Dr. Giggles

Dr. Giggles
Originaltitel: Dr. Giggles – Erscheinungsjahr:1992 – Regie: Manny Coto

Darsteller: Larry Drake, Holly Marie Combs, Cliff De Young, Glenn Quinn, Keith Diamond, Richard Bradford, Michelle Johnson, John Vickery, Nancy Fish, Sara Melson, Zoe Trilling, Darin Heames

Filmkritik: Evan Randall, besser bekannt als Dr. Giggles(Larry Drake) sitzt schon seit frühester Kindheit in einer Klapsmühle. Von seinem toten Vater, einem wahnsinnigen Arzt, war er dabei immer fasziniert. So ist es kein Wunder, das der Sprössling seinem Vater nacheifert und ebenfalls Arzt werden will. Doch dazu muss er aber erst mal der Klapse entrinnen, was aber durch seinen hohen IQ kein großes Problem darstellt. Kaum geflüchtet sucht er sein mittlerweile zerfallenes Elternhaus auf und schlüpft geschwind in die Arztrolle seines Vaters. Da es in der näheren Umgebung jede Menge „Patienten“ gibt, begibt sich der Doktor auch direkt dazu diese zu „heilen“ .Besonders angetan ist er dabei von der herzkranken Jenny(Holly Marie Combs). Da schon seine Mutter an einem Herzleiden verstorben ist, ist er besessen von der Idee Jenny ein neues Herz einzupflanzen. Er muss sich nur noch ein passendes aus irgendwem rausschneiden…

Wenn man an Arzt-Horror denkt, kommt dem geneigten Genre-Kenner schnell „The Dentist“ in den Sinn. Das Genre hat aber noch einige andere Blüten getragen, denn vor dem Arzt haben halt viele Leute Angst und vor Zahnärzten sowieso. Ein Killer-Arzt ist also Win/Win.

„Dr. Giggles“ geht die ganze Sache nun aus Sicht des Slasher-Genres an. Statt Jason Vorhees oder Freddy Kruger mordet hier ein Wahnsinniger der denkt er sei Arzt und sich daher Dr. Giggles nennt. Der gute lacht halt auch mal gern.

Die Prämisse klingt spaßig und „Dr. Giggles“ macht auch wirklich Spaß…zumindest solange eben besagter Dr. Giggles im Bild ist. Larry Drake spielt den Killer famos. Er redet quasi nur in One-Linern und die haben es in sich. Aber auch die jederzeit kreativen Morde wissen zu gefallen. Wenn Giggles eine Frau mit einem riesigen Pfaster erstickt oder andere „Behandlungen“ vollführt, spielt das Drehbuch seine Grundidee zur Perfektion aus.

Was überhaupt nicht funktioniert ist der Rest des Films. Die Hintergrundgeschichte des Doktors ist so uninteressant wie langweilig eingebaut. Mehrmals wird die ohnehin nicht tolle Handlung durch Rückblenden unterbrochen, die zeigen wieso Dr. Giggles zu dem geworden ist, der er heute ist.

Die restliche Story des Films dreht sich um die junge Jenny. Sie ist herzkrank und benötigt vielleicht eine Operation. Als Giggles dies hört, macht er sich direkt daran für sie ein Spenderherz irgendwo rauszuschneiden. Die Geschichte ist zwar insofern noch okay, aber die Darsteller des ganzen sind leider kaum zu gebrauchen. Man hat das Gefühl das für die Szenen mit Dr. Giggles und den Rest des Films jeweils verschiedene oder sogar gar kein Drehbuchautor verantwortlich war.

So schwankt „Dr. Giggles“ ständig zwischen „Yay!“ und „Meh“. Wenn der Doktor auf den Plan tritt gehen die Mundwinkel nach oben und man reibt sich diabolisch die Hände, um dann gleich wieder entnervt zu stöhnen, wenn entweder eine der Rückblenden oder gar die normale Handlung einsetzt. Ein Einsatz ähnlich dem aus „The Dentist“ wäre hier wohl besser aufgegangen. So aber gibt’s nur müde:

Filmbewertung: 5/10