Warhammer 40.000: Space Marine



Warhammer 40.000: Space Marine

Das Warhammer-Universum ist nicht erst seit der „Dawn of War“ Reihe auf dem PC bekannt. Aber gerade diese Strategieserie des Entwicklers Relic hat wohl endgültig den Durchbruch besorgt. Doch wie das so ist, mit Strategiespielen kann man längst nicht mehr jeden Spieler erreichen, denn brachiale Action wie aus Hollywood zieht einfach mehr. So entschloss sich Relic zu einem Action-Prügler im Warhammer-Universum, der Name „Warhammer 40.000: Space Marine“.

Das Spiel schwimmt offensichtlich auf der „Gears of War“ Welle mit, unterscheidet sich aber doch in gewichtigen Punkten von der populären Third-Person Shooter Serie: Es gibt kein Deckungssystem, einer der Hauptbestandteile der „Gears of War“ Reihe. Denn ein Space Marine geht nicht in Deckung, er sucht immer den direkten Konflikt. Und so kann „Space Marine“ dem Genre, quasi Nebenbei, ganz neue Akzente abgewinnen. Trifft man auf eine Horde Orks, den häufigsten Gegnertyp im Spiel, wählt man in der Regel nicht erst einen geeigneten Schießprügel aus, sondern zückt das Kettenschwert oder den Energiehammer und zerhäckselt die grünen Stinkebacken direkt im Dutzend.

Das Orks-Schlachten ist die ersten 4 Stunden dann auch mit die einzige Aufgabe der man in „Space Marine“ nachjagt. Die Story ist nicht wirklich der Rede wert. Ein Industrie-Planet, der einer riesigen Fabrik gleicht, wurde von Orks erobert und die Ultramarines müssen dafür sorgen, dass die Grünhäute nicht ihre schmierigen Hände an die von den Marines dort produzierten Waffen legen können.
So jagt man von einem Schauplatz zum nächsten und zerhackt auf dem Weg dorthin jede Menge Feinde. Durch spaßige Schlagkombinationen, ein aufladbares „Rage-System“, welches noch stärkere Angriffe ermöglicht und die generell recht spektakulären Kämpfe, macht dies auch trotz der mangelnden Abwechslung jede Menge Spaß.

Schusswaffen gibt es in „Space Marine“ aber natürlich auch. Bolter, Sturmbolter, Granatwerfer, Sniper oder Schrotflinte findet im Spiel und setzt diese vor Allem dazu ein den Feind sturmreif zu Ballern bevor man in den Nahkampf übergeht. Besonders bei großen Gegnergruppen empfehlenswert und auf dem knackigen Schwierigkeitsgrad oft auch überlebensnotwendig.
Lebensenergie bekommt man übrigens nicht durch Medipacks zurück und auch nicht durch die heute übliche automatische Regeneration, sondern durch Hinrichtungen von Gegnern. Man drückt zunächst eine Taste um einen Gegner zu betäuben und eine andere, um dem armen Ork dann den Rest zu geben. Diese „Finishing Moves“ erneuern die Energieleiste, die zunächst noch von einem Schild geschützt ist, welches sich selbst regeneriert.

Irgendwann in der zweiten Spielhälfte werden die Orks dann von den Truppen des Chaos abgelöst, den wahren Feinden in „Space Marine“. Doch diese rothäutigen Wesen können leider an keiner Stelle den Spaß in den Kämpfen bereiten, den die Orks ausgelöst haben. Woran das genau liegt ist fraglich und nicht ganz geklärt, aber irgendwie sind die Kämpfe im letzten Drittel des Spiels nicht mehr dieselben. Zwar ist das Spiel immer noch fordernd, aber man verliert etwas das Interesse am Spiel und bemerkt die fehlende Abwechslung nun zum ersten Mal sehr deutlich.

Trotzdem ist „Space Marine“ aber durchweg ein sehr spaßiger Action-Kracher geworden. Zwar ist die Grafik eher mäßig und vor allem ziemlich farbarm, aber es ist nun einmal auch ein Industrieplanet. Da herrschen Grau und Braun.
Die Action und die zwar simple aber ziemlich stimmig umgesetzt Handlung wissen zu fesseln. Man merkt einfach, dass man einen absoluten Bad-Ass Space Marine spielt und jedem in den Arsch treten kann. Die exzellenten Zwischensequenzen die sehr gut vertont wurden (auf Englisch zumindest) tragen zusätzlich zur Atmosphäre bei. Das Spiel ist empfehlenswert für alle Freunde von Third-Person Shootern im „Gears of War“ Stil und für alle Warhammer-Fans ist es sowieso Pflicht.

8/10