Blogger Special: Mein erstes Mal mit Sly

Blogger Special: Mein erstes Mal mit Stallone – Oder: In Österreich ist die Welt noch in Ordnung

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Im Zuge des anstehenden Kinostarts von „Shootout – Keine Gnade“ (07. März 2013) kommen nun einige Internetseiten zusammen und berichten über das erste Mal, als sie auf Stallone und einen von dessen Filme gestoßen sind.

Persönlich geht meine Reise da zurück zur Mitte der 90er. Als 1985 geborener Mensch habe ich zwar das Gefühl unterschwellig durch die 80er geprägt worden zu sein – nicht von ungefähr kommt wohl meine Liebe zu Filmen dieses Jahrzehnts – aber so richtig bewusst mitbekommen habe ich das alles natürlich noch nicht. Obwohl man sich natürlich immer an manch spezielle Momente zurückerinnert, aber eben nicht in diesem Maße.

So bin ich mir gerade auch nicht ganz sicher, was der erste Streifen war, bei dem ich bewusst Stallone wahrgenommen habe. Die Chancen schwanken zwischen „Cliffhanger“ und „Judge Dredd“. Letzteren habe ich auf jeden Fall direkt als er auf VHS erschienen ist bei einem Freund gesehen, dessen großer Bruder eine ganze Reihe von Action- und Horrorfilmen hatte, die eigentlich noch gar nicht für so junges Gemüse gemacht worden sind. Auch wenn „Judge Dredd“ sicherlich genau das Richtige für all jene ist, die ohnehin mit „He-Man & The Masters Of The Universe“ aufgewachsen sind. Die paar härteren Momente gingen da in einer Flut von actionfigurenhaftem Plastikkrawall unter, besonders die Cyborgs und Roboter waren da cool anzusehen und auch über die Witze von Rob Schneider hat man da noch gelacht. (Jetzt bin ich „so alt“, dass ich da schon wieder drüber schmunzeln kann.)

Bewusst als Darsteller, Actionheld oder coole Sau im Generellen habe ich den Stallone damals wohl noch nicht wahrgenommen, er war halt „Judge Dredd“. Richtig beeindruckt hat mich da viel mehr „Cliffhanger“. Die Erfahrung dieses Films ist fest verwurzelt mit der Tatsache, dass wir mit der Familie früher eigentlich immer in den Sommerferien für drei Wochen Urlaub in Bayern gemacht haben. Dort empfing man dann natürlich auch das ORF und eben jene strahlten auch, im Gegensatz zu den deutschen Schnibbelfassungen, manch einen Actionfilm länger, wenn nicht sogar komplett ungeschnitten aus. So konnte ich etwa „Terminator“ mit meiner Familie sehen und war nachher verwundert, weil in der auf deutschen Privatsendern ausgestrahlten Fassung plötzlich so einige Szenen fehlten, die mir doch noch gut in Erinnerung waren. Aber weg vom Schwarzenegger und zurück zum Sly.

So begab es sich dann also, dass ich eines Abends zusammen mit meinen Eltern vor dem Fernseher saß und gemeinsam „Cliffhanger“ geschaut habe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht hier und da wegschauen sollte, aber meine von Actionfilmen begeisterte Mutter hatte ohnehin immer eine Schwäche für all die Seagals, Schwarzenegger, Van Dammes oder eben auch Stallones dieser Welt, die trotz manch ruppigerem Moment eigentlich stets für das Gute kämpften.

Und, oh man, war „Cliffhanger“ eine Erfahrung. Nicht nur waren die Actionszenen großartig, die Bösewichte böse, nein, auch die gesamten Szenen in schwindelerregender Höhe haben mir den Angstschweiß auf die Handflächen getrieben. Hier war es kein Monster oder ein Bösewicht den es zu bezwingen galt, nein, hier musste den Naturelementen an sich getrotzt werden, während nebenbei skrupellose Bösewichte natürlich auch noch ihre wohlverdiente Abreibung bekommen sollten.

Ich bin mir nicht genau sicher, ob ich schon davor ziemlichen … Respekt vor Höhen hatte, aber danach hat es durchaus gedauert, bevor sich die Sorge an hohen Orten wieder relativiert hatte. Und vor allem ist seit diesem Tag „Cliffhanger“ einer meiner absoluten Lieblings(-90s-)actionfilme und Sylvester Stallone ein gern gesehener Held auf meinem Fernseher. Oder „Flatscreen“, wie man heute so schön sagt.

Wirklich viel mehr als diese rohen, emotionalen Erinnerungen habe ich nicht wirklich an das erste Mal Schauen. Das Bild, wie ich vor dem Fernseher sitze, links neben mir sich die Glastür der Veranda befindet, durch die man das Bergpanorama sehen konnte und meine Eltern hinter mir auf der Couch, ja, das ist das Bild was mir bei „Cliffhanger“ einfällt. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich es damals so bewusst realisiert habe, aber „Cliffhanger“ in Sichtweite von großen Bergen zum ersten Mal zu sehen und wie gespannt auf den Fernseher zu starren, während Menschen in luftigen Höhen sich wortwörtlich an ihr Leben geklammert haben, das war schon eine Erfahrung.

…danach sollte es noch viele weitere Stallone-Erinnerungen geben. „Get Carter“ etwa, der erste Stallone, den ich persönlich im Kino sehen konnte (und nun wegen des tausend Mal besseren Originals noch weniger mag als damals bereits dank seines flashigen Schnittschwachsinn). Oder die chaotische, aber auch sehr unterhaltsame Fahrt in die Niederlande um „John Rambo“ ungeschnitten im Kino sehen zu können und die Irritation, dass im Kino gleich eine große Gruppe von Kindern saß, die wohl nur leicht über zehn Jahre alt waren, sprich, in etwa in dem Alter waren, als ich bei „Cliffhanger“ etwa zwei Liter Schweiß durch meine Handflächen abgesondert habe. Bezüglich der ruppigeren Gangart von „John Rambo“ zwar durchaus nicht sonderlich pädagogisch wertvoll, aber hoffentlich, nein, wahrscheinlich, werden auch diese jungen, beeindruckten Besucher sich mit Wohlwollen an ihre frühen Begegnungen mit Stallone erinnern.

Hier alle anderen Blogs, die an der Bloggeraktion teilnehmen:

www.christiansfoyer.de

www.filmfreek.de

www.myofb.de

www.wewantmedia.de

www.cinekie.de