Alien Nation – Spacecop L.A. 1991

Alien Nation – Spacecop L.A. 1991
Originaltitel: Alien Nation – Erscheinungsjahr: 1988- Regie: Graham Baker

Darsteller: James Caan, Mandy Patinkin, Terence Stamp, Kevyn Major Howard, Leslie Bevis, Peter Jason, Conrad Dunn, Jeff Kober, Roger Aaron Brown, Tony Simotes, Michael David Simms, Ed Krieger

Filmkritik: Nachdem die Außerirdischen, genannt „Newcomer“ oder „Slags“, vor einigen Jahren auf der Erde landeten, stellen sie sich langsam mehr als Plage denn als Nutzen dar. Daher gibt es laufend Auseinandersetzungen. Doch es wird ebenso versucht die Aliens besser in die Gesellschaft einzugliedern.
Bei dem Überfall eines Supermarkts durch ein paar Newcomer wird der Partner des Polizisten Matthew Sykes (James Caan) getötet. Sykes, der bislang nie gut auf die Aliens zu sprechen war, vor allem weil ausgerechnet er in deren Gebiet Streife fahren muss, trifft dies schwer. Doch er rafft sich zusammen und wählt als neuen Partner sogar einen Newcomer, immer dabei im Sinn durch ihn an die Mörder seines Partners heran zu kommen. Die beiden bilden ein Team und kommen üblen Machenschaften auf die Spur, die das aufkeimende Vertrauen in die Aliens wieder zunichtemachen könnte…

Sci-Fi meets Crime-Thriller. Diese Mischung war in den 80er und auch 90er Jahren besonders im B-Genre recht beliebt. „Predator 2“, „I Come in Peace“ oder „The Hidden“ sind noch 3 weitere Beispiele dieses Genres, das leider die letzten Jahre immer mehr ins Hintertreffen geriet, wie sowieso das gesamte Sci-Fi Genre. „Alien Nation“ verspricht da eine wunderbare Abwechslung vom heutigen Filmalltag.

Das Story-Grundgerüst erinnert frappierend an „District 9“. Aliens kommen auf die Erde, haben allerdings keine besonderen Eigenschaften die der Menschheit weiterhelfen können, können allerdings aus mangelnden Kenntnissen auch nicht wieder verschwinden. So spalten sich von den Großstädten so genannte Slagtowns ab, in denen die Aliens wohnen.

James Caan spielt in dieser Welt den Archetypen des leicht rassistischen Cops der zunächst ein Verächter der Slags ist, sich aber nach dem Tod seines Partner mit einem zusammenraufen muss um die Mörder seines Freundes zu finden. Abgesehen von der kreativen Grundidee bietet der Film also eine altbekannte Buddy-Movie-Story. Es geht um böse Buben, Drogen und Culture-Clash. Die Aliens mampfen nur rohes Fleisch, am liebsten Bieber, sehen besonders ums Gesicht etwas verbaut aus im Gegensatz zu den Menschen und unterscheiden sich auch in sonstigen Gepflogenheiten etwas von den Menschen. Bei der normalen Größe eines Kondoms fragen sie verwundert „And that fits?“ So oder so ähnlich entstehen diverse Szenen in denen Welten aufeinanderprallen, sich diese Welten aber auf gewohnte Art zusammenraufen.

Besonders zu Beginn und im Finale präsentiert „Alien Nation“ auch ein paar recht gut gemachte Actionszenen, die im typischen 80s Stil daherkommen und dadurch in jedem Fall punkten. Handgemachte Schießereien im zeigefreudigen 80s Stil gehen halt doch immer.

Doch nach dem recht furiosen Beginn gerät der Film immer wieder ins Stocken. Actionszenen unterbrechen nur noch selten die träge Geschichte und leider gibt der sonst ziemlich sichere Terence Stamp unter seinem Alien-Make-Up keinen besonders tollen Bösewicht ab. Ihn hätte man wohl doch besser als Menschen besetzen sollen der die Aliens unter seinen Fittichen hat.

Insgesamt gehört „Alien Nation“ also leider nur zu den knapp überdurchschnittlichen Genrevertreten. Abgesehen von der guten Ausgangsidee, die später noch in diversen TV-Auftritten verwurstet wurde, bietet der Film durchweg nur altbekanntes. Die launige Chemie zwischen James Caan als Cop und Mandy Patinkin als Alien kann zwar über viele Unzulänglichkeiten hinweghelfen, die eher langweilige Story und den unter einigen Schichten von Make-Up ziemlich verschenken Bösewicht-Auftritt von Terence Stamp kann das spaßige Duo nicht ausgleichen.

Filmbewertung: 6/10