Silicon Valley – Season 1

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Silicon Valley – Season 1

„Silicon Valley“ ist die neue Serie von „Beavis and Butt-Head“ Erfinder Mike Judge. Nachdem er eine bestimmte Zielgruppe bereits mit „Idiocracy“ und „Office Space“ für sich begeistern konnte, greift er mit dem Plot von „Silicon Valley“ nun wirklich in die Vollen. Nerds aller Länder vereinigt euch, unsere ultimative Serie ist da!

In „Silicon Valley“ geht es um ein junges Start-Up unternehmen im Kalifornischen Ort Palo Alto, besser bekannt unter seinem Namen Silicon Valley. Das Herz der IT Branche dieser Welt liegt in diesem Tal. Neben den Großen wie Apple, Facebook oder Google gibt es aber auch hier immer wieder neue und unverbrauchte Gesichter und Namen. Um einen solchen dreht es sich in der Serie. Die kleine Firma „Pied Piper“, angeführt von Richard (Thomas Middleditch), der im Haus von Ehrlich (T.J. Miller) leben darf und ihm darum 10% seiner Firma vermacht hat, hält den Code für einen der besten Kompressions-Mechanismen der Neuzeit. Als die Branche dahinterkommt regnet es angebote. Die fiktive Firma „Hooli“ (zwei „O“ im Namen, welche Firma könnte wohl gemeint sein?!) macht Richard ein Angebot über 10 Millionen Dollar um die Rechte an der Software abzutreten. Auf der anderen Seite macht ein gewisser Peter Gregory ein weitaus geringeres Angebot, würde Richard aber erlauben seine Idee zu behalten und das Programm selbst zu vermarkten, mit seinem eigenen Team in seiner eigenen Firma. Finanzielle Freiheit oder sein eigener Chef sein mit einer genialen Idee? Das ist die essentielle Frage des Piloten, an dem am Ende natürlich nur eine Antwort kommen kann, sonst würde es keine Serie geben: Richard schließt sich Peter Gregory an. Allerdings beginnt „Hooli“ nun damit den Code den Richard ihnen zu Präsentationszwecken gegen hat zurückzubauen und so die Idee zu klauen…

„Silicon Valley“ vereinat viele Faktoren, welche die Serie aus anderen Produktionen herausragen lassen. Da wäre zum einen die wirklich gute Präsentation der völlig irren Situation im Silicon Valley und seinen Firmen. Im Piloten tritt Rocker Kid Rock auf einer Firmenparty auf und keinen interessiert es. Geld spielt für einige Unternehmen dort keine Rolle mehr, als brilliant eingestufte Ideen werden mit Geld erstickt, aufgekauft und vermarktet. Genau hier setzt die Serie an, sattelt den Gaul aber von hinten, denn „Pied Piper“ ist davon weit entfernt. Peter Gregory steckt nicht viel Geld in das Unternehmen, schließlich ist die Software gut genug um sich selbst zu finanzieren. Aber dazu muss das alles erstmal fertig werden? Und zudem besser sein als die geklaute Idee von „Hooli“.

Zum anderen ist da die überraschend detailierte Erzählung im Bezug auf Programmierung, Projektmanagement und Livestyle. Es fallen nicht nur einfach Begriffe wie Programmiersprachen und das war es dann mit dem Technikbezug. Die Serie holt seine Zuschauer wirklich genau da ab wo die Zielgruppe angesiedelt sein dürfte. Der Kompressions-Algorithmus wird an meheren Stellen erläutert, das Programmier-Team macht Bekanntschaft mit neuen Projekt-Techniken wie „Scrum“ und erläutert auch dies fachlich korrekt. Es gab bisher wohl kaum eine Serie oder einen Film, welcher die technische Seite derart gut beleuchtet hat. Man hätte es von „The Social Network“ erwarten können, aber außer ein paar Begriffen und einigen guten Montagen sowie ein paar Zeilen Code gab es da technisch wenig zu sehen.

Diese beiden Komponenten, gepaart mit den Grundsympatischen und zudem recht unbekannten Darstellern, ergeben die unterhaltsame aber auch packende Serie „Silicon Valley“. Zwar hat die erste Staffel gerade mal 8 Folgen, schafft es aber auch mit jeder den Zuschauer zu begeistern. Zudem lässt das Ende der Staffel einen Game Changer entstehen, welcher Staffel 2 direkt eine neue Prämisse gibt. Man darf gespannt sein was HBO und Mike Judge aus der Serie noch machen. Staffel 1 ist auf jeden Fall ein echter Erfolg.

8/10