Night Of The Comet – Der Komet

Der Komet
Originaltitel: Night Of The Comet – Erscheinungsjahr: 1984 – Regie: Thom Eberhardt



Darsteller:
Robert Beltran, Catherine Mary Stewart, Kelli Maroney, Sharon Farrell, Mary Woronov, Geoffrey Lewis, Peter Fox, John Achorn, Michael Bowen, Devon Ericson, Lissa Layng, Ivan E. Roth u.A.

Filmkritik: Mitte der 80er waren Zombie- und Endzeitfilme gerade dabei nicht mehr so extrem in zu sein, kein Wunder, dass die USA dann 1984 mit „Night Of The Comet“ sogar einen Endzeit-/Zombiefilm-Mix rausgebracht haben, der gar mit einer gemütlichen PG-13-Freigabe auch für „die Kleinen“ zugänglich ist. Das Positive dabei: Zumindest in den 80ern waren die Amis noch nicht so schizophren bezüglich ihrer Ratings, weshalb etwas Blut und sogar nackte Menschen in kleinen Mengen sogar durchaus noch eine Jugendfreigabe bekamen. Das mal nur so als Exkurs am Anfang, denn – Spoiler-Alarm – auf Nacktheiten wird im folgenden Film verzichtet.
Also kommen wir mal zur Story:

Zwei junge „80s Chicks“ mit militärischer Vorbildung dank dem Vater schlafen des Nachts ein, während überall sonst auf der Welt die Menschen gerade in Massen auf die nächtlichen Straßen herumstehen, um einen Kometen zu beobachten, der Mitternächtens über den Planeten fliegen soll. Und dann auch flott die größten Teile der Bevölkerung zu rotem Staub reduziert. Also diejenigen, die nicht zu langsam immer zombiehafteren Irren mutieren dank des giftigen Kometenstaubs.
Neben den beiden Girlies hat dann auch noch ein netter Texanerjunge überlebt und eine geheimnisvolle Militärstation fängt sich nun an zu regen und hat ihrerseits Interesse an den letzten Überlebenden, denn irgendjemand muss schließlich zwielichtigen Experimenten nachgehen…

„Girls Just Wanne Have Fun!“

Neben dem typischen “Mid-80s-Look” fällt beim Sehen und vor allem Hören auf, dass hier etliche Stücke an 80s-Bubblegum-Music mit in den Soundtrack verpackt worden sind. Oftmals wird dann auch wahrscheinlich damals durchaus zielgruppengerecht die Handlung von Musicmontagen durchbrochen, die Endzeitattitüde mit „Crazy Girl Shopping“ kombiniert und so durchaus eine ganz eigene Note besitzt. Die krasse Mischung aus 80er Kitsch und Kino-Klischees ist es dann auch, welche der Inszenierung noch zu Gute kommt, die mit einem ständig im apokalyptischen blutrot Schimmern des Horizontes schwelgt und ebenfalls das ihre dafür tut, dass ein eine charmante Atmosphäre hinaufbeschworen wird.

Die Hauptdarstellerinnen machen ihre Sachen ganz ordentlich. Die etwas zickigen 80er Gören nimmt man den beiden auf jeden Fall ab. Für „Star Trek“-Gucker ist Robert Beltram als bekanntes Gesicht dabei, welcher ab 1995 als Chakotay mit dem „Raumschiff Voyager“ durch die äußersten Ecken der Galaxie gegurkt ist, um irgendwann wieder einen Weg nach Hause zu finden. Sein „Hector“ ist dabei das offensichtliche Love-Interest für die Hauptdarsteller, darf aber auch dann und wann ganz ordentliche One-Liner von sich geben.

80scalypse in allen Belangen

Das Störendste am Geschehen ist leider, dass sich Drehbuch und Regie scheinbar nie auf eine Stimmung einigen können. Manches Mal wechselt gar der Tonfall in einer Sequenz von komödiantisch zu ernst und wieder zurück. Wenn etwa die Mädels die Apokalypse nutzen um Shoppen zu gehen, dann jedoch sich ein Gefecht liefern mit Infizierten, nur um schließlich fast vergewaltigt zu werden, bevor sie dann doch gerettet werden. Oder wenn eine Hauptfigur vermeintlich abtritt, was dramatisch aufgearbeitet wird, nur um danach putzmunter wieder in der Handlung zu erscheinen, ohne dass dies nach dem dramatischen Vorbau allerdings entsprechend gewürdigt wird. Kombiniert mit der Endzeit-Zombie-böse Wissenschaftler-Dreieckskombo entsteht so schlussendlich ein merkwürdiger, teils ziemlich bizarrer Film-Mix, welcher vor allem eines ist: unglaublich 80s! Von der Musik, über das Aussehen der Leute, die Inszenierung des Films und und und. Einer Zeitkapsel gleich scheint hier beinahe jedes (jugendfreie) Horror- und Mad Scientiest-Konzept im Look des Glamrock-Jahrzehnts in einen Streifen verarbeitet worden zu sein. Wer solch einer obskuren Mischung nicht abgeneigt ist, sondern sogar noch richtig Bock darauf bekommen hat, der könnte sogar noch einen kleinen Punkt zur Endwertung hinzurechnen. Ansonsten kommt man nämlich auf die

Filmbewertung: 6/10