Freejack

Freejack
Originaltitel: Freejack – Erscheinungsjahr: 1992 – Regie: Geoff Murphy

Darsteller: Emilio Estevez, Mick Jagger, Rene Russo, Anthony Hopkins, Jonathan Banks, David Johansen, Amanda Plummer, Grand L. Bush, Frankie Faison, John Shea, Esai Morales, Wilbur Fitzgerald u.A.

Filmkritik: Kopfgeldjäger Mick Jagger jagt Emilio Estevez, der Millisekunden vor seinem Tod in die ferne Zukunft des Jahres 2009 transportiert wurde, um dort das Bewusstsein eines Verstorbenen eingepflanzt zu bekommen. Natürlich gefällt das das Estevez (Rollennamen? Wurscht. Job: Rennfahrer.) nicht, der gleichzeitig auch seine immer noch heiße Freundin, Rene Russo ohne(!) alte-Frau-Make-Up, zurückgewinnen will.

….das wars. Einmal in der teils bizarren Zukunft (laserschießende Lobotomiergeräte, genetisch verkrüppelte Bevölkerung dank Abgasüberflüss und spirituelle Schaltflächen) angekommen besteht Geoff „The Quiet Earth“ & „Alarmstufe Rot: 2“ Murphys schöngefilmter Streifen voller Injokes eigentlich nur noch aus einer reinen Verfolgungsjagd. Figuren ohne nennenswerte Charakterwerte jenseits der Zweidimensionalität und satte Action regieren hier und leider führt das schlicht dazu, dass in der zweiten Hälfte des Geschehens der Streifen einfach zu wenig Substanz hat, um es mit einem wohlwollenden Gesichtsausdruck über die Ziellinie zu schaffen. Anthony Hopkins reißt mit seinem absurden Schlussauftritt in der virtuellen Realität noch Einiges raus, aber insgesamt gibt es eben bis auf Action und kleinere Gags kaum etwas, das wirklich ans Geschehen bindet. Das heißt nicht, dass „Freejack“ keinen Spaß macht, ganz im Gegenteil.

Mick Jagger ist an vorderster Front zu nennen, denn der von ihm „dargestellte“ (man beachte die Anführungszeichen) Kopfgeldjäger ist ein wunderbar cartooniger Schurke, der trotz allem Sympathie aufkommen lässt. Und leider auch interessanter ist als Estevez gehetztes Selbst, dass von einer Fluchtsituation in die nächste schliddert. Dafür verantwortlich ist unter anderem sein früherer Arbeitgeber, hier gespielt vom großartigen David Johansen, der zwar seine übliche Rolle des Slimey McSleazeface spielt, aber das eben mit Bravour. Amanda Plummer gibt ebenso ein Stelldichein als Nonne, mit der man es sich nicht verscherzen sollte.

Der Schluss ist dann typisch abgedreht dank typischer Anfang-90er-Virtual-Reality-Szenen, die heute so putzig wie antiquiert wirken. Mit einem großen Abschluss-Gag, der bei der zweiköpfigen Sichtung geteilte Reaktionen hervorrief, aber eigentlich in der ebenso spaßigen wie tumben Tradition des restlichen Geschehens steht, wird „Freejack“ dann abgeschlossen. Gab es was zu lernen? Aber nicht doch. Hat es Spaß gemacht? Aber sicher das.

Wenn man nicht zu viel erwartet und generell etwas mit Mick Jagger, Chase- sowie SciFi-Filmen sowie 90er Dark Future-Mainstream alla „Virtuosity“ (auch wenn der Streifen dann deutlich interessantere Charaktere zu bieten hatte) etwas anfangen kann, der kann gerne eine Runde „Freejack“en. Insgesamt gibt das die extrem satte

Filmbewertung: 6/10