Cop Out
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Kevin Smith
Darsteller: Bruce Willis
Tracy Morgan
Adam Brody
Kevin Pollak
Guillermo Díaz
Seann William Scott
Juan Carlos Hernández
Cory Fernandez
Als ich das erste Mal von "Cop Out" erfuhr war ich recht angetan. Die von Kevin Smith schon lange angekündigte Zusammenarbeit mit Bruce Willis trug endlich Früchte. Doch schnell machte sich wieder Ernüchterung breit. Das Drehbuch ist nicht von Smith selbst und Willis wurde von Warner vorgeschlagen, hat das Projekt also nicht zusammen mit Smith ausgearbeitet. Smith wird zum Auftragsarbeiter für Warner? Ich hoffe das wird nun keine Regel sondern bleibt die Ausnahme.
"Cop Out" sieht sich als eine Art Hommage an 80s Buddy-Movies. Als Buddy-Cop-Duo stehen Bruce Willis und Tracy Morgan vor der Kamera. Willis ist, auch wenn seine Rollenauswahl der letzten Jahre eher zu Wünschen übrig ließ, meist eine sichere Bank(auch wenn er hier teils sehr lustlos wirkt). Tracy Morgan hingegen nervte mich schon des Öfteren in den 4 Staffeln "30 Rock". Er spielt seine Rollen meist überdreht und abgehoben, einfach nicht nach meinem Geschmack. Für "Cop Out" wurde er wahrscheinlich aufgrund der offensichtlichen Parallelen zu Eddie Murphy gecasted, ein Schauspieler den ich aus ähnlichen Gründen schon nie besonders leiden konnte. Doch Morgen wirkte im Trailer definitiv viel störender als letztendlich im Film, in welchem er sich mit dem allzu überdrehten Schauspiel doch eher zurückhält.
Das Hauptproblem von "Cop Out" sind auch gar nicht die Schauspieler, es ist vielmehr das sehr bemühte doch leider recht schwache Drehbuch. Für eine Buddy-Movie-Hommage bzw. Filme im allgemeinen, reicht es nicht aus in einer Szenen einfach Minutenlang Filmzitate aus Dutzenden Filmen zu bringen. Das wirkt nicht wie eine schöne Hommage sondern nervt auf der anderen Seite schon nach kurzer Zeit, weil hier einfach nur lustlos runtergespult wird. "Hot Fuzz" hat 2007 eindrucksvoll bewiesen, wie eine solche Hommage wirklich auszusehen hat. Mit viel Liebe wurde von Actionfans bzw. Leuten die sich enormes Wissen über diese Filme angeeignet haben, ein wahres Fest für Freunde des exploionshaltigen Films abgeliefert. Doch davon ist "Cop Out" leider weit entfernt.
Das Drehbuch ist zwar definitiv besser geschrieben als in "Date Night", funktioniert also auf der Story-Seite zumindest größtenteils recht gut und hat neben den Hauptdarstellern z.B. mit Seann William Scott auch noch einen weiteren recht witzigen Charakter, aber beim Humor und den Actionszenen wurde sich, wieso auch immer, vornehm zurückgehalten. Gerade für eine Hommage an Filme wie "Lethal Weapon" sind die Actionszenen bis auf den recht duften Showdown einfach zu schwach und zu selten . Das homogene Ganze aus harter Action und beißendem Witz, was Buddy-Movies meist auszeichnet, kommt hier zu selten zur Geltung.
So bleibt "Cop Out" am Ende kein wirklich schlechter Film. Zwar hat er offensichtliche Schwächen, die ihn nie in Sphären eines "Hot Fuzz" vorstoßen lassen und man erkennt fast nie das Kevin Smith hinter der Kamera stand, aber der Film hat auch seine guten Seiten, wie den netten Showdown und das manchmal ganz gelungene Spiel mit Klischees. Auch gefällt die Chemie zwischen dem ungleichen Hauptdarstellergespann in den meisten Szenen. Die wenigen vorhanden Gags treffen außerdem zumindest meist ins Schwarze. Insgesamt wäre mit einem ordentlichen Drehbuch das mit dem Herzen dabei ist aber einiges mehr drin gewesen.
6/10
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