Mit 8von10 markierte Beiträge

The Dead

The Dead
Originaltitel: The Dead – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Howard J. Ford, Jonathan Ford



Darsteller:
Rob Freeman, Prince David Oseia, David Dontoh, Glenn Salvage, Dan Morgan, Benjamin James Elliot, Mark Chapman, Amir Moallemi, Julia Scott-Russell, Mark Loberg, Kwesi Asmah, Nelson E. Ward

Filmkritik: „The Dead“ wurde mir vom Kollegen executor ans Herz gelegt. Ein Zombie-Film der alten Schule sollte es sein, für Fans der Romero-Klassiker und der Zombie-Filme aus Italien aus derselben Zeit. So ganz glauben konnte ich das nicht. Das Cover wirkt plump, die Story klingt lahm und das Setting in Afrika hört sich auch mehr wie eine Sparmaßnahme an.

Doch weit gefehlt, das was executor da gesehen hat kann nur bestätigt werden. „The Dead“ beginnt direkt ungemein atmosphärisch. Ein namenloser reist durch die Wüste, eingemummt in ein Tuch, bewaffnet mit AK-47 und Pistole. Er trifft immer wieder auf langsam schlurfende Untote, erschießt diese die ihm zu nahe treten. In einem ruhigen Moment erscheint der Titelscreen, „The Dead“.

Danach scheint es einen Zeitsprung zu geben. Lt. Brian Murphy strandet nach einem Flugzeugabsturz an einem Strand. Alles sieht zunächst recht idyllisch aus, doch da schlurfen direkt 8-10 Untote heran. Murphy gelangt im allerletzten Moment in den Besitz einer Pistole und erwehrt sich dem nahenden Biss eines Zombies. Anschließend macht er sich in Militärkluft auf in die Wildnis.

Die ersten 30 Minuten des Films sind erfrischend dialogarm. Murphy spricht in dieser Zeit im Grunde gar nicht, da er sowieso fast ausschließlich allein im Bild ist. Dies erzeugt eine sehr gute Stimmung, denn Murphy ist im zombiefizierten Afrika wirklich so gut wie allein. Immer wenn er kurz inne hält, schlurfen bereits einige Zombies heran, doch Lebende trifft er nie. Bis, ja bis er durch eine Unachtsamkeit dem Tode nahe ist. Da wird er im letzten Moment durch den Afrikaner Sgt. Daniel Dembele gerettet...

Weiterlesen

Profondo Rosso – Rosso – Die Farbe des Todes

Rosso – Die Farbe des Todes
Originaltitel: Profondo Rosso – Erscheinungsjahr: 1975 – Regie: Dario Argento



Darsteller:
David Hemmings, Daria Nicolodi, Gabriele Lavia, Macha Méril, Eros Pagni, Giuliana Calandra, Piero Mazzinghi, Glauco Mauri, Clara Calamai, Aldo Bonamano u.A.

Filmkritik: Dario Argento. Vom italienischen Filmkritiker, zum hochgeschätzten Horror-Regisseur der 70er und 80er Jahre, bis hin zum Murksmaestro der 90er und 2000er, in denen er zumeist beweist, dass wohl viele ziemlich großartige Beiträge zum Genre-Kino wohl doch eher den glücklichen Umständen zuzurechnen sind. Einer dieser großartigen Beiträge davon ist „Profondo Rosso“.

Aufgezogen als Giallo klassischer Schule setzt auch hier die Handlung aus einer Mischung aus Krimi-Ästhetik und für die Zeit ziemlich explizit ausgespielten Mordszenen. Nachdem nämlich eine übernatürlich begabte Dame scheinbar einen Mörder im Raum bei einer ihrer Auftritte wahr nimmt, wird sie daraufhin schnell von selbigem besucht und umgebracht. Ein junger Pianist bekommt den Mord mit und fängt erst widerwillig, dann aber immer obsessiver an, eigene Nachforschungen anzustellen. Im zur Seite steht eine junge, kesse Reporterin, die gleichzeitig auch als Love-Interest fungiert und dem Ganzen einen netten „romantic comedy“ Subplot hinzufügt.

Glanzzeiten-Argento wäre natürlich nicht Argento, wenn die Optik und Musik nicht auf höchstem Niveau wären. So gibt es fantastische Kamerafahrten, atmosphärische Einstellungen und generell eine Inszenierung, die spielerisch leicht Spannung, Humor als auch richtigen Horror zu variieren weiß. Was die passende musikalische Untermalung angeht, so liefert die italienische Band „Goblin“ einmal mehr den Soundtrack und schafft hiermit wohl einen der Besten, der jemals für einen Horrorfilm geschaffen wurde...

Weiterlesen

The Beaver – Der Bieber

Der Bieber
Originaltitel: The Beaver – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Jodie Foster



Darsteller:
Mel Gibson, Jodie Foster, Jennifer Lawrence, Anton Yelchin, Michelle Ang, Riley Thomas Stewart, Paul Hodge, Jeff Corbett, Kris Arnold, Lorna Pruce, John Bernhardt, Ernest E. Brown

Filmkritik: In „The Beaver“ geht es nicht um üppige weibliche Schambehaarung, auch wenn der Titel dies implizieren könnte. „The Beaver“ ist vielmehr das mitreißende Portrait einer tiefen Depression.

Jodie Foster, langjährige Bekannte von Mel Gibson, hat mit ihrem bewegenden Drama versucht ihren Freund aus dem Dauerfeuer der Medien herauszuholen und ihn endlich wieder zeigen zu lassen, was er kann: Schauspielern. Und „The Beaver“ kam bei einigen Kritikern in Übersee auch sehr gut an, doch leider begab sich Mel kurz darauf direkt in die nächste Medien-Schlacht.

“Crazy is being miserable and walking around half asleep, numb, day after day after day. Crazy is pretending to be happy.“ Walter Black

Die Handlung von „The Beaver“ teilt sich in zwei Stränge auf. Es gibt zum einen die Darstellung des schwer depressiven Walter Black (Mel Gibson). Von einer normalen Midlife-Crisis ist er bereits weit entfernt. Sein Job macht ihm keinen Spaß mehr, zu seiner Frau (Jodie Foster) bekommt er keinen Draht mehr und auch seine Kinder finden nicht mehr zu ihm. Er liegt den ganzen Tag im Bett und bekommt nichts mehr hin. Seine Frau versuchte alles, aber sie ist an dem Punkt angelangt an dem sie ihn vor die Tür setzt. Walter zieht in ein Hotel. Er besorgt sich eine ganze Kiste Alkohol und findet in einer Mülltonne eine Stoffpuppe. Mit Pulle in der einen und Puppe in der anderen Hand will er sich schließlich vom Balkon stürzen, doch dann fängt die Puppe plötzlich an zu sprechen.
Parallel folgt der Film zudem noch dem Schicksal von Walters Sohn Porter (Anton Yelchin), der alles daran setzt nicht so zu sein wie sein Alter Herr…

Der Film kommt für ein Drama mit dieser Handlung erstaun...

Weiterlesen

Red State

Red State
Originaltitel: Red State – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Kevin Smith



Darsteller:
Melissa Leo, John Goodman, Michael Angarano, Kevin Pollak, Kyle Gallner, Marc Blucas, Stephen Root, Kevin Alejandro, Anna Gunn, Jennifer Schwalbach Smith, Nicholas Braun, Kerry Bishé

Filmkritik: Red States werden in den USA die Staaten genannt, die seit vielen Jahren fest in der Hand der Republikaner sind. In einem dieser Staaten aufzuwachsen kann für junge Männer stellenweise ein wenig frustrierend sein. Jared (Kyle Gallner), Travis (Michael Angarano) und Billy Ray (Nicholas Braun) erfahren dies am eigenen Leib. Alles was Spaß macht, ist verboten. Auch das weibliche Geschlecht zeigt keinerlei Interesse an den drei unscheinbaren Provinzlern. Eine Kontaktanzeige im Internet, die schnellen Sex zu dritt verspricht, kommt den Hormonschleudern da gerade recht.
Allerdings kommt es dann ganz anders. Aus dem flotten Vierer wird nichts denn die Willige reifere Dame (Melissa Leo) stellt sich als Mitglied einer christlichen Sekte heraus und handelt im Auftrag des Anführers Abin Cooper (Michael Parks). Sie betäubt die Jugendlichen mit K.O. Tropfen im Bier und lässt sie dann von anderen Mitgliedern der „Cooper-Family" genannten Sekte abholen. Kurz darauf soll an ihnen im Hauptgebäude auch schon ein Exempel statuiert werden. Erst wird ein homosexueller hingerichtet, dann soll es den drei versauten Jugendlichen an den Kragen gehen. Doch ein Provinzbulle bekommt zufällig Wind von der Sache und so läuft die ganze Geschichte zunehmend aus dem Ruder…

Als Kevin Smith damals die erste Ankündigung zu „Red State“ rausgehauen hat, wirkte das alles mehr wie ein Scherz. Der Macher von Filmen wie „Clerks“, „Jay and Silent Box Strike Back“ oder „Chasing Amy“ geht unter die Horror-Film-Macher? Gut, nach seinem letzten Gähner „Cop Out“ musste wirklich mal etwas anderes her, aber dann nun direkt so etwas radikales? Nach der Sichtung kann man nur sagen: Gute Wahl!

„Red S...

Weiterlesen

Hanna – Wer ist Hanna?

Wer ist Hanna?
Originaltitel: Hanna- Erscheinungsjahr:2011 – Regie: Joe Wright



Darsteller:
Cate Blanchett, Saoirse Ronan, Eric Bana, Olivia Williams, Tom Hollander, Michelle Dockery, Álvaro Cervantes, Jessica Barden, Cyron Bjørn Melville, Nathan Nolan, Paris Arrowsmith, John MacMillan

Filmkritik: Hanna (Saoirse Ronan) ist zwar gerade einmal 16 Jahre alt, doch sie beherrscht bereits diverse Nahkampftechniken, den Umgang mit Waffen und etliche Fremdsprachen. Sie lebt mit ihrem Vater (Eric Bana) in der Einöde Finnlands, weit ab vom Schuss und jeglicher Zivilisation.
Eines Tages erzählt sie ihm, dass sie endlich bereit sei. Kurz darauf händigt er ihr einen Peilsender aus, den sie drückt und der dazu führt, dass die CIA bald schwer bewaffnet vor der Tür steht. Hanna wird von einer Gruppe maskierter gefangen genommen, von Erik findet sich aber keine Spur mehr, da er rechtzeitig floh.
Nach der Ausführung ihres Auftrags wollen sich die beiden in Berlin wiedertreffen. Hanna soll die CIA-Agentin Marissa (Cate Blanchett) um die Ecke bringen. Als sie in Gefangenschaft ist und um ein Gespräch mit ihr bittet, ahnt Marissa einen Hinterhalt und schickt eine Doppelgängerin von sich in Hannas Zelle. Hanna murkst die Doppelgängerin ab und flieht aus dem unterirdischen Komplex. Sie denkt, sie habe ihren Auftrag erfolgreich ausgeführt und macht sich nun auf den Weg nach Berlin. Doch Marissa und ihre Schergen sind ihr auf den Fersen…

„Hanna“ kann wohl am ehesten als eine Mischung aus Arthouse-Film und Action-Thriller bezeichnet werden. Dem Film liegt grundsätzlich ein bekanntes und bereits des Öfteren verwendetes Storykonstrukt zu Grunde. Aber was Drehbuchautor und Regie daraus machen, ist zwar nicht gänzlich neu, kann dem Genre aber die ein oder andere gewichtige neue Seite abgewinnen.

Dabei kommt der Film die meiste Zeit mit einer enorm dünnen Handlung aus...

Weiterlesen

Detroit Rock City

Detroit Rock City
Originaltitel: Detroit Rock City- Erscheinungsjahr: 1999 – Regie: Adam Rifkin



Darsteller:
Edward Furlong, Giuseppe Andrews, James DeBello, Sam Huntington, Melanie Lynskey, Nick Scotti, Shannon Tweed, Miles Dougal, Natasha Lyonne, Lin Shaye, Emmanuelle Chriqui, David Quane

Filmkritik: Es ist das Jahr 1978. Die 4 Freunde Hawk (Edward Furlong), Trip (James DeBello), Jam (Sam Huntington) und Lex (Giuseppe Andrews) sind große Fans der Rock-Band KISS und wollen unbedingt zum das KISS-Konzert in Detroit. Unglücklicherweise findet Jams Bibeltreue Mutter die Eintrittskarten der Jungs. Besorgt darüber, dass die Musik die zweideutigen Posen der „Knights In Satans Service“ schlechten Einfluss auf ihren Sohn haben könnten, verbrennt sie kurzerhand die vier Tickets. Doch damit nicht genug, denn im sicher zu gehen verfrachtet sie Jam auch noch hinter Schloss und Riegel in ein strenges Internat. Angetrieben von der Leidenschaft, ihre absolute Lieblingsband einmal live zu sehen, kann die vier Jugendlichen aber praktisch nichts davon abhalten, den Road-Trip nach Detroit zu starten und sich vor Ort in das ausverkaufte Konzert zu schleusen. Doch bis dahin ist es ein noch weiter Weg. Erst einmal muss Jam aus dem Internet befreit werden….

„Detroit Rock City“ stand bereits seit längerem auf meiner Liste der noch zu schauenden Musik-Filme, vor allem da er auch oft in einem Atemzug mit einigen meiner Lieblingsfilme genannt wurde. Abgehalten hatte mich vor allem bislang immer, das ich einen extremen Fokus auf „KISS“ befürchtet habe, die nun zwar ein paar gute Songs haben, aber nicht zu meinen Lieblingsbands gehören.

„Man, if there’s one thing KISS will never do, it is a bullshit disco song.” Lex

Doch die Sorge war dann doch unbegründet. „Detroit Rock City“ bringt einen rockigen und sehr gelungenen weil voll zum Jahrzehnt passenden Soundtrack mit...

Weiterlesen

Captain America – The First Avenger

Captain America
Originaltitel: Captain America – The First Avenger – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Joe Johnston



Darsteller:
Chris Evans, Hugo Weaving, Stanley Tucci, Tommy Lee Jones, Richard Armitage, Natalie Dormer, Dominic Cooper, Hayley Atwell, Sebastian Stan, Toby Jones, Neal McDonough, Derek Luke u.A.

Filmkritik: Der Comicverlag Marvel geht mit Riesenschritten auf sein nächstjähriges Mega-Crossover „The Avengers“ zu. „Iron Man“, „der unglaubliche Hulk“, „Thor“ und auch einige Nebendarsteller wie Scarlett Johansson als Black Widow oder Jeremy Renner als Hawkeye aus anderen Filmen sind bereits auf der Leinwand erschienen. Einzig Steve Rogers, Codename „Captain America“ fehlte da noch. Der zierlich gebaute, kränkliche Junge aus Brooklyn, dessen Körper durch ein Experiment an die Grenze des Menschenmöglichen und ein wenig darüber hinaus aufgepumpt wurde, um den Nazis saures zu geben.

Gerade in hiesigen Breitengraden ist „Captain America“ eher wenig beachtet. „Das ist doch so ein patriotischer Quatsch, oder?“ fragen da Unbedarfte und das teils zurecht. Nicht umsonst haut Cap auf seinem ersten Comic-Cover Hitler um, denn ursprünglich entwickelt wurde der Charakter als patriotische US-Propaganda während des zweiten Weltkriegs. (Und keine Sorge, vor schwarz-weiß-Malerei ist man im eigentlichen Film auch sicher, der mit Sätzen wie „Man muss bedenken, dass das erste Land, was die Nazis besetzt haben Deutschland war.“ sich erfolgreich um eine Vermeidung von Klischees bemüht.)

In den frühen 60ern wurde der Captain dann von Marvel wieder wortwörtlich ausgegraben und leitete bereits nach kürzester Zeit eben die Rächer, das Superheldenteam-Flaggschiffcomic des Verlags.
Auch für Propagandazwecke hat man ihn kaum mehr eingesetzt, eher der Gegenteil war der Fall, denn Steve Rogers soll das Ideal von Freiheit, Einheit und Brüderlichkeit vertreten, was ihn in seinem eigenen Land oftmals gegen die momentanen Machthaber gestellt hat und dafür...

Weiterlesen

Romeo + Juliet – Romeo + Julia

Romeo + Julia
Originaltitel: Romeo + Juliet- Erscheinungsjahr: 1996 – Regie: Baz Luhrmann

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Claire Danes, John Leguizamo, Harold Perrineau, Pete Postlethwaite, Paul Sorvino, Brian Dennehy, Paul Rudd, Vondie Curtis-Hall, Miriam Margolyes, Jesse Bradford, M. Emmet Walsh

Filmkritik: In der amerikanischen Küstenmetropole Verona Beach schwillt seit Jahren der Konflikt zwischen den Familien der Capulets und der Montagues. Die beiden Clans geraten laufend aneinander. Doch wie das Leben eben spielt, auf einem Ball zu Halloween verlieben sich die 2 jüngsten Kinder der Familien ineinander, Romeo und Julia.
Das junge Liebespaar heiratet schnell und ohne ihre Familien darüber in Kenntnis zu setzen. Julia ist eigentlich dem Geschäftsmann Dave Paris versprochen, der die Nachricht gar nicht besonnen auffasst. Und als Romeo dann auch noch von Tybal Capulet provoziert wird und ihn daraufhin im Affekt tötet, muss er Hals über Kopf aus Verona Beach fliehen. Julia und der Priester der Hochzeit schmieden daraufhin einen todsicheren Plan…

Die Geschichte „Romeo & Juliet“ von Shakespeare kennt wohl jeder. Kaum verwunderlich, dass die Geschichte auch schon viele, viele Male verfilmt wurde und auch bereits die ein oder andere Abwandlung durchgemacht hat. Angefangen bei der Originalgeschichte bis hin zu Troma-Trash namens „Tromeo & Juliet“ gab es bereits so ziemlich alles im Bezug auf „Romeo & Juliet“ was man sich denken kann.

Trotzdem wagte sich Regisseur Buz Luhrmann im Jahr 1996 nochmal an den Stoff, denn er hatte eine zeitgemäße Aufarbeitung im Sinn die aber trotzdem ihren Wurzeln treu bleiben sollte. In den Hauptrollen gab es neben dem Mädchenschwarm Leonardo Di Caprio als Romeo die eher unscheinbare Claire Danes als hübsche Juliet.

Luhrmann und sein Drehbuchautor Craig Pearce hatten mit dem Stoff etwas Besonderes im Sinn. Die Handlung sollte im Jetzt spielen, im Amerika der Neuzeit...

Weiterlesen

Super 8

Super 8
Originaltitel: Super 8 – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: J.J. Abrams

Darsteller: Elle Fanning, Amanda Michalka, Kyle Chandler, Ron Eldard, Noah Emmerich, Gabriel Basso, Zach Mills, Joel Courtney, Katie Lowes, Thomas F. Duffy, Marco Sanchez, Ryan Lee u.A.

Filmkritik: Bezaubernd!

Das ist wohl das erste Wort, was nach dem Kinobesuch zu „Super 8“ dem Filmfan durchs Hirn schwirren dürfte. J.J. Abrams wollte den „besten Spielberg-Film drehen, den Spielberg nicht gedreht hat“ und voila, mir erschreckender Leichtigkeit scheint er dieses Ziel auch auf Anhieb erreicht zu haben.

Die Geschichte rund um eine kleine Gruppe von jungen Jugendlichen um die 12 bis 14 Jahre, die eigentlich in den Sommerferien nur einen Zombiefilm für ein Festival drehen wollen, dann aber ein Zugunglück miterleben, bei dem etwas, dass anscheinend nicht von dieser Welt ausbricht, ist klassische Kinomagie pur. Clever verlegt in die frühen 80er, um weitere nostalgische Gefühle hervor zu rufen, bietet der Streifen all das, was Filme „früher“ so gut gemacht hat:

-sympathische Figuren voller Macken und Eigenheiten zum Liebhaben, gespielt von überraschend großartigen Kinderdarstellern

-eine tragische Hintergrundgeschichte, die sofort in ihren Bann zieht und den eigentlichen Kern des Ganzen ausmacht, während Alien, Armee und Co. nur mehr den Zuckerguss bilden

-viel Zeit, die mit den Figuren verbracht wird, die so ziemlich alle einem inhaltlichen Storybogen folgen und am Ende verändert aus den Ereignissen hervorgehen.

„Das war einer der besten Zombiemorde den ich je gesehen habe!“

Negativ in all dieser Lobhudelei fällt die Überinszenierung des Probleme auslösenden Zugunglücks, dass mit seiner CGIigkeit etwas im Kontrast zum sonstigen, charmanten Low-Tech des restlichen Films steht(, dem ebenfalls ein animatronisches Monstrum gut zu Gesicht gestanden hätte, auch wenn jenes deutlich gelungener ist). Und ansonsten? Nichts. Gar nichts.

Abrams Liebe zum Detail, sei es n...

Weiterlesen

Rise Of The Planet Of The Apes – Planet der Affen: Prevolution

Planet der Affen: Prevolution
Originaltitel: Rise Of The Planet Of The Apes – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Rupert Wyatt

Darsteller: Tom Felton, James Franco, Andy Serkis, Freida Pinto, Brian Cox, John Lithgow, Tyler Labine, David Hewlett, Sonja Bennett, Chelah Horsdal, David Oyelowo, Leah Gibson u.A.

Filmkritik: Nach Tim Burtons toll aussehendem, aber inhaltlich zumeist debilen Remake des Genre-Klassikers „Planet der Affen“ lag das ausufernde Franchise erst einmal für einige Jahre brach. Bis jetzt, wo „Die Eroberung vom Planet der Affen“ eine digitale Frischzellenkur spendiert bekam und ins Kino geschickt wurde, um mit den restlichen Big Budget-Streifen um die Gunst der zahlungswilligen Zuschauer zu buhlen.

Im Trailer gab es zumeist Action, randalierende Affen und angedeuteten Krawall zu erblicken. 28 Monkeys later? Mitnichten, denn diese „Prevolution“ ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, was für ein falsches Bild ein hastig zusammengestoppelter Trailer erzeugen kann.

„Das könnte die Heilung für Alzheimer sein…. und noch mehr…“

…ist die wie so oft gute Intention des von James Franco gespielten Wissenschaftlers, der fieberhaft an seiner Formel arbeitet, um seinen an Alzheimer erkrankten Vater zu retten. Nach einer Reihe von Affenversuchen und einhergehenden Missgeschicken nimmt Francos Charakter nicht nur ein Affenjunges mit nach Hause, welches er Caesar nennt, sondern schafft es auch seinen Vater von der Bürde seiner Krankheit zu erlösen. Mehr noch, ihm geht es besser als jemals zuvor und auch der Affe zeigt ein hohes Maß an Intelligenz…

…so weit, so die Grundgeschichte des Films, der sich für einen „aktuellen Film“ extrem viel Zeit für seine Geschichte nimmt und es oftmals großartig versteht mit einfachen Gesten, Gesichtsausdrücken und tollen Darstellern in Verbindung mit der emotional packenden Inszenierung mit wenigen Worten viel zu sagen.
Und das ist dann auch der große Pluspunkt des Streifens: Mit ruhiger Hand wird hie...

Weiterlesen

The Goonies – Die Goonies

Die Goonies
Originaltitel: The Goonies- Erscheinungsjahr: 1985 – Regie: Richard Donner

Darsteller: Sean Astin, Josh Brolin, Jeff Cohen, Corey Feldman, Kerri Green, Martha Plimpton, Jonathan Ke Quan, John Matuszak, Robert Davi, Joe Pantoliano, Anne Ramsey, Lupe Ontiveros

Filmkritik: Reiche Investoren wollen die Wohnungen von einer Gruppe Teenagern abreißen und dort einen Golfplatz bauen. Die Goonies genannte Truppe kann dies jedoch nicht zulassen und sucht in einer verzweifelten Tat auf dem Dachboden des Vaters der ein Museum leitet nach einer Lösung. Sie finden eine alte Piratenschatzkarte und machen sich auf die Suche nach dem großen Piratenschatz.
Etwa zur selben Zeit brechen die italienischen Gangsterbrüder Fratelli mit Hilfe ihrer Mutter aus dem Gefängnis aus. Sie verstecken sich ausgerechnet in dem verlassenen Klippen-Restaurant in dem auch die Schatzsuche der Goonies beginnt. Verfolgt von den Gangstern fliehen die Goonies in ein Höhlensystem unter dem Restaurant und versuchen durch das mit Todesfallen gespickte Labyrinth die Gangster abzuschütteln und den Schatz zu finden…

Was macht man, wenn man einen der Kinderklassiker der 80er bis heute nicht gesehen hat? Einfach auf Blu-ray nachkaufen, so tun als sei man 8 Jahre alt und den Film trotzdem anschauen natürlich.
Der 80er Klassiker „The Goonies“ ging jahrelang an mir vorbei also war es mal an der Zeit diese Lücke zu schließen. Wahrscheinlich war es die Tatsache, dass Spielberg seine Finger mit im Spiel hatte, das mich lange von der Sichtung abhielt. Doch der Film ist ja Gott sei Dank noch aus der Zeit als Spielberg wirklich gut war.

„The Goonies“ hat alle Qualitäten die einen Jungendfilm der 80er ausgezeichnet hat. Es geht zwar um eine Gruppe Kinder, aber der Film ist nicht kindisch. Es gibt eine gesunde Härte, das S-Word fällt erfreulich oft und auch sonst wirken einige Knirpse erfreulich frühreif. So z.B...

Weiterlesen

Take Me Home Tonight

Take Me Home Tonight
Originaltitel: Take Me Home Tonight – Erscheinungsjahr: 2011- Regie: Michael Dowse

Darsteller: Topher Grace, Anna Faris, Dan Fogler, Teresa Palmer, Michael Ian Black, Michelle Trachtenberg, Wade Allain-Marcus, Jenn Hoffman, Michael Biehn, Seth Gabel, Robert Hoffman, Chris Pratt

Filmkritik: Die 80er, genauer 1988. MIT-Absolvent Matt Franklin (Topher Grace) arbeitet in der Groß-Videothek Suncoast Video Store. Wie viele in seinem Alter hat er nach dem sehr erfolgreich verlaufenen Studium keine Ahnung, was er mit seinem Leben nun anfangen soll und befindet sich zwischen den Stühlen.
Eines Tages betritt zufällig Matts Highschool-Schwarm Tori Fredreking (Teresa Palmer) die Videothek. Tori war nicht nur die Abschlussballkönigin, sondern es stellt sich schnell heraus, dass sie bei einer sehr erfolgreichen Anwaltskanzlei arbeitet. Während sie über ihre Zeit nach der Schule sprechen, verstrickt sich der zutiefst verunsicherte Matt in ein Geflecht aus Lügen und erzählt Tori, dass er bei der Investmentbank Goldman Sachs angestellt sei.
Daraufhin lädt Tori Matt zu einer Party bei Kyle Masterson (Chris Pratt) ein. In Begleitung seiner Zwillingsschwester Wendy (Anna Faris), die auch die Freundin des Gastgebers ist, und seines besten Freundes Barry Nathan (Dan Fogler) beginnt für die drei eine unvergessliche Nacht. Angefangen bei einem Autodiebstahl, über Drogen und jede Menge Alkohol ist die Nacht noch lange nicht vorbei…

Kann ein Film der nach dem großartigen Eddie Money Song „Take Me Home Tonight“ benannt ist eigentlich schlecht sein? Wenn‘s nach mir geht definitiv nicht. Und so hatte mich „Take Me Home Tonight“ vor vielen Monaten bereits mit dem Titel und dem tollen Filmtrailer in seinen Bann gezogen. Natürlich lief im Trailer eben dieser Song und natürlich stellte sich der Film als Huldigung der 80er heraus. Es konnte quasi kaum etwas Besseres geben!

Derart hohe Erwartungen werden vom späteren Film ganz gerne mal entt...

Weiterlesen

Cross of Iron – Steiner – Das eiserne Kreuz

Steiner – Das eiserne Kreuz
Originaltitel: Cross of Iron- Erscheinungsjahr: 1977 – Regie: Sam Peckinpah

Darsteller: James Coburn, Maximilian Schell, James Mason, David Warner, Klaus Löwitsch, Vadim Glowna, Roger Fritz, Dieter Schidor, Burkhard Driest, Fred Stillkrauth, Michael Nowka, Véronique Vendell

Filmkritik: Russland 1943: Während des Rückzugs der Deutschen treffen 2 unterschiedliche Wehrmachtssoldaten aufeinander: Der erfahrene Feldwebel Steiner (James Coburn), der ganz genau weiß, dass der Krieg bereits verloren ist. Und auf der anderen Seite der fanatische Hauptmann Stransky (Maximilian Schell), der unbedingt das Eiserne Kreuz haben möchte im Grunde aber ein Feigling ist und im Krieg lieber die anderen die Drecksarbeit machen lässt.
Der Hass zwischen den beiden unterschiedlichen Soldaten und ihre geteilten Meinungen lassen die Lage zu einem Kleinkrieg anwachsen. Schließlich komm es zur Tragödie…

„Cross of Iron“ ist Sam Peckinpahs einziger Film mit deutscher Beteiligung. Dabei stellt „Cross of Iron“ aber sowieso auf weiteren Ebenen ein kleines Unikat dar, denn er ist auch obendrein einer der wenigen Kriegsfilme der den zweiten Weltkrieg aus Sicht der deutschen Soldaten zeigt. Ein „etwas anderer Filmemacher“ wie Peckinpah kommt für so eine Thematik natürlich wie gerufen.

Captain Kiesel: “Steiner… is a myth. Men like him are our last hope… and in that sense, he is a truly dangerous man.”

“Cross of Iron” gibt sich im Grunde nie wie ein typischer Kriegsfilm von der Stange. Neben den für Peckinpah typischen, sich wuchtig entladenden Gewaltexplosionen, schlägt der Film auch gerne mal leise und melancholische Töne an. Vor allem sehr interessant ist dabei eine Sequenz in der Mitte des Films, bei der Steiner, schwer verletzt, in ein Krankenhaus eingeliefert wird und dort wild fantasiert. Hier erinnert der Film stellenweise etwas an den Wahnsinn aus „Apocalypse Now“ oder zumindest ein wenig an die Werke von David Lynch...

Weiterlesen

Reality Bites – Voll das Leben

Voll das Leben – Reality Bites
Originaltitel: Reality Bits- Erscheinungsjahr: 1994 – Regie: Ben Stiller

Darsteller: Winona Ryder, Ethan Hawke, Janeane Garofalo, Steve Zahn, Ben Stiller, Swoosie Kurtz, Harry O’Reilly, Susan Norfleet, Joe Don Baker, Renée Zellweger, James Rothenberg, John Mahoney

Filmkritik: Den College Abschluss in der Tasche aber dann? Frisch aus der Bildung und hinein ins Berufsleben. Doch den Einstieg hat sich Lelaina (Winona Ryder) etwas anders vorgestellt und bald ist sie ihren Job als Praktikantin einer Frühstücksshow auch schon wieder los. „Was nun?“ sprach Zeus. Naja, erst einmal das Privatleben in den Griff bekommen, Geld gibt’s auch aus Nebenjobs und in einer WG ist die Miete ohnehin billiger. Im Privatleben geht’s aber ähnlich chaotisch zu wie im Job, steht sie doch plötzlich vor der Wahl fürs weitere Leben. Der Yuppie Michael (Ben Stiller) oder der Slacker Troy (Ethan Hawke)? Und überhaupt, das Leben stinkt grad sowieso irgendwie…

Die so genannte „Generation-X“ sprach in den 90er Jahren die Sprache von vielen Jugendlichen. In Europa zwar bestimmt weniger als in den USA, aber insgesamt waren die 90er u.a. geprägt von dieser Art Filmen, wie sie u.a. Cameron Crowe mit „Singles“ oder Richard Linklater mit „Slacker“ oder auch Filmen wie „Dazed and Confused“ gedreht haben. Regisseure wie diese zwei oder auch Kevin Smith haben ihr Stück dazu beigetragen vielen Jugendlichen aus der Seele zu sprechen und es zudem geschafft mit diesen Filmen ihre Karrieren zu starten.

„I guess I’m, uh, a non-practicing Jew” – “Hey, I’m a non-practicing virgin.”

„Reality Bites“ ist aber auch im Jahr 2011 kein Relikt aus längst vergessenen Zeiten. Der Film schafft es auch heute noch eine komplett neue Zuschauerschaft anzusprechen, wenn man denn zur Zielgruppe gehört...

Weiterlesen

Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 2 – Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2
Originaltitel: Harry Potter And The Deathly Hallows: Part 2 – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: David Yates

Darsteller: Emma Watson, Daniel Radcliffe, Helena Bonham Carter, Ralph Fiennes, Clémence Poésy, Alan Rickman, Tom Felton, Rupert Grint, Maggie Smith, Bill Nighy, Bonnie Wright, Jason Isaacs u.A.

Filmkritik: Es ist aus, liebe Leserinnen und Leser, “Harry Potter has left the building”, dies ist der Abschluss der Rekordfilmserie, die nun unter Regisseur David Yates zu einem etwas holprigen, aber insgesamt gelungenen Abschluss geführt wurde.

Wer vorab nicht noch einmal mindestens „Teil 1“ des abschließenden Mehrteilers geschaut hat, der könnte ziemlich aufgeschmissen sein bei all den Figuren die hier von der ersten Minute auf den Zuschauer einprasseln, aber so gehört sich das wohl auch für den letzten und achten Film der konstant besten und größten Kino-Sagen aller Zeiten.

Der böse Lord Voldemort ist immer noch hinter Harry her, der wiederum mit seinen Freunden auf der Suche nach den Horcruxen ist, Teilen der Seele des dunklen Magiers, die erst zerstört werden müssen, bevor der Hauptschurke das Zeitliche segnen kann. Und so läuft das Geschehen im Sauseschritt seinem epischen Showdown entgegen, der in der Belagerung und dem anschließenden Kampf um die Magieschule Hogwarts seinen Höhepunkt findet, bei dem so ziemliche jede halbwegs beliebte Figur aus den vorherigen Teilen noch einmal glänzen darf, wenn auch meist nur kurz.

„Wir können ihn nicht aufhalten, aber wir können Harry etwas Zeit verschaffen…“

Die angemessene Zeitverteilung ist auch beim zweiten Film von David Yates das eigentlich einzige Problem des Films...

Weiterlesen