Frasier – Season 1



Frasier – Season 1

„Frasier“ ist im Grunde eine typische Sitcom wie man sie auch bis heute noch kennt. Als Spin-Off nach dem Ende von „Cheers“ zieht der Psychologe Dr. Frasier Crane(Kelsey Grammar) von Boston zurück nach Seattle und bekommt seine eigene Psychologen-Radioshow bei einem örtlichen Sender. Auch sein Bruder, Dr. Niles Crane, ist Psychologe und ebenfalls schwer erfolgreich. Beide sind durch Beruf und Reichtum etwas versnobt, Niles noch mehr als Frasier, aber trotzdem bekommt die Serie das Kunststück hin, das beide Cranes trotzdem recht nette Gesellen sind.
Da der Vater der beiden, Martin Crane, seines Zeichens Ex-Polizist, allein nicht mehr so gut kann, bietet sich Frasier an ihn in seinem großen Appartement aufzunehmen. So zieht Martin im Piloten der Serie zu Frasier ein. Es entwickelt sich schnell eine typische Clash-Situation, denn Martin ist im Gegensatz zu seinen Söhnen bodenständig und einfach und kein Snob.
Aber 2 weibliche Hauptrollen hat die Serie auch. Roz, die Produzentin von Frasiers Radio-Show, und Daphne, ihres Zeichens Britin und Haushälterin/Therapeutin von Martin Crane. Zwischen Daphne und Niles entwickelt sich schnell eine gewisse Zuneigung, die allerdings im Prinzip nur von Niles ausgeht, der bei seiner, in der Serie nie gezeigten Frau, kein Bein auf den Boden bekommt und sich nach was neuem sehnt.
Und „Frasier“ hat sogar eine tierische Rolle, Martins Hund Eddie, den Frasier so gar nicht leiden kann. Eddie ist für die Rolle perfekt trainiert und hat dadurch den ein oder anderen Spaß auf seiner Seite.

Die Weichen sind gestellt und die Serie ist durchweg klassisch. Es gibt keinen roten Faden oder eine gesonderte Folgenübergreifende Handlung. Meist beginnt eine Folge in Frasiers Radioshow, macht dort Späße mit den anrufenden Zuhörern(die verflucht oft von bekannten Schauspielern gesprochen werden) und daraus entwickelt sich dann in der Regel eine Handlung, die auch die anderen Beteiligten mit verwickelt. Die Serie spielt in der Radiostation, im Appartement der Cranes und in deren Lieblingscafe. Andere Handlungsorte werden nur dann und wann einmalig aufgesucht.

Die richtig großen Gags sind bei „Frasier“ eher selten. Es gibt in der 24 Folgen starken ersten Staffel eine Handvoll Folgen die wirklich unglaublich gut sind, aber der Großteil ist lediglich witzig bzw. unterhaltsam, um sich auf dem Boden zu rollen aber doch eher nicht geeignet. Die größten Lacher hat die Serie in Wortwitzen und Running-Gags auf ihrer Seite. Interaktionen zwischen Daphne und Niles sind für gewöhnlich immer einen Lacher wert. Die meisten Telefonate mit Frasier und seinen Patienten am Telefon sind ebenfalls gelungen und Wortgefechte zwischen den zwei ähnlichen aber irgendwie doch ungleichen Crane-Brüdern wissen auch immer sehr zu gefallen. Der britische Akzent von Daphne bringt zudem auch immer etwas hausgemachte Sprache in die Serie, eine wahre wohltat neben den oftmals arg geschwollenen Phrasen der Crane-Brüder.

Für Sit-Com Fans ist „Frasier“ neben „Seinfeld“ oder „Becker“ definitiv Pflichtprogramm. Der Humor entwickelt sich, wie bei den meisten Sitcoms zwar erst so richtig wenn man mit den Figuren warm geworden ist und die Eigenheiten aller kennt, aber dann wirken Running-Gags und Spitzfindigkeiten umso besser.

7/10