Kategorie Reviews

Family Plot – Familiengrab

Familiengrab
Originaltitel: Family Plot – Erscheinungsjahr 1976 – Regie: Alfred Hitchcock



Darsteller:
Karen Black, Bruce Dern, Barbara Harris, William Devane, Ed Lauter Cathleen Nesbitt, Katherine Helmond, Warren J. Kemmerling, Edith Atwater, William Prince, Nicholas Colasanto, Marge Redmond

Filmkritik: Eine alte Dame sucht ihren verschollenen Neffen, den ihre Schwester als Baby zur Adoption freigegeben hat und will ihm ihr gesamtes Vermögen vermachen. Ihre beiden Helfer bei dieser Suche – Blanche (Barbara Harris), eine Hellseherin und deren Freund George (Bruce Dern) – machen sich an die schwierige Aufgabe. Überrascht müssen die Beiden feststellen, dass der Gesuchte (William Devane) so gar nicht dem Bild eines „armen Erben“ entspricht. Das Letzte aber was der Gesuchte brauchen kann, ist, von einer sentimentalen alten Tante gefunden zu werden, denn er und seine Freundin Fran (Karen Black) sind Kriminelle…

„Family Plot“ ist Hitchcocks letzter Film. Gemessen an seinen anderen Filmen, konnte der in großen Teilen harmlose „Family Plot“ daher nur verlieren. Es ist einfach kein klassischer Abschlussfilm für einen Regisseur, das wusste auch Hitchcock selbst, hatte er doch schon Pläne gehabt für einen weiteren Film. Doch der immer schlechter werdende Gesundheitszustand führt wenige Zeit nach Drehschluss zu seinem Tode. Selbst für seinen typischen Cameo im Film fühlte er sich nicht fit genug, zeigte sich hier lediglich als Schatten und nicht in ganzer Person.

„Family Plot“ ist in erster Linie wohl eine Screwball-Komödie. Das hin und her zwischen Barbra Harris und Bruce Dern ist herrlich und die beiden geben ein schön schrulliges Pärchen ab. Harris‘ Figur versucht kaum ihre nicht wirklich vorhandenen Hellseherischen Fähigkeiten zu verbergen und Dern’s Figur versucht der Taktgeber zu sein, ist dabei aber meist derartig ungeschickt das er gar nicht merkt wie seine bessere Hälfte die Fäden in die Hand nimmt.

Auf der and...

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Shadow of a Doubt – Im Schatten des Zweifels

Im Schatten des Zweifels
Originaltitel: Shadow of a Doubt – Erscheinungsjahr 1943 – Regie: Alfred Hitchcock



Darsteller:
Teresa Wright, Joseph Cotten, Macdonald Carey, Henry Travers, Patricia Collinge, Hume Cronyn, Wallace Ford, Edna May Wonacott, Charles Bates, Irving Bacon, Clarence Muse, Janet Shaw

Filmkritik: Charlie Oakley (Joseph Cotton) ist ein charmanter, verführerischer Mann – und ein Killer, der auf der Flucht vor der Polizei von Philadelphia nach Kalifornien reist. In der schläfrigen Kleinstadt Santa Rosa will er bei Verwandten Unterschlupf und ein bisschen Ruhe finden. Dummerweise ist seine Nichte, die „kleine Charlie“ (Teresa Wright), nicht ganz so naiv, wie angenommen. Sie hat schon sehr bald ihren Onkel in Verdacht, der gesuchte Witwenmörder zu sein und bringt diesen mit ihrer Neugier schnell in echte Schwierigkeiten. So bleibt dem psychopathisch-sympathischen Mörder nur noch ein Ausweg: er plant den Mord an seiner Lieblingsverwandten…

In „Shadow of a Doubt“ lässt sich Hitchcock viel Zeit das unabwendbare immer wieder zu Umkreisen. Für den Zuschauer ist früh im Film bereits zu 100% klar, dass es sich bei Charlie um den Mörder handelt. Doch für einen nahestehenden Verwandten ist dieser Faktor natürlich etwas schwerer einzugestehen.

Und genau das bringt die junge Teresa Wright perfekt rüber. Der Weg von der eingelullten Nichte zur Mörder-Aufdeckenden jungen Frau ist ein steiniger und auch einer, dem der Zuschauer sehr gerne folgt, denn Hitchcock verpackt diesen Weg einmal mehr in dicke Wolken aus Spannung und Suspense.

Einzig der finale Akt läuft etwas aus dem Ruder. Der Showdown kommt einige Augenblicke vor dem wirklichen Filmende, wodurch der Film für eine gewisse Zeitlang im Limbo hängt. Der vergessenswerte Handlungsstrang um Charlie und einen ermittelnden Polizist wird irgendwie noch zu einem Ende gebracht und der Film endet dann recht unspektakulär, da als dass Spektakel bereits einige Minuten zuvor passiert...

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Kurzreviews – 12.2013 – 04.2014

In diesen unregelmäßig erscheinenden Beiträgen, werden die Filme abgehandelt die von einem Reviewer gesichtet wurden aber für die es irgendwie nicht mehr zu einem Review reichte.
Aktuelle Filme trifft dieses Schicksal in der Regel nie, sondern mehr Filme die „außer der Reihe“ geschaut wurden (z.B. TV-Sichtungen).
Meist wurde das Review so lange aufgeschoben, bis man sich nicht mehr zu genüge an den Film erinnern konnte um eine vernünftige Besprechung des Film anzubieten.
In den letzten Monaten waren das die folgenden Filme:

White House Down – Gesichtet auf Blu-ray

Der neuste Actionfilm von Roland Emmerich. Die Zeiten von „Universal Soldier“ sind leider vorbei und im direkten Vergleich mit dem Konkurenzprodukt „Olympus has fallen“ geht der Streifen ein wenig baden. Witz wechselt sich mit ernsthaften Szenen ab und der Film ist oft weder Fisch noch Fleisch. Trotzallem aber kann „White House Down“ mit viel Spektakel, guten Darstellern und einer etwas spannenderen Story als der Konkurent punkten. Leider macht das PG-13 Rating an anderer Front Probleme. Insgesamt ein solider Actioner ohne groß aus der Masse hervorzustechen.

6/10

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Studio 54 – Gesichtet auf Blu-ray

Ein Film über den berühmten Nachtclub in New York. Zwar blieb von der Originalidee von Regisseur und Autor Mark Christopher nicht viel übrig, denn Drogen, Homo-Sex und viel nackte Haut waren dem Studio dann doch viel zu viel, aber das Treiben weiß trotzdem zu gefallen. Leider merkt man einfach, das viele Sachen stark beschönigt oder verherrlicht werden. Es wäre interessant mal einen Blick auf die Originalversion zu werfen. Nichts desto trotz ist „Studio 54“ ein sehr ordentlicher Film der die Stimmung der 70er gekonnt einfängt und mit guten Darstellern punktet.

7/10

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Cocoon – Gesichtet auf DVD

Renter finden ihre Miami-Altersresidenz total langweilig und treffen zufällig auf eine Gruppe Aliens, welche nebenbei das ewige Leben versprechen...

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The Intruder Within – Targoor – Das Ding aus dem Inneren der Erde

Targoor – Das Ding aus dem Inneren der Erde
Originaltitel: The Intruder Within – Erscheinungsjahr: 1981 – Regie: Peter Carter



Darsteller:
Chad Everett, Joseph Bottoms, Jennifer Warren, Rockne Tarkington, Lynda Mason Green, Paul Larsson, James Hayden, Michael Hogan, Mary Ann McDonald, Matt Craven, Ed LaPlante, Mickey Gilbert u.A.

Filmkritik: „Targoor – Das Ding aus dem Inneren der Erde“ liegt zusammen mit einem Streifen namens „Windigo“ in der 2for1-Edition für 2 Euro auf DVD im örtlichen Kaufland? Na, dass kann ja nur ein Kracher sein!

Im Endeffekt entpuppt sich der Streifen aber dann nicht als die erwartete Trashgraupe, sondern als amerikanischer TV-Film von 1981, der in etwa „Alien auf einer Ölplattform“ abliefert. Natürlich nur inklusive frühem 80s TV-Pacing, welches viel Raum für das Vorstellen der durchaus sympathischen Charaktere hat. So ist es eine Wohltat mal schlicht „ganz normale Menschen“ hier agieren zu sehen im Gegensatz zu den partywütigen Arschlöchern aktueller Genre-Filme. Dabei ist der Look schwankend zwischen B-Movie und TV-Show, aber durchaus auf annehmbarem Niveau.

Der Originaltitel „The Intruder Within“ beschreibt dann auch durchaus passender das Szenario, in welchem bis auf kleinere Momente mit einer Kreaturenmixtur aus Facehugger, Mini-Alien und Wasserschlange der Körperhorror hochgehalten wird. Denn nach und nach werden etliche Bohrinselarbeiter von einem mysteriösen Fund kontaminiert und drehen entweder durch und begehen Selbstmord, oder werden böse und ziehen mordend und vergewaltigend durch die Gegend. Dabei darf natürlich niemand sonderlich graphische Auswüchse erwarten, denn, man erinnere sich, Anfang 80er TV-Film.

In den letzten 15 Minuten ist es dann soweit, dass auch mal das gute alte Monsterkostüm ausgepackt wird und der hierzulande titelgebende „Targoor“ (der natürlich so im Film nie genannt wird) tritt auf den Plan...

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Southern Comfort – Die Letzten Amerikaner

Die Letzten Amerikaner
Originaltitel: Southern Comfort – Erscheinungsjahr 1981 – Regie: Walter Hill

southern comfort

Darsteller: Keith Carradine, Powers Boothe, Fred Ward, Franklyn Seales, T.K. Carter, Lewis Smith, Les Lannom, Peter Coyote, Alan Autry, Brion James, Sonny Landham, Allan Graf

Filmkritik: Im Rahmen von Manövern der Nationalgarde absolviert ein Reservistentrupp (Powers Boothe, Fred Ward und andere) eine Orientierungsübung im sumpfigen Niemandsland von Louisiana. Als die Männer nach beschwerlichem Marsch auf wilde Ansiedlungen von Cajuns stoßen, das „ausleihen“ von einigen Kajaks in einem Missverständnis endet und ein dummer Scherz den Tod eines der Soldaten zur Folge hat, reagieren beide Seiten mit Gewalt. Es kommt zu einer blutigen Menschenjagd, in deren Verlauf keine Gefangenen gemacht werden…

Walter Hill ist in der Filmbranche vor allem für seine gut gefilmten Actionfilme bekannt geworden. „Last Man Standing“, „48 Hrs.“, „Revenge“ oder „Streets of Fire“ zeichnen sich alle durch gute Bebilderung und bleihaltige Drehbücher aus. „Southern Comfort“, so der ironische Originaltitel des Films, dreht sich hingegen in erster Linie um das fehlverhalten zweier Parteien, welches in einem folgenschweren, verhinderbaren Konflikt mündet aus dem es nach kurzer Zeit bereits kein zurück gibt.

Hill gelang allein bereits mit dem Schauplatz, eine durchweg von Wasser geflutete Sumpflandschaft, eine sehr Erinnerungswürdige Gegend für seinen Film. Die Leute am Set fielen nach und nach der Grippe zum Opfer, kein Wunder standen doch besonders die Darsteller quasi in jeder Szene mit den Füßen und oft gar bis zur Taille im Wasser.

Aber auch der Punkt der bleihaltigen Auseinandersetzungen kommt bei „Southern Comfort“ nicht zu kurz...

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Belly Of The Beast – In der Mitte einer bösen Macht

Belly Of The Beast – In der Mitte einer bösen Macht
Originaltitel: Belly Of The Beast – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Ching Siu-Tung



Darsteller:
Steven Seagal, Byron Mann, Max Ruddock, Tom Wu, Don Ferguson, Erik Markus Schuetz, Monica Lo, Sarah Malukul Lane, Patrick Robinson, Vincent Riotta, Norman Veeratum, Elidh MacQueen u.A.

Filmkritik: Willkommen zu DEM trashigen Steven Seagal-Vehikel!

Nachdem der Gute leider nicht „Exit Wounds“ fortgesetzt, sondern sich stattdessen im Direct-To-Video-Sektor heimisch eingerichtet hat, folgten nicht nur der behämmerte, aber mit teilweise unterhaltsamem Nonsens gefüllte „Foreigner“, sondern auch dieser Film hier. „Belly Of The Beast“! Allein der Name ist bereits eine Einladung für Steven Seagal-Witze und der Inhalt steht dem in nichts nach.

Der Seagelsche ist hier … Einbrecher? Ex-CIA, Ex-FBI, Ex-Pfadfinder und Noch-Nicht-Ex-Vater eines hübschen Mädels, welches beim neckischen Baden in thailändischen Gewässern von irgendwelchen Terroristen/Freiheitskämpfern/Bösewichten, unzutreffendes bitte durchstreichen, entführt wird. Keine Frage, Papa Seagal (ja, der hat auch einen Rollennamen, aber da interessiert sich ja eh keiner für) ist sofort zur Stelle und haut zahlreichen bösen Menschen eine aufs Maul. Artistische, viel gedoubelte Kung-Fu-Momente, Wire-Fu-Kämpfende Transvestiten und böse Schwarzmagier wie beim Tempel des Todes, kein Witz, machen auch noch mit und geben dem ganzen Tohuwabohu noch einen übernatürlichen-asiatischen Anstrich.

Der Seagal-Film zu Abschalten und Ablachen

Und man kann es gar nicht genug betonen: „Belly Of The Beast“ wurde dafür gemacht, um ihn in Gruppen mit Bier oder stärkeren Rauschmitteln zu konsumieren und dabei gnadenlos zu kommentieren.

Partner mit tragischer Hintergrundstory und geringen Überlebenschancen? Check! Dumme Teenie-Tochter, die eigentlich ständig nur in Bade-Bikini und Hotpants rumläuft? Check!
Übertriebene, deutlich gedoube...

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Android – Der Android

Der Android
Originaltitel: Android – Erscheinungsjahr: 1982 – Regie: Aaron Lipstadt



Darsteller:
Klaus Kinski, Brie Howard, Don Keith Opper, Norbert Weisser, Kendra Kirchner, Crofton Hardester

Filmkritik: Es gibt wohl kaum einen Filmfan der sich nicht gerne mal einen Film mit Klaus Kinski ansieht. Der krankhafte Choleriker machte zwar vor allem durch seine Interviews auf sich aufmerksam, aber er hat doch die eine oder andere Filmrolle extrem geprägt. Zwar hat er das Filmemachen nie als Kunst sondern nur als Mittel zum Zweck angesehen und so auch in jeder Menge schlechten Filmen mitgespielt, aber auch abgesehen von seinen Top-Filmen wie „Aguirre“ oder „Fitzcarraldo“ gibt es eine Handvoll Filme bei denen sich eine Sichtung lohnt. Einer davon ist „Android“.

Eine Raumstation irgendwo im All. Dr. Daniel (Klaus Kinski) ist Forscher und Wissenschaftler und hat vor kurzem seinen ersten Androiden erschaffen, Max (Don Keith Opper). Doch nach einiger Zeit droht Max in Verhaltensmuster des München-Syndroms zu verfallen. Befehlsverweigerung, eigene Gedanken und eigene Entscheidungen. Aus diesem Grund arbeitet Dr. Daniel bereits an einem Nachfolgemodell, was zudem nicht die Form eines Mannes hat sondern einer Frau.
Doch Daniels Forschungen werden Jäh gestört, als ein Trio Gangster an der Raumstation andockt. Grad frisch aus einem Raumknast ausgebrochen sind sie auf dem Weg zur Erde, müssen aber zuvor ihr beschädigtes Raumschiff reparieren. Max kümmert sich um die Gangster und verliebt sich zudem in die Verbrecherin Maggie (Brie Howard). Doch ihre Brutalen Kameraden haben da noch ein Wörtchen mit zu reden…

Zugegeben, die erste Hälfte von „Android“ kommt dann doch als kleines Trashfest daher, vor allem weil man arge Probleme hat den Film einzuordnen. Die 3 Ausbrecher spielen nicht besonders überzeugend, benehmen sich unglaublich auffällig und haben Namen wie Günther Striker. Nicht sehr glaubwürdig und eher unabsichtlich witzig.

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The Graduate – Die Reifeprüfung

Die Reifeprüfung
Originaltitel: The Graduate- Erscheinungsjahr: 1967 – Regie: Mike Nichols



Darsteller:
Anne Bancroft, Dustin Hoffman, Katharine Ross, William Daniels, Murray Hamilton, Elizabeth Wilson, Buck Henry, Brian Avery, Walter Brooke, Norman Fell, Alice Ghostley, Marion Lorne

Filmkritik: Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) kommt, knapp Volljährig, von der Uni und weiß, wie viele seiner Altersgenossen noch nichts mit seinem Leben anzufangen. Bis jetzt lebte man für die Uni, hatte Ziele immer automatisch vor Augen und wurde von seinen Eltern geführt. Als sich in seiner Findungsphase die Gelegenheit ergibt, fängt er ein Verhältnis mit der Frau des Chefs seines Vaters, Mrs. Robinson (Anne Bancroft) an.
Als er jedoch auf Druck seiner Eltern mit Elaine Robinson (
Katharine Ross), der Tochter, ausgeht, wird die zwar kühle aber nie gemeine Mrs Robinson zur eifersüchtigen Furie. Doch Ben hat sich in Elaine verliebt und gibt nun alles dafür um sie vor seinem durch die Eltern verplanten Lebensweg zu bewahren.

Von „The Graduate“, den Film über die Verführung eines jungen Mannes durch eine wesentlich ältere Frau namens Miss Robinson, hat wohl so ziemlich jeder einmal gehört. Und sei es nur durch den überaus populären Song „Mrs. Robinson“ der Band Simon and Garfunkel.

„I just want to say one word to you. Just one word. Plastics.“

„The Graduate“ stellt praktisch den ersten Film dar, der sich ganz dem Genre des Coming of Age hingibt. Benjamin, herrlich gespielt von Dustin Hoffman, ist nach Abschluss seiner Bildung, ziellos und ohne rechte Idee, was er mit seinem Abschluss nun anfangen soll bzw. was nun kommt. Doch er ist sich auch bewusst, dass diese Entscheidung bedeutet, dass ein Teil seines Lebens nun für immer abgeschlossen ist, sein Leben eben weitergeht.
Da kommt Mrs. Robinson gerade recht...

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Fantasy Film Fest – Snowpiercer

Snowpiercer
Originaltitel: Snowpiercer – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Joon-ho Bong

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Darsteller: Chris Evans, Jamie Bell, Tilda Swinton, Ed Harris, John Hurt, Luke Pasqualino, Alison Pill, Octavia Spencer, Ewen Bremner, Tómas Lemarquis, Kang-ho Song, Kenny Doughty, Steve Park, Adnan Haskovic

Filmkritik: Die Erde in naher Zukunft: Ewiges Eis und Schnee bedecken den einst so grünen Planeten. Kein Leben rührt sich. Nur ein Zug, der einsam durch die verlassene Schneelandschaft fährt, bietet den überlebenden Menschen noch Schutz vor der tödlichen Kälte. Hier haben sie ihre letzte Zuflucht gefunden. Doch die Masse der verbliebenen Menschheit fristet im hinteren Teil des Zuges ein Leben in ewiger Dunkelheit, während vorne die wenigen reichen Passagiere im Luxus schwelgen. Aber die Zeichen stehen auf Veränderung. Eine Revolution steht kurz bevor…

Der Trend, dass erfolgreiche asiatische Regisseure nach Hollywood kommen um ihre zuweilen erfrischend andere Herangehensweise ans Filmemachen zu praktizieren hält nach wie vor an. Waren es in den 90er Jahren die Chinesen bzw. Vietnamesen wie John Woo oder Hark Tsui, sind es zuletzt vor allem die Koreaner gewesen. Kim Jee-woon, der sich mit „The Good, The Bad, The Weird“ oder „I Saw the Devil“ einen Namen gemacht hat und schließlich den Schwarzenegger-Comeback-Film „The Last Stand“ machen durfte oder auch Joon-ho Bong, der mit „The Host“ Bekanntheit erlangt hat und nun das hier besprochene, edel besetzte Sci-Fi Action Drama „Snowpiercer“ inszeniert hat.

Intelligente Sci-Fi Filme sind dieser Tage rar gesät. Zwar ist das Sci-Fi Genre nicht tot sondern momentan vielleicht sogar so lebendig wie lange nicht mehr, doch ins Kino kommen nur noch bombastische Effektschlachten. Das ist jetzt nicht direkt verkehrt, Filme wie die neuen „Star Trek“ Teile sind ganz gewiss nicht schlecht sondern, im Falle von „Star Trek“, sogar eine gelungene Mischung aus unterhaltsamem Blockbuster mit...

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Fantasy Film Fest Nights – Enemy

Enemy
Originaltitel: Enemy – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Denis Villeneuve

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Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sarah Gadon, Isabella Rossellini, Joshua Peace, Tim Post, Kedar Brown, Darryl Dinn, Misha Highstead, Megan Mann, Alexis Uiga

Filmkritik: Dem entrückten Adam (Jake Gyllenhaal) erscheint das Leben wie ein endloser, nicht greifbarer Traum. Während er tagsüber als Dozent über Hegel und die existenziellen Muster in der Menschheitsgeschichte philosophiert, versucht er des Nachts seine Einsamkeit und sexuellen Sehnsüchte an seiner Affäre Mary (Mélanie Laurent) abzuarbeiten. Als er plötzlich in einem Film einen Schauspieler entdeckt, der ihm bis aufs Haar gleicht, ist Adam sofort hellwach. Dies kann kein Zufall sein. Aufgeregt beginnt er sich auf die Spur nach seinem Doppelgänger zu machen. Wer ist dieser Fremde, wie ist eine solche Ähnlichkeit möglich, und vor allem: wie ist das Leben dieses anderen Ichs? Unaufhaltsam nähert sich Adam seinem Alter Ego Anthony und dessen hochschwangerer Frau Helen (Sarah Gadon), und verstrickt sich wie in einem Spinnennetz immer tiefer in eine schicksalhafte Folge von Ereignissen…

„Enemy“ ist nach „Prisoners“ bereits die zweite Zusammenarbeit zwischen Regisseur Denis Villeneuve und Schauspieler Jake Gyllenhaal. Doch inhaltlich und von der Machart her gehen die beiden Filme sehr weit auseinander. War „Prisoners“ ein Krimi-Thriller mit Top-Besetzung geht „Enemy“ in Richtung Mystery-Thriller. Doch Denis Villeneuve punktet mit beiden Filmen gleichermaßen.

Als Zuschauer versucht man sich pausenlos einen Reim auf die ganze Situation in „Enemy“ zu machen. Wie kann es sein, dass jemand einen derartig exakten „Zwilling“ hat, bei dem selbst Bart und bestimmte Merkmale am Körper identisch sind. Selbst ein Klon, welcher zumindest die identische Narbe erklären könnte, wäre bei Rasier-Gewohnheiten der Personen wohl eher überfordert.

Jake Gyllenhaal blüht dabei in d...

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Face/Off – Im Körper des Feindes

Im Körper des Feindes
Originaltitel: Face/Off – Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: John Woo

Darsteller:John Travolta, Nicolas Cage, Joan Allen, Alessandro Nivola, Gina Gershon, Dominique Swain, Nick Cassavetes, Harve Presnell Colm Feore, John Carroll Lynch, CCH Pounder, Robert Wisdom

Filmkritik: Zehn lange Jahre folgte FBI-Agent Archer (John Travolta) der Blutspur des Superverbrechers Castor Troy (Nicolas Cage). Doch jetzt, wo dieser halbtot geschossen vor ihm liegt, kann er sich nicht darüber freuen. Denn leider hatte Troy zuvor noch Zeit, eine verheerende Bombe irgendwo in L.A. zu deponieren. Archer bleibt nur eine Möglichkeit – er muß die Identität des verhaßten Gegners annehmen, um an das Versteck der Bombe zu kommen. Ein revolutionärer Fortschritt in der kosmetischen Chirurgie macht’s möglich – leider nicht nur in eine Richtung…

Viele Fans haben John Woo seinen Gang nach Hollywood nie verziehen. Persönlich kann ich ihm dafür allerdings nur danken. Nicht nur, dass mir gerade seine ersten Filme aus der Traumfabrik gut gefallen, habe ich nur so auch Zugang zu seinen Asia-Perlen „The Killer“ oder „Hard Boiled“ bekommen.

Bereits an der Story zu „Face/Off“ erkennt man die typischen Zutaten die das Werk klar zu einem Woo-Film machen. Zwei Personen die etwas verbindet, meist Freundschaft, hier nur Hass und Verachtung. Jeder muss die Rolle des anderen einnehmen und die Angehörigen gegeneinander ausspielen. Die Story mag wieder mal aus eigentlich simplen Zutaten bestehen, aber Woo schaff es erneut das Maximum aus diesem Stoff herauszuholen.

Dabei verlässt er sich vor allem auf seine beiden Hauptdarsteller. Nicolas Cage als Wahnsinniger Terrorist Castor Troy ist ganz klar die Idealbesetzung. Bereits 1997 sah man sehr gut, wie überdreht Cage derartige Rollen angeht und meistert. Da er heutzutage praktisch nur noch so spielt, nutzt sich das Ganze aber auch etwas ab.
Travolta meistert den verbissenen FBI-Agenten ebenso gut.

Wie...

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The Warrior’s Way

The Warrior’s Way
Originaltitel: The Warrior’s Way – Erscheinungsjahr 2010 – Regie: Lee Seung-moo



Darsteller:
Jang Dong-gun, Kate Bosworth, Geoffrey Rush, Danny Huston, Tony Cox, Ti Lung, Analin Rudd, Markus Hamilton, Rod Lousich, Matt Gillanders, Christina Asher, Jed Brophy

Filmkritik: Schwertkämpfer Yang hat zwar praktisch den kompletten Feindesclan im Alleingang erledigt, doch weil er sich weigert, auch noch des Fürsten Kind zu meucheln, fällt er in Ungnade und muss das Land verlassen. Mit dem Säugling unterm Arm emigriert Yang nach Amerika, wo er sich in einer kleinen Westernstadt unter Zirkusvolk niederlässt. Doch die Westernstadt wird von Banden bedroht, und auch Yangs alte Freunde und neue Feinde lassen nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit einer temperamentvollen Messerwerferin stellt er sich der Übermacht.

„The Warrior’s Way“ ist eine krude Mischung aus Western und Eastern in einer Art „Sin City“-Greenscreen-Stil. Die meisten Figuren kommen über Comic-Relief-Tiefen nicht hinaus, dafür gibt es aber Ninjas und Cowboys, also alles was die männlichen Filmfans sehen wollen. Richtig? Richtig!

Direkt zu Beginn sieht man Hauptdarsteller Yang wie er in einer wunderbaren Asia-Kulisse die Schergen eines Clans reihenweise zu Strecke bringt. Leider ist nach dieser tollen Einführung mit der Action erst einmal Essig, denn dann reist er in die USA und da geht’s ans Charakter-Building, zumindest soweit das überhaupt möglich ist. Vielmehr werden in erster Linie die Bösewichte so platziert, dass sie pünktlich 30 Minuten vor Schluss zuschlagen können.
Neben einem ehemaligen Mentor von Yang, der es gleich mit einer ganzen Armee aus mysteriösen Ninjas auf Yang abgesehen hat, gibt es zudem noch Danny Huston als den “Colonel”, der es sich zum Ziel gesetzt hat das kleine Westerndorf mit seinen seltsamen Bewohnern einmal im Jahr zu terrorisieren, da ihm eine der Bewohnerinnen im Kindesalter mit heißem Frittenfett die Vergewaltigu...

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Out for a Kill: Tong Tatoos – Das Tor zur Hölle

Out for a Kill: Tong Tatoos – Das Tor zur Hölle
Originaltitel: Out For A Kill – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Michael Oblowitz



Darsteller:
Steven Seagal, Michelle Goh, Corey Johnson, Kato Dobo, Elaine Tan, Tom Wu, Bruce Wang, Ozzie Yue Fang,  Chike Chan, Hon Ping Tang, Dave Wong, Chaoi Kheng Ben u.A.

Filmkritik: Nachdem ich im „The Foreigner“-Review bereits meine eigentlich bedingungslose Hingabe zum Seagal erklärt habe, hier nun der zweite und letzte Streifen von Oblowitz und dem Aikido-Meister.

Dieses Mal gibt es keine verworrene Handlung, ganz im Gegenteil, dieses Mal ist es simpel hoch 10: Seagal wird bei Ausgrabungen (ja, er macht hier einen auf Archäologe!) ein Drogenpäckchen untergeschoben, seine Assistentin und Tochter seines Lehrmeisters wird dabei vor der Flucht vor den Gangstern erschossen und um die Hintermänner aufzuscheuchen, lassen zwei Geheimagenten (sie: asiatisch, knackig und am Ende mit Seagal zusammen; er: misstrauisch, mürrisch und keinerlei Überlebenschancen) den Steven wieder in die freie Wildbahn, halt „Out For A Kill“.

Ein Triaden-Boss mit mehreren Untergebenen, die sich immer am selben Tisch treffen, will den Steven tot sehen und der arbeitet sich derweil durch dessen Untergebenen und entschlüsselt anhand der Tätowierungen auf den Baddies, wer und wo der böse Boss ist.
Sehr drollig dabei ist, dass die stets gleich gefilmten Treffen der Triaden den Film über so strukturieren, dass Seagal irgendwo hin geht, irgendjemanden platt macht, wonach eine Szene mit den Triaden kommt, wo nun eben ein Unterboss weniger am Tisch sitzt. Und so weiter und so fort.

Dabei lässt der Oblowitz Steven Seagal gegen Wire-Fu kämpfende „Monkey Boys“, Killermönche oder sonstige Absurditäten antreten...

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Out for a Kill: Tong Tatoos – Das Tor zur Hölle

Out for a Kill: Tong Tatoos – Das Tor zur Hölle
Originaltitel: Out For A Kill – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Michael Oblowitz



Darsteller:
Steven Seagal, Michelle Goh, Corey Johnson, Kato Dobo, Elaine Tan, Tom Wu, Bruce Wang, Ozzie Yue Fang,  Chike Chan, Hon Ping Tang, Dave Wong, Chaoi Kheng Ben u.A.

Filmkritik: Nachdem ich im „The Foreigner“-Review bereits meine eigentlich bedingungslose Hingabe zum Seagal erklärt habe, hier nun der zweite und letzte Streifen von Oblowitz und dem Aikido-Meister.

Dieses Mal gibt es keine verworrene Handlung, ganz im Gegenteil, dieses Mal ist es simpel hoch 10: Seagal wird bei Ausgrabungen (ja, er macht hier einen auf Archäologe!) ein Drogenpäckchen untergeschoben, seine Assistentin und Tochter seines Lehrmeisters wird dabei vor der Flucht vor den Gangstern erschossen und um die Hintermänner aufzuscheuchen, lassen zwei Geheimagenten (sie: asiatisch, knackig und am Ende mit Seagal zusammen; er: misstrauisch, mürrisch und keinerlei Überlebenschancen) den Steven wieder in die freie Wildbahn, halt „Out For A Kill“.

Ein Triaden-Boss mit mehreren Untergebenen, die sich immer am selben Tisch treffen, will den Steven tot sehen und der arbeitet sich derweil durch dessen Untergebenen und entschlüsselt anhand der Tätowierungen auf den Baddies, wer und wo der böse Boss ist.
Sehr drollig dabei ist, dass die stets gleich gefilmten Treffen der Triaden den Film über so strukturieren, dass Seagal irgendwo hin geht, irgendjemanden platt macht, wonach eine Szene mit den Triaden kommt, wo nun eben ein Unterboss weniger am Tisch sitzt. Und so weiter und so fort.

Dabei lässt der Oblowitz Steven Seagal gegen Wire-Fu kämpfende „Monkey Boys“, Killermönche oder sonstige Absurditäten antreten...

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Shaft

Shaft
Originaltitel: Shaft – Erscheinungsjahr 1971 – Regie: Mikael Salomon



Darsteller:
Richard Roundtree, Moses Gunn, Charles Cioffi, Lawrence Pressman, Gwenn Mitchell, Christopher St. John, Victor Arnold, Sherri Brewer, Rex Robbins, Joseph Leon, Camille Yarbrough, Margaret Warncke

Filmkritik: In Harlem soll Detektiv John Shaft die entführte Tochter eines Gangsterbosses befreien, ohne Rücksicht auf Verluste. Er gerät zwischen die Fronten eines Mafiakrieges, aber Shaft ist mindestens genauso hart wie die Mafia, nur viel, viel cooler …

„Shaft“ stellte einst das Action-Thriller Genre auf den Kopf. Gab es zuvor nur den starken weißen Mann wie James Bond oder Frank Bullitt, kam nun ein ebenbürtiger Charakter auf die Leinwand, der einer anderen Bevölkerungsschicht ihren Helden gab. Aber Shaft war nicht einfach nur das ebenbürtige schwarze Gegenstück zu den genannten weißen Helden, er war auch etwas anders. Er war ein Womanizer durch und durch, er war extrem cool und er hatte immer etwas verruchtes, dreckiges, unanständiges. Etwas, das sich die weißen Helden nicht erlauben konnte.

Dabei ist „Shaft“ allerdings, auch aus heutigen Gesichtspunkten, kein besonders guter Film. Der Aufbau der ganzen Handlung ist langatmig und verworren, dabei geht es inhaltlich um fast nichts. Einige recht spannende Szenen werden eingestreut in eine sich zäh entwickelnde Handlung, der es vor allem an Antagonisten fehlt die es mit Shaft aufnehmen könnten. Dadurch geht viel Spannung verloren.
Auch actiontechnisch bietet „Shaft“ nicht vieles an das man sich erinnern würde, naja, wäre da nicht das große Finale. Alles läuft auf den Showdown und der unvermeidbaren Rettung der entführten Tochter hinaus, welcher beinahe Heist-Movie-Mäßig durchgezogen wird und wo Shaft sich, ganz Bad-Ass, an einem Seil durch ein Fenster schwingt und den Entführern in den Arsch tritt. Und einen One-Liner später ist der Film auch schon zu Ende.

„Shaft“ ist rückblicke...

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