Glee – Season 2



Glee – Season 2

„Glee“ ist irgendwie schon ein Phänomen für sich. Die Serie belebte in der Saison 09/10 spielend leicht das Musical-Seriengenre wieder, indem es das alt bekannte Konzept der High School Serie neu anpackt mit sympathischen Figuren und Coverversionen von aktuellen Songs und auch Klassikern kombiniert.

Es geht in der Serie um die typischen High School Stories. Ausgrenzung von Minderheiten, wer liebt wen und wer ist der coolste. Die Darsteller wurden in Staffel 1 bereits gut etabliert und der Cast wurde in Staffel 2 nun noch passend erweitert.

Allerdings, „Glee“ schwankt wie keine andere Serie zwischen „unheimlich gut“ und „abgrundtief schlecht“. Die Folgen bestehen zur einen Hälfte aus gesungenen Songs und zur anderen aus Handlung. Sollten die Songs einmal schlecht sein, muss dies zumindest durch die Handlung aufgefangen werden. Wenn die Songs gut sind, ist der Rest meistens gar nicht so wichtig. Allerdings bekommt „Glee“ es in Staffel 2 -öfter noch als in Staffel 1 – hin, dass manchmal beide Elemente einfach schlecht sind. In den Tiefpunkten der Staffel fängt eine schlechte Folge nach kurzer Zeit einfach an dem Zuschauer auf den Wecker zu gehen.

Doch dies ist komplett vergessen, wenn dann die nächste Folge das bewährte „Glee“ Konzept wieder wunderbar perfektioniert ausspielt. Großes Season-Highlight ist z.B. Episode 19. Hier werden nur Songs des Albums „Rumours“ von Fleetwood Man gesungen. Auch direkt zu Beginn (Episode 2) gibt es eine tolle Folge, die komplett aus Britney Spears Songs besteht und dazu noch einen wunderbaren Humor mitbringt. Folge 5, „The Rocky Horror Glee Show“, besteht praktisch komplett aus den Songs des Musicals „The Rocky Horror Picture Show“. Allein wegen solchen Season-Highlights kann man den Machern kaum Böse sein, dass sich auch immer wieder absolut schlechte Episoden (eine komplette Folge mit Justin Bieber Songs) in eine Staffel verirren.

Eine Neuerung gegenüber Staffel 1 ist zudem, dass es insgesamt 4 eigene Songs gibt. „Glee“ gibt sich im Allgemeinen als Show die lediglich Cover-Versionen von Songs singt und diese gelegentlich auch mal etwas anpasst oder mit anderen Songs mischt (Mash-Up). Die 4 eigenständigen Songs haben naturgemäß nicht die Qualität eines echten Hit-Songs, wie sie in der Serie sehr oft gespielt werden und viel von „Glee“ ausmachen. Sollte die Serien diesen Aspekt ausweiten wollen, wird Staffel 3 darunter gewiss leiden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Macher sich die Quoten durch eigene Songs kaputt machen wollen.

Insgesamt war „Glee“ Season 2 ein Wechselbad der Wertungen. Auf einen Flop folgt oft wieder ein Top, manchmal gab es aber auch mehrere Tops oder Flops hintereinander. Eine klare Linie war nur schwer auszumachen. Trotzallem pendelt sich die Serie aber bei „noch 7“ ein.

7/10