Flesh Wounds – Blutige Wunden

Flesh Wounds – Blutige Wunden
Originaltitel: Flesh Wounds – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Don Garcia



Darsteller:
Kevin Sorbo, Heather Marie Marsden, Bokeem Woodbine, Kirk Kepper, Johnny Lee, Beau Brasseaux, Gabe Begneaud, Caleb Michaelson, Armando Leduc, Chris J. Fanguy, Joel Davis, Cat Tomeny u.A.

 

Filmkritik: Ach du heilige Sch…

…aber gut, fangen wir dieses Review anders an.

Sie als Leser kennen doch sicherlich den Begriff „Rip-Off“, oder? Nein? Gut, dann dies mal als Erklärung:
Ein Rip-Off ist ein Werk, welches sich auf extrem dreiste Weise bei den Motiven und/oder Szenen eines anderen Werkes bedient. Zum Beispiel sei da als Klassen-Primus Bruno Mattei genannt. Dieser spezialisierte sich dann sogar zumeist auf Filme, die im Fahrwasser anderer, größer budgetierter Genre-Klassiker mitschwimmen. „Rambo 2“ wurde so bei ihm zur "Cobra Force" , während „Aliens“ unter seiner unterhaltsamen Aufsicht zu „Terminator II“ im Original (kein Scherz!), oder hierzulande „Contaminator“ wurde. Und das geht dann munter so weiter. Dabei werden oftmals Szenen 1:1 kopiert, allerdings bringt Mattei – der auf die Frage hin, ob er seine Kinder [= Filme] lieben würde retrospektiv anmerkte, dass er „sie alle erschießen und von Grund auf neu machen wollen würde“ – dabei immer locker-leichte Momente der absoluten Abgehobenheit ein. Zum Einen weil es ihn persönlich nicht störte, dass sie Streifen so noch „lustiger“ wurden und zum Anderen, damit eben auch die Schauspieler am Set eine gute Zeit haben. Dies sah man dann auch in den fertigen Werken.

Um jetzt aber doch einmal wieder den Bogen zurück zum eigentlichen Thema zu kriegen: Unter anderem hat Bruno Mattei natürlich auch den nicht nur in den 80ern beliebten Streifen "Predator"  in die Finger bekommen und daraus seinen sehr amüsanten „Roboman“, andernorts auch „Robowar“ genannt, gemacht. So weit, so schon zur Blütezeit des Arnie-Alien-Krachers geschehen. Aber jetzt kommt doch ganz frech Don Garcia daher, der vorher den ach so ruhmreichen Titel „Block Party Madness“ (2008) gedreht hat und serviert 20-FUCKIN’-10 ein Rip-Off von „Predator“ auf AMATEURNIVEAU.

Das Erschreckendste daran?

Kevin Sorbo mischt als „Arnie“ mit, teils wurden wie so oft bei Rip-Offs 1:1 die Dialoge übernommen, ohne allerdings mit Spaß an der Sache zu sein
(auch wenn zwei, drei Szenen durchaus ein kleines Schmunzeln hervorrufen konnten, deshalb auch die zwei Punkte als Bewertung später)
und Bokeem Woodbine mischt sogar auch noch im Geschehen mit, welches wohl maximal für all jene Leute interessant ist, die sich beim Anschauen vom „Predator“ gedacht haben:
“Boah, ich wünsche wirklich, dass Carl Weathers Rolle von einer zickigen und nervigen Blonden gespielt werden würde, damit sich Arnie und sie, äh, er zumindest am Ende küssen könnten, ohne dass das irgendwie schwul wäre und so!“
Und, Abracadabra, euer Wunsch sei erfüllt! (Auch wenn es eigentlich viel witziger gewesen wäre, wenn man dann erst recht die Rolle von einem großen Schwarzen hätte spielen lassen. Vielleicht treibt sich Bokeem Woodbine deshalb in einer der Nebenrollen herum?)

Und während einige Rip-Offs eben zumindest auf unterhaltsam-schundige Art und Weise ihrem großen Klonzellengeberbruder gegenüber noch einige neue (so trashig wie sie auch sein mögen) Impulse abgewinnen können, so gibt es hier nichts. Gar nichts. Null, niente. Nada. Abgesehen vielleicht von zwei, drei Splatterszenen, über welche dieser uncharmante Klau immerhin verfügt, mit denen er aber den geneigten Zuschauer wohl maximal aus der Schockstarre lösen kann.

Zum Abschluss des „erschreckenden Teils“ muss man an dieser Stelle aber auch Fragen: Ging es dem Sorbo so schlecht, dass er wirklich bei diesem Film mitmachen musste? Nicht, dass es ein Gefallen für den kleinen Bruder, das Betthäschen oder vielleicht den Poolreiniger war?!?

Das Lustigste daran?

Viel mehr noch als von „Predator“ ist „Flesh Wounds“ im Grunde seines Herzens eigentlich ein Rip-Off von Bruno Matteis „Roboman“, denn die größte Änderung ist auch hier vorhanden: Statt einem Alien ist es ein RoboCop ähnlicher Killercyborg, der hier auf die Jagd geht! Nur statt wenigstens den Aspekt von „Roboman“ zu übernehmen, dass sich der menschliche Teil des Killercyborgs sowie der Anführer der Soldaten kennen, gibt es hier bei den „Flesh Wounds“ eine lahmarschig und gewollt hatte Auswahlsequenz für das menschliche Versuchskaninchen und das war es dann aber auch bereits mit den „Neuerungen“.

Auch lustig ist sicherlich die Tatsache, dass „Flesh Wounds“ ziemlich flott in Deutschland erschienen ist. Ernsthaft? Dieser Streifen wird veröffentlicht, während so viele andere Werke auf ihre hiesige Entdeckung harren? Aua, aber wirklich, dass schmerzt beim darüber nachdenken, auch wenn das Cover an sich durchaus den Eindruck eines möglicherweise unterhaltsamen B-Schlockers hat.

Am Ende bleibt selbst den größten Trashfreunden gesagt: „Nur Original ist nicht egal!“ Und das „Original“ in diesem Fall ist dann der „Roboman“. Gute Nacht!

Filmbewertung: 2/10