Durch die Nacht mit Cynthia Rothrock und Richard Norton

In der aktuellen Folge der ARTE-Serie "Durch die Nacht mit" trafen sich die B-Action-Stars der 80er und 90er Cynthia Rothrock und Richard Norton zum netten Beisammensein.
Die beiden waren anlässlich der Martial-Arts-Movie-Con im August nach Berlin gekommen und das Team der ARTE-Sendung nahm dies zum Anlass die 2 ins Programm zu nehmen.
Die beiden kennen sich durch ein paar gemeinsame Filme und kommen wunderbar miteinander aus. Der Australier Richard Norton ist ein trockener aber launiger Geselle. Cynthia kommt schrill aber nicht aufgesetzt daher und ist ebenfalls sehr sympathisch.
Die beiden fahren nun mit Chauffeur durch Berlin, treffen sich erst mit einer Bodyguard-Schule, danach mit einem Verkäufer von Nahkampfwaffen und anschließend geht es noch in eine Kampfsportschule sowie zu der Choreografie-Truppe Movie-Do. Das traditionelle Essen gehen kommt hier leider aufgrund der zahlreichen anderen Ziele etwas zu kurz, was ich sehr schade fand. Die beiden sind ca. 5 Minuten bei einem Chinesen zu sehen und unterhalten sich kurz über "The Expendables", wieso sie nicht dabei waren und das ja nur Top-Stars mitmachen durften. Richard meint dann irgendwann, dass Cynthia ja Sly "kennen" würde. Sie erwidert darauf, ob Richard meint das sie ihn so "kennen" würde wie er Linda Ronstadt "kennen" würde. Nachdem das witzige Gespräch sich so immer unangenehmer hochschaukelt und es beiden etwas peinlich wird, entschließen sich die 2 nicht weiter darauf einzugehen. Schade, dabei liegen in diesen Gesprächen die Stärken der Serie.
Aber die Idee die beiden Stars von einem Schauplatz zum nächsten zu scheuchen war auch nicht wirklich verkehrt, zumal so der Actionaskpekt der Altstars zum tragen kam. Richard vermöbelt ein paar Schüler in der Kampfkunst-Schule und gibt dem Bodyguard und den Schülern Nachhilfe im Kampf. Cynthia heizt mit den Nahkampfwaffen ein und beiden haben sichtlich Spaß daran und sind voll in ihrem Element. Der kleine Amateurfilm mit knapp einstudierter Choreographie gegen Ende wirkt dann aber schon ein bisschen aufgesetzt und auch "too much". In der Folge fehlte einfach die Zeit für ein nettes Gespräch der 2 und am Ende der Folge ist man auch nicht viel schlauer.
So bleibt die Folge bis zum Ende verdammt kurzweilig und unterhaltsam und beide kommen unheimlich sympathisch rüber, aber den wahren "insight" in die Personen den man sonst bei so gut aufgelegten Stars hat, fehlt in dieser Folge leider bzw. musste sich der Action unterordnen. So bleibt es eine gute Folge, die aber gerne statt einer Stunde auch deren zwei hätte dauern können. Sympathischer und echter als die seltsam agierende Juliette Lewis und Crispin Glover von der letzten Folge waren die zwei hier allemal.

8/10