Shameless – Season 2

Shameless – Season 2

„Shameless“, das US-Remake der gleichnamigen UK-Serie, ging Anfang 2012 in die zweite Staffel. Nachdem bereits die erste Staffel mit ihrer Mischung aus viel asozialem Verhalten aber im Kern vielen herzensguten Figuren und erstklassigen Darstellern überzeugen konnte, stand auch Staffel 2 nichts im Wege denselben Pfad einzuschlagen.

Die Grundsituation von „Shameless“ hat sich nicht geändert. Weiterhin geht es um die Familie Gallagher, gezeugt vom nichtsnutzigen Alkoholiker Frank (William H. Macy). Da dieser aber fast nie zuhause ist und die Mutter sich einst ebenfalls schnell aus dem Staub machte, blieb die Erziehung von 5 Geschwistern an der ältesten Tochter, Fiona (Emmy Rossum) hängen. Sie behält im Chaos stets den Überblick und versucht Geldverdienden und Großfamilie unter einen Hut zu bekommen.

Eine wirklich komplett durchgängige Handlung in der zweiten „Shameless“ Staffel zu finden ist nicht ganz einfach. Trotzdem bauen die Folgen aber elementar aufeinander auf und bieten am Ende ein rundes Erlebnis. Es geht diesmal um Steve (Justin Chatwin), Fionas Ex-Freund, der in Staffel 2 aus seinem Zwangsurlaub in Südamerika zurückkehrt und plötzlich eine Ehefrau dabei hat. Zudem lässt sich Franks Mutter (Louise Fletcher) mal wieder bei den Gallaghers blicken und sie bringt den Haushalt komplett durcheinander, vor allem mit der Crack-Küche die sie im Keller einrichtet. Wäre das nicht schon Trouble genug, kommt in der zweiten Hälfte der Staffel auch noch die Mutter der Familie zurück. Monika Gallagher (Chloe Webb) ist Bipolar und weiß daher nie so recht ob sie ihre Kinder liebt oder doch lieber deren gesamtes Geld klauen soll.

Neben diesen 3, zweifellos Folgen-Übergreifenden Handlungen gibt es noch etliche kleinere Stories mehr, z.B. wie Lip (Jeremy Allen White), der älteste der Gallagher Söhne, die Schule schmeißt und aus dem Haus auszieht. Er erwartet zudem von seiner Sexsüchtigen Freundin ein Baby. Man merkt, bei „Shameless“ ist wieder der Titel Programm und alles geht drunter und drüber.

All diese Stories bieten erneut die typischen „Shameless“ Qualitäten aus reichlich asozialem Verhalten, viel schwarzem Humor aber eben auch einer Portion Drama und einer tollen Kamera sowie generell sehr faszinierender Optik, meist in Brauntönen gehalten. Die Serie vergisst in all dem Trouble und den eigentlich durchweg ziemlich abgehalfterten Figuren nicht, den Zuschauer emotional an diese Figuren zu binden. So funktioniert das emotional aufgeladene Ende erst richtig gut. Zudem ist „Shameless“ eine der wenigen Serien, die aus ihren über 50 Minuten Laufzeit pro Folge wirklich alles rausholt. Langweilig wird’s mit dieser Familie nie.

8/10