Splinter Cell: Double Agent

Splinter Cell: Double Agent

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Spontan fiel mir ein, dass ich damals aufgrund von schlechter Hardware den vierten Teil der von mir geliebten Splinter Cell Reihe gar nicht durchgespielt hatte. Also musste das Prompt nachgeholt werden. Teil 1 und 2 habe ich geliebt . Sowohl Story als auch das Game an sich war genial. Teil 3 fiel da leider etwas ab und auch Teil 4 ist nicht mehr so das Wahre. Zum einen schön das die Entwickler ein paar Neuerungen einbauen aber ich fand das Konzept gibt einiges her und ich hätte gerne noch mehr Filmreife Teile gehabt und dafür alles beim alten belassen. Aber die Spielwelt braucht wohl Veränderungen und so kam es in Teil 4 auch direkt zu einigen.

Wie man am Titel erkennt, ist Sam Fisher, so der "Held" des Spiels ein Doppel Agent. Nach dem Mord an seiner Tochter war ihm sowieso alles egal. Er schleust sich, durch einen Knastbesuch und anschließende Flucht in eine Organisation ein und arbeitet fortan für beide Seiten, das CIA und die Organisation JBA. In den Missionen selber ändert sich nicht viel. Die ersten Einsätze will sich noch kein typisch geniales Splinter Cell Feeling einstellen, aber bei den Missionen am Ende und dem coolen Ende selber ist man wieder voll im Game.

Neu ist nun, dass man nach jeder Mission zur JBA Zentrale nach New York City kommt. Hier bekommt man immer einen Auftrag der JBA, z.B. Minen bauen. Die Zeit die einem dafür zur Verfügung steht ist immer 25 Minuten. Für die JBA Aufgabe braucht man meist 3-4 Minuten. Ab dann hat man den Rest der Zeit zur Verfügung um sich in die nicht autorisierten Bereiche der JBA Zentrale zu schleichen und dort Informationen zu stehlen, Wanzen zu deponieren und so weiter und so fort. Hört sich spannend an, aber weil man die Wachen nicht umlegen oder betäuben darf und wenn man mal entdeckt wird, direkt der Vertrauenslevel der JBA sinkt, verkommt das ganze zur Quicksave Orgie sondergleichen. Mir gefiel dieser Aspekt der "Rahmenhandlung" einfach nicht und es war für mich eher ein billiges Mittel der Entwickler das Spiel zu füllen, anstatt sich mehr tolle Missionen auszudenken.

Ein weiterer neuer Aspekt sind einige Szenen im Spiel, in denen Man Entscheidungen treffen muss. Es gibt glaub ich 3 oder 4 solcher Szenen wo man wählen muss ob man zu Gunsten der Tarnung einen Gefangenen erschießt oder ein Kreuzfahrtschiff sprengt. Diese Szenen sind recht gelungen, ich weiß nicht wie viel Einfluss die Szenen auf den weiteren Verlauf des Spiels hatten, aber ich denke das der Einfluss sehr gering ist. Am besten ist die Finale-Entscheidung, gegen Ende des Spiels.

Grafisch ist das Spiel vollkommen okay. Splinter Cell war immer schon ein wenig steril, dass stört aber nicht. Hübsch ist das Spiel allemal. Auch die Steuerung ist altbewährt. Das einzige was wirklich ein Witz ist, ist die neue 3D Karte. Ich denke zumindest das die neu ist, denn in den alten Teilen wäre mir dieser Mist definitiv aufgefallen. Man kann sich eine Karte der Location in der man sich befindet angucken, aber sich darauf zurechtzufinden ist unmöglich. Drehen und Kippen funktioniert nur bedingt, was aber an der PC-Konvertierung liegen kann. Ein Glück das die Missionen weiterhin halbwegs linear sind. Bei den zwischen Missionen im JBA Gebäude allerdings, wäre eine brauchbare Karte schon hilfreich gewesen. Als Ausgleich habe ich da auf ein Lösungsbuch aus dem Internet zurückgegriffen.

Storytechnisch konnte mich das Spiel erst nicht so packen, aber gegen Ende fieberte ich doch mit, denn das Ende des Spiels ist wirklich gut gelungen. Auch die deutsche Synchro ist wieder Filmreif. Astrein gesprochen, Sam wird natürlich wieder von der Synchronstimme von Nicholas Cage gesprochen. Im Original wird er ja von Michael Ironside vertont. Muss ich mir auch mal geben eigentlich.

Es gibt aber auch weiterhin die üblichen unlogischen Stellen der Splinter Cell Reihe. Allen vorran das man, auch wenn man eigentlich noch gut sichtbar ist, für den Gegner schon in einem dunklen Bereich steht und er den Spielen nicht bemerkt. Es gab aber in diesem Teil auch viel weniger dunkle Stellen als noch in den Vorgängern. Man war oft am Tag unterwegs und musste die Einrichtung und den Schatten durch Lampen oder dergleichen Nutzen. Mal was anderes, aber nicht ganz die Stärke der Reihe.

Fans der Reihe sollten den Teil auf jeden Fall spielen. Leute die nie was mit Splinter Cell anfangen konnten, werden auch diesen Teil nicht anrühren. Mir gefällt die Reihe auf jeden Fall weiterhin recht gut, auch wenn sie weiter abgebaut hat. Ich hoffe mit Teil 5 wird alles besser, aber leider werden die Veränderungen im Spielprinzip nicht weniger sondern mehr, was sehr schade ist. Aber einfach mal abwarten was da kommen mag. Aufgrund der nervigen Missionen im JBA Hauptquartier und der benötigten aber vermurksten Karte muss ich einige Punkte abziehen und vergebe einfach mal:

7/10