Battle For Terra
Originaltitel: Terra – Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Aristomenis Tsirbas
Stimmen (O-Ton): Rosanna Arquette, Brian Cox, David Cross, Chris Evans, James Garner, Danny Glover, Evan Rachel Wood, Luke Wilson, Danny Trejo, Mark Hamill u.A.
Filmkritik: Wow! Wow, wow, wow, wow, wow! „Battle For Terra” ist einfach nur eine ziemlich fantastische Familienfilmoffenbarung, die noch dazu zeigt, dass man keine Trilliarde Dollar in einen Film Pumpen muss, sondern einfach mal zur Abwechslung ein gutes Drehbuch und viel Kreativität braucht.
Dafür ist Kreativität beim Umschreiben des Films nicht nötig, denn „eine Mischung aus ‚Star Wars’ und ‚James Camerons Avatar’“ umschreibt das Geschehen perfekt.
Eine Zivilisation von über den Wolken lebenden, friedliebenden Kreaturen wird plötzlich von einer Menschenarmada angegriffen, denn nach Jahrzehnten des Krieges ist der Planet Erde zerstört und die letzten Überlebenden haben kaum mehr Ressourcen und Energie um zu überleben. Ein schneller Schlag soll also die störenden Aliens beseitigen, aber die sind auch gar nicht so friedlich, wie sie sonst immer vorgeben zu sein…
Der Vater der jungen, neugierigen Mala wird von den Menschen für Experimente entführt, also rettet sie einen Soldaten aus einem brennenden Fliegerwrack um durch ihn auf das Mutterschiff der Invasoren zu gelangen, um ihren Vater vielleicht ja doch noch zu retten…
Ein stimmiges Sci-Fi-Meisterwerk
Wow! Was der Regisseur Aristomenis Tsirbas hier innerhalb von knapp 80 Minuten samt Abspann für ein in sich stimmiges Sci-Fi-Wunderwerk abfeiert ist schon ziemlich fantastisch. Stimmige Charaktere, die nicht nur gut oder böse sind; eine konsequent fortschreitende Handlung mit überraschenden Wendungen und noch überraschender Konsequenz (an Stellen wo etwa Camerons „Avatar“ den Schwanz eingezogen hat) und zusätzlich als Sahnehäubchen feine Actionszenen in 3D, die nostalgisch an die Gefechte aus dem sicherlich allseits bekannten „Krieg der Sterne“ erinnern. Wow!
Das Einzige was man dem Streifen ankreiden könnte, wären die etwas kantigen Charaktere auf der Seite der Menschen, der dem schmalen Budget von „nur“ drei Millionen Dollar Rechnung trägt und sich nicht sonderlich absetzt von einem durchschnittlichen Kinderserien-Look. Gut. Und vielleicht das etwas flotte Ende, welches noch ein paar Minuten mehr hätte vertragen können, auch wenn schlussendlich trotzdem alle bis dahin noch Fragen geklärt sind. (Und vielleicht sollte erwähnt werden, dass die deutsche Stimme der im Original von Evan Rachel Wood gesprochene Mala einen Tacken zu quitschig ist, aber hey, dafür wurde der O-Ton gemacht.)
Film-Flopung und Kritikerprügel
Ansonsten aber kann ich nur einmal mehr sagen: WOW! „Battle For Terra“ ist einer der besten Filme für die ganze Familie seit Jahren und kann von jenen genossen werden die bereits „Avatar“ mochten und erst recht von jenen, die Camerons Blauhautindianerwerk dank inhaltlich simplen Moralentwürfen und schablonenhaften Charakteren schlicht zu eindimensional fanden. Es ist eine Schande, dass der 2009 im gleichen Monat wie „Star Trek“ und „X-Men Origins: Wolverine“ veröffentlichte Film so stark an den Kinokassen abgesoffen und, noch schlimmer, von manch einem unbedarftem Kritiker wegen dem ab und an kostengünstigen Look in Grund und Boden gestampft wurde.
Aber das soll uns hier nicht stören und das abschließende Fazit ist klar: Kauf, marsch marsch! Oder zumindest leihen und anschauen, hauptsache, man lässt sich den Streifen nun auf DVD/BLU-Ray nicht entgehen!
Filmbewertung: 10/10
Zum 3D: Die 3D-Blu-Ray ist hierzulande leider komplett ohne die Extras der amerikanischen Fassung erschienen, bietet ansonsten aber ein wunderbar plastisches Bild. Viele Pop-Out-Effekte gibt es nicht zu bestaunen, aber ansonsten hat das Gezeigte absolute Referenzqualität und die vielen Weltraumszenen wirken durch den gelungenen Einsatz der dritten Dimension umso atemberaubender. Hier gilt wie beim Hauptfilm das Prädikat: Absolut sehenswert!
P.S.: Zusätzlich hat „Battle For Terra“eine interessante Entstehungsgeschichte. So begannen die ursprünglichen Arbeit am Film bereits 2003 und sollte ursprünglich ein Kurzfilm werden, der dann aber schrittweise immer weiter ausgebaut und schließlich 2007 als „Terra“ bei einem kanadischen Filmfestival aufgeführt wurde, nur um schließlich 2009 als „Battle For Terra“ dann offiziell in den amerikanischen Kinos anzulaufen.
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