SLC Punk! – Punk!

Punk!
Originaltitel: SLC Punk!- Erscheinungsjahr:1998 – Regie: James Merendino

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Darsteller: Matthew Lillard, Michael A. Goorjian, Annabeth Gish, Jennifer Lien, Christopher McDonald, Devon Sawa, Jason Segel, Adam Pascal, Til Schweiger, James Duval, Summer Phoenix, Chiara Barzini

Filmkritik: Ausgerechnet im Mormonenstaat Utah, genauergesagt in Salt Lake City schließt sich Stevo (Matthew Lillard) der aufkeimenden Punkbewegung an. Nicht nur verfeindete Gangs, sondern auch der meist nur passive Kampf gegen das System und die Gesellschaft bestimmen den Tagesablauf. Tagsüber werden die Eltern erschreckt und ganz eigene Werte durchgesetzt während man sich die Nächte mit Partys und Alkohol herumschlägt…

„SLC Punk!“ gibt sich als Schilderung der Punk-Bewegung in Salt Lake City, USA. Da es dort aber keine großartige Bewegung gab, wird schnell klar, dass der Film sich nicht immer ganz ernst nimmt. Doch auch Drama und einige tragische Momente fehlen nicht.

Wer aufgrund des Themas auf reichlich gute Punk Musik hofft, wird leider ein wenig enttäuscht, denn für einen Film mit diesem Setting ist der Soundtrack dann doch etwas dünn besetzt. Zwar bin ich in diesem Musik-Genre nun beileibe kein großer Experte, aber man erwartet im Musik-Bereich des Films generell doch etwas mehr als man bekommen hat.

Schauspielerisch kann der Film hingegen sehr überzeugen und sogar überraschend. Lillard, der oft durch Blödelrollen aufgefallen ist, gibt mit „SLC Punk!“ wohl eine seiner besten Leistungen ab. Er verkörpert den Rebellen, der sich vor allem von seinen Eltern abkanzeln will und ein komplett eigenes Rebellen-Leben haben will sehr überzeugend und spielt ihn mit der nötigen Mischung aus Wahnsinn aber auch Bodenständigkeit.
Sein Filmpartner,
Michael A. Goorjian als Heroin Bob, spielt den eine Spur wahnsinnigeren Bob ebenfalls sehr stimmig.
Kleine Überraschungsgäste sind Jason Segel und Til Schweiger. Segel spielt einen äußerlich kaum zu erkennenden Punk, dessen innere Gesinnung hingegen wohl die deutlichste Sprache von allen anderen spricht. Schweiger spielt natürlich einen Ausländer, der durchweg ziemlich cool rüberkommt und so plötzlich verschwindet wie er aufgetaucht ist.

Gegen Ende verliert sich der Film zwar irgendwo zwischen andersartigem Punk-Film und typischem 08/15 Ende, aber bis zu diesem Zeitpunkt wusste der Film praktisch durchweg zu gefallen. Zwar fehlt es hier und da an guten Drehbucheinfällen oder zumindest eben diesem besonderen Soundtrack, aber so erfreut man sich zumindest die meiste Zeit an eine guten Schauspiel und gelungener Kameraarbeit.

Filmbewertung: 7/10