Adam Resurrected – Ein Leben für ein Leben

Adam Resurrected – Ein Leben für ein Leben

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Paul Schrader

Darsteller: Jeff Goldblum
Willem Dafoe
Derek Jacobi
Ayelet Zurer
Hana Laszlo
Joachim Król
Jenya Dodina

Inhalt@Kino

Jeff Goldblum finde ich seit jeher als Schauspieler ziemlich stark. Ich kenne bisher zwar leider nur wenige Filme mit ihm, aber in allen hat sein Charakter immer eine enorme Präsenz und ist auf eine besondere Art sehr ironisch-witzig. Als ich nun vor kurzem vom Film "Adam Resurrected" gehört hatte, in dem Goldblum scheinbar eine seiner besten Leistungen als Schauspieler gibt, musste ich mich davon einmal selbst überzeugen.
Der Film beleuchtetet einen ungewöhnlichen Blickwinkel. Die meisten Filme die sich mit dem Holocaust beschäftigen, setzen da an wo es weh tut. Direkt zu Zeit des zweiten Weltkriegs, mitten in die Deportationen der Juden. Doch "Adam Resurrected" beleuchtet die Situation Jahre später. Wir befinden uns in einer psychiatrischen Klinik für Holocaust-Überlebende in der israelischen Wüste. Der Schauplatz wirkt stellenweise so seltsam surreal, dass ich lange Zeit davon überzeugt war irgendjemand bildet sich nur ein, das es diese Einrichtung gibt und man auf einen riesen Mindfuck zusteuert. Doch soviel sei gesagt, dem ist nicht so.
Der Film folgt in dieser Einrichtung dem Patienten Adam Stein, gespielt von Goldblum. Nachdem er von einem Nazi(Willem Dafoe) während des Holocaust als Hund auf allen Vieren gehalten wurde, seine eigene Familie in die Brennöfen verabschieden musste ohne was dagegen hätte tun zu können(erzählt in S/W Rückblenden), erlitt er einen schweren Knacks und befindet sich in der Therapieeinrichtung. Aber der Inhaber der Anstalt lässt Adam frei schalten und walten da er ihn für intelligent und begnadet hält. Eines Tages entdeckt Adam ein Kind was sich wie ein Hund benimmt. Er glaubt seine eigene Vergangenheit damit bekämpfen zu können indem er dieses Kind davon befreit ein Hund zu sein, im Sprechen und Laufen beibringt.
Die Geschichte beginnt zunächst enorm interessant. Besonders die erste Stunde lebt vom einnehmenden Schauspiel Goldblums. Auch die Rückblenden zum Holocaust funktionieren gut. Doch der Film wird mit der Zeit belangloser, verliert den Zuschauer, lässt sich zu viel Zeit ohne rechtes Ziel. Daran ändert auch der Charakter des Hunde-Kindes das Adam eine Aufgabe zu geben scheint nicht viel, wirkt öfter sogar störend. Auch der Schauplatz trägt der Atmosphäre nicht bei. Er macht es dem Zuschauer schwer den Film wirklich einzuordnen. Die triste, unterkühlte Atmosphäre der Klinik gegen die S/W Szenen des Holocaust, die mehr Leben auszustrahlen zu scheinen als die Anstalt selbst. Das wirkt seltsam. Sein Tanz auf dem schmalen Grad zwischen Humor und Erschrecken gelingt Goldblum aber ziemlich gut. Ebenfalls sehr stark ist, wie so oft, Willem Dafoe, den den Nazi-Kommandant mit unglaublicher Stärker auf die Leinwand brennt.
Insgesamt aber macht der Film etwas zu wenig aus seiner Grundidee. Die eigentliche Heilung von Adam Stein wird nie ganz deutlich, verliert sich in bedeutungsschwangeren Szenen die man nicht so recht zu deuten vermag. So wird der zunächst als sehr interessant aufgenommene Ansatz in der Klinik zu Schwäche des Films der im weiteren Verlauf in den Rückblenden weit mehr überzeugen kann als in der eigentlichen Handlung. Knappe:

7/10