Mirrors
Originaltitel: Mirrors Erscheinungsjahr:2008 – Regie: Alexandre Aja
Darsteller: Kiefer Sutherland, Paula Patton, Cameron Boyce, Erica Gluck, Amy Smart, Mary Beth Peil, John Shrapnel, Jason Flemyng, Julian Glover
Filmkritik: Es ist wieder so weit. Ich werde mir auch dieses Jahr wieder eine Handvoll Filme (4 Stück) auf dem Fantasy Filmfest ansehen. Am ersten Abend lud Horror-Regisseur Alexandre Aja zu „Mirrors“ ein. Wie immer erfolgt die Sichtung des Films im entsprechenden Originalton, in diesem Fall Englisch ohne Untertitel. „Mirrors“ ist ein Remake des asiatischen Horror Films „Into the Mirror“. Als ich zum ersten Mal davon hörte, das Ajas nächster Film erneut ein Remake wird(nach seinem „The Hills have Eyes“), und dann auch noch von einem Asia-Film, war ich weniger begeistert. Aber als dann Kiefer Sutherland zum Cast dazu stieß, war ich sehr angetan und nach dem ersten Trailer schon schwer begeistert. Zum Inhalt:
Ben Carson(Kiefer Sutherland) war einmal Detective mit Frau und Kind. Im Dienst erschoss er versehentlich einen Undercover-Cop. Seitdem lebt er von seiner Frau und seinen Kinder getrennt zusammen mit seiner Schwester(Amy Smart). Er versucht wieder auf die Beine zu kommen um wieder mit seiner Frau zusammen zu kommen und das Leben quasi neu zu beginnen. Er nimmt daraufhin einen Nachtwächter-Job in einem Kaufhaus an, das bei einem Feuer ausgebrannt ist. Bei seinem ersten Rundgang fallen ihm sofort die großen Spiegel in dem Gebäude auf, die den Brand alle überstanden haben. Während seiner Schicht blickt er immer wieder in die Spiegel hinein und Ben sieht merkwürdige Sachen in den Spiegeln. Die Spiegel zeigen Ben Dinge die aber scheinbar nur in den Spiegeln passieren, nicht in der wirklich Welt, trotzdem spürt er was seinem Spiegelbild angetan wird. Als seine Schwester und seine Familie ebenfalls seltsame Dinge in den Spiegeln sehen, ist es schon beinahe zu spät…
Alexandre Aja war bislang auf recht deftige Horror-Splatter Kost abonniert. Seine Filme „High Tension“ und „The Hills have Eyes“ zeichneten sich beide durch harte Gewaltszenen aber auch eine gute Spannung aus. Mit „Mirrors“ betritt er ein etwas anderes Terrain. Zwar wird direkt zu Beginn klar, dass es auch hier wieder einige Szenen der härteren Gangart gibt, aber der Film hat viel mehr Schockeffekte und auch einige echte Gruselszenen zu bieten. Ein wenig anders als Ajas frühere Werke. Die Atmosphäre des Films ist beinahe von Beginn an sehr angespannt und es gibt kaum Ruhepunkte oder Verschnaufpausen. Der Zuschauer ist durchweg in Lauerstellung, was unglaublich gut funktioniert, da der Film über die Spiegel eine unglaubliche Gefahr ausstrahlt. Es gibt überall Spiegel und Spiegelungen, auf die man im Alltag kaum achtet. Aja bringt den Zuschauer dahin, dass man im Film bei dem Anblick eines Spiegels beinahe direkt zusammenzuckt bzw. direkt das schlimmste vermutet. Wann genau das aber eintritt, errät man nur selten. Ich kann außerdem versichern, dass dieser Unsicherheits-Zustand auch noch einige Zeit nach dem Kinobesuch anhält, besonders dann wenn man auf der nächtlichen Autofahrt in den Rückspiegel blickt.
Einen Großteil der Laufzeit wird dieses Spiel mit dem Schrecken der Spiegel beibehalten, aber wie man schon vermuteten kann, muss Ben bzw. Kiefer das Geheimnis hinter den Spiegeln aufklären um sich und seine Familie zu retten. Dieser Aspekt nimmt ein wenig den Drive aus dem Film aber kann letzten Endes doch zumindest größtenteils überzeugen, auch wenn der Film gegen Ende irgendwie in eine recht platte Action-Sequenz abdriftet, die so wirklich nicht in den Film rein muss, meiner Meinung nach. Dafür ist der Rest eigentlich einfach zu atmosphärischer Old-School Grusel als das man am Ende solcheine Actionszene servieren muss. Das Ende selbst ist dafür vorzüglich gelungen und äußerst bitter. Klasse!
Schauspielerisch habe ich nichts zu beanstanden. Kiefer Sutherland kann voll und ganz überzeugen. Eine Mischung aus der Detective/Agent Rolle die er im Schlaf beherrscht und einem Menschen der nicht so recht weiß ob er nun durchdreht oder ob die Spiegel wirklich ein Eigenleben führen. Sehr gut gespielt.
Amy Smart in der Rolle von Bens Schwester hat recht wenig zu tun und das kriegt sie gut hin. Die relativ unbekannte Paula Patton als Bens Ehefrau kommt in den Horror-Szenen ebenfalls überzeugend rüber und auch die Kinderdarsteller haben mir gefallen. Alles in allem also ein guter Cast.
Gefielen mir Ajas Soundeffekte und Soundtrack in „The Hills have Eyes“ schon ziemlich gut, so benutzt er sie hier erneut perfekt um die Schockeffekte zu verstärken und sehr oft auch ohne eine bestimmte Schocksequenz einfach eine wohlige Gänsehaut zu erzeugen.
Ajas zweiter Hollywood Film kann also, neben „The Hills have Eyes“, ebenfalls als Erfolg betrachtet werden. Er erschuf mit „Mirrors“ einen packenden, spannenden und sehr unheimlichen Grusel-Horror Film, mit wenigen harten Szenen, dafür diesmal mehr echten Schockeffekten und einem sehr starken Ende.
Filmbewertung: 8/10
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