Fantasy Film Fest – Moon

Moon
Originaltitel: Moon – Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Duncan Jones


Darsteller: Sam Rockwell, Kevin Spacey, Matt Berry, Robin Chalk, Dominique McElligott, Kaya Scodelario

Der letzte Film für den heutigen Tag auf dem „Fantasy Film Fest“ war auch eine ganz klare Entscheidung. Der Trailer zu „Moon“ versprach einen astreinen Sci-Fi Film und verkaufte sich als Mischung aus „2001“ und „Event Horizon“ mit starken Tendenzen zum Mindfuck. Da es im Sci-Fi Genre momentan nicht so rosig aussieht, muss man als Fan so einen Knaller wie „Moon“ auf jeden Fall ansehen.

Sam Bell(Sam Rockwell) steht kurz vor dem Ende seines Vertrages mit Lunar. Er war über 3 Jahre lang ein treuer Mitarbeiter – sein Zuhause wurde der Mond, wo er seine Tage mit dem Abbau von Helium-3 verbrachte. Dieses kostbare Gas ist der Schlüssel zur Umkehr der Energiekrise auf der Erde.
Zur Seite stand ihm bei seinem einsamen Leben auf dem Mond nur der Computer „GERTY„(Kevin Spacey).
Seinen Job führt er mittlerweile nur noch mechanisch aus und verbringt die meiste Zeit mit dem Gedanken an seine bevorstehende Rückkehr zur Erde, seiner Frau, ihrer gemeinsamen Tochter und den Vorruhestand. Aber 2 Wochen vor seiner Abreise vom Mond beginnt Sam Dinge zu sehen, zu hören und ein seltsames Gefühl macht sich in ihm breit. Als auch noch eine Routinekontrolle fürchterlich schief geht, entdeckt er dass Lunar ganz eigene Vorstellungen von seinem Verbleib hat. Und wer ist überhaupt dieser Kerl der draußen im Mondfahrzeug liegt und so aussieht wie Sam…

Der erste Film von Duncan Jones, der das Drehbuch auch selbst geschrieben hat, ist direkt mal ein Treffer mitten ins Schwarze. Hier wird eine Sci-Fi Atmosphäre kreiert die der eines Stanley Kubrick verdammt nahe kommt. Die Einsamkeit des Mondes wird so überzeugend dargestellt, dass einem regelmäßig Schauer über den Rücken laufen. Für die starke Atmosphäre ist vor allem das überragende Schauspiel von Sam Rockwell verantwortlich, der hier eine ganz eindeutig auf ihn zugeschnittene Rolle wahrlich meisterhaft ausfüllt.
Doch ohne den Computer GERTY mit seinem Smiley-Display, das Emotionen durch einfache Smileys unheimlich überzeugend darstellt, wäre der Film nur halb so gut.

Die Story ist auf den ersten Blick eher einfach gehalten, entwickelt sich aber immer mehr zur tiefen Charakterstudie eines Mannes dem ganz übel mitgespielt wurde und der durch einen kleinen Lapsus langsam dahinterkommt, das sein ganzes Leben schon vor langer Zeit in Scherben zerfallen ist und nur noch ein Phantom ist. Auf den erwarteten Mindfuck wartet man allerdings vergeblich, die Auflösung der Situation erfolgt nebenbei und zeigt eindeutig auf das der Film um viel mehr geht als die Erklärung der Ereignisse in der Raumstation. Mehr Informationen über die Handlung würden die Sichtung aber doch arg versauen.

Perfekt untermalt wird der Film vom hervorragen Soundtrack von Clint Mansell, der hier einige wirklich tolle Stücke komponiert hat die man genau so in einem Sci-Fi Film hören will.

„Moon“ lief größtenteils komplett anders ab als ich es erwartet hatte, glänzt dabei durch eine unglaublich gemächliche, fast schon langweilige Inszenierung aber wirkt dadurch erst so richtig. „2001“ Fans und Freunde des tiefgründigen Sci-Fi müssen den Film unbedingt sehen, für Fans des Eingangs ebenfalls erwähnten „Event Horizon“ aber wohl nur bedingt zu empfehlen. Weitab vom Mainstream schleicht sich Duncan Jones durch ein beachtliches Erstlingswerk, gerne mehr davon!

Filmbewertung: 8/10