Singularity

Singularity

"Singularity" ist ein neuer Ego-Shooter der Experten von Raven-Software, Macher von Knallern wie "Star Trek Voyager Elite Force", "Soldier of Fortune" oder "X-Men Origins Wolverine".
Das Spiel zeichnet sich durch einige kleinere Elemente aus und grenzt sich dadurch von ähnlichen Titeln ab, ist in der sonstigen Machart aber recht Oldschoolig.
"Singularity" beginnt als eine Mischung aus "Bioshock" und "F.E.A.R." inkl. den typischen Raven-Zutaten. Man findet in allen Ecken Munition oder irgendwas zjm einsammeln, kann überall Sachen betätigen wie Telefone, Schreibmaschine, Kisten, Schränke usw.. Gegnern kann man Arme, Beine usw. abschießen und auch sonst geizt das Spiel nicht mit Blut, an "Soldier of Fortune" kommt das Ganze natürlich nicht heran. Des Weiteren findet man wie in "Bioshock" Tonbänder die die Story erzählen.

Was das Spiel nun abgrenzt ist ein Timeshift-Feature. Nach etwas einer Stunde findet man ein Gerät, den TMD. Mit diesem Gerät ist es möglich Gegenstände und Gegner zu altern oder zu verjüngen. So wird aus einem Menschen ein Skelett und dann nur noch Staub oder eine ehemals kaputte Notfallkiste ist plötzlich wieder repariert und gut gefüllt mit Medi-Packs. So können auch kaputte Treppen und im weiteren Verlauf ganze Kräne, Züge und Containerschiffe "repariert" werden.

Das Feature ist zunächst ziemlich witzig, nutzt sich aber mit der Zeit ab. Es gibt halt immer die bestimmten Punkte an denen man den TMD einsetzen muss, ansonsten kann man wenig damit anfangen. Wie in "Half Life 2" kann man mit dem TMD-Gerät auch Fässer und ähnliches auf die Gegner werfen, man kann in einem Radius die Zeit sehr verlangsamen und einen Puls-Stoß abgeben, der Gegner zurückwirft oder Raven-Typisch direkt die Arme und Beine abreißt. Alles nichts allzu besonderes, aber hier und da ganz spaßig.

Als erfahrener Shooter-Spieler setze ich derlei Spielereien in solchen Spielen meist so gut wie gar nicht ein. Auch in "Singularity" war ich die meiste Zeit in Oldschool-Manier am rumballern, da das Waffenarsenal einiges zu bieten hat. Schrotfilnte, Gewehr, Pistole, Nagelkanone, Raketenwerfer, Sniper, Granatwerfer usw.
Alles im Grunde altbekannt, aber von Raven schön ins Spiel integriert. Am meisten Spaß macht Sniper und Schrotflinte. Das Sniper-Gewahr hat außerdem den Vorteil, dass wenn man durchschaut, man kurz die Zeit verlangsamen kann und so in aller Ruhe die Feinde anvisiert. Die Waffe wird dadurch sehr mächtig.

Storytechnisch gibt sich das Spiel komplex, verwirrend aber dann auch irgendwie simpel. Es kommt einem vor als wurde eine im Grunde recht einfache Story durch Zeitsprünge und reichlich Nebeninhalt aufgebläht. Wirklich spannend ist die Geschichte daher nicht, man hat des Öfteren Probleme mitzukommen was überhaupt grad passiert. Immerhin wissen aber die 3 alternativen Enden zu gefallen, die man sich definitiv alle anschauen sollte, lohnt sich.

Leider fehlt es im Spiel an Endgegner bzw. Zwischenbossen. Selbst im Finale hat man es nicht mit einem dicken Obermotz zu tun. Auf halber Strecke gibt es eine coole Sequenz auf einer Zugbrücke. Man wird von einem Riesen-Viech angegriffen, dass einen Zug auf dem man steht immer weiter zerfetzt.
Man erwehrt sich mit der aufgemotzten TMD-Waffe gegen das Viech, was insgesamt wirklich toll inszeniert ist. Sowas gibt es leider zu wenig, die immer gleichen Gefechte gegen Soldaten und mutierte Menschen machen zwar meist Spaß, nutzen sich mit der Zeit einfach ab, vor Allem da der Schwierigkeitsgrad im Spiel kaum anzieht.

Waffen und diverse Fähigkeiten kann man an Automaten verbessern. Mit E99-Energie die man unterwegs findet, kann man seine Max. Energie erhöhen, den TMD verbessern usw.
Die Waffen kann man in Munition, Nachladezeit und Schaden verbessern. Ob dies wirklich viel bringt weiß ich nicht unbedingt. Mit Schrotflinte und Sniper reicht meist sowieso ein Schuss pro Gegner, von daher ist es wohl eher nutzlos diese Waffen aufzuwerten.

"Singularity" gefiel mir zu Beginn richtig gut. Doch aus der tollen "Bioshock" meets "F.E.A.R." Mischung wird im weiteren Verlauf leider zu wenig gemacht. Besonders, dass die Spannung immer weiter abnimmt ist schlecht für das Spiel. Echte Überraschungen und erinnerungswürdige Momente bleiben aus. Das ohnehin nicht allzu lange Spiel (schätze mal grob auf 8 Stunden) zieht sich am Ende etwas und ich musste eine längere Pause einlegen, bis ich Lust hat das Game zu beenden.
Die Gefechte machen aber eigentlich schon meist Spaß und auch sonst ist das Game ziemlich solide und herrlich Oldschoolig. Die Grafik könnte besser sein, die Story und die Level packender, aber insgesamt für Shooter-Fans zu empfehlen.

7/10