Jekyll – Season 1

Jekyll – Season 1

"Jekyll" ist eine Mini-Serie der BBC. Die Briten sprechen mich ja nun bereits seit vielen Jahren sehr mit ihren in der Regel sehr hochwertigen Serien an. "Jekyll" hatte ich nun bereits einige Zeit im Regal stehen, bis ich mich schließlich entschlossen habe mich der Serie nun zu widmen. Mit der ersten Folge war es dann bereits geschehen: Seriensucht
"Jekyll" begegnet dem althergebrachten Thema um Dr. Jekyll und Mr. Hyde mit frischem Blut. Die Handlung wird kurzerhand in die Neuzeit versetzt und die Kurzgeschichte von Robert Louis Stevenson hat in der Welt von „Jekyll“ ebenfalls existiert. Die Serie versucht also einen gänzlich frischen Ansatz. Geschrieben wurde das ganze vom Erfolgreichen Autor Stephen Moffat, der Kracher wie „Sherlock Holmes“(2010), „Coupling“ oder einige Folgen von „Doctor Who“ verfasst hat.

Die Serie lebt sehr von ihrem Hauptdarsteller. Mit Charaktermimen James Nesbitt wurde auch die perfekte Besetzung gefunden. Er verkörpert zum einen den kühlen Wissenschaftler Dr. Tom Jackman als auch seine böse andere Seite, Mr. Hyde. Spielt er bereits Jackman sehr routiniert und gelungen, übertrifft er sich als Mr. Hyde ständig aufs Neue. Sobald er in der Serie auftritt, ist Unterhaltung der krasseren Sorte vorprogrammiert. Die Macher verzichten dabei Gott sei Dank auf Maskeneffekte oder schlechte CGI, sondern lassen die Person Mr. Hyde fast genau so aussehen wie die von Jackman. Er hat zwar einen etwas anderen Haaransatz und ist unverkennbar ein völlig anderer Charakter mit anderem Akzent, ansonsten unterscheiden sich die zwei äußerlich aber kaum. Nesbitt legt Hyde durchweg unglaublich ironisch an. Das Drehbuch von Moffat spielt ihm dabei natürlich in die Karten. Selten war Hyde wohl mit derart viel schwarzem Humor gesegnet wie in dieser Serienverfilmung. Daher natürlich wie immer: O-Ton empfohlen.

Die Story an sich ist aber ähnlich kreativ. Es gibt eine Gruppe, die seit 100 Jahren das Geheimnis von Mr. Hyde erforschen will. So kommt man im Laufe der Serie, die leider nur 6 Folgen lang ist, hinter etliche Geheimnisse und die ein oder andere Storywendung. Wieso hat Jackman keine Mutter, was will die Geheimnisvolle Gruppierung von Hyde, inwiefern hat die klassische Geschichte was mit Dr. Jackman z tun und, und, und. „Jekyll“ wird niemals langweilig. Wenn nicht gerade die Story in atemberaubender Geschwindigkeit vorangetrieben wird, bekommt man die volle Ladung Hyde auf die Augen und Ohren. Und wenn Hyde einmal von der Leine gelassen wird, da bleibt keine Auge trocken. Frei nach dem Motto:“Trust me, I’m a psyochopath!“

Die gelungen Mischung aus Humor, Drama, Gewalt und Spannung ist die größte Stärke der Serie. Die Briten verstehen es einfach eine Serie mit Witz anzureichern ohne auch nur annähernd ins Lächerliche abzudriften. Jedem Brit-Fan und wohl generell jedem Serienfan, der auf schwarzen Humor steht muss man „Jekyll“ dringend ans Herz legen. Alleine schon Folge 5 kommt wohl in die Top 10 meine Lieblingsserienfolgen-

9/10