Otto’s Eleven

Otto’s Eleven
Originaltitel: Otto’s Eleven – Erscheinungsjahr: 2010- Regie: Sven Unterwaldt Jr.


Darsteller: Otto Waalkes, Mirco Nontschew, Rick Kavanian, Max Giermann, Arnd Schimkat, Dorothea Walda, Sky Dumont, Stephanie Berger, Sara Nuru, Jennifer Weller, Jasmin Schwiers, Nino Sandow

Filmkritik: Wattmaler Otto (Otto Waalkes) lebt gemeinsam mit seinen Freunden Mike (Mirco Nontschew), Pit (Rick Kavanian), Oskar (Max Giermann) und Arthur (Arnd Schimkat) auf der winzigen Insel Spiegeleiland (wie die Insel aus der Luft aussieht, sollte klar sein).
Die fünf sollen eigentlich vom Tourismus leben, doch nur äußerst selten verirren sich mal 1-2 Personen auf die Insel, um Pits Kabeljau zu essen, Mikes Sportübungen mitzumachen oder Ottos Gemälde von der Wattlandschaft zu erwerben. Doch meist  kommt es gar nicht dazu und die geschockten Besucher machen auf dem Anlegesteg wieder kehrt.
Doch das Leiden scheint ein Ende zu haben, als Jean Du Merzac (Sky Dumont), ein vermögender Kasinobesitzer, und seine hochgeschlossene Sicherheitschefin auftauchen. Die beiden geben vor die Insel besuchen zu wollen, stattdessen aber sind sie nur auf ein seltenes Gemälde scharf das in Ottos Häuschen hängt. Du Merzac stielt Ottos Erbstück da er es nicht verkaufen wollte und flieht wieder aufs Festland.
Um ihren Freund aus tiefer Depression zu befreien, beschließen die anderen vier, gemeinsam aufs Festland zu paddeln und das Bild zurück zu holen. Doch das Vorhaben stellt sich als unerwartet schwer heraus…

Als guter Deutscher schaut man sich ja alle paar Jahre trotzdem noch den neuen Otto-Film an, obwohl man bereits zu Beginn weiß, dass man sich im Nachhinein sowieso wieder über die verschwendete Zeit ärgern wird. So war es zumindest die letzten Jahre bei „Die 7 Zwerge“ und dessen Nachfolger. Doch bei „Otto’s Eleven“ erblickt man nun Erleichterung am Horizont.

Otto: “Ich bin Wattmaler und brauche die Transpiration!“

Aber was wurde nun anders gemacht, dass dieser Film die beiden Zwergen-Filme aussticht? Zu allererst wurde endlich darauf verzichtet mit viel Mühe jeden Comedian in Deutschland vor die Kamera zu zerren. In „Otto’s Eleven“ wurde eine Handvoll an recht fähigen Leuten ausgewählt, die sich durch TV-Jobs („Switch“) oder ähnliche Erfolge ausgezeichnet haben. Neben Otto sind dies noch 4 weitere. Auf die Eleven bzw. Elf kommt der Film sowieso erst im Finale zu sprechen, es handelt sich dabei aber nicht um irgendwelche Komiker die sich ins Bild drängen wollen sondern u.a. um Sara Nuru und Jasmin Schwiers („Schule“).

Die Rolle des Fieslings wird von Sky Dumont verkörpert, ein Umstand der schon „Der Schuh des Manitu“ sehr gut gestanden hat. Sky spielt erneut seine bekannte Rolle des Gentlemans mit der tollen Stimme und den feinen Gesten und nimmt sich meist herrlich ernst dabei. Er ist klar eines der Highlights des Films.

Im weiteren Verlauf des Films orientiert sich der Film an „Oceans Eleven“ aber auch an Woody Allens Gaunerstück „Small Time Crooks“ oder eben am deutschen Comedy-Programm. U.a. wird sich bei „Switch“ bedient, was generell nicht die schlechteste Humorquelle im deutschen TV ist.

Klar, der Film ist nun kein Komödien-Gold, aber man hat schon immer in regelmäßigen Abständen was zu lachen. Aber vor allem kann diesmal auch die Geschichte einigermaßen überzeugen und trägt den Film auch mal weiter, wenn es Comedytechnisch grad eher weniger gut läuft. Eben eine ausgewogene Mischung, die sich auch mal gegenseitig halt gibt.

„Otto‘s Eleven“ richtet sich vor allem natürlich an Fans des ostfriesischen Blödelbarden (direkt aus dem Kreuzworträtsel der „Bunten“ entnommen), aber auch wenn man mit den letzten Filmen aus dieser Ecke eher weniger etwas anfangen konnte, sollte man „Otto’s Eleven“ nochmal eine Chance geben. Der Film fängt zwar zugegeben noch als ziemlicher Tiefflieger an, aber erreicht dann ein konsequent ordentliches Niveau und macht Spaß.

Filmbewertung: 6/10