Mit 2011 markierte Beiträge

Cabin in the Woods

Cabin in the Woods
Originaltitel: Cabin in the Woods – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Drew Goddard



Darsteller:
Richard Jenkins, Bradley Whitford, Jesse Williams, Chris Hemsworth, Fran Kranz, Kristen Connolly, Anna Hutchison, Brian J. White, Amy Acker, Jodelle Ferland, Monique Ganderton, Tom Lenk

Filmkritik: Der Horrorfilm ist wohl das Genre, welches bereits am meisten jegliche Art von Abhandlung und Frischzellenkur über sich ergehen lassen musste. Hinterfragen des Slasher-Konzepts in „Scream“, (Zombie-)Komödie in „Shaun of the Dead“, deftige Schenkelklopfer in „Scary Movie“ oder Amateurlook in „The Blair Witch Project“. Wobei dies auch mit dem Genre des Horrors in Verbindung steht, denn kaum ein Filmgenre ist derartig abhängig davon, mit einem anderen Genre vermischt zu werden. Im Horror-Bereich ist es oft der Teenie-Film, der genommen wird und mit etwas unvorstellbar grausamem Vermischt wird, sei es Jason Vorhees in „Friday the 13th“, das Buch der Toten in „The Evil Dead“ oder das Metzel-Hotel in „Hostel“. Mit „Cabin in the Woods“ hinterfragen die Drehbuchautoren Drew Goddard („Lost“) und Josh Whedon („The Avengers“) nun erneut das Horror-Genre, aber auf ihre eigene, unnachahmlich schräge Art und Weise.
Doch eine Warnung: Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich zwar unbedingt ansehen (siehe Wertung) aber evtl. doch (noch) nicht dieses Review lesen.

Die fünf Freunde Dana (Kristen Connolly), Curt (Chris Hemsworth, „Thor“), Jules (Anna Hutchison), Marty (Fran Kranz) und Holden (Jesse Williams) wollen eigentlich nur ein entspanntes Wochenende in einer Hütte im Wald im Wald verbringen. Fernab von jeglicher Zivilisation, in der Mitte von Nirgendwo. Kein Handy-Empfang, kein Internet, kein Mensch weit und breit. Nur fünf Freunde und die Natur.
Selbst die Warnungen eines bedrohlich wirkenden Tankwarts können die Vorfreude der Gruppe nicht dämpfen...

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God Bless America

God Bless America
Originaltitel: God Bless America – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Bobcat Goldthwait

Darsteller: Joel Murray, Tara Lynne Barr, Mackenzie Brooke Smith, Melinda Page Hamilton, Rich McDonald, Guerrin Gardner, Kellie Ramdhanie, Andrea Harper, David Mendenhall, Steve Agee, Iris Almario, Aris Alvarado

Filmkritik: Ab und zu fragt man sich, was wohl aus diesem oder jenen Schauspieler geworden ist. Nicht sehr oft erhält man darauf eine Antwort. Bei Zed aus den „Police Academy“ Filmen hingegen, serviert dieser die Antwort gleich selbst. Zed, der Bürgerlich auf den nicht minder seltsamen Namen Bobcat Goldthwait hört, hat sich im Jahre 2011 entschieden auf der Leinwand nochmal so richtig auszuflippen. Bzw. nicht er selbst, sondern der Hauptdarsteller seines Films „God Bless America“.

Der Angestellte Frank (Joel Murray) ist einer von vielen auf der Welt. Ende 40 erwartet er vom Leben nicht mehr viel. Seine Frau hat ihn schon vor Jahren verlassen und selbst seine Tochter hält ihn für einen totalen Versager...

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Rum Diary

Rum Diary
Originaltitel: Rum Diary – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Bruce Robinson



Darsteller:
Amber Heard, Johnny Depp, Aaron Eckhart, Giovanni Ribisi, Richard Jenkins, Amaury Nolasco, Michael Rispoli, Marshall Bell, Bill Smitrovich, Karen Austin, Andy Umberger, Julian Holloway, Sam J. Jones u.A.

Filmkritik: Hunter S. Thompson. Der hochmoralische und noch abgedrehtere Journalist ist eine der Größen seiner Zunft. Und neben Bill Murray in „Blast – Wo die Büffel röhren“ dürfte er bislang wohl den meisten durch "Fear And Loathing In Las Vegas" bekannt sein. Sein alter Ego in dieser Romanverfilmung wurde gespielt von Johnny Depp, der nun in „Rum Diary“ einmal mehr diesen Part spielt, nachdem er zuvor sogar ein guter Freund des leider bereits verstorbenen Autors geworden war.

Und, am besten fällt man mit der Tür ins Haus: Viele Leute scheinen die komplett falschen Erwartungen an „Rum Diary“ zu haben. Anstatt mit abgedrehten Drogenszenen zu punkten und eine überdrehte Bildersprache zu präsentieren, gehen die Dinge hier deutlich ruhiger an. Kein Wunder, spielte doch "Fear And Loathing In Las Vegas" Anfang der 70er Jahre in der Hochphase des Konsums aller möglichen Uppers, Downers, Drogen und sonstiger Verrücktheiten. „Rum Diary“ spielt 1960 in Puerto Rico. Und damit nicht genug: Anstatt sich einzig auf Hunter S. Thompsons, oder in diesem Falle „Paul Kemp“, wie seine Rolle im Roman heißt, Abgefahrenheit zu verlassen, bekommt man hier zu sehen, wie es eben dazu kam, dass diese Person überhaupt so wurde wie sie eben wurde. „Hunter S. Thompson Begins“ sozusagen. Und diese Aufgabe und noch ein paar mehr erfüllt der Streifen ganz famos!

Einer geht noch, einer geht noch rein…

Der noch junge Journalist Paul Kemp landet also auf Puerto Rico und wird nun in die dortige Gesellschaft eingeführt...

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Exit Humanity

Exit Humanity
Originaltitel: Exit Humanity – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: John Geddes



Darsteller:
Dee Wallace, Bill Moseley, Stephen McHattie, Brian Cox, Mark Gibson, Jordan Hayes, Adam Seybold, Ari Millen, Jason David Brown, Ryan Barrett, Marc Brooks, Wendel Brooks u.A.

Filmkritik: Momentan erscheinen zig Zombiefilme. Der debile „Humans Vs. Zombies“, der kleine, aber überraschend gute „Collapse Of The Living Dead“ oder auch der durchschnittliche und durchaus vergessenswerte „Ozombie“. Richtig fantastisch klassisch war in letzter Zeit einzig „The Dead“: Atmosphärisch, ruhig, gruselig und spannend. So soll es sein. Nun möchte „Exit Humanity“ gerne das Gleiche sein.

Im Film geht es darum, dass gerade während des amerikanischen Bürgerkrieges die Toten aus ihren Gräbern auferstehen und jagt auf die Lebenden machen. Der Held legt sich mit dem typischen „Wir müssen diese Wesen heilen und wenn wir dafür Opfer bringen müssen!“-Kerl an und dank Bill Moseley und Stephen McHattie als Bösewichte ist auch diese Fraktion genial besetzt. Was fehlt? Eigentlich nichts. Was ist dann das Problem? Nicht, dass etwas fehlt, sondern einfach viel zu viel vorhanden ist: Laaangsaaaamkeiiiiit!

Dull And Boring Vs. Entertaining And Exciting

Um mal aus dem Nähkästchen zu plaudern: C4rter, der Schöpfer des Filmportals bei dem wir uns hier befinden, hat die auf meinen persönlichen Filmgeschmack abzielende, im Nachhinein durchaus ziemlich treffende Beschreibung gemacht, dass er „entertaining and exciting“-Films mag, während es bei mir vor allem die „Dull And Boring“-Streifen sind, die positive Resonanz hervorrufen. So weit, so überzeichnet und furchtbar üble Nachrede, aber vielleicht eben nicht sonderlich fern der Realität. Witzigerweise bin ich bei „Exit Humanity“ nun anscheinend an meine Grenzen geraten was „dull and boring“ angeht (oder hatte einen schlechten Tag, aber das würde ich niemals öffentlich zugeben)...

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Tom Meets Zizou – Kein Sommermärchen

Tom Meets Zizou – Kein Sommermärchen
Originaltitel: Tom Meets Zizou – Kein Sommermärchen – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Aljoscha Pause

Darsteller: Thomas Broich, Christoph Daum und viele andere Fußball-Prominente

Filmkritik: Tom meets Zizou dokumentiert die Laufbahn des Fußballers Thomas Broich in den Jahren 2003-2011. Aufgrund seines Interesses an Philosophie, Büchern und klassischer Musik erhielt er frühzeitig den Spitznamen "Mozart", was später zum Fluch seiner Karriere werden sollte. Nach seinem Wechsel von Wacker Burghausen in die 1. Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach und Erfolgen mit der U21-Nationalelf, feierten die Medien ihn als den "etwas anderen", intelligenten Fußballer, Hoffnungsträger und designierten Nationalspieler. Obwohl Thomas Broich den Medienrummel ablehnte, genoss er dennoch seine Rolle des Besonderen und spielte mit diesem Image. Dies sollte sich in spielerischen Krisenzeiten rächen...

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Seeking Justice – Pakt der Rache

Pakt der Rache
Originaltitel: Seeking Justice – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Roger Donaldson



Darsteller:
Nicolas Cage, January Jones, Guy Pearce, Jennifer Carpenter, Harold Perrineau, Xander Berkeley, Monica Acosta, IronE Singleton, Joe Chrest, Cullen Moss, Jason Davis, David Jensen u.A.

Filmkritik: It’s that time of the year again: CAGE TIME! Und dieses Mal sogar von Roger Donaldson, der ansonsten bereits für Species, Thirteen Days oder auch den tollen Bank Job verantwortlich war. Zur Krönung dieses Doppelpacks haben wir es hier auch noch mit einem Selbstjustiz-Thriller zu tun. Leid, Mord, Schuld, Vergeltung, alles Sachen die sich gut in einem Film und erst recht in der Mimik des Cage’sters machen. Aber, man wird es vielleicht schon gemerkt haben, irgendwie muss ja noch ein Haken kommen und ja, er kommt. Leider.

Nicolas Cages Charakter Will ist mit der hübschen Laura (January Jones) verheiratet, die eines Tages brutal überfallen wird. So weit, so das typische Set-Up und nach dem Vorfall wird Will von einer mysteriösen Organisation kontaktiert, die ihm verspricht, sich für ihn an dem Schuldigen zu rächen.

Könnte es sein, dass diese Organisation gar nicht so selbstlos ist wie sie tut? Könnte es sein, dass Cage sich nun selbst in einem Kreislauf der Vergeltung gefangen hat und schließlich selbst zum Werkzeug der Organisation wird? Kann es sein, dass die Gefahr für Cages Familie noch nicht zu Ende ist? Kann es sein, dass dieser Streifen unglaublich vorhersehbar ist? Die Antwort darauf ist denkbar einfach:

JA!

Dabei inszeniert Donaldson mit ruhiger Hand, was leider die durchaus durchsichtigen Motivationen der Bösewichte noch offensichtlicher und die Blauäugigkeit von Cage umso offensichtlicher macht. Dabei schafft der Regisseur es auch leider nicht, die seelischen Qualen, das turbulente Innenleben oder auch die aus der Attacke auf seine Frau folgenden Konsequenzen allzu gut zu verpacken...

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The Raid: Redemption

The Raid: Redemption
Originaltitel: Serbuan Maut – Erscheinungsjahr 2011 – Regie: Gareth Evans



Darsteller:
Iko Uwais, Doni Alamsyah, Yayan Ruhian, Ray Sahetapy, Joe Taslim

Filmkritik: Ein Sondereinsatzkommando der Polizei wird losgeschickt, um in einem heruntergekommenen Apartmentblock einen Drogenbaron Tama (Ray Sahetapy) zu stellen und festzunehmen. Nachdem die Polizisten die ersten Stockwerke des Gebäudes eingenommen haben, werden sie durch ein Kind entdeckt welches sogleich Alarm schlägt. Eine Spezialeinheit gegen ein paar Zivilisten? Das muss doch gut gehen. Doch als plötzlich eine bis an die Zähne bewaffnete Meute auf die Cops losgeht, wird schnell klar, dass es hier und heute um Leben und Tod geht. Mehr noch, denn die Polizisten sollen alle getötet werden und jeder Beweis für dieses Massaker verschwinden als wäre nichts passiert.

„Showdown“: „Im populären Film wird der Showdown meist besonders spannungsvoll und effektreich inszeniert, als dramaturgischer Höhepunkt bzw. Peripetie der Handlung. Als klassische Showdowns gelten die mit Revolvern ausgetragenen Duelle im Western, aber auch in Actionfilmen sowie in der Science-Fiction ist das Prinzip des abschließenden Kampfs zweier Gegner weit verbreitet.“
(Quelle: Wikipedia)

Mit dem Aufkommen des ersten Trailers, wurde der indonesische Actionfilm „The Raid“ des walisischen Regisseurs und Autors Gareth Evans direkt in den Action-Olymp gehoben. „Fast-paced“, wie der Amerikaner sagt, wirkte der Film. Temporeich, actiongeladen, ohne Pause und kein Moment zum Luft holen. Gut, möchte man meinen, viele Trailer geben dies vor, halten es aber im fertigen Film dann nur bedingt ein. „The Raid“ ist da anders…

In „The Raid“ wird das typische Konzept eines Actionfilms komplett aufs wesentliche herunter gebrochen. Es gibt nicht mal echte Identifikationsfiguren oder einen klar erkennbaren Hauptdarsteller...

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Love

Love
Originaltitel: Love – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: William Eubank



Darsteller:
Gunner Wright, Corey Richardson, Bradley Horne, Nancy Stelle, Roger E. Fanter, Jesse Hotchkiss, Troy Mittleider, Brid Caveney, Ambyr Childers, B. Anthony Cohen, James C. Burns u.A.

Filmkritik: Es ist mal wieder Zeit für einen tiefsinnigen, spirituellen Film, welcher gleichzeitig eine fantastische Optik und Soundkulisse mit vielen Emotionen und etwas Sci-Fi kombiniert? Na, dann mal immer hereinspaziert, denn der ebenfalls von William Eubanks geschriebene „Love“ bietet auf knackigen 75 Minuten viel für die Freunde von entweder „2001“ oder „Tree Of Life“ oder beidem.

Love Is All Around Us

Ein einsamer Mann in einer Weltraumstation, knapp dreißig Jahre in der Zukunft. Nach einigen Tagen des planmäßigen Aufenthalts empfängt er rauschend merkwürdige Botschaften, bekommt einen letzten Anruf von den heimischen Kontrollinstanzen und dann … nichts. Komplette Stille, die sich ebenso über den Planeten ausbreitet. Die Welt wird dunkel, die letzten Lichter schwinden. Er ist allein.
Auf sich gestellt versucht er verzweifelt an seiner Menschlichkeit festzuhalten. Hat all dies vielleicht sogar etwas mit einem mysteriösen Artefakt zu tun, welches während dem amerikanischen Bürgerkrieg aufgetaucht ist? Wie weit wird der Astronaut gehen, bevor ihn die Isolation in den Wahnsinn oder gar in den Tod treibt?

All dies und nur mehr sind dabei die groben Eckpfeiler, in welchen Eubank seine meditative Sinnsuche über die Grundzüge der Menschlichkeit eingrenzt. Dabei tauchen durchaus einige Teil „2001“ in all dem Gezeigten auf, werden aber vom Drehbuch gekonnt für die eigenen Zwecke benutzt, so dass dies weniger wie eine Anbiederung als vielmehr eine Hommage, oder mehr noch, eine sinnliche Weiterentwicklung erscheint.

Im Weltall hört dich niemand schreien

Bei all der visuellen Brillanz, die mit ruhigen Kamerafahrten und atmosphärischen Klängen wunderbar die inhaltliche The...

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Aliens vs. Avatars – Gerate nicht zwischen die Fronten

Aliens vs. Avatars – Gerate nicht zwischen die Fronten
Originaltitel: Aliens vs. Avatars – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Lewis Schoenbrun



Darsteller:
Cassie Fliegel, Jason Lockhart, Kim Argetsinger, Dylan Vox, Marlene Mc’Cohen, Ginny You, Georgina Tolentino, Dan Glenn, Amanda Chism, Victoria De Mare, Adam Graham u.A.

Filmkritik: Es gibt’s nichts, was es nicht gibt, oder? Einmal mehr tritt mit „Aliens vs. Avatars“ ein B-, oder doch eher C-Movie an diesem Sprichworte gerecht zu werden.
Ganz abgesehen davon, dass der Titel in guter alter B-Movie-Verarschungsmanier nicht einmal stimmt. So gibt es genau ein Alien und einen Avatar, welche sich irgendwo im Busch gegenüberstehen, während die typische Klischee-Truppe an bereitwilligen Horny-Campers parat steht, um zwischendurch für die durchaus vorhandene Blutwurst zu sorgen.

Bereits der urige Vorspann sorgt dafür, dass man auf den Rest des Inhalts passend eingestimmt wird. Dort fliegt dann nämlich zu putziger Musik ein Ufo an Planeten vorbei, was alles sehr stark nach frühen 90er Jahren Video-Cutscenes von Computerspielen aussieht. In dem fliegenden Klischee sitzt dann auch das Fingerfarbenopfer, welches stark nach einem Na’avi aus James Camerons Sci-Fi Epos „Avatar“ aussieht. Die blaue Dame mit spitzen Ohren jagt nämlich ein ganz gefährliches Monstrum, welches sich selber reproduzieren kann und ihre Heimatwelt in einer früheren Schlacht bereits beinahe entvölkert hat.

Derweil macht sich das „Alien“, welches hier wesentlich schlechter als rechter natürlich als Mann-im-unoriginellen-Gummianzug daherkommt, bereits daran einige Oben-Ohne-Mädels platt zu machen, damit man die typischen Einstiegskills geliefert bekommt. Der eigentliche Spaß geht aber danach los, wenn das typische „Nerd & Sportskanonen“-Duo schließlich mitsamt Jugendfreundin, Mauerblümchen, der Charakterlosen und der Schlampe in die Pampa fährt um zu campen...

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Bad Ass

Bad Ass
Originaltitel: Bad Ass – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Craig Moss



Darsteller:
Danny Trejo, Ron Perlman, Donzaleigh Abernathy, David A. Arnold, Erik Betts, Jennifer Blanc, Kevin Patrick Burke, Robert Sean Burke, Ezra Buzzington, Tonita Castro, Christine Clayburg, Esteban Cueto u.A.

Filmkritik: Danny Trejo ist ja beinahe schon ein Genre für sich. Der coole, kleine Mexikaner mit dem wettergegerbten Gesicht hat sich durch kleinere Rollen seinen Weg in die Herzen der Fans geprügelt. Wurde er in „Lock Up“ von Stallone und besonders „Zum Töten Freigegeben“ von Steven Seagal noch schnell verdroschen und dann vergessen, hat er spätestens seit „From Dusk Till Dawn“ seinen Eindruck bei den Freunden etwas anderer Streifen hinterlassen, bevor er dank dem großartigen Fake Trailer zu „Machete“ (der eigentlich das Beste an Robert Rodriguez „Planet Terror“ war) und dem daraus folgenden Feature Film schließlich sein eigenes „Mexploitation“-Franchise verpasst bekam.

Aber viel mehr noch als „Machete“ ist nun „Bad Ass“ der Streifen, in dem sich Danny Trejo mal von seiner besten Seite zeigen darf. Dass heißt, er hat zwar durchaus Momente, in denen er trotz seiner Körpergröße und seines Alters „die Scheiße aus Leuten rausprügelt“, um einmal im Straßenslang zu bleiben, findet dazwischen aber auch immer wieder zur Ruhe und darf auch etwas mehr als sonst seine darstellerischen Muskeln spielen lassen. Die Geschichte dabei ist schnell geklärt: Ein alter Herr wird über Nacht zur Internetsensation, denn er verhaut zwei Skinheads die einen älteren Schwarzen in einem Bus zur Last fallen. Von da an wird Trejos Figur Frank Vega wieder mehr Beachtung als gar keine zu Teil und eigentlich könnte alles rosig aussehen, würde nicht sein bester Freund von zwielichtigen Typen umgebracht, die Vega bei seinen Nachforschungen auf eine großangelegte Verschwörung in der Stadt stoßen…

Danny Trejo sieht rot!

So weit, so der typische „Death Wish – Ein Mann sieh...

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Fantasy Film Fest Nights – Juan of the Dead – Juan de los Muertos

Juan of the Dead
Originaltitel: Juan de los Muertos – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Alejandro Brugués



Darsteller:
Blanca Rosa Blanco, Elsa Camp, Alexis Díaz de Villegas, Andrea Duro, Luis Alberto García, Jorge Molina, Andros Perugorría, Susana Pous, Eliecer Ramírez, Jazz Vilá

Filmkritik: Der Kubaner Juan ist ein Schlitzohr und Lebenskünstler. Er liebt seine Heimat Kuba über alles, denn hier muss er nicht arbeiten und kann Tag ein Tag aus auf dem Dach eines Hauses rumhängen und die Seele einfach mal baumeln lassen.
Doch ausgerechnet am 50. Jahrestag der Revolution tauchen in und um Havanna plötzlich merkwürdige Dissidenten auf, die der Kenner schnell als Zombies identifiziert. Ein Virus scheint die Kubaner reihenweise in blutrünstige Bestien verwandelt zu haben. Doch das Staatsfernsehen sieht das etwas anders und ist sich sicher: Das Unheil kommt mal wieder aus Amerika.
In Havanna hingegen heißt es Auge um Auge, Zahn um Zahn. Bewaffnet mit Paddeln und Macheten ziehen Juan und seine Freunde los, um gegen die neue „Revolution“ zu kämpfen und dabei noch etwas Geld zu verdienen. Man muss ja auch mal an sich denken…

„Filme aus Kuba für 300“ „Äh, ähm, uff“ „MÖÖP, Juan of the Dead wäre richtig gewesen“ So oder so ähnlich würde sich das Ganze wohl in der Quizshow „Jeopardy“ anhören. Wenn man ohnehin schon nicht von sich sagen kann, dass man in der ganzen Welt nach Filmen Ausschau hält, fallen einem bei Kuba schon keine Filme ein, aber auch weltoffenen Fans geht da schnell das Zelluloid aus.

Da verwundert es dann wenig, dass das erste größere Lebenszeichen des Landes im Filmbereich ausgerechnet aus dem Genre der Zombie-Comedy kommt. Unzählige Male in den letzten Jahren ausgeschlachtet mit diversen neuen Ideen und stellenweise wirklich kreativen Neuanfängen, auch mal aus Sicht der Zombies selbst, wurde das Genre immer wieder aufs neue ins Rampenlicht, bzw. zumindest in die Videotheken gezerrt...

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We Bought a Zoo – Wir kaufen einen Zoo

Wir kaufen einen Zoo
Originaltitel: We Bought a Zoo – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Cameron Crowe



Darsteller:
Matt Damon, Scarlett Johansson, Elle Fanning, Carla Gallo, Thomas Haden Church, Patrick Fugit, John Michael Higgins, Stephanie Szostak, Colin Ford, Angus Macfadyen, Peter Riegert, Desi Lydic

Filmkritik: Benjamin Mee (Matt Damon) hat beschlossen: Ein Tapetenwechsel muss her! Der alleinerziehende Vater sucht nach dem Tod seiner Frau für sich und seine beiden Kinder (Maggie Elizabeth Jones, Colin Ford) eigentlich nur ein neues Zuhause und findet einen ganzen Zoo. Doch dieser steht kurz vor dem Aus. Trotz aller Widrigkeiten und ohne große Vorkenntnisse beschließt Benjamin einen absoluten Neuanfang zu wagen. Zusammen mit seinen Kindern begibt er sich in ein aufregendes Abenteuer und wird Zoodirektor seines eigenen Zoos.
Unterstützt wird er dabei unter anderem von der Tierpflegerin Kelly (Scarlett Johansson), von der er Tier von Tier zu unterscheiden sowie entlaufene Tiger einfangen und mürrische Elefanten beschwichtigen lernt. Werden die Mees in ihrem neuen Zuhause glücklich und schaffen sie rechtzeitig die Wiedereröffnung des Zoos?

Auf den Aufstieg folgt der Fall. Für viele Regisseure und auch Schauspieler trifft diese Weisheit zu. Eine ganze Reihe schafft nach den obligatorischen Rückschlägen mit Mut und Ehrgeiz den Weg zurück zur steilen Karriere. Andere hängen irgendwie in einer Schaffenskrise fest, aus der sie nur schwer wieder herausfinden. Einer dieser armen Kerle ist Regisseur Cameron Crowe.
Wer kennt und liebt seine Frühwerke nicht auch? „Say Anything„, „Singles“, „Jerry Maguire“ oder der gnadenlos herausragende „Almost Famous“. Mit dem unnötigen Remake „Vanilla Sky“ allerdings begonnen sich die Kritiker auf ihn einzuschießen, wogegen die Fans weiter zu ihm hielten. Das änderte sich 4 Jahre später mit „Elizabethtown“, der für viele wie ein schwacher „Garden State“-Klon wirkte, was dem Film definitiv unrecht tut...

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Extinction – The G.M.O. Chronicles

Extinction – The G.M.O. Chronicles
Originaltitel: Extinction – The G.M.O. Chronicles – Erscheinungsjahr: 2011- Regie: Niki Drozdowski

Darsteller: Daniel Buder, Luise Bähr, Jerry Coyle, Tobias Kay, Lee Rychter, Bina Milas, Christian Stock, Klaus Ebert, Heinrich Baumgartner, Georg Marin, Anthony O’Connell, Nadine Arents u.A.

Filmkritik: „Ein extrem ambitionierter „Infizierten“-Apokalypse-Streifen aus deutschen Landen? Mit sehr guter Kameraführung, guten Effekten und sogar einer epischen Handlung?!? Wunderbar! Wo ist der Knackpunkt?“

So in etwa mag vielleicht manch Einer auf „Extinction – The G.M.O. Chronicles“ reagiert haben, als er den merkwürdig langen Titel im Regal gefunden hat.  Die Geschichte folgt einem jungen Ex-Soldaten namens Tom Keller, der sich auf einen Armee-Stützpunkt flüchtet, da ein Virus Menschen zu unterschiedlichsten Monstren mutieren lässt. Erst zu typisch langsamen, zombiehaften Gestalten, die infektiösen Pollen ihrem Gegenüber ins Gesicht rülpsen, bis hin zu flotten, rennenden und springenden Parcour-Wannebes und noch etlichen Dingern zwischendurch. So weit, so durchaus originell und abwechslungsreich.

 Dabei sieht Daniel Buder in der Hauptrolle dem jungen Karl Urban teils zum Verwechseln ähnlich und macht auch eine gute Figur in der Hauptrolle, doch dann tauchen leider noch weitere Überlebende auf. „Leider“ nicht im Bezug darauf, dass dadurch durchaus einige Twists und Überraschungen auf den Zuschauer warten, sondern weil leider das Dreh-Team alles beherrschte: Kameraführung, Ausleuchtung, Effekte, etc. etc, nur nicht wie man einen interessanten Menschen schreibt und diese dann auch noch interagieren lässt. Da ist dann „das Arschloch“, „der Rumzicker“, „das tote Fleisch“ und „der Techno-Nerd“, natürlich zusätzlich zu „dem Love-Interest“ und deren „Ex-Geheimagenten-Daddy“.
Richtig schmerzhaft wird es etwa dann, wenn eine Person sich zum Anführer aufschwingt, weil sie meine, von den Anwesenden am meisten Ar...

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Margin Call – Der Große Crash

Der Große Crash – Margin Call
Originaltitel: Margin Call – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: J.C. Chandor



Darsteller:
Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Penn Badgley, Simon Baker, Mary McDonnell, Demi Moore, Stanley Tucci, Aasif Mandvi, Grace Gummer, Ashley Williams

Filmkritik: Eine Investmentbank in den USA. Als Eric Dane (Stanley Tucci), Chef des Risikomanagements, mit anderen Kollegen aufgrund von Einsparungen entlassen wird, übergibt er auf dem Weg nach draußen seinem bisherigen Untergebenen Peter Sullivan (Zachary Quinto) einen USB-Stick mit einer Risikoanalyse an der er kurz zuvor gearbeitet hat. Die Analyse war nicht abgeschlossen, doch das was er bisher als Ergebnis hatte machte ihn bereits stutzig.
Sullivan stellt am selben Tag bis tief in die Nacht die Analyse fertig und sieht ernsthafte Gefahr für seinen Arbeitgeber nahen. Die Bank hat mit Immobilienprodukten eine riesige Investmentblase aufgebaut, die bei Kursverlust den Wert des Unternehmens komplett auffressen würde.
Jetzt ist guter Rat teuer und muss zudem eingeflogen werden. Innerhalb weniger Stunden wandert die Diskussion über das weitere Vorgehen und die Verantwortung für das bisher Geschehene vom Vorgesetzten Sam Rogers (Kevin Spacey) über dessen Chefs Jared Cohen (Colin Baker) und Sarah Robertson (Demi Moore) zum direkten Vorsitzenden der Firma, John Tuld (Jeremy Irons). In einer brisanten Nacht- und Nebelaktion bereitet man unter Tulds Führung eine radikale Lösung vor, die die Finanzmärkte der Welt ins Mark erschüttern wird…

Das wichtigste bei Finanz-Thrillern oder Filmen über die jüngste Bankenkrise ist, dass der Zuschauer beim Thema nicht auf der Strecke bleiben darf...

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Jodaeiye Nader az Simin – Nader und Simin – Eine Trennung

Nader und Simin – Eine Trennung
Originaltitel: Jodaeiye Nader az Simin – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Asghar Farhadi



Darsteller:
Peyman Moaadi, Leila Hatami, Sareh Bayat, Shahab Hosseini, Sarina Farhadi, Marila Zare’i, Ali-Asghar Shahbazi, Babak Karimi, Kimia Hosseini, Shirin Yazdanbakhsh

Filmkritik: Simin (Laila Hatami) und Nader (Peyman Moaadi) wollen sich trennen. Simin möchte gerne das Land verlassen um ein besseres Leben zu beginnen, doch ihr Mann nicht mehr mitkommen. Dieser möchte sich weiter um seinen an Alzheimer erkrankten Vater kümmern, der in der gemeinsamen Wohnung lebt.
Dem Scheidungsrichter genügen die Argumente jedoch nicht, weshalb Simin erst einmal zu ihrer Mutter zieht. Die gemeinsame Tochter bleibt bei Nader. Doch er benötigt dringend einen Ersatz für die tägliche Pflege des Vaters (Ali-Asghar Shahbazi), wenn er tagsüber seiner Arbeit nachgeht.
Über Simin erhält er Kontakt zu Razieh (Sareh Bayat), die dringend eine Arbeit benötigt, da ihr Mann arbeitslos ist. Doch die streng religiöse Frau darf kein Wort darüber gegenüber ihrem Mann verlieren, noch dazu weil sie einen kranken Mann pflegt.
Diese nicht ganz einfache Situation mit Kind und Vater überfordert Razieh schnell, die zudem schwanger ist. Am dritten Tag muss sie dringend kurz das Haus verlassen, und da Naders Vater gerne mal auf Wanderschaft geht, fesselt sie den alten Mann ans Bett. Als Nader an diesem Tag etwas früher nach Hause kommt, findet er seinen Vater, gefesselt, vom Bett gefallen und ohne Bewusstsein wieder, was ihn so zornig macht, dass es zu einem verhängnisvollen Streit mit Razieh kommt, als sie wieder zurück kehrt…

“Jodaeiye Nader az Simin” zeichnet sich nicht unbedingt durch eine besonders kreative Story aus. Es ist vielmehr die Umgebung und die Eigendynamik in der die Story passiert...

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