Jackass Presents: Bad Grandpa

Jackass Presents: Bad Grandpa
Originaltitel: Jackass Presents: Bad Grandpa – Erscheinungsjahr: 2013 – Regie: Jeff Tremaine

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Darsteller: Johnny Knoxville, Jackson Nicoll, Greg Harris, Georgina Cates, Kamber Hejlik, Jill Kill, Madison Davis, George Faughnan, Grasie Mercedes, Marilynn Allain, Jack Polick, Spike Jonze

Filmkritik: Johnny Knoxville is back! Als 86-jähriger Irving Zisman begibt er sich auf den ultimativen Road Trip quer durch die USA und fordert ein Opfer nach dem nächsten – natürlich alles festgehalten mit versteckter Kamera! An seiner Seite sein achtjähriger Enkel Billy (Jackson Nicoll), den er unfreiwillig an der Backe hat. Der obszöne, versoffene und respektlose Rentner konfrontiert seinen Enkel und völlig fremde Menschen mit den absurdesten Situationen, die nicht selten die Grenzen des guten Geschmacks neu definieren. Ob Ladendiebstahl, Besuche im Strip-Lokal oder ein nachmittäglicher Bierrausch – Irving Zisman genießt sein Großvaterdasein in vollen Zügen.

Die „Jackass“ Filme (Number 2 und 3D) waren große Erfolge. Doch nach dem plötzlichen Unfalltod von Ryan Dunn will die Truppe fürs erste keinen neuen Film mit der ganzen Crew machen. Dies öffnet Frontman Johnny Knoxville allerdings die Türen für ein Spin Off. In der Serie und den Filmen immer recht kurz gekommen (zu Recht) bekommt sein Charakter Irving Zisman nun seinen eigenen Film. Ein „Jackass“ Film mit Handlungsbogen und damit verknüpften Hidden Camera Szenen? Das klingt schon seltsam.

Und so seltsam wirkt es dann auch leider. Die Hidden Camera Szenen sind zwar in der Regel noch recht amüsant, schwanken aber auch zwischen „gut gemeint“ und „leidlich witzig“, echte Brüller sind nicht dabei, weil auch die Reaktionen der Beteiligten seltsam unspektakulär ausfallen. Die besten Szenen gabs zudem im Trailer bereits zu sehen. Highlights sind daher rar gesäht, kommen aber auf jeden Fall mit dem Versuch den Enkel im Pappkarton zu verschicken oder mit dem Besuch in einem Striplokal. Allerdings merkt man immer wieder, dass Knoxville der geborene Stuntman ist (seine physikalischen Gags sind auch hier wieder die besten) aber eben kein geborener Komiker ist. Spontane Sprüche fallen ihm schwer und er versucht dieses Manko mit körperlicher Präsenz auszugleichen, welche in vielen Szenen aber keinen Lacher einbringt. So schwanken die eigentlich witzigen Szenen des Films immer auf einem schmalen Grad und sind letztlich niemals so lustig wie ein einzelner Stunt in einem „Jackass“ Film.

Die Handlungsszenen, die einzig für die Zuschauer aufgenommen wurden da hier keine versteckten Kameras genutzt werden, sind ebenfalls alles andere als wirklich lustig und zudem unnötig. Niemand braucht eine zusammenhängende Handlung von zwei komplett Unechten Figuren. Jetzt möchte man sagen, das in normalen Filmen die Figuren ja auch unecht sind, doch in „Jackass Presents: Bad Grandpa“ ist dieser Umstand derart offensichtlich, weil nicht wirklich gut gespielt, das die Illusion einfach überhaupt nicht funktioniert. Die Handlungsszenen ruinieren also nicht nur den Flow des Films, sie sind schlicht überflüssig.

Man kann nur hoffen, dass dies erst mal der einzige Solo-Ausflug bleibt und alsbald ein richtiger „Jackass“ Film in die Kinos kommt. Mit viel gutem Willen bleiben am Ende noch 6 Punkte hängen.

Filmbewertung: 6/10