Universal Soldier: Day of Reckoning

Universal Soldier: Day of Reckoning
Originaltitel: Universal Soldier: Day of Reckoning – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: John Hyams



Darsteller:
Jean-Claude Van Damme, Dolph Lundgren, Scott Adkins, Kristopher Van Varenberg, James Rawlings, Mariah Bonner, Austin Naulty, David Jensen, Rus Blackwell, Andrei Arlovski, Roy Jones Jr.

Filmkritik: John (Scott Adkins, „Undisputed 2“) muss eines Nachts am eigenen Leib ertragen wie mehrere vermummte Männer in sein Haus eindringen und dabei seine Frau und seine kleine Tochter brutal ermorden. Angeführt wird das Killer-Kommando von Luc Devereaux (Jean-Claude van Damme). In der Zeit nach dem Angriff liegt John viele Monate im Koma. Als er schließlich wieder erwacht, kann er sich zwar an nichts mehr vor der fraglichen Nacht erinnern, doch die Ermordung seiner Familie ist jederzeit in seinem Kopf präsent. John sinnt auf Rache!
Nach und nach versucht er über kleinere Hinweise seine zerstreute Erinnerung zurückzuerlangen und Devereaux aufzuspüren. Doch seine  Mission stellt sich als alles andere als einfach heraus da ihm u.a. der Universal Soldier Magnus (Andrei Arlovski) auf den Fersen ist und mit einer Gewalt ähnlich eines Terminators alles im Weg stehende plattwalzt. Aber mit aller Anstrengung gelingt es John in die Tiefen von Devereaux Söldnertruppe, die von Andrew Scott (Dolph Lundgren) angeführt wird, einzudringen. Doch plötzlich gerät John in starke Selbstzweifel, ob all das denn wirklich noch die Realität ist, besonders als er in einer Hütte im Wald einen nahen Bekannten trifft…

Der Trailer zum vierten „größeren“ „Universal Soldier“ Film konnte auch den kritischsten Betrachter aus den Latschen hauen. Nach dem sehr Ostblockigen „Universal Soldier: Regeneration“ hätte man einen derartigen Film nun wirklich nicht erwartet.

Bei näherer Betrachtung stellt sich „Universal Soldier: Day of Reckoning“ dann aber größtenteils dann doch leider als „nicht Fisch, nicht Fleisch“ heraus. Regisseur John Hyams, Sohn von Peter Hyams („Timecop“) und auch Regisseur des Vorgängers verpackt eine offensichtlich hastig auf „Universal Solider“ umgestrickte Geschichte zwar in einen durchaus interessanten Filmstil, irgendwo zwischen David Lynch und verranztem Arthaus, kommt im Gesamten aber nie über die Qualitäten eines gehobenen B-Movies hinaus. Und da fangen dann die Schluchten an zu klaffen, denn der Filmstil passt teilweise so ganz und gar nicht zum Rest des Films, der teilweise eine derbe Schlachtplatte auftischt.

Denn Actiontechnisch brennt Hyams erneut ein kleines Feuerwerk ab. Er sicherte sich dafür nicht nur erneut die 3 Gesichter des Vorgängers, Van Damme, Lundgren und Arlovski, sondern er besetzt zudem die Hauptrolle seines Films mit Martial Arts Kracher Scott Adkins. Hängen bleiben auf jeden Fall der an „Terminator“ erinnernde Auftritt von Andrei Arlovski in einem Bordell, sowie der Kampf zwischen Arlovski und Adkins. Nach einer recht längeren Durststrecke darf Adkins dann im Finale in kürzester Zeit sein weißes Unterhemd Schwarz/Rot einfärben und sich mit Lundgren und van Damme prügeln. Ja, das Finale ist eine einzige druckvolle Actionsequenz, die mit wenigen Schnitten und dafür vielen langen Einstellungen, Schießereien und Kickereien daherkommt.

Aber das 110 Minuten lange Werk kommt bei seiner durchsichtigen wie auch nicht sonderlich beeindruckenden Geschichte immer wieder in gefährliche Leerlaufphasen. Der Twist vor dem Finale wirkt Genretypisch platt und unnötig, leitet aber immerhin das knallharte Finale ein, welches die geschundenen Wogen des Zuschauers in großen Teilen glattbügelt. Was einem hier als Arthaus-Actioner verkauft wird ist leider nichts weiter als ein B-Actioner der aufgrund der guten Ideen von Hyams extrem gut ausschaut. Trotzallem übertreibt er es visuell aber vor allem in den extrem nervigen Stroboskoplicht-Szenen die auch bei kerngesunden Menschen Epilepsie anregend sind.

Außen hui, innen Pfui also? Ja, in gewisser weiße stimmt diese hohle Phrase auch hier, aber immer dann wenn sich der Film von seiner düster dreckigen Seite zeigt sieht man, das „Universal Soldier: Day of Reckoning“ eben doch etwas anderes zu sein scheint als der nächstbeste Videotheken-Actioner. Dafür gibts einen Extra-Punkt.
Also, bevor man sich wieder mal Steven Seagal reinzieht sollte man es wirklich einmal mit dem neusten „Universal Soldier“ Spross versuchen.

Filmbewertung: 7/10