Spun

Spun

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Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Jonas Åkerlund

Darsteller: Jason Schwartzman
Mickey Rourke
Brittany Murphy
John Leguizamo
Patrick Fugit
Mena Suvari
Chloe Hunter
Elisa Bocanegra
Eric Roberts

Inhalt@OFDB

"Based on the truth…..and lies"
"Spun" habe ich irgendwann 2003 oder 2004 das erste und letzte Mal gesehen. Damals gefiel mir der Film, so hatte ich es zumindest im Kopf, sehr gut. Aus diesem Grund besorgte ich mir kurzentschlossen den Unrated Directors Cut aus den USA, um mir den Film nun noch einmal anzuschauen.
"Spun" ist visuell ein absoluter Hochgenuss. Die Schnittfolge ist stellenweise atemberaubend und man spricht vielerorts von weit über 5000 Cuts im Film. Das wäre mehr als "Natural Born Killers" hatte und der war schon für seinen Stakkatoschnitt berüchtigt.
Aber Regisseur Jonas Åkerlund versteht es auch wirklich eine schmierig dreckige Drogen-Atmosphäre aufzubauen. Die Schauplätze sind super und die Kameraarbeit ist wohl beinahe Einmalig. Herrlich fand ich, wie bei der ersten Sichtung schon, die 70s Cop-Hommage. Da stürmen 2 Cops die Bruchbude eines Dealers und dies wird visuell begleitet von einer schrillen 70s Montage. Genial.
Aber bereits die Schnittfolgen, jedes Mal wenn jemand eine Nase voll Wachmacher in sich reinpumpt, ist schon einmalig gut.
Regisseur Jonas Åkerlund bekommt es auch hin seine irren Schauplätze von durchweg starken Charakteren bevölkern zu lassen. Zwar ist fast ausnahmslos jede Figur auf Speed, durchgeknallt und hat seit 5,6,7 Tagen nicht mehr geschlafen, aber da die Schauspieler diese totale Zugedröhntheit wunderbar spielen, funktioniert das einfach sehr gut. Das Ensemble ist aber auch wirklich klasse. Jason Schwartzman hätte ich solch eine Rolle niemals zugetraut und er spielt sogar wirklich überzeugend. Dazu noch Brittany Murphy, John Leguizamo, Mena Suvari und als Specials Mickey Rourke als Drogenkoch sowie Eric Roberts als dessen Stockschwuler Auftraggeber. Einfach eine exzellente Besetzung.
Die Story an sich ist leider an vielen Stellen dann aber leider zu "normal". Die Lovestory Einschübe wirken aufgesetzt, viele Handlungselemente werden irgendwann einfach plump abgeschnitten und nur sehr unrund zu Ende geführt. Die Figuren landen irgendwie im Knast oder sterben auf kuriose Weise. Die Story basiert wohl in Auszügen auf einem 3-Tagestrip des Drehbuchautors, der 1995 einen Drogenkoch durch die Weltgeschichte kutschiert hat. Dies erklärt zumindest, dass man einige Ansätze des Films definitiv für sehr glaubwürdig hält.
Insgesamt ist "Spun" für Leute die sich gern an visuellen Eigenheiten erfreuen ganz klar eine Sichtung wert. Was Videoclip-Regisseur Jonas Åkerlund hier auffährt ist wirklich einmalig und in einem Drogenfilm wohl am passendsten aufgehoben. Also, ansehen und von den Bildern berauschen lassen. Gute:

7/10