben, der Vater hat ein gutes Herz aber sonst auch nicht viele Ideen. Durch Zufall knüpft sie eine Verbindung zu einer Gruppe Rollschuhfahrerinnen die an einem Rollschuh-Wettbewerb teilnehmen. Sie schließt sich der Gruppe an, ohne ihren Eltern davon zu erzählen, denn glücklich wären die nicht damit.
Die Story ist in sofern altbekannt und schon oft erzählt worden, aber auch in "Whip It" fuktioniert das Prinzip wieder sehr gut. Die Darsteller sind unendlich sympatisch, die Geschichte wird nicht langweilig und die Rollschuh-Szenen machen einfach Spaß und sorgen dazu für ein bischen Action. Auch gibt es viel zu lachen, aber auch was fürs Herz und ein paar Lebensweisheiten. Der Film erfindet das Rad eben nicht neu, aber erzählt das was er hat einfach gut.
Das Markenzeichen des Films sind die starken Frauenrollen. Toll sind hier vorallem Juliette Lewis(die Gott sei Dank wieder schauspielert) und die Stuntfrau Zoe Bell, die nach Tarantinos "Death Proof" hier ihre nächste Rolle hat. Auch Drew Barrymore gab sich eine kleine Rolle in ihrem Film.
Trotz der vielen Frauenrollen ist "Whip it" kein Frauenfilm. Man kann ihn ein wenig mit Paul Newmans "Slap Shot" vergleichen, der zwischen den spektakulären Eishockeyszenen ja auch zwischen Witz und Ernst schwankte. Wer sich 100 Minuten gut unterhalten lassen will, macht mit "Whip it" nichts falsch.

7/...

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Whatever Works

Whatever Works

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Woody Allen

Darsteller: Larry David
Henry Cavill
Evan Rachel Wood
Patricia Clarkson
Kristen Johnston
Michael McKean

Inhalt@OFDB

Da ich seit der Serie "Curb your Enthusiasm" ein Fan von Larry David bin, war ich sehr interessiert am aktuellen Woody Allen Film, denn hier sollte Larry die Hauptrolle übernehmen. Zwar war ich bisher nie ein riesen Woody Allen Fan, aber somit konnte ich mir den Film von ihm ja nicht entgehen lassen.
Zunächst wusste ich nicht ganz wie ich den Film nehmen sollte. Die Charaktere waren durch die Bank weg alle keine Identifikationspersonen. Entweder zu pessimistisch, zu dumm, zu religiös. Jeder hatte irgendeinen Spleen. Davids Charakter war im Gewühl wohl noch der sympatischste.
Die Story an sich ist auch nicht so wirklich einfach zugänglich. Eine Beziehung zwischen einem alten, seltsamen Typen(der sich für ein Genie hält) und einer jungen(geistig eher beschränkten) 21 jährigen ist zunächst eher ungewöhnlich. Das die beiden dann sogar heiraten, ist noch viel ungewöhnlicher. Irgendwann kommt dann die Mutter der 21 jährigen dazu und ist verständlicher Weise zunächst gar nicht glücklich mit dem Ehemann ihrer Tochter. Während Sie sich um einen neuen Ehemann für ihre Tochter kümmert, landet sie selbst zwischen 2 Männern und führt eine Dreiecksbeziehung mit beiden Männern in einer Wohnung. Gegen Ende kommt dann gar noch der Ex-Mann der Mutter nach New York. Er ist natürlich ebenfalls mit Larry David als Ehemann nicht einverstanden, entdeckt dann aber selbst seine Bestimmung im Leben, ähnlich seiner Frau. Alle Landeier finden im Zauber der Großstadt den Sinn des Lebens wieder, weit weg von Gebeten und Christen.
Man merkt, der Film ist vollgepackt mit seltsamen, skurrilen Situationen und Charakteren. Larry David überzeugt hier wieder wunderbar als zynischer, schräger Menschenfeind...

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Spanglish

Spanglish

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Erscheinungsjahr: 2004
Regie: James L. Brooks

Darsteller: Adam Sandler
Téa Leoni
Paz Vega
Cloris Leachman
Shelbie Bruce
Sarah Steele
Ian Hyland

Inhalt@OFDB

Hinter "Spanglish" verbirgt sich eine nette Culture-Clash-Komödie mit einer Prise Drama und Romantik. Die Geschichte erscheint zunächst bekannt, doch die Umsetzung ist einfach sehr gelungen, kreativ und liebenswürdig.
Paz Vega als Lateinamerikanerin die kein Wort Englisch spricht oder versteht, ist einfach hinreißend. Vom Aussehen her eine Mischung aus Penelope Cruz und Salma Hayek, verzaubert sie mit ihrem Auftreten den Zuschauer. Aber auch Adam Sandler, den ich sonst nicht so gern sehe, gefiel mir hier ausgesprochen gut. Einzig Téa Leoni, die in ihrer Rolle zunächst auch sehr gut beginnt, wird im Laufe des Films immer seltsamer. Dies liegt zum einen zwar am Drehbuch, aber auch ihr Schauspiel wird gegen Ende sehr schräg und seltsam.
Der Film hat nach der ersten Stunde mit ein paar Schwächen und auch kleineren Längen zu kämpfen. Ist die erste Stunde noch sehr unterhaltsam, versucht gekonnt den meisten Cluture-Clash Klischees zu entgehen aber dabei doch sehr angenehm zu unterhalten, entwickelt sich der Film dann in der zweiten Stunde in eine recht bekannte und auch etwas langweilige Richtung, aus der man dann auch schnell denkt das Ende schon erahnen zu können. Aber eben gerade wenn man meint das Ende scheint klar und wird ein typisches Hollywood-Ende, erstaunt der Film mit einem gänzlich unterwarteten Finish. Im Kontext des Films ist dieses Ende aber doch nachzuvollziehen und entspricht in erster Linie mehr der Wirklichkeit als viele andere Filmenden. Hier gelang James L. Brooks eine nette Überraschung, auch wenn das ganze den Happy-End Freund ein wenig vor den Kopf stößt und auch etwas offen daherkommt.
Leider verrinnt sich der Film zwischendurch in zu vielen kleinen Teilbereichen der Familien- und Lebenskrisen als das er in einer der Bereiche...

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The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen

The Deer Hunter – Die durch die Hölle gehen

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Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Michael Cimino

Darsteller: Robert De Niro
John Cazale
John Savage
Christopher Walken
Meryl Streep
George Dzundza
Chuck Aspegren

Inhalt@OFDB

"The Deer Hunter", ein weiterer 3 Stunden Film den ich wegen der Laufzeit lange Zeit nicht geguckt habe. Nun war es endlich an der Zeit mich voll auf den Film einzulassen.
Der Film lässt sich ganz simpel in 3 Bereiche aufteilen. Zunächst die Zeit vor Vietnam. Man verfolgt 3 russisch stämmige Amerikaner(Mike, Nick, Steve). Die Freunde feiern ausgelassen auf der Hochzeit von Steve. Am Tag danach geht es zur Hirschjagdt. Mike und Nick sind hier ganz ruhig, voll in ihrem Element. "A deer’s gotta be taken with one shot."
Kurz darauf wird mit einem harten Cut umgeschnitten, Mike liegt irgendwo in Vietnam im Gras. Dies ist der zweite Teilbereich.
Die Hölle hat sich aufgetan und die 3 Freunde verschluckt. Nach der Flucht aus der Gefangenschaft der Vietcong und schrecklichen Russisch-Roulette Erlebnissen, trennen sich die 3, die Hölle spuckt sie aus, zumindest 2 von ihnen. Nick bleibt in Saigon zurück, völlig am Ende.
Der letzte Abschnitt des Films ist die Zeit nach dem Einsatz in Vietnam, nach den schrecklicken Erlebnissen. Die Leere und die Verzweiflung in der Heimat, die Ziellossigkeit und die Veränderung aber auch der Versuch Nick aus Saigon rauszuholen, doch Nick weiß scheinbar selber gar nicht mehr das er noch lebt.
"The Deer Hunter" ist ganz und gar kein typischer Vietnam-Film. Am ehesten kann man den Film wohl mit "Apocalypse Now" vergleichen, Coppolas fiebrigem Vietnam-Alptraum. Erst nach etwas über einer Stunde sieht man überhaupt die ersten Szenen in Vietnam, das Ganze wird nur auszugsweise bzw. episodenhaft dargstellt, grob zusammengeschnitten, oft ohne Zusammenhang zur Szene davor. Kriegs-Film-Fans werden enttäuscht sein.
Vielmehr geht es im Film um die Menschen, wie der Krieg Menschen und Freund...

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The Proposition

The Proposition

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Erscheinungsjahr: 2005
Regie: John Hillcoat

Darsteller: Tom Budge
Guy Pearce
Emily Watson
Ray Winstone
David Wenham
John Hurt

Inhalt@OFDB

Das auf dem Cover des Films "The Proposition" von Sergio Leone geschriebn wird, führt Fans des Regisseurs gekonnt in die Irre. Irgendwie erwartet man dann doch einen Western nach dem Leone-Schema, doch davon ist "The Proposition" so weit entfernt wie Sergio Leone von John Wayne.
Passt das Setting im australischen Outback noch ganz gut und gäbe viel Spielraum für einen gelngenen Western, krankt die Umsetzung einfach daran, dass fast nichts passiert. Die Grundstory kann man in 3 Zeilen abhandeln. Gut, die besten Western haben keine große Story, aber die Umsetzung hier ist so dröge und langweilig, dass man das ein oder andere Mal auf die Uhr schielt und auch ein Gähnen kann man nur schwer unterdrücken.
Auf Schießereien wird fast gänzlich verzichtet, auch auf die restlichen typischen Western-Elemente wird nicht weiter eingegangen.
"The Proposition" ist statt eines Westerns ein gemächlich inszeniertes Drama mit leidlich interessanter oder gar neuartiges Geschichte aber dafür teils wirklich guten Schauspielern, die den Film ein ums andere Mal vor dem totalen Kollaps bewahren. Gerade Ray Winstone gefiel mir sehr gut.
Trotzallem kann ich den Film nur sehr bedingt weiter empfehlen. Immerhin ist es aber quasi auch ein Weihnachtsfilm, da er kurz vor und an Weihnachten spielt, auch wenn man davon im Film nicht all zu viel merkt. Schwache:

6/10

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Scrooged – Die Geister die ich rief

Scrooged – Die Geister die ich rief

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Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Richard Donner

Darsteller: Bill Murray
Karen Allen
John Forsythe
John Glover
Bob Goldthwait
David Johansen
Carol Kane

Inhalt@OFDB

Mir fiel vor ein paar Tagen ein, dass ich diesen Weihnachtsfilm mit Bill Murray unter der Regie von Richard Donner schon ewig nicht gesehen habe. Die letzte Sichtung muss bestimmt über 15 Jahre her sein. Es war an der Zeit diese Erinnerung endlich wieder aufzufrischen, diesmal natürlich auch im O-Ton.
Die erste halbe Stunde des Films ist wahrhaft großartig und versteht sich als bissig, scharfe Mediensatire. Filme die sich das Fernsehen vor die Brust nehmen, gefallen mir eigentlich sowieso immer gut, aber die Satire die Donner hier vom Stapel lässt ist wirklich außerordentlich gut gelungen. Dazu gibt Bill Murray eine beängstigent starke Performance ab.
Wenn dann nach dieser starken Einführung die Weihnachtsgeschichte mit den 3 Geistern beginnt, wird der Film leider etwas schwächer. Der Humor ist weit weniger bissig und hält sich dann doch meist in Grenzen. Klar, es ist ein Weihnachtsfilm und keine Mediensatire, aber der Film hätte den Humor-Stil schon gerne beibehalten können. Irgendwie schade.
Von den 3 Geistern selbst gefallen mir der "Ghost of Christmas Past" und "Ghost of Christmas Future" am besten. Irgendwie habe ich aber immer bei dieser Geschichte von Charles Dickens das Holzhammer-Gefühl. Wie hier die weihnachtlichen Werte vermittelt werden und Murray am Ende dann bekehrt wurde bzw. schon früh einsieht was er alles falsch gemacht hat. Das kommt mir alles zu plötzlich und zu unbegründet. Hier hätte man den Charakter noch zynischer anlegen müssen.
Insgesamt aber ist "Scrooged" auf jeden Fall ein sehr guter Bill Murray Film mit einer, für mich, schwachen Weihnachtsgeschichte. Sämtliche Szenen wo er den fiesen Medienzar raushängen lassen kann, sind aber in höchstem Maße unterhaltsam.

7/10

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Captain Corelli’s Mandolin

Captain Corelli’s Mandolin

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Erscheinungsjahr: 2001
Regie: John Madden

Darsteller: Nicolas Cage
Penélope Cruz
John Hurt
Christian Bale
David Morrissey
Irene Papas
Aspasia Kralli
Patrick Malahide

Inhalt@OFDB

Da ich vor einigen Jahren mit einem Freund eine Wette verloren hab, die um die Existenz dieses Films ging, habe ich den Film jetzt, einige Jahre später von ihm zu Weihnachten bekommen. Ich habe vom Film nichts erwartet, Cage enttäuscht einen ja in den letzten Jahren in den meisten Fällen und romantisch verklärten Kriegsfilmen gegenüber bin ich auch immer eher skeptisch.
Überraschender Weise hat mir "Captain Corelli’s Mandolin" dann aber doch recht gut gefallen. Die erste Stunde vergeht sehr schnell und ist vorallem sehr kurzweilig. Penelope Cruz bandelt zuerst mit dem etwas plumpen Christian Bale an, und verguckt sich dann schließlich in einen der italienischen Besatzer, Nicolas Cage. Dieser gibt hier eine recht ordentliche Performance ab inklusive hübschem italienischen Klischee-Akzent. Ich verstehe zwar erneut nicht, wieso er mit Akzent redet wo doch im Film sowieso alle Englisch reden statt Italienisch oder Griechisch, aber gut.
In der zweiten Stunde gibts dann auch etwas Krieg zu sehen, einige Kampfszenen und Deutsche Gräueltaten inklusive. Hier wird der Film dann zusehends dramatischer, kitschiger und leider auch etwas schwächer. Ganz abrutschten in ein tiefes Kitsch-Tal tut er aber Gott sei Dank nie und auch das Finale ist dann doch noch im Rahmen des erträglichen. Schön fand ich vorallem, dass komplett an Originalschauplätzen gedreht wurde, so gibt es, neben Penelope Cruz, viel fürs Auge denn die Landschaftsaufnahmen laden stellenweise direkt zum Urlaub machen ein.
Für Romantiker ist der Film sicher eine Sichtung Wert, aber auch für Leute die mit Cage eigentlich durch sind seit einigen Jahren, sollten sich seine Performance hier nochmal ansehen. Verkehrt macht man mit dem Film auf jeden Fall nichts...

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The TV Set

The TV Set

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Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Jake Kasdan

Darsteller: David Duchovny
Sigourney Weaver
Ioan Gruffudd
Judy Greer
Fran Kranz
Lindsay Sloane

Inhalt@Wikipedia

In "The TV Set" geht es um die Verfilmung des Drehbuchs eines Serie-Pilotfilms. David Duchovny spielt den Autor dessen Drehbuch verfilmt werden soll. Allerdings soll es aus vielen Gründen Änderungen am Drehbuch geben, was dem Autor gar nicht gefällt, und auch der Hauptdarsteller, den er nicht haben wollte, macht nur Probleme.
"The TV Set" bringt gut auf den Punkt, dass viele Studio-Bosse Serien schon im Vorfeld kaputt machen und gute Drehbücher zum Scheitern verurteilen um diese an den Markt anzupassen. Im Film ist es ganz wie in der Realität z.B. auch, so, dass eine Real-Life-Trash-Show genannt "Slut Wars" ein Riesen Quoten-Hit ist, aber an einer Serie ewig rumgedoktert werden soll bis diese sämtliche Ecken und Kanten verloren hat. Am Ende ist das tolle Drehbuch des Autors als Pilot-Film kaum noch zu gebrauchen und aus einem satirischen Drama wurde eine Furz-Komödie.
Die Grundidee des Films ist gut und dies war auch der Grund wieso ich mir den Film ansehen wollte. Als Serien-Fan bin ich halbwegs vertraut in der Materie und das oft die Studio-Bosse in Serien reinreden und diese umändern. Leider ist "The TV Set" aber durchweg nicht bissig genug und stellenweise gar langweilig umgesetzt. Es fehlt an vielen stellen einfach tief schwarze Satire. Das Overacting des Hauptdarstellers des Piloten und auch einige andere Aspekte sind zwar in sich witzig, aber das reicht einfach nicht aus. Völlig daneben ist dann eine Nebenhandlung, in der die Frau eines britischen Managers der nun in den USA arbeitet, wieder in die Heimat fliegt weil er nie bei ihr zu Hause ist. Es wurde gar nicht erst versucht dies irgendwie in die Handlung einflißen zu lassen und so passiert es einfach nebenbei ohne jegliche Konsequenz.
Hier wurde aus einer tollen Idee und einem stellenweise ...

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Once Upon a Time in America – Es war einmal in Amerika

Once Upon a Time in America – Es war einmal in Amerika

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Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Sergio Leone

Darsteller: Robert De Niro
James Woods
Elizabeth McGovern
Treat Williams
Tuesday Weld
Burt Young
Joe Pesci
Danny Aiello
William Forsythe

Inhalt@OFDB

Nachdem ich mich vor ein paar Tagen schon an "Goodfellas" heran gewagt hatte(140 Minuten) und am Mittwoch "Avatar" gesehen hatte(166 Minuten), war ich genau in der richtigen Stimmung für einen weiteren langen Film. Ich entschied mich daher für "Once Upon a Time in America". Wenn ich schon mal Lust habe auf einen langen Film, dann auch direkt Leones 220 Minuten-Epos und gleichzeitig auch der letzte Film seiner Amerika-Trilogie, den ich noch nicht gesehen hatte. Im weiteren können einige Spoiler möglich sein.
Ich muss sagen, ich hätte ganz ehrlich niemals gedacht, dass der Film soviel Spaß machen würde. Ich dachte bislang, dass ein Film der sich 220 Minuten nur um eine Handlung kümmert gar nicht so unterhaltsam sein kann und den Zuschauer doch nach spätestens 3 Stunden nerven würde, aber ich habe mich schwer getäuscht. Das Drehbuch von "Once Upon a Time in America" ist so dermaßen vielseitig, originell und facettenreich, die Charaktere sind so gut ausgearbeitet und die Inszenierung ist so wunderschön, dass man am Ende sogar denkt der Film ist für die Komplexität seiner Story dann doch sogar noch zu kurz. Die vollen 4 Stunden hätten es meinetwegen auch noch sein können, denn gerade am Ende wirkt einiges doch ein wenig gerafft. Irgendwie fällt das Ende insgesamt etwas aus dem Rahmen. Den Selbstmord von Max in einem Müllwagen fand ich zunächst komplett surreal und irgendwie völlig fehl am Platz. Aber das der Film dann wieder in der Opium-Höhle endet in der er begonnen hat, erlaubt gar die Theorie der gesamte Film(zumindest die Zukunfts-Szenen) waren ein Drogen-Traum von Noodles, wo dann auch der Müllwagen irgendwie reinpassen würde. Abgefahren aber möglich...

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Closer – Hautnah

Closer – Hautnah

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Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Mike Nichols

Darsteller: Julia Roberts
Jude Law
Natalie Portman
Clive Owen
Nick Hobbs
Colin Stinton

Inhalt@OFDB

"Closer" war ein Schnäppchen-Blindkauf bei CDWOW. Ich wollte den Film schon länger mal angesehen haben, aber kam nie dazu, so bot es sich an den Film einfach mal zu kaufen um ihn dann letztendlich doch mal zu sehen.
Was soll ich sagen, der Film hat mich direkt umgehauen. Ich hatte eigentlich nur ein ganz gutes Beziehungs-Drama erwartet mit tollen Schauspielern, stattdessen bekam ich ein echtes Meisterwerk serviert. Jeder Dialog ist hier Gold wert. Es ist beinahe unheimlich wie geschliffen und pointiert die Dialoge hier sind. Irgendwann kommt man an den Punkt wo man bei fast jedem Satz nur denkt:"Wow, das ist Poesie. Völlig vulgär aber einfach perfekt."
Wirklich gut funktionieren die Dialoge wohl auch nur auf Englisch, so toll fluchen und obszön reden kann man dann doch besser auf Englisch.
Der Film ist bis zu einem gewissen Grad episodenmäßig aufgebaut. Nicht im klassischen Sinne eines Episodenfilms, aber es werden immer wieder verschiedene Zeitpunkte der 4 Charaktere gezeigt und stellenweise auch mal mehrere Monate ausgelassen. Insgesamt deckt der Film ca. 4 Jahre ab. In den Beziehungen der 4 untereinander werden so nur die Schnittstellen gezeigt, also wo die Beziehungen auseinander gehen und wieder zusammenführen, und gerade das macht den Film so knackig, pointiert und gut.
Die 4 Darsteller, Julia Roberts, Jude Law, Natalie Portman und Clive Owen haben mir selten so gut gefallen wie hier. Hier haben sich einfach 4 gefunden die perfekt aufeinander abgestimmt sind und super zusammen spielen. Vorallem Natalie Portman ist eine Wucht in diesem Film.
Das einzige wo der Film dann ein bisschen schwächer wird ist das Finale. Hier wurde ein etwas seltsamer Ausweg aus dem Film gesucht, der sich mir nicht gänzlich erschließen will.
Ansonsten aber ist "Closer" für mi...

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Goodfellas

Goodfellas

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Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Martin Scorsese

Darsteller: Robert De Niro
Ray Liotta
Joe Pesci
Lorraine Bracco
Paul Sorvino
Frank Sivero

Inhalt@OFDB

Lange habe ich die Sichtung von "Goodfellas" vor mir hergeschoben. Vorallem die Laufzeit hat mich wieder einmal abgeschreckt und Jahrelang habe ich den Film immer wieder ansehen wollen, aber dann irgendwie doch keine Lust gehabt auf 140 Minuten Mafia. Doch gestern Abend war es dann doch endlich mal soweit. "So lang sind 140 Minuten ja gar nicht", dachte ich mir und hab den Film in den Player geschoben. Ich erschrak direkt aufgrund der Qualität der DVD. Das Bild war nicht Anamorph und dazu gab es starkes Rauschen in dunklen Szenen, beinahe hätte ich die DVD wieder aus dem Player entfernt. Doch ich blieb standhaft, "Wenn ich die jetzt wieder rausnehmen, werde ich den Film wohl nie ansehen", dachte ich mir. Und so begab ich mich in 3 Jahrzehnte Mafia-Leben.
Die schlechte Bildqualität war aufgrund der packenden, unterhaltsamen Atmosphäre schnell vergessen. Die Einführung in diese Welt voller Gewalt, Verbrechen und Familie ist Scorsese schon wunderbar gelungen. Wie im Film erst die Jugend von Henry abgedeckt wird und man dann in den Jahren immer weiter voranschreitet, das sorgt für Tempo und lässt den Film nicht lange an einem Punkt ruhen. Sehr schön.
Schauspielerisch trifft man hier wohl auf mehr als die Hälfte aus dem späteren Sopranos-Cast, aber alle bis auf Lorraine Bracco lediglich in Nebenrollen. Die Hauptrollen, mit Robert De Niro, Ray Liotta und Joe Pesci prominent besetzt, werden von den Dreien bemerkenswert gut gespielt. Leider kommt mir aber De Niro etwas zu kurz. Er taucht stellenweise nur episodenhaft auf, wird erst gegen Ende ein recht regelmäßiges Cast-Mitglied. Joe Pesci als dauerfluchender Tommy, der auch gerne mal völlig unbeherrscht einen Kellner abknallt, hat die Rolle in sich aufgesogen. Ganz große Performance.
Die Story im Allgemeinen h...

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Rescue Dawn

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Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Werner Herzog

Darsteller: Christian Bale
Steve Zahn
Jeremy Davies
Marshall Bell
Brad Carr
François Chau
Craig Gellis

Inhalt@OFDB

Mit "Rescue Dawn" liefert Werner Herzog seinen Beitrag zu einer Vietnam-Verfilmung ab. Zunächst könnte man entnervt denken: "Wieso denn noch eine Verfilmung?" aber irgendwie erwartet man bei Herzog dann doch etwas mehr als das was man bisher kennt.
Und tatsächlich gelingt es Herzog auch diesem Thema noch einige neue, spannende Facetten abzugewinnen.
Es geht um den Deutsch-Amerikaner Dieter Dengler, dem Herzog 97 schon eine Doku widmete. Er wird bei einem Angriff mit seinem Bomber abgeschossen und vom Vietcong gefangen genommen und gefoltert, bis er dann zu einigen anderen Kriegsgefangenen in ein Lager kommt.
Der Film zeigt anschaulich, manchmal fast dokumentarisch, wie Dieter und die anderen Gefangenen im Lager klarkommen und schließlich irgendwann versuchen zu fliehen. Doch der Dschungel in Nord-Vietnam ist nicht viel angenehmer als die Zeit im Gefängnis.
Die Rolle des Dieter scheint für Christian Bale wie gemacht zu sein, ist er doch bekannt dafür sich für solche Rollen selbst zu malträtieren. Wie schon bei "The Machinist" hat er auch hier einiges abgespeckt, isst Würmer, lebt im Dreck, läuft Barfuß umher lässt sich insgesamt nur einmal doubeln. Eine stolze, beachtliche Leistung. Aber auch der restliche Cast, Steve Zahn und Jeremy Davies um nur 2 zu nennen, nimmt diese Strapazen auf sich.
Herzog fängt einige tolle Aufnahmen ein, erzeugt regelmäßig an den richtigen Stellen Spannung und man fiebert vom Ausbruch bis zum schockierenden, aber auch erleichternden Finale pausenlos mit. Die Zeit vor dem Ausbruch hätte man evtl. etwas straffen können, denn hier gibt es ein paar Längen.
Aber ansonsten ist "Rescue Dawn" eine interessante Mischung aus Vietnam-Drama und Abenteuerfilm und zeigt auf zu was Menschen in Extremsituationen fähig sind...

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Living in Oblivion

Living in Oblivion

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Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Tom DiCillo

Darsteller: Steve Buscemi
Catherine Keener
Dermot Mulroney
Danielle von Zerneck
James LeGros
Rica Martens
Peter Dinklage

Inhalt@OFDB

Auf eine Empfehlung von Cinemassacre.com hin, habe ich mir diesen "Film übers Filmemachen" angesehen. Herausgekommen ist eine äußerst unterhaltsame Low-Budget Komödie. Es geht im Film um den Filmdreh eines Low-Budget Streifens und was dabei alles schiefgehen kann. Steve Buscemi in der Rolle des Regisseurs vom "Film im Film" ist göttlich und er spielt die Rolle meisterhaft. Aber auch die restlichen Rollen sind sehr gut und vor allem einfach sehr passend besetzt.
Das zentrale Thema des Films sind Traumszenen. Diese kommen beim "Film im Film" vor sowie auch im Film "Living in Oblivion" selber. Eine dieser Szenen erinnert, mit einem Zwerg und einem roten Raum, frappierend an David Lynch und seine Serie "Twin Peaks".
Die Handlung des Films ist recht dünn. Es geht im Grunde nur um den Filmdreh. Trotzdem gibt es mehrere kleinere Nebenhandlungen, die kurz angerissen werden aber meist nicht weiter vertieft werden. Aber gerade dieses anreißen ist genau richtig, um den Fokus nicht vom eigentlichen Dreh des Films zu entfernen. So bekommt man einen sehr guten Einblick wie ein Filmdreh unter Umständen ablaufen könnte, mit allen Problemen die sich dabei am Rand ergeben.
"Living in Oblivion" ist einer der unterhaltsamsten und kurzweiligsten Filme die ich seit langem gesehen habe. Bombige Unterhaltung, so gut wie jeder Gag sitzt und der Film macht einfach Spaß. Vieles erinnert von Machart und Humor an die Filme von Kevin Smith. Ich weiß nicht ob sich Autor und Regisseur Tom DiCillo an Smith orientiert hat, aber wenn ja hat er alles richtig gemacht.

9/10

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