James Bond 007: Blood Stone

James Bond 007: Blood Stone

Der neue Videospielableger von James Bond hört auf den Namen "Blood Stone". Die Macher der Bond Spiele wollten nach dem erfolgreichen und auch spielerisch sehr gelungenen "Quantum of Solace" natürlich diesem Erfolg fortsetzen. Für das Drehbuch des Spiels wurde Bond-Writer Bruce Feirstein engagiert, der neben den Filmen "GoldenEye" und "Tomorrow Never Dies" auch schon zu diversen Bond-Games die Story beigesteuert hat.
Insgesamt fühlt sich die Story auch größtenteils wie ein Bond Film an, kann aber irgendwie trotzdem nicht so ganz überzeugen. Die unübersehbaren Qualitäten reichen einfach nicht an den Faktor herran, das es im Vorgänger noch viel cooler war "Casino Royale" und "Quantum of Solace" nachzuspielen.
Aber dies ist nun nicht das Hauptproblem des Spiels. Die Macher wollten unbedingt mehr Verfolgungsjagden ins Spiel quetschen. Das wurde bereits vorher angekündigt und ich hatte schlimme Befürchtungen. Ganz so über wurde es dann zwar doch nicht, aber die meisten Sequenzen im Auto hätte man sich wirklich sparen können. Die Steuerung ist zwar erfreulich gut, aber trotzdem noch recht schwammig und seltsam zu steuern. Zudem passiert einfach viel zu wenig. Man fährt Minutenlang hinter einem Ziel her, kommt diesem aber nicht näher. Nun weicht man dem Gegenverkehr oder explodierenden Tanklastern aus und irgendwann, wenn das Spiel es möchte, holt man den Gegner dann plötzlich ein und soll ihn z.B. von der Straße drängen. Insgesamt reichlich unspektakulär und platt. Die Boot-Sequenz zu Beginn gefiel mir da besser, wo man eben anstatt in einem Auto in einem Boot einen Bösewicht verfolgt. Dazu dann noch eine Auto-Jagd eben weil sie zu Bond dazugehören und das hätte dann auch ausgereicht. Aber der Überschuss an Verfolgungsjagden nervt.
Die Action an sich ist aber erneut sehr stimmig inszeniert. Das Shoot’n’Cover Prinzip wird gut eingebaut und man kann auch, wenn man ein bisschen vorsichtig vorgeht, einige Feinde auf leisem Wege ausschalten. Dazu näher man sich dem Feind von hinten oder wartet hinter einer Deckung bis der Feind auf seiner Patrouille an Bond vorbei läuft, drückt "F" auf der Tastatur und Bond schaltet den Gegner dann problemlos und leise aus. Dies klappt aber nicht immer so leise und unbemerkt und in vielen Levels ist einfach sowieso bereits die Hölle los weil Bond spielbedingt den Alarm ausgelöst hat, so das man diese Nahkampftechniken dann nur einsetzen kann wenn man einen Feind Munitionssparend ausschalten will. In den dafür vorgesehenen Abschnitten ist es aber eine gute Idee.
Unnütz allerdings ist die Focus-Power die man bei jeder Nahkampfattacke bekommt. Mit dieser zielt Bond automatisch auf den nächsten Feind, die Zeit verlangsamt sich kurz und man muss  nur noch abdrücken. In diesen Fällen reicht auch immer eine Kugel um den Feind niederzustrecken. Mir fielen allerdings im gesamten Spiel keine Stellen ein wo ich die Fähigkeit hätte einsetzen müssen. Klar habe ich sie eingesetzt, aber wirklich gebraucht habe ich sie nie. Also entweder eine echte Bullettime oder keine aber nicht sowas wie hier.
Hacken kann Bond auch wieder. Zu diesem Zweck muss er an bestimmten Stellen im Spiel Tastenabfolgen drücken. Simpel und einfach, aber trotzdem ganz nett.
Insgesamt ist "James Bond 007: Blood Stone" also auch ein ganz launiger, gut gemachter Shooter, kann seinem Vorgänger aber leider nicht das Wasser reichen. Es macht aber trotz allem einfach viel Spaß mit Daniel Craig umherzuziehen und Superschurken zu vermöbeln.

7/10