Survival of the Dead
Originaltitel: Survival of the Dead – Erscheinungsjahr:2009 – Regie: George A. Romero
Darsteller: Athena Karkanis, Kenneth Welsh, Devon Bostick, Alan Van Sprang, Kathleen Munroe, Joris Jarsky, Stefano Colacitti
Der erste Film für mich auf den diesjährigen „Fantasy Film Fest Nights“ ist der neue Zombie-Film des Altmeisters George A. Romero. Er und seine Untoten sind wahrlich nicht tot zu kriegen. Nachdem er einst eine lange Pause eingelegt hatte, meldete er sich erst mit „Land of the Dead“ und dann mit „Diary of the Dead“ lebendiger denn je zurück. Sein neuster Streich, „Survival of the Dead“ versprach laut Trailer mehr eine Zombie-Komödie als ein waschechter Nachfolger der populären „…of the Dead“ Reihe zu werden und ich war gespannt wie der Film letztendlich werden würde.
Auf der Insel Plum vor der Küste Nordamerikas ist nichts so wie es scheint. Vor kurzem erhoben sich die Toten aus ihren Gräbern und machen seitdem Jagd auf ihre ehemaligen, noch lebenden Artgenossen.
2 verfeindete Clans(O’Flynns und Muldoons) stört das Ganze aber nur unwesentlich. Ob sie sich nun um die Untoten und deren Entsorgung und den Schutz vor den lebenden Toten zanken oder um etwas anderes sinnloses ist im Prinzip egal.
Doch Clanführer Patrick O’Flynn(Kenneth Welsh) geht Einigen zu weit. Sein Ziel besteht darin die Seuche rigoros einzudämmen und dabei geht er nicht zimperlich vor. Eine gesunde Mutter die sich vor ihre infizierten Kinder stellt wird zusammen mit den Kindern abgeknallt.
So in Ungnade gefallen verjagt ihn der Clanführer der Muldoons, Shamus Muldoon (Richard Fitzpatrick), schließlich mit Waffengewalt von der Insel um fortan nach eigenem Gutdünken vorzugehen. Sein Ziel: Den Zombies beizubringen statt Menschenfleisch doch besser Tierfleisch zu essen, stößt bei den Untoten bislang allerdings auf eher wenig Anklang.
Unterdessen trifft Patrick O’Flynn am Festland auf eine Gruppe Ex-Soldaten(bekannt aus dem Vorgänger „Diary of the Dead“). Da diese gerade auf der Suche nach einem sicheren Ort sind, schließen sich die Beiden ungleichen Parteien nach einigen Meinungsverschiedenheiten und viel Blutvergießen zusammen und fahren zur Insel.
Doch bei ihrer Ankunft entdeckt die Gruppe, dass die Überlebenden dort nur das Idyll eines normalen Lebens vortäuschen. Anstatt die Pest einzudämmen werden die infizierten Verwandten und Freunde in Ketten gelegt und stellen so eine große Gefahr dar der man schon bald nicht mehr Herr werden kann…
In „Survival of the Dead“ lässt George A. Romero zunächst nichts anbrennen. Die einzelnen Gruppierungen werden schnell eingeführt, die Fronten werden fürs erste geklärt und auch das erste Dutzend Zombies ist schnell über den Jordan geschickt.
Der Streitpunkt der beiden Clans hat Potential, aus dem aber leider storytechnisch nur wenig gemacht wird. Viele Punkte werden zu ungenau beleuchtet oder nur nebenbei angerissen. So sind die Duelle und Wortgefechte zwar recht gut vorgetragen aber doch meist seltsam inhaltslos. Der Plan der Muldoons den Zombies beizubringen Tiere zu essen ist zwar ein neuer Aspekt in Romeros Zombiesaga, aber wirklich kreativ oder gar interessant ist das nicht und wirkt dazu auch etwas plump. An der verstorbenen Tochter, die als Zombie auf einem Pferd reitet und schließlich noch platt als Zwillingstochter entlarvt wird, merkt man ebenfalls das hier das Drehbuch doch recht gestelzt daher kommt.
So gefallen dem Zuschauer die ungleich schwächeren Protagonisten(die Ex-Militärs) schnell trotzdem besser, denn deren Szenen haben meist zumindest ordentliches Unterhaltungspotential.
In Sachen Zombie-Action braucht sich der Film hingegen nicht vor den restlichen Teilen der Reihe verstecken. Es wird ordentlich gesplattert(sogar wieder ausgeweidet wie zu besten „Dawn of the Dead“ Zeiten) und dazu gibt es auch reichlich Abwechslung bei den Kills(Leuchtpistole, Feuerlöscher). Die Atmosphäre stimmt ebenfalls, auch wenn die verseuchte Welt in „Diary of the Dead“ noch etwas überzeugender aussah als hier, was aber wohl auch an der Kameraperspektive im Vorgänger lag und an der Tatsache, dass die Insel ja doch recht abgeschieden und wenig bewohnt ist.
Die Befürchtung, dass der Humor Überhand nehmen könnte hat sich nicht gänzlich bestätigt. Es gibt zwar wieder zahlreiche Szenen die eher der Belustigung dienen(besonders einige der Zombie-Kills), aber der Film schaltet trotzdem zum richtigen Zeitpunkt wieder auf Ernsthaftigkeit um.
So hat der Film seine wirklichen Highlights leider nur in der ersten Hälfte aufzuweisen und später immer dann wenn es heißt einige Zombies zu verdreschen. Die Story bietet ansonsten zu wenig Stoff oder gar Wendungen, um den Zuschauer bei Laune zu halten.
War in den frühen Vorgängern zumeist der restliche Inhalt des Films noch wirklich interessant und die Zombies nur Beiwerk zur Übermittlung der Botschaft, verschob sich diese Grenze immer weiter.
Aber selbst in „Diary of the Dead“ gefiel einem die zugegeben eher schwächliche Story aufgrund der kreativen Erzählweise noch mehr als im aktuellen Teil der Reihe.
Es fehlt der Geschichte hier einfach an Pepp und Kreativität.
Filmbewertung: 5/10
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