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13 Semester

13 Semester

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Frieder Wittich

Darsteller: Max Riemelt
Claudia Eisinger
Alexander Fehling
Amit Shah
Robert Gwisdek
Dieter Mann
Johannes Suhm
Raúl Semmler

Inhalt@OFDB

"13 Semester" ist eine Deutsche Uni-Komödie. Da das Genre in Deutschland bislang nur sehr stiefmütterlich behandelt wurde, wollte ich mir den Film damals eigentlich sogar im Kino ansehen, habe es aber dann irgendwie vergessen. So folgte nun die DVD-Sichtung.
Eines der größten Pluspunkte des Films ist, das man ihn wohl wirklich das Attribut "Authentisch" aufs Auge drücken kann. Vom Abi ins Studium, Wohnungssuche, WG-Parties, große Liebe, Probleme im Hauptfach, der Gedanke alles hinzuschmeißen und sich doch nochmal zusammen zu reißen. Hier werden keine übertriebenen, unrealistischen Szenen eingebaut um den großen Witz zu landen, der Humor ergibt sich hier aus dem Studiums-Alltag, was einfach unheimlich sympathisch daherkommt.
Zwar hat man stellenweise das Gefühl, dass die Uni im Film ein wenig zu kurz kommt, aber der Film ist eben doch mehr ein Coming-of-Age Film als eine Doku über deutsche Unis.
Weitere wohlschmeckende Zutaten in der "13 Semester"-Suppe sind die wirklich überzeugenden Darsteller sowieso einige visuelle, filmische Raffinessen. Der Film spielt hin und wieder mit kurzen Tagträumen, erzählt das Auslandssemester in Australien mit Hilfe von Fotos und in 3 verschiedenen Versionen und viele Szenen werden erst begonnen, dann scheinbar beendet aber kurz danach in einer Rückblende zu Ende geführt. All diese Inszenierungs-Kniffe wirken herrlich erfrischend und lockern den Film ein ums andere Mal auf.
"13 Semester" ist eine durchweg sehr unterhaltsame, kurzweilige Komödie die aber auch etwas ans Herz geht, gerade mit der Beziehungsgeschichte des Hauptdarstellers der den ganzen Film über an "der einen" festhält.
Zwar ist der Film nicht frei von ein paar Klischees und Stereotypen, aber der g...

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Harvey

Harvey

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Erscheinungsjahr: 1950
Regie: Henry Koster

Darsteller: James Stewart
Josephine Hull
Peggy Dow
Charles Drake
Cecil Kellaway
Victoria Horne
Jesse White

Inhalt@OFDB

Von dem Film "Harvey" habe ich erst vor kurzem gehört, genauer dann als die Meldung herauskam, dass Spielberg dem Film ein Remake "spendieren" will. Nach kurzer Nachforschung worum es sich bei "Harvey" handelt, war sehr schnell klar, dass ich den Film unbedingt sehen muss.
Ich war schon kurz nach Filmstart schwer angetan. James Stewart spielt die Rolle des scheinbar Wahnsinnigen perfekt. Wie er immer wieder zum imaginären Hasen hoch schaut, ihm Türen aufhält und auch sonst versucht mit ihm so zu interagieren als wäre er wirklich existent, ist einfach herrlich witzig. Aber auch abseits vom Hasen hat der Film viel Humor zu bieten. Highlight war für mich auf jeden Fall, wie Elwood es zufällig schafft, dass statt ihm seine Schwester in der Psychiatrie landet. Ohne das dies seine Intention wäre oder er etwas davon gewusst hätte, wieselt er sich geschickt durch die Dialoge mit dem behandelnden Arzt. Ein Komödien-Highlight!
Gegen Ende verheddert sich der Film dann leider etwas in seiner Geschichte, besonders das auch der Oberarzt plötzlich Harvey sehen kann gefiel mir nicht so gut.
Nichts desto trotz ist "Harvey" aber ein wundervoller gute Laune Film über das gute im Menschen, der sicher nochmal in den Player wandern wird.

8/10

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The Thomas Crown Affair – Thomas Crown ist nicht zu fassen

The Thomas Crown Affair – Thomas Crown ist nicht zu fassen

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Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Norman Jewison

Darsteller: Steve McQueen
Faye Dunaway
Paul Burke
Jack Weston
Biff McGuire
Addison Powell
Astrid Heeren

Inhalt@OFDB

"The Thomas Crown Affair" ist eine von Steve McQueens Paraderollen. Der Gentleman mit guten Manieren und viel Geld, der in seiner Freizeit aber lieber den perfekten Bankraub plant da ihm der kick beim Golf um tausende Dollar zu spielen nichts mehr bringt. Praktisch nicht zurückzuverfolgen und mit der maximalen Geldausschüttung ist so ein Bankraub auch viel spannender. Er selbst macht sich nicht einmal die Finger schmutzig, koordiniert er doch alles lediglich per Telefon.
Der Bankraub zu Beginn des Film ist virtuos inszeniert. Mit einer damals revolutionären und heute immer noch beeindruckenden Splitcreen-Technik, wie sie heute vor Allem in der Serie "24" zum Einsatz kommt, wird der Überfall aus mehreren Blickwinkel gezeigt, die Schritte aller Beteiligten werden gleichzeitig verfolgt und der ganze Raub bekommt so noch mehr Spannung und Suspense als er ohnehin schon hat. Ganz große Kunst.
Aber auch nach dem Raub schaltet der Film kaum einen Gang runter. Die Grundspannung wird auf einem soliden Level gehalten und mit einer interessanten Liebesbeziehung gewürzt. Kann sie McQueen überführen, kann er ihr entrinnen? Dunaway und McQueen sind das perfekte Leinwandpaar für dieses Katz und Maus Spielchen. Eine starke Mischung aus Begierde und Hinterlist. McQueen spielt den Gentleman mit Links, überzeugt wie eh und je. Wie Faye Dunaway während des Films einmal korrekt anmerkt: "Like ice". Wirklich unglaublich wie cool er hier agiert, als würde er in seinem echten Leben des selbe machen wie hier im Film. "The Thomas Crown Affair", zu Recht ein Klassiker des Heist-Films.

8/10

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Vier Fäuste für ein Halleluja

Vier Fäuste für ein Halleluja

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Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Enzo Barboni

Darsteller: Terence Hill
Bud Spencer
Yanti Sommer
Jessica Dublin
Enzo Tarascio
Pupo De Luca
Dana Ghia

Inhalt@OFDB

Da heute "Die rechte und die linke Hand des Teufels" im TV lief, ich den Film aber vor nicht all zu langer Zeit schon gesehen hatte, stand für mich "Vier Fäuste für ein Halleluja" auf dem Programm, bei dem die letzte Sichtung schon bedeutend länger her ist.
"Vier Fäuste für ein Halleluja" ist dialogtechnisch auf dem Niveau von "Vier Fäuste gegen Rio", bedeutet also man lacht sich bei den meisten Dialogen aufgrund der Blödheit dieser einfach schief. Sprüche wie:
"Tut mir leid aber ich darf sie nur reinlassen wenn sie Mitglied sind."
"Wir sind mit Glied ohne hätten wir eine zu hohe Stimme."
klingen schon danach, wie viel Kreativität die Deutschen Drehbuchautoren wieder in die Dialogbücher gesteckt haben. Dies kam in diesem Ausmaß leider eher selten vor, aber "Vier Fäuste für ein Halleluja" ist dahingehend wieder ein Highlight. Dazu gibt es viele coole Western-Reminiszenzen und deftige Prügeleien. Die Story läuft zunächst eher ungelenkt, geht dann aber die typischen "wir sind Gauner aber helfen trotzdem den Guten" Weg. Dies ist im Grunde altbekannt, reicht aber auch hier wieder vollkommen aus. Der Film ist im Grunde sowieso nur ein Vehikel für Sprüche und Schlägereien und als dieser funktioniert er wunderbar.

8/10

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Vertigo – Aus dem Reich der Toten

Vertigo – Aus dem Reich der Toten

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Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Alfred Hitchcock

Darsteller: James Stewart
Kim Novak
Barbara Bel Geddes
Tom Helmore
Henry Jones
Raymond Bailey
Ellen Corby

Inhalt@OFDB

Da ich immer noch einige von Hitchcocks Meisterwerken nicht gesehen habe, war es heute mal an der Zeit für "Vertigo". Der Film wird ja gerne als Hitchcocks komplexester und verwirrendster Film bezeichnet. Schnell wurde mir auch klar wieso. Der Film muss damals seiner Zeit schon weit voraus gewesen sein. Komplexe Beziehungsgefüge, seltsame, zunächst nur schwer erklärbare Verhaltensmuster und Szenen die sehr mysteriös anmuten und dazu ein Handlungs-Höhepunkt mitten im Film. All das würde sogar noch heute wohl mehr Leute verwirren und verschrecken, denn unterhalten.
Wirklich faszinierend ist vor Allem, dass Hitchcock hier bewusst den Suspense-Höhepunkt früh auflöst. Viele seiner Werke haben einen konstanten Spannungsbogen, der sich, meist kurz vor Ende knallhart entlädt. So geschehen z.B. in "Psycho". Doch in "Vertigo" verwendet er die Auflösung der Hintergründe die den Film zunächst anzutreiben scheinen, dafür die Spannung anders zu lagern, nämlich darauf wie Stewards Charakter wohl reagieren wird, wenn auch er dahinter kommt was wirklich vorgefallen ist und das man als Zuschauer nun überhaupt keine Ahnung mehr hat, wie der Film nun wohl enden könnte.
Viele Leute sagen, man müsste "Vertigo" 2 oder 3 Mal sehen, um den Film wirklich zu begreifen. Er wirkt zwar nach der ersten Sichtung im Grunde gar nicht so komplex, aber man stützt sich beim ersten Mal auch ganz bewusst auf die vordergründige Geschichte die im Prinzip aber wohl eher nebensächlich ist. Es geht hier mehr um Charaktere, Bildsprache, unerwiderte und hoffnungslose Liebe. Ich bin gespannt, wie der Film auf mich in einer weiteren, späteren Sichtung wirkt. Nach dieser ersten Sichtung gebe ich eine:

8/10

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Hundstage

Hundstage

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Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Ulrich Seidl

Darsteller: Maria Hofstätter
Alfred Mrva
Erich Finsches
Gerti Lehner
Franziska Weisz
Rene Wanko

Inhalt@OFDB

"Hundstage" erzählt in einer Art Dokumentarstil 6 verschiedene Geschichten von eigentlich recht typischen Personen die man wohl so alle schon irgendwann mal gesehen hat oder evtl. sogar als Nachbar hat. Es handelt sich um alltägliche Geschichten, die in unserem Haus oder beim Nachbarn oder auch am Ende der Straße passieren können und wohl auch so passieren.
Es geht um zwischenmenschliche Grausamkeiten, ausgelöst durch sengende Hitze, aufstauenden Menschenhass und Hass auf sich selbst. In Österreich werden solche Tage erbarmungsloser Hitze Hundstage genannt.
Jeder der Geschichten schaukelt sich immer weiter hoch, um den Zuschauer im letzten Akt gleichsam zu schocken und wach zu rütteln. Hier greifen manche Episoden gar ineinander über.
Doch der Film hat auch seine tiefschwarz humoristischen Momente, bei denen man nicht weiß ob man lachen- oder einfach doch nur völlig geschockt sein soll. Seelische Grausamkeiten und menschliches Fehlverhalten wurden wohl selten so gut vermittelt wie hier. Durch den Dokustil und die guten Darsteller hat man jeder Zeit das Gefühl einigen dieser Szenen wirklich beizuwohnen. Die improvisierten Dialoge dürften ihr Übriges dazu tun.
Man braucht seine Zeit bis man sich im Film zurecht finde. Zu Beginn wahr ich mir erst sehr unschlüssig worauf der Film überhaupt hinaus will, wahr verwirrt und nicht sehr vom Film überzeugt, da mir der Inhalt des Films auch gänzlich unbekannt war, aber mit der Zeit entwickelt jeder der Charaktere im Film eine beängstigende Faszination und eine beklemmende Atmosphäre macht sich breit. Sicher kein Film für jedermann, aber wie im Trailer des Films schon bemerkt wird, egal ob man den Film liebt oder hasst, vergessen wird man ihn nicht.

8/10

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Kick-Ass

Kick-Ass
Originaltitel: Kick-Ass Erscheinungsjahr:2010 – Regie: Matthew Vaughn


Darsteller: Aaron Johnson, Nicolas Cage, Chloe Moretz, Mark Strong, Christopher Mintz-Plasse, Lyndsy Fonseca, Tamer Hassan, Xander Berkeley

Filmkritik: Die UCI-Kinowelt bot in 3 Kinos eine Vorpremiere der Comicverfilmung „Kick-Ass“ an zum Sparpreis von nur 5€. Da der Film erst Ende April(22.04) regulär anläuft, habe ich mich entschlossen der Vorstellung beizuwohnen. Kurz zuvor erfuhr ich sogar noch, dass die Vorstellung im O-Ton erfolgen sollte, was mich umso mehr erfreute. Einige andere sahen das scheinbar nicht so. Der zuvor fast ausverkaufte Saal war im Endeffekt nur noch zur Hälfte gefüllt. Doch das störte mich überhaupt nicht und so harrte ich gespannt der Dinge die da kommen sollten.
Vor der Veranstaltung gab es eine kurze Moderation, bei der aufgelöst wurde, dass die Vorpremiere scheinbar von der Seite Moviepilot ermöglicht wurde. Die Moderatorin verloste im Anschluss noch einige „Kick-Ass“ Comics. Um einen zu ergattern musste man Fragen rund um den Comic beantworten. Mit der Antwort „Wanted“ auf die Frage „Welche Comicverfilmung von Autor Mark Millar gibt es schon?“ konnte ich auch einen der Comics ergattern. Damit war der Abend ja im Prinzip schon perfekt.

Der Film handelt von Dave Lizewski(Aaron Johnson). Dave ist ein normaler Schüler wie es sie heute reichlich gibt. Er liest gerne Comics, schaut sich im Internet Pornos an und Frauen scheinen ihn gar nicht zu beachten.
Eines Tages fasst er aufgrund seines zurückgezogenen Lebens den Entschluss selber ein Superheld zu werden. Ganz ohne Superkräfte wie Spiderman und ohne Hightech-Zubehör wie Batman streift er sich lediglich einen grünen Taucheranzug über und zieht mit 2 Stöcken in den Kampf gegen die New Yorker Unterwelt. Sein erster Ausflug geht allerdings gehörig schief und er wird erst niedergestochen und kurz darauf noch angefahren...

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The Day of the Jackal – Der Schakal

The Day of the Jackal – Der Schakal

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Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Fred Zinnemann

Darsteller: Edward Fox
Terence Alexander
Michel Auclair
Alan Badel
Tony Britton
Denis Carey

Inhalt@OFDB

Auch "The Day of the Jackal" ist auch einer dieser Klassiker von denen ich gestern schrieb. Das bekannte Remake von 1997 kommt bei vielen Kritikern gar nicht gut weg. Mir gefiel "The Jackal" mit Bruce Willis und Richard Gere hingegen recht gut, auch wenn er seine Schwächen hat, gerade in Sachen Spannungsaufbau und beim Showdown, war vorallem Bruce Willis recht überzeugend.
Das Original von 1973 kannte ich hingegen bis heute noch nicht.
Die beiden Filme unterscheiden sich in großen Teilen signifikant. Allein dadurch, dass sie in völlig anderen Zeitepochen spielen, ist das Filmgefühl schon ganz anders. Auch ist die Brisanz dadurch, dass es um ein Attentat auf Charles De Gaulle geht direkt viel größer.
Im Remake lag ein wenig mehr Gewicht auf dem ermittelnden Detektiv, dieser musste erst "rekrutiert" werden, es gab IRA-Verbindungen usw. Der Detektiv in "The Day of the Jackal" hingegen kommt stellenweise nur am Rande vor, hat nichts desto trotz aber eine wichtige Rolle die erst im Laufe des Films immer mehr Gewicht bekommen wird.
"The Day of the Jackal" konzentriert sich meist auf die Pläne und Schritte des Jackals, also des Killers "ohne Gesicht und ohne Identität". Er hat mehrere Identitäten im Gepäck die er bei Entdeckung der einen gegen eine andere Wechseln kann.
Er lässt sich eine spezielle Waffe maß schneidern und bandelt mit Frauen und sogar Männern an um in deren Appartements unterzutauchen. Den Jackal umgibt im Original stets eine etwas mystische und geheimnisvolle Aura. Dies wird besonders deutlich wenn er eine Bettgespielin quasi mit einem Todeskuss umbringt. Er scheint mit Leichtigkeit zu töten und ist davon nicht mal eine Sekunde betroffen. Ein echter Profi eben...

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Lohn der Angst – Le Salaire de la peur

Lohn der Angst – Le Salaire de la peur

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Erscheinungsjahr: 1953
Regie: Henri-Georges Clouzot

Darsteller: Yves Montand
Charles Vanel
Folco Lulli
Peter van Eyck
Véra Clouzot
William Tubbs

Inhalt@OFDB

"Lohn der Angst" ist "einer dieser Klassiker" die man unbedingt kennen sollte. Man hört immer wieder von diesen Filmen, nimmt sich vor sie endlich zu sehen und irgendwann ist es dann auch so weit. ARTE HD zeigte heute "Lohn der Angst" und ich war dabei.
Doch es dauert zunächst bis der Film in die Gänge kommt. Er fährt quasi an wie ein LKW, wird erst später wirklich schnell.
Der Beginn ist gemächlich, fast langweilig mit einer ausführlichen Charaktereinführung, einer genauen Definition der Situation der Hauptcharaktere und der gesamten Umgebung und Location. Eine Freundschaft geht zu Bruch, die Karten werden neu gemischt und die neuen Gruppierungen werden in den fast sicheren Tot geschickt.
Dann kommt ein Umschwung im Film und 90 Minuten Dauerspannung und Exzellenz folgen in denen man nicht nur einmal die Zähne zusammenbeißt und laut ausatmet. Verantwortlich dafür ist vor allem die ungeheure Intensität und der Realismus des Films. Man zweifelt zu keinem Zeitpunkt die Ernsthaftigkeit der Unternehmung an, fiebert mit und ist einfach gepackt. Hier zahlt sich auch die geruhsame Einführung aus, denn nur so sorgt man sich auch ein wenig um die Protagonisten, muss bei manchen Szenen gar entsetzt weg schauen wenn Joberfüllung über Freundschaft gestellt wird.
"Lohn der Angst" ist selten witzig, wenn dann ist der Humor eher bitterer oder verzweifelter Natur, aber dies unterstreicht wie vielseitig der Film ist und wie hoffnungslos die Lage der Protagonisten. Düster, bedrückend, spannend, all dies sind Schlagworte die den Film gut beschreiben und im Zusammenhang mit dem Film wohl auch jedes Mal fallen werden.
Einzig das Ende des Film wirkt seltsam deplatziert...

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Play Misty For Me – Sadistico-Wunschkonzert für einen Toten

Play Misty For Me – Sadistico-Wunschkonzert für einen Toten

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Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Clint Eastwood
Jessica Walter
Donna Mills
John Larch
Jack Ging
Irene Hervey
James McEachin
Clarice Taylor
Don Siegel

Inhalt@OFDB

"Play Misty For Me" ist das Regiedebut von Clint Eastwood. Hinter dem ziemlich käsigen Deutschen Titel("Spiel Misty für mich" wäre wohl zu einfach gewesen) verbirgt sich ein kleines Suspense-Meisterstück. Inszenatorisch zwar recht bieder und stellenweise eher uninspiriert mit ständigen Szenen-Überblendungen und ein paar gelungenen Helikopteraufnahmen(ist halt Eastwood erster Versuch), trotz allem nicht schlecht, ist vorallem aber der Spannungsaufbau und der Storyverlauf sehr stark.
Eastwood als Radio-DJ der von einer Stalkerin verfolgt wird, als es das Wort noch gar nicht gab, ist sogar heute, fast 40 Jahre später, noch eine kreative und spannende Story-Idee. Eastwood spielt toll, Jessica Walter als Stalkerin ebenfalls. Ich war erschrocken als ich grad in der IMDB festgestellt hab, dass es sich bei ihr um Lucille Bluth aus "Arrested Development" handelt.
Für Eastwood-Fans wie meiner einer sollte der Film auf jeden Fall auf der Liste stehen, falls noch nicht bekannt, aber auch für Fans des etwas surrealen Thrills definitiv eine Pflichtsichtung.

8/10

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Shutter Island

Shutter Island

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Martin Scorsese

Darsteller: Leonardo DiCaprio
Mark Ruffalo
Ben Kingsley
Emily Mortimer
Michelle Williams
Max von Sydow
Patricia Clarkson
Jackie Earle Haley

Inhalt@OFDB

"Shutter Island" ist der neuste Film des bekannten Regisseurs Martin Scorsese. Er hat sich für ein Mystery-Thriller-Drama entschieden. Einen ähnlichen Film hat er bislang soweit ich weiß nicht abgeliefert. In gewisser Weise kann man "Cape Fear" oder "Bringing out the Dead" nennen, aber auch hier war der Mystery-Anteil eher gering bzw. nicht existent.
In "Shutter Island" geht es um den Marshall Teddy Daniels. Dieser soll in einer psychiatrischen Einrichtung auf der Insel Shutter Island das mysteriöse Verschwinden einer Patientin untersuchen.
Doch schnell wird klar, dass es hier im Grunde gar nicht um den Fall von Teddy geht und diese Patientin, vielmehr geht es um Teddy selbst und seine dunkle Vergangenheit. Immer mehr Hinweise tauchen auf, die darauf hindeutet das Teddy gar nicht der ist der er glaubt zu sein.
Wirklich, ganz anders als z.B. M. Night Shyamalan in "The Sixth Sense", verteilt Scorcese ziemlich viele mal mehr mal weniger eindeutige Hinweise darauf was mit Teddy nicht stimmt. So kommt man relativ schnell auf den Trichter wie der Hase laufen muss.
Die "große Auflösung" des Films ist somit im Grunde gar keine, ist aber trotzdem nicht minder schockierend oder packend. Dieses umgedrehte Konzept, was dem heutzutage immer noch sehr beliebten Konzept der Hinarbeitung auf einen "Mindfuck", der den gesamten Film in Frage stellt, die lange Nase zeigt, funktioniert in "Shutter Island" erstaunlich gut.
Dies liegt zum einen an der wiedermal sehr starken Performance von Leonardo DiCaprio. Den innerlich zerrissenen, auf so vielen Ebenen psychisch labilen Teddy spielt er sehr überzeugend, soweit man das in der Synchro zu beurteilen vermag...

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Dirty Rotten Scoundrels – Zwei hinreißend verdorbene Schurken

Dirty Rotten Scoundrels – Zwei hinreißend verdorbene Schurken

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Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Frank Oz

Darsteller: Steve Martin
Michael Caine
Glenne Headly
Anton Rodgers
Barbara Harris
Ian McDiarmid
Dana Ivey

Inhalt@OFDB

"Dirty Rotten Scoundrels" wollte ich über einen langen Zeitraum hinweg immer mal gesehen haben, doch irgendwie schaffte es der Film auch immer wieder aus meinem Filmradar raus. Doch aufgrund der "1500 Titel für <5€" Aktion von bol.de konnte ich den Film endlich sichern und sehen.
Der Film hat mich unheimlich positiv überrascht. Ich erwartete schon eine ganz gute Komödie, aber so eine durchweg sehr gut gespielte, wunderbar geschriebene, unterhaltsame und witzige Komödie mit logischer, hin und wieder auch spannender und am Ende vor allem sehr überraschender Story kam mir in letzter Zeit wirklich eher selten unter.
Steve Martin und Micheal Caine sind einfach ein super Team und spielen sich die Bälle mit Leichtigkeit zu. Die Rollen sind super auf die beiden Schauspieler zugeschnitten. Steve Martin hat eine typische Steve Martin Rolle bekommen und er überzeugt darin natürlich wie kein zweiter. Slapstick, improvisierte Dialogfeuerwerke, all das gibt es hier ständig zu sehen und trifft meist voll ins Schwarze. Michael Caine spielt mal wieder den Gentleman, doch auch ebenfalls sehr gekonnt und witzig.
Wer diesen beiden Prachtschauspieler in ihrer Comedy-Blütezeit sehen will kommt an "Dirty Rotten Scoundrels" wahrlich nicht vorbei. Große Unterhaltung.

8/10

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Das Weiße Band

Das Weiße Band

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Michael Haneke

Darsteller: Christian Friedel
Ulrich Tukur
Leonie Benesch
Josef Bierbichler
Leonard Boes
Aaron Denkel
Jadea Mercedes Diaz

Inhalt@OFDB

Da "Das Weiße Band" als bester ausländischer Film nominiert wurde und aus Deutschland kommt, musste ich mir diesen natürlich vor der Verleihung morgen Nacht ansehen. Von Regisseur Haneke kenne ich bislang 2 Filme. Den starken "Funny Games" und den eher schwachen "Bennys Video". Doch "Das Weiße Band" scheint zunächst ganz anders gelagert zu sein. Der Film kommt in Schwarz/Weiß daher. Er wurde in Farbe gedreht und dann später in Schwarz/Weiß transformiert, was für ein enorm scharfes Schwarz/Weiß Bild sorgt und man wirklich den Eindruck hat als würde man einen Deutschen Kriegsfilm aus den 50er Jahren gucken, nur mit hoher Auflösung.
Augenscheinlich passiert inhaltlich über weite Strecken des Films nicht viel. Ungeklärte Ereignisse fallen vor, ein Pferd stolpert über einen Draht und der Reiter bricht sich die Knochen, der Sohn des Barons wird in einer Scheune verdroschen und noch einige Akte der Gewalt und des Vandalismus mehr die darin gipfeln, dass der behinderte Sohn der Hebamme fast blind geprügelt wird. Zu den Gewaltakten wird zunächst kein Täter gefunden.
Es wird schnell klar, wie das Leben damals vonstatten ging. Vor allem die fehlende Bindung zu den Eltern ist hart, so wird der Vater immer mit "Herr Vater" angesprochen und die Mutter folgerichtig mit "Frau Mutter". Trotzdem herrscht zur Mutter offensichtlich ein entspannteres Verhältnis als zu den Vätern. Auch das die Dorfbewohner(bzw...

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From Paris With Love

From Paris With Love

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Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Pierre Morel

Darsteller: John Travolta
Jonathan Rhys Meyers
Kasia Smutniak
Amber Rose Revah
Melissa Mars
Richard Durden
Farid Elouardi

Inhalt@OFDB

"From Paris with Love" ist einer dieser seltenen Filme, die trotz einer recht dünnen Story ziemlich überzeugen können. Ähnliches ist mir wohl zuletzt bei "Taken" aufgefallen, der ähnlich knapp bestückt war im Story-Bereich aber trotzdem einfach unglaublich packend und unterhaltsam daher kam. Kann es da Zufall sein, dass beide Filme in Paris spielen, den selben Regisseur haben und Luc Besson bei beiden am Drehbuch beteiligt war? Wohl kaum!
"From Paris with Love" punktet in den wichtigsten Bereichen. Es ist ein Buddy-Movie mit einem völlig irren Partner, jeder Menge starker Action, flotten Sprüchen und einem Story-Twist genau zur richtigen Zeit. Dafür ist die Story völlig an den Haaren herbei gezogen, mit den Terroristen-Klischees wird fröhlich Schwarz/Weißmalerei getrieben das es kracht und in der ersten Hälfte sucht man immer wieder nach einen roten Faden, den es aber irgendwie so gar nicht zu geben scheint. Dazu wirkt Travolta als agiler Superkiller völlig fehlbesetzt. Doch das ist gerade der Punkt: Travoltas Charakter ist so völlig überzogen dargestellt, das er wie die Faust aufs Auge passt. Anders ausgedrückt, ein Schauspieler der wie ein agiler Superkiller aussieht wäre stattdessen völlig daneben gewesen.
Die One-Liner die Travolta raushaut, die Actionszenen die er abliefert, die schnoddrige Art wie er sich in diesem Film gibt, ist einfach göttlich. Fans von völlig überstilisierten Charakteren in Filmen kommen in "From Paris with Love" voll auf ihre Kosten. Allein er ist das Eintrittsgeld wert.
Jonathan Rhys Meyers kann hinter Travolta nur zurückbleiben, wird sogar passend dazu in der ersten Hälfte des Films zum Vasen-Träger degradiert!(Notiz am Rande: Die Idee mit der Vase ist e...

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The Ghostwriter

The Ghostwriter

Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Roman Polanski

Darsteller: Ewan McGregor
Jon Bernthal
Kim Cattrall
Pierce Brosnan
Tim Preece
James Belushi
Olivia Williams
Timothy Hutton
Anna Botting
Tom Wilkinson
Yvonne Tomlinson
Eli Wallach

Inhalt@Moviejones

Schon der erste Trailer zu "The Ghostwriter" interessierte mich sehr. Ich habe bislang zwar nur wenige von Polanskis Werken gesehen("Der Mieter", "Frantic" und "Tanz der Vampire" fallen mir grad ein), aber trotzdem oder auch deswegen bin ich sehr an seinem Schaffen interessiert.
Die Inszenierung von "The Ghostwriter" ist auch wieder genau das was ich mir vorgestellt habe. Spannungsaufbau der Marke Hitchcock, den Polanski ja schon in "Frantic" eifrig zitiert hat. Aber er setzt sich vom Meister trotzallem großräumig ab. Der Charakter der Ghostwriters aber im Speziellen könnte ebensogut aus einer Hitchcockschen Story stammen. Aber genug schwadroniert über den Altmeister hin zum neuen alten Meister.
Polanski macht vorallem eins: Er inszeniert frech gegen den Mainstream. Der Film wird gemächlich, aber nicht langsam inszeniert, er lässt sich einfach Zeit die Karten zu mischen, die verschiedenen Seiten zu präsentieren und den Hauptcharakter auf sich allein gestellt zwischen den Fronten zu platzieren. Eine gewisse Grundspannung ist vorhanden, aber Polanski spielt auch mit einer gewissen Erwartungshaltung, die im Finale gleich 2 mal wie eine Seifenblase zerplatzt. Hier wird dem Zuschauer quasi vor den Kopf gestoßen und man denkt kurz "Das gibts ja nicht" und im selben Augenblick "Das macht der ja wirklich".
Neben der tollen Kameraführung, die mit interessanten Farbkompositionen eine durchgehende Tristesse einfängt und den netten Schauplätzen, findet man sich auch schnell in einem Meer bekannter Gesichter wieder. Am meisten erfreuten mich dahingehend die Auftritte von Eli Wallach und James Belushi...

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