Rage

Rage

Irgendwie habe ich das Review zum neuen Shooter der "Quake" und" Doom" Macher damals komplett verschwitzt. Deswegen hier noch schnell das Ganze in der Kurzversion:

Erneut gelang den Shooter-Veteranen von ID ein gutes Ballerspiel. Garniert mit toller Grafik und der typischen Story um einen Typen der kein Wort sagt, entwickelt sich ein Shooter der im Kern komplett von der Stange kommt. Schlauchlevels, Scriptevents und so weiter. ID versucht das alles mit Zutaten zu gernieren von denen sie nicht den geringsten Plan haben:
Sammelbare Gegenstände mit denen man Hilfsmittel bauen kann, eine offene Spielwelt, Fahrzeuge oder Nebencharaktere die Aufträge anbieten sind nur ein paar der "Garnierungen". Funktionieren tut davon wenig.

Die Gegenstände liegen unmotiviert in der Gegend rum und können ähnlich unmotiviert zu einer Handvoll Krams in einer kurzen Bauphase zusammengepappt werden. Die offene Spielwelt geht so weit, dass man mit einer Karre durch eine Endzeitwelt düst um am Ziel angekommen in einen typischen Schlauchlevel läuft, womit das Open-World Konzept völlig untergraben wird. Zudem besucht man die Spielzonen sogar oft zwei mal wobei man beim zweiten Mal den Level von hinten nach vorn durchläuft. Spielweltrecycling der nervigen Sorte.

Die Fahrzeuge, die offensichtlich ein Herzstück des Spiels ausmachen sollen, sind eigentlich nur dazu da um einen schneller durch die Welt zu bringen. Zudem kann man in diversen Rennen antreten, welche aber nach kurzer Zeit bereits recht wenig Spaß machen. Man macht diese Events also nur noch mit wenn die Story dies verlangt. Story? Ach ja. ID typisch gibts davon nicht viel. In "Rage" sogar noch weniger als sonst könnte man meinen, zumindest verglichen was andere Spiele in den letzten Jahren zu bieten hatten. Wieso man nun von A nach B läuft und für C irgendwas macht weiß niemand. Die Spielfigur sagt nichts und macht stur was man ihr aufträgt. Irgendwann heißt es dann ungefähr "Joar, geh mal da in den letzten Level, dann isses vorbei" und das macht man dann auch und dann ist "Rage" auch irgendwie vorbei. Wieso, weshalb, warum, "Rage" ist dumm.

Was wirklich Spaß macht sind die Ballereien. Das einzige was ID wirklich kann. Und in "Rage" wird viel geballert, sehr viel, jede Menge. Mit Standardknarren wie Schrotflinte oder Maschinenpistole gegen nicht besonders schlaue Gegner. Aber es macht verdammt viel Spaß, immer und immer wieder.

Eben dies rettet "Rage" auch immer wieder davor, dass es im totalen Mittelmaß versinkt und hievt das Spiel im Endeffekt auf eine knappe:

7/10