Shadows Killer Tiger Force – Todeslager der Ninja

Todeslager der Ninja
Originaltitel: Shadows Killer Tiger Force – Erscheinungsjahr: 1987 – Regie: Tomas Tang



Darsteller:
Barbara Watson, Dorothy Yip, Daniel Wells, Chris Peterson, David Green u.A.

Filmkritik: Willkommen bei „Moviegeek Mysteries“, wo wir einmal mehr bizarres Erforschen: Wie bereits in den Anmerkungen zu „Todeskampf der Ninja“ lesbar, gab es neben Godfrey Ho, der ständig mit Produzent Joseph Lai und dessen IFDB-Films-Production zusammengearbeitet hat auch noch „Filmark“ von Produzent Tomas Tang, der sich ebenso darauf spezialisiert hatte neugedrehtes Material in bereits bestehende Filme einzuschneiden. Allerdings ist eigentlich immer bei „Filmark“ der Aufwand der dafür gemacht wird deutlich größer als bei den „IFD Films“. So benutzt „Filmark“ nicht nur mehr eingeschnittenes Material, was dem Verknüpfen der beiden Handlungsebenen zu Gute kommt, sondern manches Mal gar Body-Doubles für Figuren die ansonsten nur in Film B (dem eingekauften Film) auftauchen, so dass ein Charakter hier durchaus sowohl im neugedrehten Material (Film A) wie auch im eingekauften vorkommen kann.

Ganz zu schweigen davon, dass „Filmark“-Ninja-Szenen oftmals übernatürlicher-übertriebener in Erscheinung treten, als die bis auf Ausnahmen durchaus noch bodenständigeren IFD-Streifen (wobei das „bodenständiger“ hier relativ zu betrachten ist). Während bei einem typischen Ho-Film die Action noch etwas billiger erscheint, aber dafür einen Ticken rasanter rüberkommt, so sonnen sich die „Filmark“-Titelgeber geradezu in ihren abstrakten Fähigkeiten: Kugelsichere Ninjas die sich in explosive Fische verwandeln, sich ihren abgeschnittenen Kopf wieder aufsetzen oder in buntem Rauch explodieren.

So ist nun auch das „Frauenlager der Ninja“, welches bei seiner DVD-Premiere in der „Ninja Ultra Collection Vol. 2“ in „Todeslager der Ninja“ umbenannt wurde, ein eher typisches „Filmark“-Produkt, in dem ein weiblicher Ninja-Meister die Tochter eines reichen Kerls aus einem geheimen Frauenknast/bzw. Lager befreien soll, bevor diese an irgend welche reichen Typen verkauft wird. Dazu benutzt man einen alten asiatischen Frauenknast-Streifen und schneidet etliche neue Momente ein. Diese sind teils sogar extrem gut gemacht und durch in Reißschwenks eingefügte Schnitte fast schon glaubhaft in das alte Material eingebunden worden.

Eine Lawine kommt in Film B vor? Kein Problem, drehen wir also eine Szene, wo die Ninja-Meisterin aus Film A diese auslöst. Und so weiter und so fort. Dieses Spielchen wird dabei, wie gesagt, oftmals so gut getrieben, dass es fast schon falsch ist von Film A und Film B zu reden. Und auch wenn die Ninjas nach einem actionreichen Einstieg für dreißig Minuten im Mittelteil abwesend sind, so sticht vor allem das Ende dann wieder aus dem Gros der Cut & Paste-Ninjastreifen heraus, denn so eine Schlacht hat man noch nicht gesehen. Da beharken sich der böse Ninjameister und die gute Ninjameisterin in einem Kampf, der wirkt wie eine Mischung aus Ninja-Fantasy-Quatsch, den Looney Toones und 80s Action. Dabei bleibt kein Auge trocken, denn neben dem ungläubigem Aufreißen der selbigen kommen mit Sicherheit noch Lachtränen spätestens dazu, wenn der schließlich sogar die Bazooka (ein bemaltes und beklebtes Rohr) herausgeholt wird.

Allein schon wegen des absolut unglaublichen Schlusses sollte man den Streifen mal gesehen haben, der dem Ganzen auf der Trash-Skala dann auch die satte

Filmbewertung: 7/10 einbringt. Zwar auch nur noch einmal betont eben auf der Trash-Skala, denn Otto-Normalzuschauer werden wohl bereits weit  vor dem grandios bescheuerten Finale voller Grauen abgeschaltet haben.

Wer aber halt etwas übrig hat für verrückte Ninja-Action, dem kann man diesen Streifen nur ans Herz legen. Und, keine Sorge, die wenig im Mittelteil wie gesagt wenig auftretenden Meister des Todes kommen im Finale ganz groß zum Zuge, also im Fall der Fälle nicht abschalten, sondern maximal vorspulen!

P.S.: So oder so gibt es einmal mehr, egal ob bei „Filmark“ oder „IFD Films“ geklaute Musik zu hören. Hier erwischt es abermals die „Nightmare On Elm Street“-Musik, die des Öfteren gespielt wird. Aber geklaute Musik gehört bei Cut & Paste-Ninjastreifen ohnehin zum „guten Ton“. Neben 80s Songs sind ansonsten auch „Re-Animator“ sowie die „Star Wars“-Filme immer gern beklaut worden. Ganz dreist im Falle „IFD“, da deren Logo-Untermalung zur Hälfte die „Star Wars“-Musik vor einem geklauten „Columbia“-Motiv ist. All diese Klau-Momente muss man einfach als „Easter Eggs“ betrachten, dann hat man neben dem inhaltlichen Verständnis noch etwas mehr, was einem beim Zuschauen durch den Kopf gehen kann…