The Last Picture Show – Die letzte Vorstellung

Die letzte Vorstellung
Originaltitel: The Last Picture Show – Erscheinungsjahr:1971 – Regie: Peter Bogdanovich

The-Last-Picture-Show

Darsteller: Timothy Bottoms, Jeff Bridges, Cybill Shepherd, Ben Johnson, Cloris Leachman, Ellen Burstyn, Eileen Brennan, Clu Gulager, Sam Bottoms, Sharon Ullrick, Randy Quaid, Joe Heathcock

Filmkritik: Für viele Filmfans zählt „The Last Picture Show“ als bester Film von Regisseur Peter Bogdanovich. Auch ich werde mich da nun einreihen, völlig freiwillig und mit Überzeugung.

Peter Bogdanovich ist mit diesem Drama aus dem Jahre 1971, welches er völlig unaufgeregt und in Schwarz/Weiß inszeniert hat, ein mitfühlender und wundervoll gespielter Film gelungen. Unterstützt von einem guten Drehbuch, basierend auf dem Bestseller von Larry McMurtry und einer sehenswerten Darstellerriege vergehen die etwas über 2 Stunden meistens recht zügig.

Der Film erzählt das Älterwerden von mehreren Jugendlichen in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Texas. Im Großen und Ganzen kann man „The Last Picture Show“ als Coming of Age Film bezeichnen. Nach dem zweiten Weltkrieg ist auch in den kleinen Städten in den USA nicht mehr viel zu holen. Viele Bewohner verlassen die Stadt und für die Jugend steht nach dem Schulabschluss nun auch der weitere Lebensweg an. Bestand der Alltag früher aus Schule, Mädchen und Kino, steht nun bald Arbeit an oder gar das Militär. Als dann auch noch der langjährige Freund und Kinobetreiber stirbt, sehen sich die Jugendlichen selbst einer ungewissen Zukunft entgegen, denn sie merken, dass alles vergänglich ist.

Die Geschichte liest sich nun depressiver als sie eigentlich ist. Die gut aufgelegten Darsteller schaffen es immer die depressive Stimmung etwas zu entlasten. Die lockere Art von Jeff Bridges kommt bereits 1971 voll zum Tragen und man ahnt, dass er noch großes vor haben wird. Die anderen Darsteller, u.a. Cybill Shepherd oder Timothy Bottoms, reihen sich da aber problemlos mit ein und füllen die Charaktere gelungen mit viel Leben und Identifikationscharakter.

Was dem Zuschauer aber während des Films am meisten auffällt: Solche Filme scheint es heutzutage kaum noch zu geben. „The Last Picture Show“ thematisiert dermaßen viele unangenehme Themen gleichzeitig, dass man sich fragt ob Bogdanovich hier bereits für spätere Filme vorsorgen wollte. Wo aktuelle Filme schnell  mal in Klischees oder sattsam bekannte Muster verfallen, gewinnt „The Last Picture Show“ dem Genre viele interessante Seiten ab.

„The Last Picture Show“ kann jedem Freund von Filmklassikern sehr ans Herz gelegt werden. Unaufgeregt, ruhig und gefühlvoll kann der Film den Zuschauer bereits früh in seinen Bann ziehen und mit mehreren parallel erzählten Geschichten und einigen überraschenden Wendungen immer wieder überraschen.

Filmbewertung: 8/10